Urlaub Reiseziel Türkei
Hier starte ich mal einen Megathread rund um die Türkei. Ihr könnt sowohl eure Reiseberichte schildern, als auch allgemeine Worte dazu schreiben, stören tut es mich natürlich nicht, ich würde es herzlichst begrüßen! Auch Diskussionen im Thread sind natürlich erwünscht, sofern sie zum Thema passen und keine Offtopicinhalte beherbergen.
Die Türkei zwischen Tradition und Moderne
Die türkische Sprache, jene melodische Ansammlung von Umlauten, ist eine Erinnerung an die Herkunft des türkischen Volkes aus den weiten Steppenräumen Zentralasiens. Langsam trieben die Gezeiten der Geschichte dieses Volk immer weiter nach Westen. In Nordpersien kommt es dann zu prägenden Berührungen mit der islamischen Hochkultur und aus Nomaden werden Staatsgründer. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts errichtet die Dynastie der Seldschuken ein erstes türkisches Sultanat auf anatolischem Boden. In den Wirren der Mongolenstürme des 13. Jahrhunders zerfällt das Seldschukenreich, doch in den folgenden Jahrhunderten wird das Herrscherhaus der Osmanen das türkische Volk zu seiner historischen Bestimmung führen: Ganz Kleinasien wird erobert, der Balkan unterworfen und für einen kurzen Wimpernschlag der Geschichte, während der Belagerung Wiens von 1683, scheint selbst Mitteleuropa zur Beute bestimmt. Doch als Großwesir Kara Mustafa den Entsatztruppen des polnischen Königs Jan Sobieski unterliegt, beginnt die Agonie des Osmanischen Reiches und riesige Gebiete gehen an Habsburg und Russland verloren. Der Zynismus des Westens kreiert einen neuen Titel für den Sultan in Konstantinopel: "der kranke Mann am Bosporus".
Endgültig wird mit der katastrophalen Niederlage im Ersten Weltkrieg deutlich, wie überlebt das Staatssystem der Osmanen war. Einzig in radikalen Reformen schien die Zukunft des türkischen Volkes zu liegen und so bricht die Moderne wie ein Ungewitter über die Türkei herein: 1923 wird schlussendlich das Sultanat nach kurzer Planung abgeschafft, die Republik proklamiert und die Hauptstadt von Istanbul nach Ankara verlegt, wie sicherlich die meisten bereits davon schonmal gehört haben. Ein halbes Jahrzehnt später wird die Türkei zum säkularen Staat erklärt, der Islam und die religiöse Gerichte verlieren ihren verfassungsmäßigen Status und die arabische Schrift wird durch lateinische Buchstaben ersetzt. Unermüdlicher Motor dieses rasanten Wandels ist der ehemalige Oberkommandierende und spätere Staatspräsident Mustafa Kemal, besser bekannt unter seinem Ehrentitel Atatürk, Vater der Türken. Heute zeigt die ehrzeizige politische Vision ihre Schattenseiten: Zu klein ist der Spielraum für ethnische Minderheiten, zu wenig wird der politischen Dynamik des Islam Rechenschaft getragen. Der nicht enden wollende Kurdenkonflikt und ein wachsender Fundamentalismus sind die traurigen Folgen. In Der Wirtschaft wurde erst zu Beginn der achtziger Jahre in konsequent liberalistischer Kurs eingeschlagen, nach wie vor ist jedoch die Landwirtschaft einer der wichtigsten Arbeitgeber der etlichen Millionen Erwerbstätigen der Türkei, gefolgt von Bauwirtschaft und Tourismus.
So alt, so wir von Pracht - Istanbul
Istanbul ist ein Labyrinth der Geschichte - in seinen Gassen lebt die Erinnerung an zwei Kulturen, zwei Religionen, zwei Weltreiche. Schon im 7. Jahrhundert vor Christus hatten griechische Kolonisten die außergewöhnliche Lage des Ortes - Brücke zwischen Europa und Asien und Pforte zum Schwarzen Meer - für sich entdeckt. Trotzdem sollte für ein langes Jahrtausend ihre Niederlassung Byzantion im Schatten von Athen und Rom stehen,bis zum Jahre 330 der römische Kaiser Konstantin die Provinzstadt zum neuen Haupt der Welt erhebt und sie zur Verherrlichung seines Namens Konstantinopel nennt.
Servus!
Ironischerweise überlebten die Gebäude des Stadtgründers nicht die Zeitläufe, und so sind es die Monumente seiner Nachfolger, die heute das Bild von Konstantinopel prägen. Galt schon die im Jahre 424 vollendete Landmauer Theodosius II., 5,7 Kilometer lang und bewehrt mit 96 Wachtürmen, als architektonische Meisterleistung, so wurde die Hagia Sophia als ein neuer Tempel Salomos gefeiert. Justinians Generäle warfen die Barbarenvölker der Goten und Vandalen neider, seine Juristen schufen bleibende Gesetzessammlungen, und der Purpurgekleidete selbst war nicht nur weltlicher Herrscher von Byzanz, sondern auch unangefochtenes Oberhaupt der Ostkirche - Past und Kaiser in einer Person. Mit dem Aufstieg des Islam beginnt der Untergang Ostroms: Immer öfter fallen Städte, Regionen und ganze Provinzen an den islamischen Gegner. Und selbst die Kreuzzüge, eigentlich als Hilfe für das östliche Christentum gedacht, werden zur Katastrophe für Konstantinopel. 1204 plündern Kreuzritter tagelang die Stadt; seit diesen Tagen kontrolliert Venedig den lukrativen Mittelmeerhandel und so verarmt das Reich.
