China: Häftlinge als Gold-Farmer in WOW?!

vom 29.05.2011, 22:09 Uhr

Gerade habe ich der Online-Ausgabe des englischen "Guardian" einen Artikel gefunden, von dem mir ein Freund schon gestern erzählt hat. Ich hatte ihn eigentlich für total bescheuert gehalten, als er mir davon berichtete, doch laut den Informationen des Guardians scheint mein Freund nicht gelogen zu haben.

Sehr viele von euch kennen oder spielen vielleicht sogar selbst das MMORPG "World of Warcraft". Die Spiel-Interne Geld-Währung ist dort das Gold, welches man unter anderem dadurch bekommt, indem man die Kreaturen im Spiel tötet. Dies nennt man dann "farmen" (Für die Nicht-WOW-Zocker). Jeder der dies eine Zeit lang gemacht hat, damit er sich zum Beispiel im Shop ein bestimmtes Item kaufen will, weiß, dass diese Arbeit wirklich tot-langweilig ist und schon nach kurzer Zeit wirklich die Lust am Spiel nimmt und einem alle Nerven raubt.

In China gab es ein Gefängnis, welches versuchte durch dieses farmen Geld zu machen. Die dortigen Insassen wurden dazu gezwungen, sich in Zwölf-Stunden-Schichten vor den Computer zu hocken und Gold zu sammeln. Dies soll dort laut den Angaben im sehr großen Stil gemacht worden sein. Jeder der Gefangenen hatte eine bestimmte Quote zu erfüllen. Wenn man nicht genügend Gold in den zwölf Stunden gesammelt hat, wurden die Insassen bestraft.

Ich finde diese Geschichte ehrlich gesagt sehr krass. Natürlich kann man so im Spiel eine Menge Geld erzielen, aber, dass man dies auf eine solche Weise betreibt, ist für mich unverständlich. Glaubt ihr, dass an diesen Angaben etwas dran ist? Sollte man nicht von Seiten der Entwickler langsam mal erwarten, dass diese etwas gegen diese dubiosen Geld-gegen-Gold-Tauschgeschäfte unternehmen? Auch kenne ich mich nicht in der WOW-Welt aus, wie viel Geld kann man mit dem farmen von Gold machen?

Hier der Artikel des Guardians.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Den Chinesen traue ich so ziemlich alles zu und ich halte diesen Bericht auch für wahr. Ich kann dir allerdings nicht sagen was man da in Wirklichkeit verdienen kann weil ich dieses Spiel nicht spiele. Außerdem darfst du den möglichen Verdienst nicht mit europäischen Augen sehen. Hier würde sich wahrscheinlich niemand permanent mit solchen Aktionen abgeben, dort ist es vielleicht ein ordentlicher Tagesverdienst ohne dafür schwer schuften zu müssen.

Ich kann mich erinnern dass ich vor einiger Zeit einen Bericht über das Spiel gesehen oder gelesen habe wo berichtet wurde dass Spieler immer wieder beobachtet haben wie mehrere Personen immer und zu jeder Zeit Gold abgebaut haben oder andere Arbeiteten verrichteten die monoton und zeitaufwendig waren. Die Recherche ergab dass hinter diesen Spielfiguren Spieler in China sitzen die rund um die Uhr aus einer Lagerhalle zusammen mit etlichen anderen Spielern Gold geschürft haben. Der Besitzer der Computer ist der Chef und er lässt seine Mitarbeiter auf diese Art und Weise Geld für ihn verdienen. Die Computer sind rund um die Uhr besetzt und es wird in Schichten gearbeitet.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich habe diesen Bericht auch gelesen und war am Anfang auch ziemlich schockiert darüber. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Häftlinge in China dazu missbraucht worden sind in einem MMORPG Gold zu verdienen. Allerdings halte ich diese Geschichte für durchaus plausibel denn es gibt noch wesentlich härtere Bestrafungen in China. Dies soll natürlich nicht bedeuten, dass ich gutheiße was die Chinesen dort tun es heißt nur, dass ich es für möglich halte.

» Hibuja » Beiträge: 27 » Talkpoints: 17,22 »



Ehrlich gesagt war ich ziemlich überrascht davon, dass diese Geschäftsmethode so lange verdeckt blieb, denn da müsste ja das ganze Gefängnis unter einer Decke gesteckt haben, wenn man solche brisanten Informationen nicht nach außen dringen lassen will. Da die chinesische Regierung sowieso so stark gegen die Goldfarmer kämpft, wäre es für mich wirklich verwunderlich, wenn die Regierung bereits vorher von den Goldfarmen in Gefängnissen wusste und dies tolerierte.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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