braucht man ein Gutachter wenn es eindeutig ist?

vom 01.06.2011, 13:19 Uhr

Wenn eine Unterschrift so eindeutig ist, das sie nicht vom Unterzeichneten stammt, braucht man dann trotzdem ein Schriftgutachten, oder kann ich mir das Geld sparen? Das Schriftstück wird angezweifelt, da wie schon erwähnt die Unterschrift eindeutig nicht vom angeblichen Unterzeichner stammt und für dritte wäre es ja auch deutlich sichtbar das sie nicht identisch sind.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Gutachter nötig ist für etwas, was - wie du sagst - eindeutig ist. Anders könnte es sein, wenn derjenige, der das Schriftstück unterschrieben haben soll, bei der Unterschrift nicht mehr in der Lage war, so zu unterschreiben, wie das von ihm erwartet wurde und bekannt war. Das kann passieren durch einen Schlaganfall oder eine andere Krankheit. Mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich nicht weiß, worum es sich handelt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich denke, dass es immer auf den Kontext ankommt, in dem so ein Beweis nötig ist. Sicher gibt es Umstände, in denen kein Gutachter nötig ist, weil man sich vielleicht auch so einig ist. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass es auch Fälle gibt, die so festgefahren sind, dass man die Sache mit anwaltlichem Beistand regeln muss oder will und da kann es dann gut sein, dass ein Gutachter eingeschaltet werden muss.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es ist nun schwer zu sagen, ob ein Gutachter benötigt wird, da bei Dir so manche Angaben fehlen. Wenn es sich um ein gerichtliches Verfahren handelt, dann kannst Du mit Sicherheit davon ausgehen, dass ein Gutachter immer besser ist und auch meistens gefordert wird. Wenn es sich um eine (noch) private Angelegenheit handelt, dann kannst Du es erstmal mit dem logischen Menschenverstand versuchen und den Dritten eindeutig erklären, dass das eine identische Unterschrift ist. Leider ist es in der heutigen Zeit so, dass eine Unterschrift tatsächlich so ausschauen kann, wie das Original, obwohl diese nicht vom Schreiber stammt. Manche Menschen sind da so begabt im Fälschen, dass es manchmal unumgänglich ist, einen professionellen Gutachter für eine Unterschriftenfälschung zu rate zu ziehen.

Klar, das ist nicht billig, aber sicher. Wenn es sich in deinem Fall um eine Versicherung (als Dritte) handeln sollte, dann wird sie wahrscheinlich aus dem oben genannten Grund ein Gutachten anfordern. Es gibt nun mal diese Ausnahmetalente. Und wenn viel Geld im Spiel ist werden Versicherungen logischerweise skeptisch. Wenn es sich um eine aussergerichtliche Angelegenheit handelt, dann würde ich einen Rechtsanwalt zu Rate ziehen. Die Frage ist einfach, ob es sich lohnt. Das kann man ja leider nicht aus Deinem Text eruieren. In diesem Sinne: Viel Glück und wenn es drauf ankommt: nimm den Gutachter in Anspruch, sicher ist sicher!

» Humpen2020 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



@alkalie1 Du verschweigst wie fast immer wichtige Details, welche man benötigt, um dir wirklich einen Rat geben zu können. Aber mal ein Beispiel aus meinem Leben, welches dir da vielleicht in deinen Überlegungen weiterhelfen kann.

Es ist zwar schon knappe 20 Jahre her, aber mir flattere damals ein Brief ins Haus, welche aussagte, das man mich als neuen Kunden einer Zeitung begrüßen würde. Da ich sicher war, da nirgends etwas unterschrieben zu haben, gab ich auch eine entsprechende Reaktion an und bekam alle Unterlagen in Kopie geschickt.

Einen Anwalt konnte ich mir damals nicht leisten, bei der Verbraucherzentrale war nie jemand zu erreichen, also rief ich in meiner Not bei der IHK an und bekam dort auch Hilfe. Man sah sich diese Kopien an und verglich die dortige Unterschrift mit meinem Personalausweis. Es hat sich kein Gutachter angeschaut und trotzdem erkannt, das ich das nicht sein konnte, die unterschrieben hatte. Ergebnis war, das es ausreichte mit einem Anwalt zu drohen, damit man diesen Vertrag stornierte.

Wäre das Ganze damals vor Gericht gegangen, dann hätte man dort auch einen Gutachter für diese Unterschriften beauftragt, welcher dann eindeutig hätte feststellen können, das ich dies nicht gewesen sein kann. Denn auch wenn es offensichtlich ist, das eine Unterschrift von einer anderen Person stammen muss, dann darf sich eben ein Gericht nur auf eine fachliche Aussage stützen.

Du kannst also, solange es ohne Gericht ausgehandelt wird, auf einen Gutachter verzichten. Aber sobald man die Sache vor Gericht bringt, dann wird ein Gutachter damit betraut das Ganze zu prüfen, was eben auch kostet.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Alkalie, wir müssten schon etwas genauer wissen, worum es geht. Wem müsstest du denn wo etwas beweisen? Punktedieb hat es schon ganz richtig erkannt: In manchen Fällen reicht schon die Drohung mit dem Anwalt. Geht die Sache aber erst mal vor Gericht und es soll dort bewiesen werden, dass die Unterschrift gefälscht wurde, kommt man um einen Gutachter nicht drum herum.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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