An einem Maitag des Jahres 1453 endet dann der tausendjährige Traum vom zweiten Rom: Mächtige Kanonen brechen die Mauern der Stadt, die kleine Zahl der Verteidiger wird niedergemetzelt und im Triumpf zieht Sultan Mehmet II. in die Stadt ein. Mit den türkischen Eroberern kehren Wohlstand und Luxus in die verödete Stadt zurück. Die neue Residenz der Osmanen avanciert zum Inbegriff urbaner Lebensart - und so bedeutet Istanbul auch nichts anderes als "in die Stadt". Das einstige Reitervolk baut Paläste, Basare und Badehäuser und kein Sultan des Reiches versäumt es, die Stadt um eine Moschee zu bereichern. Herrschaftszentrum der Sultane war der Topkapi Saray. Gewaltig war der Hofstaat und so groß die Zahl der Beamten, Soldaten, Eunuchen und Haremsdamen, dass 1000 Mann Küchenperson nötig waren, um den gigantischen Hunger dieses Molochs zu stillen.
Auf den Spuren der Antike
Seit dem 1. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung besiedeln griechische Stämme, Ionier genannt, getrieben von der Armut des Mutterlandes die Küstenregionen Kleinasiens. Noch heute kündigen magische Städtenamen wie Troja, Milet, Ephesos und Pergamon vom Aufstieg und Fall des Hellenentums auf türkischem Boden. Ohne die Dichtungen Homers wäre Troja der Vergessenheit verfallen und kein Schliemann hätte mit der Ilias in der Hand das Ruinenfeld von Hissarlik durchwühlt. In seiner großen Gier nach Schätzen und Beweisen hatte der Pfarrerssohn und Selfmade-Millionär ein ganzes Jahrtausend zu tief gegraben und dabei jene Siedlungsschicht von ungefähr 1620 vor Christus teilweise zerstört, die als Zeitzeuge der Kämpfe zwischen Griechen und Trojanern in Frage kommt. Pergamon ist eine recht junge Stadt in dieser alten Welt Kleinasiens. Erst im Hellenismus, jeder Periode, die dem Siegeszug Alexanders des Großen folgte, wurde sie von dessen Feldherrn Lysimachos gegründet. Die Stadt avancierte zum Zentrum hellenistischer Kunst und Kultur, besonders die Bibliothek mit ihren 200.000 Schriftrollen wurde berühmt. Religiöses Zentrum Kleinasiens war Ephesos, neben Delphi der wichtigste Wallfahrtsort der Antike. Gigantisch war das Artemision der Epheser, eines der Sieben Weltwunder: In der Grundfläche viermal so groß wie der Athener Parthenon, war der Tempel von einem Wald von 127 Säulen umkränzt, jede 19 Meter hoch. Der Bau wurde in einer einzigen Nacht vernichtet: Herostrat, ein Wahnsinniger, zündete den Tempel an, damit sein Name unsterblich werde. An den Ufern des Flusses Mäander, in Milet, stand die Wiege der griechischen Philosophie.
Hochachtungsvoll - Näugelchen
Cheerio!
Ich bin jetzt einfach mal so frei und schreibe hier ganz schnöde meine Urlaubserfahrungen mit der Türkei auf
Ich war bisher schon drei Mal in dem Land, jeweils mit größeren Zeitabständen. Das erste Mal war ich mit meinen Eltern Anfang der 90er Jahre dort, wir waren in Kemer und an den Urlaub habe ich nur allerbeste Erinnerungen. Ich war damals zwar erst 7 oder 8 Jahre alt, jedoch kann ich mich immer noch an das mir damals riesig vorkommende Hotel erinnern, in dem alles aus Marmor war. Das fand ich irgendwie toll Außerdem hatte ich da auch eine super Freundin gefunden und der Urlaub verging wie im Flug. Da wir über Ostern dort waren, haben wir uns auch sehr gefreut, dass das Hotel sich etwas hat einfallen lassen. Und zwar hatten sie extra eine kleine Wiese gemacht mit Kücken und Hasen, die die Kinder (auch ich) begeistert gestreichelt haben.
Aber neben dem Hotel war ich auch von der Landschaft faszieniert. Ich habe damals dort zum ersten Mal in einem Flussbett eine lebende Schildkröte in freier Wildbahn entdeckt. Das war damals natürlich was für mich.
Die damals noch sehr traditionelle Art sich zu kleiden in der Türkei hat mir damals als Kind etwas Angst gemacht, weil ich so viele Leute mit Kopftüchern einfach nicht gewohnt war. Darum habe ich ich auf dem Bazar auch immer hinter meinen Eltern versteckt Aber wenn der Muezzin regelmäßig gerufen hat, fand ich das auch sehr faszinierend.
