Rücksichtsloses Verhalten von Motorradfahrern
Heute habe ich mich wieder sehr über eine ganze „Gang“ von Motorradfahrern geärgert, die mit geschätzten 140 km/h auf der Landstraße an mir vorbeizogen. Das rücksichtslose Verhalten von „Bikern“ ist mir schon öfters negativ aufgefallen. Sie überholen riskant, schleichen sich an Ampeln an den wartenden Autos vorbei, bis sie ganz vorn stehen und meinen scheinbar, sich alles herausnehmen zu können. Mich ärgert das sehr und ich habe zugegebenermaßen auch schon einmal versucht, zu verhindern, dass sie mich überholen, indem ich etwas weiter links gefahren bin. Dennoch hat sich die Truppe an meinem Wagen „vorbei gequetscht“.
Natürlich möchte ich auch nicht all zu sehr verallgemeinern, aber ehrlich gesagt, habe ich bisher kaum Gegenbeispiele bemerkt. Wie erklärt Ihr Euch dieses Verhalten vielleicht nicht aller aber vieler Motorradfahrer? Nehmen die sich so viel heraus, weil sie es können, weil sie eben noch an engen Stellen überholen können und meinen, dann nicht so sehr auf den Gegenverkehr achten zu müssen? Oder kann man vielleicht sogar sagen, dass gerade diejenigen, die schon immer zu riskantem Verhalten neigten, sich besonders häufig für Motorräder begeistern?
Solch riskante Aktionen kenne ich nur zu gut und ärgere mich auch maßlos darüber, da sie zum einen nicht nur sich selbst gefährden sondern mich und andere auch. Sie bekommen überhaupt nicht mit, wenn sie zum Teil von hinten angerasst kommen und sich einfach vor einem setzen und dabei stark bremsen. Ich muss dann natürlich auch stark bremsen und wenn ich Pech habe, fährt mir der hinterste rein.
Ich denke mal das es eine Art Nervenkitzel für die Biker ist, anders kann ich mir das nicht vorstellen. Ich finde nicht das sie in der Lage sind, ihr Verhalten richtig ein zu schätzen und wie sie sich eigentlich den anderen Verkehrsteilnehmer präsentieren.
Wenn Motorradfahrer anscheinend riskant Überholen liegt das wohl vor allem daran, dass man mit einem Motorrad bedeutend schneller beschleunigt. Aus Sicht des Motorradfahrers ist der Abstand zum Gegenverkehr noch mehr als ausreichend, der Autofahrer sieht das dann aber ganz anders. Überhöhte Geschwindigkeiten findet man hingegen bei allen Verkehrsteilnehmern, vom Fahrradfahrer bis hin zum Sportwagenfahrer.
Das Vorbeischleichen an einer Kolonne Autos, die an einer Ampel wartet, ist inzwischen übrigens erlaubt. Und zwar aus einem einfachen Grund: Der Fahrtwind sorgt bei Motorradfahrern für die nötige Kühlung, da diese ja keine Klimaanlage haben. Bei längeren Standzeiten kann es in der Lederkluft nämlich so heiß werden, dass ein Hitzeschock droht. Bei niedrigen Temperaturen besteht diese Gefahr natürlich nicht. Um die Gefahr eines Hitzeschocks zu minimieren, wird dieses Überholen inzwischen erlaubt. Natürlich nur, wenn die Motorradfahrer mit mäßiger Geschwindigkeit links vorbeifahren.
Du hast geschrieben, dass Du in deiner Fahrspur absichtlich links fährst, um das Überholen zu verhindern. Damit machst Du dich der Nötigung schuldig. Ein Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer rechtfertigt nämlich nicht das eigene Fehlverhalten. Und im geschilderten Fall gibt es ja nicht mal das Fehlverhalten eines anderen Verkehrsteilnehmers. Sollte also ein Unfall passieren, weil Du dich links gehalten hast, kämen Probleme auf Dich zu. Und auch zu beachten wäre, dass Du damit gegen das Rechtsfahrgebot verstoßen hast. In der StVO steht nämlich nicht nur, dass man die jeweils rechte Fahrspur zu nehmen hat. Dort steht auch, dass man in der rechten Spur rechts zu fahren hat.
Wenn es stimmen sollte, dass Motorradfahrer das Recht haben, an Ampeln an den wartenden Autos vorbei zu fahren, fände ich das trotz Deiner Begründung eine unangemessene und gefährliche Bevorzugung einzelner Verkehrsteilnehmer. Wie leicht kann es dabei passieren, dass der Biker ein Auto schrammt oder beim Anfahren meinen Seitenspiegel mitnimmt?
