Im Job mit Lob überschüttet – wie reagieren?

vom 31.05.2011, 09:30 Uhr

Dieses Problem habe ich nun gar nicht, eher im Gegenteil, dass bei uns der Chef fast gar nicht lobt. Auch das ist nicht wirklich angenehm. Zu viel Lob kann aber auch unangenehm sein, das kann ich auch verstehen. Mir ergeht es immer so, wenn mein Chef mich vor den Kunden lobt. Dann weiß ich auch nie so recht, was ich sagen soll, auch wenn ich es ja nett finde. Wenn aber so oft ein Lob ausgesprochen wird, ist es schon merkwürdig. Vielleicht waren deine Vorgänger alle nicht wirklich geeignet für den Job und nun, wo er endlich eine geeignete Angestellte gefunden hat, versucht der Chef eben, dich mit Lob zu überschütten, damit du merkst, dass er deine Arbeit wertschätzt.

Auf die Dauer kann ich gut verstehen, dass es unangenehm ist, vor allem, wenn noch Kollegen mit im Raum sind. Das wäre mir dann sehr unangenehm. Werden deine Kollegen denn auch mal gelobt oder bist nur du es, die mit Lob überschüttet wird? Es ist aber gut, dass dieses ständige Loben wohl jetzt etwas nachgelassen hat, wahrscheinlich macht es auch die Arbeit entspannter, das könnte ich mir zumindest vorstellen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Also, mittlerweile hat sich das mit dem Lob ganz gut relativiert und mein Arbeitgeber hat offenbar eine andere Möglichkeit gefunden, mir seine Wertschätzung zu zeigen, allerdings wohl auch meine persönliche und nicht nur die Wertschätzung meiner Arbeit. Jedenfalls ist es so deutlich angenehmer, aber es ist nach wie vor so, dass ich das Lob, das er ausspricht, teilweise als deutlich zu viel des Guten empfinde und es mir manchmal peinlich ist.

So bezeichnete er mich vor einer Kollegin schon einmal breit grinsend als „unsere Schreibmaschine“, weil ich ein paar mehr Anschläge schaffe als wohl üblich. Dass diese Äußerung als Lob gedacht war, ergab sich aus der gesamten Situation und mir war das etwas unangenehm. Auch hat er nun zweimal geäußert, dass er mich gern als Partnerin in seiner Kanzlei hätte und einmal hat er das im Beisein einer Kollegin gesagt, auch eher zu dieser Kollegin, würde ich sagen. Jedenfalls ging es in einem Gespräch mit dieser Kollegin um einen Partner, den er für seine Kanzlei sucht und er sagte: „Die Frau XY würde ich gern als Partnerin haben“ und meine Kollegin hat recht irritiert aus der Wäsche geguckt, was mir aber nicht sonderlich anders ging, weil er diese Aussage das erste Mal, als er sie tätigte, nur mir allein gegenüber gemacht hat und das in dieser Konstellation irgendwie passender und auch nicht ganz so unangenehm war.

Dass er die anderen Kolleginnen lobt, kommt schon auch vor, allerdings eher sehr selten, würde ich meinen, und auch irgendwie auf eine andere Weise. Zu einer Kollegin sagte er neulich aus heiterem Himmel, dass er schon zufrieden mit ihr sei, als sie äußerte, dass sie sehr langsam schreibe und nicht sonderlich viel schaffe. Ich kann aber nicht mit Sicherheit sagen, ob er das Lob diesen Kolleginnen gegenüber hauptsächlich dann äußert, wenn diese zuvor an sich selbst Kritik geübt hatten. Aber, wie gesagt, inzwischen ist das Loben doch auf ein erträgliches Maß gesenkt worden, wohldosiert sicherlich und manchmal etwas zu viel, wie oben berichtet. Aber damit kann ich mittlerweile vielleicht auch einfach besser umgehen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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