Das zweite Mal waren wir 2000 in der Türkei, da war ich dann schon 16 und diesmal waren wir in Side, weil der Ort Kemer verschiedenen Reiseberichten zu Folge komplett in russischer Hand gewesen sein soll und das wollten wir uns nicht antun. Auch diesmal war das Hotel und auch das Wetter wieder super. Jedoch habe ich damals festgestellt, dass sich die Türkei in knapp 10 Jahren sehr stark gewandelt hatte. Aus dem kleinen Städtchen Antalya war eine riesige Millionenstadt geworden, überall wurden neue Häuser gebaut und die Frauen hatten auch nicht mehr die traditionelle Tracht an, sondern liefen wie bei uns mit Minirock und offenem Haar umher. Das hat mir gezeigt, dass sich die Türkei langsam auch gen Westen entwickelt und anscheinend die Traditionen nicht mehr ganz so streng sind.
Alles in allem war aber auch der Urlaub wunderschön. Im letzten Jahr fuhr ich dann zum dritten Mal in die Türkei und ich muss leider sagen, dass ich die Türkei nicht mehr so wiedergefunden habe, wie ich sie kannte. Das mag zum einen am Hotel gelegen haben, das leider Gottes überfüllt war mit Russen, die am Strand die ganze Zeit laut rumgeschrien haben und sich beim Essen absolut daneben benommen haben. Sie haben im Essen am Buffet herumgetatscht und sich Berge für 5 Personen aufgestapelt, davon blieb dann über die Hälfte völlig unberührt zurück und die armen Kellner mussten das dann alles wegschmeißen.
Gut, es gibt auch genug Deutsche, die sich im fremden Land nicht benehmen können aber mein Freund und ich kamen beide zu dem Schluss, dass sich die Russen einfach nur unmöglich aufgeführt hatten und wir keine Deutschen gesehen haben, die sich nur annährend so benommen hatten. Gut, aber das hatte ja nicht so viel mit dem Land zu tun. Es fiel uns aber leider auch auf, dass die Hotelanlage super war und alles, was 3 Meter außerhalb war, war verwahrlost und verdreckt. Außerdem standen überall Bauruinen herum, die optisch auch nicht gerade sehr ansprechend waren.
Wir haben da so eine Rundreise gemacht mit dem Boot an einem Fluss, der zum Meer führt und der gesamte Fluss war extrem verdreckt, es schwammen ganze Müllbeutel darin herum und das Ufer war gesäumt von Schiffswracks. Das hat uns beiden leider gar nicht gefallen und es kam uns etwas vor wie Touristenabzocke (was es wahrscheinlich auch war). Klar, wir haben dabei nicht die echte wahre Türkei kennengelernt, leider muss ich sagen, da uns wahrscheinlich ein komplett falsches Bild von einem eigentlich sehr schönen Land vermittelt wurde.
Vielleicht wagen wir ja noch mal einen Versuch, um uns vom Gegenteil zu überzeugen, zum Beispiel Istanbul habe ich noch nicht kennengelernt, das reizt mich aber schon mal sehr.
Servus!
Durch eine genaue Beobachtung der Natur suchte Thales von Milet nach der rationalen Erklärung ihrer Phönomene. In politischen Fragen hingegen bewiesen die Milesier weniger Weisheit, sie unterschätzten die Macht und Stärke der Perser. Ihre Rebellion gegen den Großkönig wurde niedergeworfen und 494 vor Christus Milet dem Erdboden gleichgemacht. Daher sind es die Bauten der römischen Periode, die heute an die Geburtsstätte des modernen Denkens erinnern.
Kaleidoskop
Idealer Ausgangspunkt einer Reise durch Anatolien ist die Zweimillionenstadt Ankara: Als Atatürk sich 1923 für diesen Ort als Sitz der türkischen Regierung entschied, war die Metropole noch eine bescheidene Kleinstadt mit gerade einmal 30.000 Einwohnern. Seit dem 2. Jahrtausend vor Christus besiedelt, war Ankara in römischer Zeit Hauptstadt der Provinz Galatien. Kappadokien, im Süden Zentralanatoliens, ist eine verwirrende Landschaft. Gleich riesigen Termitenhügeln ragen Tuffsteinkegel in den Himmel. Doch gerade diese Unwirklichkeit zog magnetisch christliche Mänche an, die fern aller Städte Kapellen und Kirchen ins weiche Tuffgestein schnitten. Zahlreiche Karawanensereien im Umkreis Konyas erinnern daran, dass sich hier die großen Handelsrouten zwischen Orient und Okziden kreuzten. Paulus machte auf seinen Missionsreisen genauso in Konya Station, das damals noch Ikonium hieß, wie ein Jahrtausend später Friedrich Barbarossa auf seinem Kreuzzug ins Heilige Land.
Apropos Anatolien - mächtige Gebirge türmen sich im Osten der Türkei auf, Höhen von 3000 bis 4000 Metern sind in dieser alpinen Welt keine Seltenheit. Der Winter hat in Ostanatolien einen langen Atmen - so verzeichnet zum Beispiel die Universitätsstadt Erzurum 120 Tage Schnee und Eis im Jahr. Im Frühjahr speisen die Schmelzwasserfluten dieser Region nicht nur das Binnenmeer des Van-Sees - mit 3760 Quadratkilometern siebenmal so groß wie der Bodensee - sondern auch de Schicksalsströme der Menschheit, Euphrat und Tigris. Nördlich von Urfa, dem Edessa des Altertums, erstreckt sich die alte Kulturlandschaft des Königreichs von Kommagene. Ursprünglich Statthalter der persischen Großkönige, arrangierten sich die Herrscher aus der armenischen Dynastie der Orontiden mit den Nachfolgern Alexanders des Großen, um dannselber als hellenistische Könige zu regieren. Atemberaubendes Monument ihres Herrschaftsanspruches sind die Figuren des Nemrut Dagi, Wächter über das Graub des um 35 vor Christus verstorbenen Antiochos I.
