Versicherungsbetrug durch private Verkäufe - ganz einfach?
Vor einiger Zeit las ich von einer noch recht neuen Masche mit der Versicherungen betrogen werden. So werden bei Autoverkäufen im Internet, bei denen auf einem Foto auch das KfZ-Kennzeichen des Fahrzeuges erkennbar ist, die Verkäufer in ein Gespräch verwickelt. Der scheinbare Interessent versucht in diesem Gespräch sowohl Namen und Anschrift des Verkäufers als auch die Art der Versicherung des Fahrzeuges und das versichernde Unternehmen zu erfragen. Das funktioniert in der Regel wohl auch sehr gut.
Mit diesen Daten geben die Betrüger dann einen Kasko-Versicherungsschaden vor und fordern die Versicherung auf einen Glasschaden, der einen Austausch der Frontscheibe nötig machte, am Fahrzeug zu bezahlen, eine (natürlich gefälschte) Bestätigung des Versicherten, die Regulierung des Schadens mit der Werkstatt vorzunehmen, liegt dann auch gleich bei. Die Rechnung wird von den Betrügern erstellt und die Erstattung soll auch auf deren Konto erfolgen.
Angeblich wäre das eine recht risikoarme Masche des Betruges, die wenig auffällt, weil eben der Versicherte zum einen nach einem Glasschaden nicht gleich in der Kasko-Versicherung hochgestuft wird; zum anderen ist es wohl aber auch so, dass man erst dann etwas merken würde, wenn man innerhalb kürzerer Zeit erneut einen Glas-Schaden melden würde.
So richtig kann ich das aber nicht glauben. Ich selbst habe vor einigen Monaten innerhalb von drei Monaten zwei Glasschäden über meine Versicherung abwickeln lassen. Als die Scheibe getauscht werden musste, erhielt ich als Versicherungsnehmer einen Fragebogen zu dem Schadenshergang. Da wäre mir also auf jeden Fall aufgefallen, das etwas nicht stimmt. Und das war auch lange bevor diese Masche publik wurde. Kann es wirklich sein, dass es noch Versicherungen gibt, die ohne weitere Nachfrage einen solchen Schaden zahlen? Immerhin wäre es auch im Interesse der Versicherung zu erfahren, ob es nicht vielleicht einen Verursacher gibt, von dem die Kosten einzufordern sein könnten?
Ich bezweifle wie du, dass diese Form des Versicherungsbetrugs so einfach ist, wie dargestellt wurde. Bei mir war es auch immer so, dass ich als Versicherungsnehmer einen Schaden erst bestätigen musste, wenn meine Versicherung diesen regulieren sollte. Allerdings könnte dies ja von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich gehandhabt werden. Es gibt bestimmt die eine oder andere gutmütige Versicherung, die diese gefälschten Dokumente annimmt und reguliert - das ich dann jedoch die Schuld der Versicherung und nicht des Versicherungsnehmers.
Als mein Sohn durch ein Steinchen unsere Seitenscheibe eingeschlagen hatte, gab es mit der Versicherung überhaupt kein Problem. Wir haben auch kein Formular bekommen oder ähnliches. Wir sind einfach zur Werkstatt gefahren, hatten denen gesagt das wir einen Steinschlag hatten , und haben es auf Versicherungskosten reparieren lassen. Lediglich nach dem Austausch mussten wir die Sache unterschreiben und fertig.
Bei uns kam auch im nachhinein nichts von der Versicherung. Ich denke mal das dies aber wie schon erwähnt von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich ist und aus Erfahrung weiss ich das sie noch nichteinmal überprüfen, ob die Unterschrift echt ist.
alkalie1 hat geschrieben:Als mein Sohn durch ein Steinchen unsere Seitenscheibe eingeschlagen hatte, gab es mit der Versicherung überhaupt kein Problem. Wir haben auch kein Formular bekommen oder ähnliches. Wir sind einfach zur Werkstatt gefahren, hatten denen gesagt das wir einen Steinschlag hatten , und haben es auf Versicherungskosten reparieren lassen. Lediglich nach dem Austausch mussten wir die Sache unterschreiben und fertig.
Das ist ja auch etwas völlig anderes. Der Schaden, der bei deinem Auto repariert wurde, war ja nicht von der Haftpflichtversicherung, sondern von deiner Teil- oder Vollkasko gedeckt. Denn Autoscheiben werden "in der Regel kostenlos" (Zitat Carglass-Werbung im Radio) ausgetauscht, wenn man mindestens Teilkasko hat. Steinschlag zählt ja auch darunter. Wovon hier allerdings gesprochen wird, ist, soweit ich mich mit dem Thema auskenne, die Haftpflichtversicherung, die geprellt wird von einem Dritten, mit dem du gar keinen Unfall hattest.
Hallo Malcom, die Betrüger versuchen gar nicht einen Haftpflichtschaden zur Regulierung zu bringen sondern sie tun so als seien sie die (juristische) Person, die den Schaden repariert hat und die nun die Kosten von der Versicherung erstattet haben wollen. Solche Fälle sind dem von alkalie1 geschilderten Fall also schon sehr ähnlich. Und der Fall beweist ja, dass es wirklich noch Versicherungen gibt, die solche Schäden ohne weitere Überprüfung ohne die Mitwirkung des Versicherungsnehmers regulieren, wenn denn scheinbar eine Bestätigung von dem Versicherungsnehmer vorliegt, man möge die Kosten mit der Werkstatt klären.
Oh, dann habe ich das wohl irgendwie falsch verstanden - dass ist ja sogar noch einen Zacken dreister als ich dachte. Wirklich interessant, wie einfallsreich die Betrüger sind, wenn es darum geht, Geld zu machen.
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