Wie gewinne ich das Vertrauen meiner Katze zurück?
Heute war ich das dritte Mal mit meiner Katze beim Tierarzt. Sie hat schon seit 2 Jahren Juckreiz und keiner konnte bisher herausfinden, woran es liegt, da man organisch bei ihr nichts festgestellt hat. Jetzt war ich immer einmal pro Woche bei der mittlerweile dritten Tierärztin, dort bekommt sie homöopathische Injektionen. Mittlerweile ist sie aber so ängstlich, dass sie sich erstmal unter dem Bett verkriecht, wenn ich nach Hause komme. Vermutlich denkt sie, ich würde sie gleich wieder einpacken.
Und heute ist sie gleich nach dem Tierarztbesuch unter die Spüle gerannt und da sitzt sie nun und kommt nicht heraus. Sie war nur kurz zum Fressen da und dann ist sie wieder verschwunden. Mir tut das sehr weh, da sie sonst immer viel mit mir gekuschelt hat. Ich weiß nicht mehr weiter, die Tierarztbesuche konnte ich ihr ja leider auch nicht ersparen. Hattet Ihr schon ähnliche Situationen? Ich würde ihr so gerne die Angst nehmen, aber ich weiß nicht wie. Sie bekommt ja schon seit ca. 3 Wochen Bachblüten-Globuli gegen die Angst und die Tierärztin meinte, ich soll ihr die auch weiterhin geben. Aber wie soll ich das machen, wenn ich sie kaum sehe?
Ich kann dir nur raten, dass du die Katze nun mal ganz in Ruhe lässt. je mehr du auf sie einredest oder versuchst sie zu locken, desto mehr wird sie sich verkriechen, weil sie immer wieder das Gefühl hätte, du lockst sie um mit ihr wieder zum Tierarzt zu fahren.
Das Vertrauen bekommst du nur wieder, wenn du sie völlig in Ruhe lässt und sie von ganz alleine kommen lässt. Alles andere würde wieder ein Rückschritt bedeuten. Die Katze muss sehen, dass sie von ganz alleine kommen kann und ihr nichts passiert.
Eine Bekannte von mir ist der Meinung, dass man Katzen stets auf sich zukommen lassen soll. Man wartet also ab, bis die Katze von alleine kommt. Ich teile diese Meinung nicht in jeder Situation. Ich hatte schon mal ein kleines Babykätzchen. Das habe ich gefunden. Ich habe ihm Futter und Milch hingestellt, doch es war noch zu klein, um aus einem Gefäß zu trinken bzw. kannte es einfach noch nicht. Ich habe mir das einen Tag angeschaut und dann habe ich das Kätzchen in einer Ecke gefangen und mit zu mir genommen. Es kannte keine Menschen und hatte viel Angst vor mir.
Es hatte sich dann immer unter einem Schrank versteckt. Ich habe es mit einem Stöchen heraus geschoben und auf den Arm genommen. Vielleicht wäre es auch von allein zu mir gekommen. Ich weiß nicht, wie es verlaufen wäre, wenn ich es nicht einfach genommen hätte. Auf jeden Fall hat es sich innerhalb von 2 Tagen an mich gewöhnt und wurde ein richtiger Schmusekater, der mich immer gesucht hat. Er lag stets auf meinem Schoß, wenn wir draußen waren, kam er sofort zu mir und blieb immer in meiner Nähe.
In Deiner Situation würde ich aber abwarten. Sie hatte ja mal Vertrauen zu Dir. Da kommt sie auch wieder kuscheln. Lass Ihr etwas Zeit. Du kannst in die Nähe gehen, Dich hinsetzen und mir ihr reden. Du kannst Ihr auch Futter auf Deiner Hand aus einer gewissen Entfernung anbieten. Vielleicht kommt sie dann schnell wieder zu Dir. Ansonsten habe einfach Geduld, das wird schon wieder.
Juckreiz und daraus resultierendes Putzen hat oft psychische Ursachen und kann soweit führen, dass die armen Viecherl sich nackig und wund lecken. Die Ärzte stellen die dann gerne ruhig, nach dem Motto: Am Tag einen Joint und der Tag ist dein Freund. Aber das ändert nichts am Problem.