Wenn man auf den alten Handelsrouten weiter nach Osten zieht, erreicht man Diyarbakir. Komfortabel waren die Karawansereien der Stadt und üppig ihre Bäder. Östlich von Diyarbakir gelangt man an die Ufer des Van-Sees. Zahlreiche Kirchen und Klosterruinen erinnern daran, dass jahrhundertelang die christlichen Armenier diese Landschaft prägten. Besonders berühmt ist die Heiligkreuzkirche auf der Insel Achtamar inmitten des Van-Sees. Hier hatte der Katholikos, das Oberhaupt der armenischen Kirche, seinen Sitz. In den vom Gebrüll der Lastkamele erfüllten Tagen der Vergangenheit galt Erzurum als die wichtigste Zwischenstation zur Schwarzmeerküste und als Schlüssel zum Osten des Osmanischen Reiches. Weiter führt die Handelsroute über Askale, Bayburt in die Hafenstadt Trabzon. Hier fanden die Luxusgüter aus dem Orient, die Seide, die Gewürze und Wohlgerüche, ihren Weg in die unersättlichen Bäuche venezianischer und genuesischer Handelsschiffe.
Hochachtungsvoll - Näugelchen
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Servus!
Mit der ersten Morgendämmerung erschallt das Allahu Akbar, "Gott ist unermesslich groß", des Muezzin. Der Ruf vom Minarett fordert die Gläubigen zum ersten Gebet des Tages auf, vier weitere Gebete folgen und geben dem Tag eine Struktur. Trotz aller europäischen Modernität, die Türkei bleibt das fünftgrößte islamische Land der Erde und die Gebote und Anweisungen des Koran prägen das Leben der Menschen. Während man normalerweise an jedem Ort sein Gebet ausüben kann, ist am Freitag der Muslim angehalten, die Moschee aufzusuchen. Die Moschee ist jedoch mehr als nur ein Ort der gemeinsamen Religionsausübung; sie ist der Lebensmittelpunkt der Menschen, ein Raum des Dialogs und der Ruhe, ein Ort für Besinnung und Lehre. Wichtigster Orientierungspunkt innerhalb der Moschee ist die Gebetsnische, die dem Gläubigen die Richtung nach Mekka weist. Daneben gehört zur Grundausstattung des Gebetsraumes eine treppenartige Kanzel für die Freitagspredigt des Imams. Der Islam fordert Toleranz gegenüber anderen Offenbarungsreligionen: Die Osmanen ließen das Patriarchat von Konstantinopel unangetastet und nahmen aus Spanien vertriebene Juden auf. Die schrecklichen Verfolgungen der Armenier während des Ersten Weltkriegs und die Vertreibung der Griechen in der Nachkriegszeit waren nicht Resultat der islamischen Religion, sondern Folge einer westlichen fixen Idee namens Nationalismus. Die Gründe für jene zuweilen fanatischen Züge des Fundamentalismus in der Türkei sind nicht im Koran zu suchen, sondern in sozialem Elend und Orientierungslosigkeit.
Schattenspiele und Tulpenmuster
Das vom Propheten erlassene Verbot, Lebendiges abzubilden, darf nicht nur als Beschränkung bewertet werden. Die Abkehr von realer Darstellung förderte neue, abstrakte Kunstformen. Vom Ballast der Bauplastik befreit, bestimmen Kuppeln, Pfeiler und Bögen den Rhythmus und die Musikalität der osmanischen Architektur. In den Kirchen Byzanz* sollte der Glanz der Mosaiken Gott preisen, in den Moscheen Sinans ist es das reine Licht. Eine weitere Besonderheit dieses Genies war die Übersetzung von Elementen der Holzarchitektur und Zeltarchitektur in die Sprache des Steins. Lange beherrschte der würdevolle Ausdruck Sinans die osmanische Architektur, bis im 18. Jahrhundert sein Stil verspielteren Formen weichen musste. Es ist die sogenannte Tulpenzeit; der Kult um die Schönheit dieser Blume war eine zierliche Antwort des Orients auf das Rokoko Europas. Auch die Poesi spiegelt das überfeinerte Lebensgefühl der Tulpenzeit wider. Die zarten Nichtigkeiten der Liebe sind das zentrale Thema und die Sprache der Lyrik ergeht sich in blumigen Bildern.