Zudem ist mir natürlich bewusst, dass man nicht links fahren darf, um andere zu ärgern oder sich für Fehler anderer zu rächen, aber mir war in dem Moment diese Rücksichtlosigkeit der Biker so zuwider, dass ich einfach mal probieren wollte, ob sie sich dadurch vom Überholen abbringen lassen. Ein Fehlverhalten der Motorradfahrer lag aber durchaus vor, denn diese waren viel zu schnell unterwegs. Nun bin ich nicht Richter und habe keinen Anspruch darauf, hier Gerechtigkeit herzustellen. Ich denke aber schon, dass man sich nicht immer alles gefallen lassen muss. Wären die Biker ein wenig vernünftiger, dann hätten sie mich ja nicht trotzdem noch überholt. Stattdessen haben sie sich dennoch links vorbeigequetscht, mit überhöhter Geschwindigkeit und das zeigt mir, was von den Betreffenden zu halten ist.
Das es solche Motorradfahrer gibt, beweisen einige regelmäßig. Allerdings muss man auch sehen, dass diese negativ auffallen. Jene, die sich in den normalen Verkehr einreihen, fallen einfach nicht so auf und man verallgemeinert schnell, dass alle Motorradfahrer rasen und riskant überholen.
Wenn sie riskant überholen, dann gefährden sie natürlich auch die Autofahrer, denn bei einem Unfall erwischt es nicht nur das Motorrad. Allerdings passieren komischerweise extrem selten Unfälle bei solchen Aktionen. Letztlich muss das jeder selbst wissen, wie er fährt. Es gibt auch genügend Autofahrer, die den SIcherheitsabstand nicht einhalten und welche, die mit 110 direkt vor einem in die Spur wechseln, um einen LKW zu überholen, obwohl nach einem alles frei ist. Es gibt immer und überall rücksichtsloses Verhalten, da ist es nicht verwunderlich, dass es das auch im Straßenverkehr gibt.
Ich finde es nicht schlimm, wenn ein Motorradfahrer an der Ampel vorfährt. Erstens ist er eh als erster von der Ampel weg und behindert so niemanden und zweitens kommt dadurch ein Auto mehr über die Ampel, als wenn er sich in der Reihe anstellen würde.
Wenn man jedoch absichtlich links fährt, damit ein Motorradfahrer nicht überholen kann, er es dennoch macht und es zu einem Unfall kommt, dann trägt man auch Schuld. Das ist ein ähnlich rücksichtsloses Verhalten. Mit solchen Aktionen erzieht man den Motorradfahrer auch nicht, es bringt rein gar nichts.
Arcon hat geschrieben:Das Vorbeischleichen an einer Kolonne Autos, die an einer Ampel wartet, ist inzwischen übrigens erlaubt. Und zwar aus einem einfachen Grund: Der Fahrtwind sorgt bei Motorradfahrern für die nötige Kühlung, da diese ja keine Klimaanlage haben. Bei längeren Standzeiten kann es in der Lederkluft nämlich so heiß werden, dass ein Hitzeschock droht. Bei niedrigen Temperaturen besteht diese Gefahr natürlich nicht. Um die Gefahr eines Hitzeschocks zu minimieren, wird dieses Überholen inzwischen erlaubt. Natürlich nur, wenn die Motorradfahrer mit mäßiger Geschwindigkeit links vorbeifahren.
Dass Motorräder innerorts an Ampeln nach vorn fahren dürfen ist richtig, allerdings ist die Begründung Quatsch. Denn sie dürfen nicht nach vorn fahren, wenn ein durchgezogener Strich die Fahrbahn begrenzt und wenn kein anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet wird. Das sind zugegeben recht subjektive Kriterien und da wäre es dann schon mal wünschenswert, dass Motorradfahrer das auch mal im Hinterkopf behalten.
Davon abgesehen, behaupte auch ich einfach mal, dass noch lange nicht alle Motorradfahrer rücksichtslos sind. Klar bleiben die wirklichen Rowdys eher im Gedächtnis. Das ist aber auch bei Autofahrern so und trotzdem würde wohl kaum einer behaupten alle Autofahrer seien rücksichtslos zumal viel Menschen selbst einen Führerschein für das Führen eines PKW besitzen und regelmäßig Auto fahren. Wenn ich mal wieder sehr über einen wirklich rücksichtslosen Motorradfahrer geärgert habe, dann schaue ich gezielt nach solchen Motorradfahrern, die sich korrekt benehmen und freue mich dann, dass es doch so viele sind.
Wir haben hier in der Nähe einen großen Platz, auf dem sich regelmäßig Motorradfahrer treffen. Sie brettern die steile Serpentinenstraße mit überhöhter Geschwindigkeit rauf und überholen trotz Überholverbot. Die entgegenkommenden Autos sind extrem gefährdet. Die Polizei ist oft anwesend und kontrolliert auch. Aber Motorradfahrer sind meist uneinsichtig. Nach den langen Wintermonaten ohne Fahrpraxis holen sie beim ersten Sonnenstrahl ihre Maschine raus und fahren los, meist mit überhöhter Geschwindigkeit. Am nächsten Tag stehen dann auch entsprechend viele Unfälle in der Zeitung, auch mit Todesfolge.