Und das müsste man versuchen herauszubekommen. Irgendetwas beschäftigt die Katze, irgendeine Veränderung hat stattgefunden, die du nicht mitbekommen hast, die aber das Kätzchen enorm stört.
Deine Katze wird sich schon wieder halbwegs beruhigen. Der Hunger treibt die sowieso wieder aus ihren Verstecken. Unserer ist nach einem Tierarztbesuch mal aus der Tür in den Garten und wurde 3 Tage nicht gesehen. Der ist auch so ein Prinzesschen, aber er hat auch seine Gründe. Sie wird also wieder auf dich zukommen und dann solltest du das Positive versuchen zu verstärken, durch Schmusen, spielen oder auch Futter. Hat sie genug Beschäftigung? Ist sie draußen? Für so ein Verhalten gibt es tatsächlich Verhaltenstherapeuten. So doof ist das nicht, denn oft ist das Problem eher der Mensch, der die Katzensprache nicht spricht. Musst du mal nach Verhaltenstherapeuten für Haustiere googeln.
Bei Kitty handelt es sich um eine reine Wohnungskatze. Wir haben zwar Gartennutzung im Mietvertrag, aber da dieser Garten nicht katzensicher eingezäunt ist, wäre mir das zu gefährlich, da wir an einer stark befahrenen Straße wohnen. Hinzu kommt, dass sie es auch nicht gewöhnt ist. Wir haben noch einen Kater, der ist 1 Jahr älter und war ca. 1 Jahr vor ihr bei uns. Aber im großen und ganzen vertragen sie sich beide. Klar läßt unser Dicker ab und zu mal sein Imponiergehabe heraushängen, aber das hält sich in Grenzen.
Beim Tierarzt bekam sie ja jetzt homöopathische Mittel gegen den Juckreiz und zum Hautaufbau. Die Tierärztin meinte auch, dass es psychische Ursachen haben könnte, aber wir wissen eben nicht, was der Auslöser ist, denn dieser Juckreiz kam erst, als wir sie schon ein Jahr hatten, wir haben sie also nicht schon mit diesem Problem bekommen. Gestern kam sie wieder aus ihrem Versteck und lag sogar kurz neben mir auf der Couch,
da hätte ich schon wieder heulen können vor Freude.
Ich kann deine Situation und Verzweiflung gut verstehen. Bei meinen Eltern haben wir auch einen Kater und es würde mich zutiefst verletzen, wenn dieser sich so von mir zurückziehen würde. Nach Tierarztbesuchen versteckt er sich auch, kommt anschließend aber wieder aus seinem Versteck und schmust ganz normal mit uns.
Musst du denn wöchentlich zum Tierarzt fahren oder kannst du das auch mal ausfallen lassen? Es wäre vielleicht ganz gut, wenn du deiner Katze etwas Ruhe gönnen könntest und sie so nicht ständig in Angst vor dem Tierarzt leben müsste. Wenn sie nur Injektionen bekommt, könntest du das vielleicht auch selber Zuhause machen.
Die Katze meiner Tante musste auch wegen einer Zuckerkrankheit Spritzen bekommen und nach einiger Zeit konnte sie das selber Zuhause machen. So mussten die beiden nicht immer zum Tierarzt fahren und die Katze hatte weniger Stress. Ich stelle mir das aber sehr schwer vor und bin mir auch nicht sicher ob ich unserem Kater Injektionen verabreichen könnte. Ich glaube der Gedanke daran, dass ich ihm irgendwie Schmerzen zufüge wäre mein größtes Problem. Aber das wäre eventuelle eine Alternative zu den vielen regalmäßigen Tierarztbesuchen.
An deiner Stelle würde ich deine Katze jetzt erst mal in Ruhe lassen. Es fällt dir zwar sicherlich sehr schwer, aber die Katze sollte zu dir kommen und dir somit langsam wieder vertrauen können. Wenn du sie anlockst wird sie sicherlich nicht kommen, da die Angst vor einem möglichen Tierarztbesuch wohl zu groß ist. Auch wenn es eine Zeit lang dauert, wird deine Katze irgendwann schon wieder aus ihrem Versteck kommen und sich dir annähern.