Populärste Figur der türkischen Literatur ist zweifelsohne Nasreddin Hodscha, ein philosophischer Till Eulenspiegel, der die Eitelkeiten und Schwächen seiner Mitmenschen entlarvt. Noch deftiger hält das karagöz den Menschen den Spiegel vors Gesicht - alle Untiefen des menschlichen Charakters werden im türkischen Schattenspiel ausgelotet. Glücklicherweise fallen auch florale Motive nicht unter das Bilderverbot, wie kahl wären sonst die Wände des Harems, Paläste und Moscheen ohne jene Haine und Beete aus Zypressen, Rosen und Tulpen - Gärten aus Wandkacheln als Vorahnung der Freuden des Paradieses. Zu Beginn des Osmanischen Reiches mussten solche hochwertigen Fayencen noch aus Persien importiert werden. Dies änderte sich im Jahre 1514, als Sultan Selim der Gestrenge nach einem Feldzug persische Handwerker als Beute heimbrachte und diese zwangsweise in Iznik ansiedelte. Mit diesem Datum beginnt die Kariere der Stadt als Zentrum der Keramikherstellung. Was Iznik für die Keramik, ist Hereke für die Teppichherstellung. Doch im Gegensatz zur Fayencekunst reicht die Tradition der Teppichherstellung weit in die nomadische Vergangenheit des türkischen Volkes zurück. Türkische Teppiche sind geheimnisvolle Gemälde und nur westliche Ignoratn betreten diese Kunstwerke mit Straßenschuhen.
Hochachtungsvoll - Näugelchen
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Die unglaubliche Süße des Honigs
Das Kaffeehaus fokussiert europäische Orientfantasien. Wasserpfeife und Mokkakanne scheinen uns unerlässliche Requisiten dieser fernen Welt. Als Helmuth von Moltke im 19. Jahrhundert die Türkei bereiste, fehlten in keinem der Kaffeehäuser die speziellen Diener im Dienste der Wasserpfeife. Der langsame Genuss der Wasserpfeife, die getrunken und nicht geraucht wird, ist jedoch längst der schnellen Zigarette gewichen. Trotzdem hat das cayhane - wörtlich also Teehaus und nicht Kaffeehaus - nichts an seiner Anziehungskraft für die türkische Männerwelt verloren. Traditionell Ort geistiger Freiheit, wird hier über Politik gestritten, die Probleme des Alltags beklagt und die Triumphe der vergötterten Fußballstars gefeiert. Feminines Gegenstück zum Cayhane ist das pastahane. Hier gibt es baklava, ein sinnlich-süßer Blätterteig mit Nüssen, getränkt in Sirup und Honig, und so exotisch klingendes Gebäck wie "Frauennabel" oder "Lippen der Schönen". Auch manches türkische Hauptgericht trägt einen erotisch-kanibalistischen Namen; besonders schmackhaft sind "Frauenschenkel", eine würzige Hackfleischmischung mit Zwiebeln und Knoblauch. Neben Fleisch spielt Fisch eine große Rolle in der türkischen Küche, der allerdings am besten in Sichtweite des Meeres verzehrt werden sollte. Kein türkisches Menü ist ohne Vorspeise und Suppe komplett. Besonders beliebt bei Bauern und Trinkern ist eine Kuttelsuppe, iskembe corbasi, gleichermaßen wegen ihrer stärkenden und ernüchternden Wirkung geschätzt. Ursache der meisten türkischen Kater ist der raki, ein hochprozentiger Anisschnaps, bekömmlich als kleiner Digestif, mörderisch nach durchzechter Nacht. Daneben wird aber auch Bier getrunken, wesentlich ungefährlicher mit seiner bescheidenen Stammeswürze. Wer auf Alkohol verzichten möchte, dem sei ayran, ein Getränk aus verdünntem Joghurt empfohlen. Dieses alte Nomadengetränk mildert die Schärfe von Speisen und erfrischt bei großer Hitze.
Die Schätze der Natur
(Paar "Basic-Facts" in Form einer Aufzählung)
Das von einer Festung beherrschte Städtchen Kale an der Ägäisküstist von Orangenplantagen umgeben. Ganz in der Nähe befinden sich die lykischen Felsgräber von Myra.
Im See Van gibt es aufgrund seines hohen Salzgehaltes kaum Leben. Auf der kleinen Insel Achtamar befindet sich eine kleine armenische Kirche aus dem 10. Jahrhundert. Die hier ansässigen Völker leben seit jeder von Ackerbau und Viehzucht.
Die Feentürme in Kappadokien sind das Ergebnis der Erosion. Viele der in den weichen Tuffstein gehauenen Felsenwohnungen werden noch heute genutzt.
Entlang der ganzen türkischen Mittelmeerküste finden sich Burgen und Festungen. Die Ähnlichkeit dieser Anlage in der Nähe von Bozyasi mit westeuropäischen Burgen des Mittelalters lässt sich leicht erklären: Die Kreuzritter bauen sie nach der Eroberung ihrem Geschmack gemäß um.
Das Kastell St. Peter in Bodrum wurde von Kreuzrittern erbaut. Erst Süleyman der Prächtige vertieb die Christen und ließ die Anlage in eine Festung für sein Heer umbauen.
Die Festungsanlage von Gelibolu ist ein friedliches Fischerdorf, obwohl es 1915 Schauplatz einer der größten Schlachten des Ersten Weltkriegs war. Einer der damaligen Befehlshaber war Kemal Atatürk.
Die Geschichte Bodrums, des antiken Halikarnassos, ist reich an berühmten Persönlichkeiten, unter ihnen König Mausolos: Er machte die Stadt zur Hauptstadt von Karien. Nach seinem Tod wurde er in einem gewaltigen Grabbau beigesetzt, dem Namensgeber aller späteren Mausoleen.