Ich glaube nicht, dass es Böswilligkeit ist, wenn sie auf den Straßen zu schnell unterwegs sind und andere Autofahrer gefährden. Sie können schneller beschleunigen, sind einfach schneller und sorgloser und sehen alles in einem anderen Licht. In ihrer Freude, endlich wieder fahren zu können, überschätzen sie sich maßlos. Sie möchten nicht, dass jemand zu Schaden kommt, doch sie haben eine andere Sicht der Dinge. Für mich ist Motorradfahren gefährlicher als mit dem Auto zu fahren. Ich glaube nicht, dass nur diejenigen das Motorrad bevorzugen, die wagemutiger sind. Allerdings ist es nichts für Weicheier.
Obwohl ich sehr viel Verständnis für die Motorradfahrer aufbringe, erschrecke ich mich jedes Mal, wenn sie mit hoher Geschwindigkeit an mir vorbeifahren und ich mich im Auto befinde. Ich wusste nicht, dass sie an Ampeln offiziell vorfahren dürfen. Das sehe ich nun auch etwas lockerer. Trotz allem Verständnis möchte ich sagen, dass sie etwas mehr Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer nehmen sollten. Was ich gut finde, dass Motorräder jetzt auch durch moderne Radarfallen erfasst werden. Vielleicht animiert sie das dazu, langsamer zu fahren und sich an die Straßenverkehrsregeln zu halten.
Zunächst einmal wäre anzumerken, dass das Rasen auf Landstraßen allein nicht als Rücksichtslos zu bezeichnen ist. Und nur weil man überholt wird, sehe ich auch keine Gefahren auf einen zukommen. Wobei natürlich unbestritten das Ganze als Verkehrsüberschreitung zu werten ist. Und es ist auch richtig, dass es viele Motorradfahrer gibt, die hier trotz Gegenverkehr wirklich riskant agieren oder sogar auf die Rücksicht der Anderen spekulieren. Das so ein Gruppenverhalten dann eher negativ auffällt, dürfte daran liegen, dass "vorbildliches" Verhalten in der Regel eben gar keine Chance darauf hätte, aufzufallen. Daraus (wenn einem eine Gruppe negativ auffällt) sollte also nicht geschlossen werden, dass es sich um eine Mehrheit oder um eine signifikante Anzahl an Motorradfahrern handelt!
Das sich Motorradfahrer an Ampeln "vordrängeln" (gleich ob erlaubt oder unerlaubt) ist übrigens auch kein Ärgernis. Schließlich ist davon auszugehen, dass sie nach dem Start von der Ampel weg auch kein Verkehrshindernis darstellen. Dem Autofahrer kann es also egal sein, ob hier Motorradfahrer vorbeiziehen oder nicht. Die Autofahrer hätten keinen Vorteil daraus, wenn sich Motorradfahrer hinten anstellen. Und das die Manöver gefährlich sind (stehender Verkehr) halte ich für ein Gerücht. Reicht der Platz wirklich nicht, dann fährt ein Motorradfahrer auch nicht durch. Gefährlich wird so eine Aktion übrigens tatsächlich erst durch Zeitgenossen, welche die Motorradfahrer "erziehen" wollen oder ihnen nicht gönnen, vorne weg zu fahren und die Gassen zustellen. Ich persönlich (auch wenn es nicht im Sinne des Strafgesetzbuches so sein sollte) würde in dem Verhalten schon eine Art Nötigung sehen.
In dem ganzen Zusammenhang empfehle ich einfach wesentlich mehr Gelassenheit! Wenn es zu extrem wird, dann kann man sich immer noch eine Anzeige überlegen. So wäre das der Fall, wenn nach einem Überholmanöver ein Autofahrer nur durch ein starkes Abbremsen (bis hin zur Vollbremsung) auf Grund eines Motorradfahrers einen Unfall hat vermeiden können. Nicht weiter schlimm sollte aber die Situation bewertet werden, wenn man sich denkt, dass man selbst in einer bestimmten Situation nicht überholt hätte.
Ich stehe auch sehr oft im Stau und dann kommen auch immer wieder Motorradfahrer die mich links dann überholen. Mich regt das immer wieder auf, weil ich dann länger im Stau stehen muss, wenn die Motorradfahrer sich vor drängeln. Andererseits kann ich diese auch verstehen. Es ist genug Platz, dass sie vorbeikommen und sie kommen so schneller an ihr Ziel.
hennessy221 hat geschrieben:Mich regt das immer wieder auf, weil ich dann länger im Stau stehen muss, wenn die Motorradfahrer sich vor drängeln.
Hier würde ich schon gerne wissen, wieso du darauf kommst, länger im Stau stehen zu müssen. Das würde ja unterstellen, dass sich die Motorradfahrer lediglich vor dich stellen und anschließend stehen bleiben bzw. ihre Überholmanöver einstellen. Aber selbst wenn dem so wäre, würdest du keinen Zentimeter an Boden verlieren, weil du ja nicht zurückweichen müsstest. Ein Stau wächst am Ende der Schlange, nicht am Anfang.
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