Unser junger Kater hat auch ab und an mal solche Phasen und ist dann nicht wirklich ansprechbar: Er versteckt sich dann gern und wenn man ihn dann gefunden hat, dann versteckt er sich anderswo. Meist ist unser junger Herr dann aber zutiefst beleidigt und will schmollen.
Sicher hat die Ängstlichkeit Deiner Katze andere Ursachen, aber vielleicht hilft ein ähnlicher Umgang mit Deiner Katze. Ich lasse unserer Kater dann meist in Ruhe. Manchmal spreche ich dann auch kurz an mit solch Worten wie "Hallo Kater" oder "Na mein Schöner". Wenn er darauf dann ganz entspannt reagiert, dann ist die Zeit gekommen, dass er auch wieder langsam entspannt.
Ich an deiner Stelle würde sie erstmal komplett mit den Tierarztbesuchen in Ruhe lassen. Ich denke anhand deiner Beschreibung, dass deine Katze das Vertrauen in dich verloren hat. Sie hat anhand der vielen Besuche beim Tierarzt das Gefühl, dass sie von dir immer wieder zum Tierarzt geschleppt wird, wenn sie hervorkommt.
Du solltest also in Zukunft keine Tierarztbesuche mehr mit ihr vornehmen und sie mal in Ruhe lassen. Dann solltest du warten bis deine Katze wieder zu dir kommt und sie dann nicht bedrängen. Vielleicht kannst du dir mit ganz viel Schmusen und Leckereien ihr Vertrauen zurückholen und erarbeiten.
Wenn sie die Behandlung überstanden hat würde ich vorerst Tierarztbesuche meiden. Außerdem würde ich der Katze selbst entscheiden lassen, wann sie wieder von Alleine zum Herrchen kommt. Ihr ständig mit Leckerlis hinterherzurennen würde sie vielleicht nur nochmehr überfordern und sie hätte das Gefühl, dass sie mal wieder nur "angelockt" wird. Evtl. kannst du die Behandlung vorerst einen Tag sein lassen?
Meine Katze ist immer sehr beleidigt und lässt sich nichtmehr blicken wenn ich eine Woche im Urlaub war. Dann versuche ich ruhig mit ihr zu reden wenn sie im Raum ist und gebe ihr die Zeit bis sie von selbst wieder gestreichelt werden will. Natürlich bekommt sie trotzdem ab und an ein Leckerli und das nimmt sie dann auch, geht danach allerdings wieder beleidigt davon. Katzen sind eben sehr eigensinnige Tiere, trotzdem hängt sie sicher noch an dir und wird die Streicheleinheiten bald vermissen.
Mittlerweile kann ich ein so genanntes Update meiner Situation machen. Meine Geduld und mein Wille, nicht aufzugeben, haben sich nun doch bezahlt gemacht. Ich habe Kitty ja jeden Tag zweimal ihre Bachblüten-Tropfen gegen die Angst gegeben. Nun endlich, nachdem wir jetzt schon 4 Wochen nicht mehr mit ihr bei der Tierärztin waren, geht es ihr wieder viel besser. Sie ist nicht mehr so ängstlich und kommt auch wieder öfter unterm Bett vor. Es ist sogar so, dass sie jetzt auch tagsüber wieder auf anderen Plätzen sitzt und auch wieder öfter zu mir auf den Schoß kuscheln kommt. Ich bin so froh!
Außerdem sehen ihre Kratzwunden auch schon besser aus, das Fell ist wieder gut nachgewachsen und die Wunden sind am Verheilen. Zwar hat sie sich heute erst wieder am Ohr gekratzt, aber das ist die Stelle, die sie schon seit 2 Jahren immer wieder aufkratzt. Der Hals und der Nacken sehen aber schon wieder richtig gut aus, ich hoffe, es bleibt auch so. Jedenfalls gebe ich nicht auf!
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