Die Festung Kizkalesi, die Mädchenburg, bei Korykos wurde nach der Legende vom König benutzt, um seine Tochter in dieser Burg einzusperren, im ihren prophezeiten frühen Tod zu verhindern. Das Schicksal nahm jedoch seinen Lauf, das Mädchen starb durch einen Schlangenbiss. Auch die sogenannte Landburg gehört zur Kizkalesi. Wie die Seefestung wurde auch sie um das 12. Jahrhundert erbaut und hatte durch einen Damm Verbindung mit dem Land.
Hochachtungsvoll - Näugelchen
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Weiter geht es mit den kurzen Informationen zu den Schätzen der Natur.
Die kleine Stadt Antalya ist ein Dorado für Hobbyarchäologen und Segler. Das Antike Antalya erlebte seine Blütezeit unter der Herrschaft der Römer. Die Wasserfälle des FLusses Düden in der Nähe von Antalya sind besonders während der Schneeschmelze im Frühjhr ein beeindruckendes Schauspiel. Der kleine Hafen von Kas bietet am späten Nachmittag ein idyllisches Bild. Gegenüber befindet sich die griechische Insel Kastellorizon, die ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge ist.
Der reizvolle Ort Kale ist fester Programmpunkt auf allen Yachtkreuzfahren in der Gegend. Er wird von der Ruine einer mittelalterlichen Festungsanlage überragt.
Der antike Name von Alanya ist Korakesion. Der Hafen wird vom mächtigen Roten Turm (Kizil Kule), einer Seldschukenfestung, flankiert. Der Rote Turm von Alanya wurde zum SChutz vor Kriegsschiffen am Hafen errichtet. Heute ist eine ethnologische Sammlung darin untergebracht.
Ölü Deniz, das türkische "Tote Meer", eine Bucht mit weißen Sandstrand, ist nur weniger Kilometer von Fehiye entfernt.
Pamukkalte - Faszinosum Natur im Westanatolien. Die versteinerten Wasserfälle von Pamukkale bestehen aus Kalkablagerungen von warmen Quellen. Der Name Pamukkale bedeutet soviel wie Baumwollschloss. Die Sinterterassen bilden einen Abhang von fünf Kilometern Breite nd über 10 Meter Höhe. Die größeren Bassins werden zum Leidwesen der Umweltschützer von Touristen als Planschbecken benutzt.
Auf den Feldern zwischen Bursa und Canakkale werden vorwiegend Sonnenblumen angepflanzt. Weiter östlich, entlang der Küste des Marmarameers, wird auch Obst angebaut.
Die Schluchten am Oberlauf des Euphra sind von einer wilden Schönheit. Euhphrat und Tigris sind die beiden mythischen Flüsse des Garten Eden. In dem Gebiet zwischen den beiden Flüssen liegt die Wege der berühmten mesopotamischen Kultur: mesopotamos bedeutet Land zwischen den Flüssen.
Gölbasi, in der Nähe des Nemrut Dagi, ist das Herz Südostanatoliens. Das Taurusgebirge ist ein ruhevoller Gegenpol zu den lebhaften Küstenstädten.
Surreale Formen in vom Wind bearbeitetem Tuffstein - dies ist die typische Landschaft Kappadokiens, die ehemals Refugium vieler Einsiedler war.
In einzelnen Gebäuden von Cavusin befinden sich Fresken, die auf das 9. Jahrhunder nach Christus zurückgehen. In die das Dorf umschließenden Felswände sind zahlreiche Wohnungen gehauen.
Auch in Zelve war der Tuffstein Wohnart für ganze Generationen: das Felsendorf wurde 1967 zum Museum deklariert. Vulkanausbrüche bedeckten in Kappadokien große Gebiete mit Tuffasche, die sich in Schichten unterschiedlicher Festigkeit ablagerte. Wind und Wetter spalteten die Schichten auf und wuschen tiefe Schluchten und Türme aus dem Stein. Hierbei entstanden die berühmten Feentürme und stehen noch immer: Der Erosionsprozess ist nicht abgeschlossen.
Uchisar liegt im fruchtbaren Tal von Göreme. Den frühen Christen war dieses Tal ein willkommenes Versteck: Hier konnten sie unbeheiligt ihre verbotene Religion ausüben. Der Legende nach gab es in Göreme einst 365 Kirchen für jeden Tag im Jahr eine. Im 9. Jahrhundert nach Christus, der Blütezeit der Mönchsbewegung, wurd ehier eine berühmte Theologieschule gegründet.
Der Berg Ararat beherbergt der Bibel nach die Arche Noah und heißt bei den Armeniern Mutter der Erde. Die Gipfel erreichen Höhen zwischen 3000 und 5000 Metern, der Ararat sogar 5165 Meter - die höchte Ergebung der Türkei im Ararat-Hochland. Die Menschen in dieser Region an der Grenze zum Iralh leben meist von der Schafzucht - weitab von größeren Städten und oft unter einfachsten Bedingungen.
Hochachtungsvoll - Näugelchen
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Hallo,
ich war bisher auch schon zweimal in der Türkei und es hat mir beide Male sehr gefallen. Das erste mal bin ich in Antalia gelandet und dann mit dem Bus nach Side gefahren. Ich habe ein paar Ausflüge unternommen. Zum Beispiel habe ich eine Jeep Safari und eine Boot Rafting Tour mitgemacht. Beides hat sehr viel Spaß gemacht.
Als ich das zweite mal in die Türkei geflogen bin, war ich im Westen, in der Nähe von Ephesus. Diesmal bin ich zwei Wochen geblieben. Ich bin vorallem in nahegelegene Städte gefahren.
Besonders beeindruckt hat mich Pamukkale. Es ist einfach eine wahnsinnig tolle Landschaft. Es sind Kalkterrassen, welche über die Jahrtausende durch kalkhaltige Thermalquellen entstanden sind. Falls ihr die Möglichkeit habt, es euch anzusehen, es ist wirklich sehr interressant und es lohnt sich auf jeden Fall für alle Hobbyfotografen.
Ich finde die türkische Kultur einfach interressant. Mir hat aber auch das Klima und die Vegetation sehr gefallen. Täler mit Olivenbäumen oder auch Palmen und andere exotische Pflanzen.
Servus!
Am südlichen Ufer des Sees Van verbirgt eine absolut romantische Stimmung. Der 1720 Meter über dem Meeresspiegel gelegene See erreicht Tiefen von bis zu 400 Metern.
Der Ishak-Pasa-Palast liegt über den Ruinen der alten Stadt Dogubeyazit. Obwohl er größtenteils zerstört worden ist, gilt er als das orientalische Neuschwanstein.
Das mächtige Eingangstor einer in Zentralanatolien gelegene Karawanserei ist leider nur mehr in Form von Ruinen übergeblieben. Diese Anlagen waren dazu bestimmt, Mensch und Tier Unterkunft zu gewähren. Sie entstanden im Nahen Osten und in Nordafrika entlang der großen Karawanenstraßen, die Orient und Okzident miteinander verbanden und dabei stehts die Türkei durchquerten.
Byzanz, Konstantinopel, Istanbul: drei Namen für eine der größten Metropolen der Antike - Tausend Jahre lang war die Stadt Mittelpunkt der wichtigsten geschichtlichen Ereignisse des Okzidents. Heute ist Istanbul eine Großstadt mit fast zehn Millionen Einwohnern.
Die Bosporus-Brücke ist mit 1,6 Kilometern Länge die größte Asiens, wurde 1973 anlässlich des 50. Jubiläums der Ausrufung der Republik eingeweiht. Am asiatischen Ufer der Meerenge ergebt sich der Palast von Beylerbey.
Der Kopf von Zeus Oromasdes befindet sich auf dem Nemrut Dagi, einer mit gigantischen Götterstatuen und Heldenstatuen übersäten Anlage. Antiochos I (69. - 34 vor Christus), der Herrscher über das ich Kommagene, errichtete sie zu einer Verherrlichung, nachdem er sich selbst zum Gott erklärt hatte.
Die Blaue Mosche befindet sich vor ihrem Vorbild, der Hagia Sophia. Als einzige Moschee Istanbuls besitzt sie sechs Minarette - ihr Bauherr Sultan Ahmed sah sich verpflichtet, der heiligsten islamischen Moschee in Mekka ein siebtes zu stiften, um ihre Vorrangstellung nicht in Frage zu stellen. Auch die neue Moschee ist architektonisch der Hagia Sophia verwandt, unterscheidet sich von ihr jedoch durch vier, statt zwei der Hauptkuppel umgebende Halbkuppeln. Die Sultanin Safiye, Mutter von Mehmet III., gab ihre Errichtung 1597 in Auftrag. Geldmangel und ein Brand ließen den Bau jedoch bis 1663 dauern. Im Hintergrund ist die Galatabrücke zu sehen. Im von 24 Kuppeln überwölbten Kreuzgang der Neuen Moschee befindet sich der ehemals für die Waschung vorgesehene Brunnen. Heute dienen diesem Zweck nüchterne Wasserhöhne von der Moschee.
Die lange Geschichte der Hagia Sophia ist durch Brände, Zerstörung, Wiederaufbau und Umbauten gekennzeichnet. Seit Konstantin im Jahr 325 den Grundstein für eine erste Basilika an der Stelle legte, sind beinahe 17 Jahrhunderte vergangen. Den Hauptraum der Hagia Sophia zierten einst 16.000 Quadratmeter Goldgrundmosaike, von ihnen sind nur Reste geblieben. Die Runden Schilde stammen aus dem 17. Jahrhundert, ihre Kalligraphien stellen den Namen von Kalifen dar. Das Bodenmosaik ist der Nabel der Welt - hier soll der Thron der byzantinischen Kaiser gestanden habem.
Auf das von Kaiser Septimus Severus 203 nach Christus angelegte und später von Konstantin dem Großen erweiterte Hippodrom weisen heute nur noch der abgebildete Theodosiusobelisk, die Schlangensäule und der Gemauerte Obelisk. Die übrige Bausubstanz diente seit dem 16. Jahrhundert als Steinbruch für andere Bauwerke.
Der Palast von Dolmabahce am Ufer des Bosporus ist von einer 600 Meter langen Meeresfassade geprägt. Hier lebte von 1923 an Kemal Atatürk, der Vater der türkischen Nation, bis zu seinem Tod 1938. Ein prächtiger Garten, angelegt von dem deutschen Architekten Sester, umgibt das Gebäude. Die Prunktreppe des Palastes ist auch sehr berühmt für den Palast. Die Residenz wurde 1843 von Sultan Abd ül-Medschid I. in Auftrag gegeben, da das Topkapi-Serail seinen Ansprüchen nicht mehr genügte. Man verbaute 14 Tonnen Gold und 40 Tonnen Silber. Dolmabahce beudetet eigentlich aufgefüllter Garten: Sultan Ahmed II. ließ hier Anfang des 17. Jahrhunderts einen kleinen Hafen auffüllen, um ein Schloss errichten zu können, das nach mehreren Bränden vom heutigen Gebäude ersetzt wurde.
Hochachtungsvoll - Näugelchen
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Servus!
Der Topkapi-Palast wurde von 1459 bis 1465 von Mehmet dem Eroberer erbaut. Fenster und Türen dieses Flügels des Palaste mit Perlmutt und Elfenbein verziert. Die Bibliothek von Ahmet III. befindet sich im dritten Hof des Topkapi-Palastes. Sie beinhaltet 4000 türkische, arabische und griechische Handschriften, sowie lückenlose Sammlung der von den Gläubigen als heilig angesehenen Sultansgewänder. Prunkvolle Paneele bedecken die Wände vieler Palastgemächer, die liebevoll verziert ausgearbeitet worden sind. Den Trinkwasserbrunnen im Kreuzgang von Eriwan hat der Sultan Murat IV. im Jahr 1635 errichten lassen. Ein verschwenderisch ausgestattetes Gemach desTopkapi-Palastes ist keine Seltenheit. Der Name des Sitzes der osmanischen Sultane bedeutet Palast des Kanonentores - der Eingang in Richtung Meer war mit zwei mächtigen Kanonen versehen.
Der Kapali Carsi ist der "Großer Basar" - hier findet man gut 4.000 kleine Läden, Restaurants und Boutiquen, aber auch Moscheen und Cafes. Das Herz des Basars ist der Eski Bedesten, ein von 15 Kuppeln überdachter Saal, der auf das Jahr 1461 zurückgeht. Das scheinbare Chaos der feilgebotenen Produkte hat System: Waren derselben Art werden in der gleichen Gasse ausgestellt. Der Basar ist eine Welt für sich, mit eigenen Sitten und Bräuchen. Eine der Grundregeln des orienalischen Handels ist: Um jede Ware muss gefeilscht werden. Frühaufsteher kaufen hierbei billiger: Der erste Kunde des Tages bringt nach dem Glauben der Händler Glück, ihm wird ein besonders günstiger Preis gewährt.
Die Kirche des Hl. Salvator ist mit byzantinischen Deckenmosaik ausgeschmückt. Das Gebäude aus dem 11. Jahrhundert wurde während der Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzritter teilweise zerstört. Später diente das Gebäude als Moschee, heute ist ein Museum darin untergebracht.
Die von Justinian angelegte Yerebatan-Zisterne, vom Volksmund auch Versunkenes Schloss genannt, fasst etwa 80.000 Kubikmeter Wasser, das über eine 19 Kilometer lange Leitung aus dem Belgrader Wald hierher fließt.
Der Hauptraum der Süleymaniye-moschee, die 1550-1557 nach den Plänen des Architekten Sinan, des türkischen Michelangelo, erbaut wurde. Vier Granitsäulen tragen das Gewicht der Zentralkuppel; die zahlreichen Glasfenster wurden vorallem zur Verbesserung der Akustik eingesetzt. Die 138 farbigen Glasfenster stammen unter anderem von dem berühmten Glasmaler Ibrahim Usta. Das Hauptgebäude der Moschee ist von sieben Medresen umgeben: fünf Gymnasien, einer Fachschule und einer Universität. Im Mittelpunkt des Komplexes befindet sich der von einem Säulengang umgebene Innenhof, in seinem Zentrum der Brunnen für rituelle Waschungen. Die Hauptkuppel mit ihren 53 Metern Höhe und 27 Metern Durchmesser ist mit Lutlöchern versehen, die für Temperaturausgleich sorgen und die Akustik zusätzlich verbessern sollen. Das Grab von Sultan Ahmet I. und vieler seiner Familienmitglieder befindet sich in der Blauen Moschee, dem Lebenswerk der bereits mit 27 Jahren an Kreibs verstorbenen Herrschers.
Die Moschee des südost-anatolischen Urfa prägt die ganze Stadt. Die Stadt kann auf eine 3500-jährige Geschichte zurückblicken: Nachdem sie in der ersten Hälfte des 2. Jahrtausends vermutlich Hauptstadt des hurritischen Reiches war, wurde sie immer wieder vom berühmten Herrschern wie Alexander dem Großen und Saladin erobert. Ihre Vergangenheit brachte der Stadt 1983 den Ehrentitel Sanliurfa - das ruhmreiche Urfa - ein. Ein Blick auf die Moschee von Urfa vom Kreuzgang der rituellen Reinigung aus birgt umheimliche Himmelereignisse mit sich. In der Nähe liegt die Quelle von Ruha, wo der Legende nach Abraham eine Rast auf seiner Reise von Uhr nach Kanaan eingelegt hat.
Hochachtungsvoll - Näugelchen
Cheerio!
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