Unscheinbare Neulinge bei Ebay
Ich habe oft genug mitbekommen wie die Pinkliner/Mods mit solchen Themen umgegangen sind. Das war noch bevor die Bieter verdeckt sowie spezielle Tools verboten wurden und man mit wenigen Klicks ganz genau nachvollziehen konnte, worauf der User alles geboten hat, wie oft bei dem Verkäufer und wie oft sich ganz schlaue gegenseitig bewertet haben. Sogar wenn das Gebot, weil man es doch zu hoch getrieben und somit den richtigen Käufer überboten hat immer wieder zurückgenommen wurde, hat das keine Sau interessiert.
Richtlinie2 hat geschrieben:Die Pusher pushen mit System und sorgen dafür, dass das Preisniveau für alle Produkte in eine Höhe kommt, die sich normalerweise nicht ergeben würde.
Dass Pusher den Preis übertrieben hoch treiben sollen sehe ich nicht so. Das schaffen viele Bieter auch untereinander, weil sie diesem Bietwahn verfallen.
Richtlinie2 hat geschrieben:Ich habe dieses Hochbietverhalten im gewerblichen Bereich lange beobachtet und es kommt - entgegen deiner Annahme - nur sehr selten dazu, dass die Preispusher auch tatsächlich kaufen... Die einzige Funktion, die solche Sockenpuppen haben, den Preis über eine bestimmte Grenze pushen und dann sind sie raus.
Bei gewerblichen Anbieter, die einen Schwall der gleichen Artikel oder monatlich einige Hundert Artikel einstellen, kommt es immer wieder dazu, dass sie einen Teil selber ersteigern. So wenige sind das nicht, weil man auch Angst hat, dass da ein Käufer in der letzten Sekunde 1€ bietet und man nicht mehr nachziehen kann. Und was die Preisgrenze angeht - da habe ich doch nichts anderes behauptet.
Sonty hat geschrieben:Außerdem sichert das die Geldesel. Ein gewerblicher Verkäufer, der über Wochen mit Verlust oder zu wenig Gewinn verkauft, wird die Plattform verlassen.
Bei gewerblichen Anbieter ist es eben so, dass sie ihren Mindestpreis sichern wollen. Die Artikel direkt mit einem höheren Startpreis einzustellen kostet mehr und macht ihn für Auktionsfreaks unattraktiv. Ein Beispiel aus dem vergangenen Jahr. Ich habe Gehegeelemente, die draußen um die 30€ kosten beobachtet. Der Verkäufer hat dann mit einem Zweitaccount jede dieser Auktionen auf 6,05€ gepusht. In dem Fall fand ich das auch gar nicht schlimm und war trotzdem zufrieden als ich aus meiner Reihe von Geboten dann 2 Stück für je unter 10€ bekommen habe. Der Verkäufer hat mir damit nicht geschadet oder mich um ein Schnäppchen gebracht. Ich hätte sogar mehr ausgegeben, weil ich das Geschäft in dem sie hier verkauft wurden meide. Da bei ihm aber die Gebote nicht so flossen wie bei anderen (das Pushen war vielen wohl zu offensichtlich), habe ich diese Gelegenheit genutzt.
Was die 100% Aktivität bei einem Verkäufer angeht sollte man schon vorsichtig sein. Ich kaufe selten etwas über Ebay und als ich auf mehrere Gehegeelemente Gebote abgegeben habe, hatte ich auch 100% Aktivität bei diesem einen Verkäufer. Gut möglich, dass ich für andere wie ein Pusher aussah und deswegen die Artikel so günstig bekommen habe. Wenn ich weiter darüber nachdenke bekomme ich noch ein schlechtes Gewissen.
Sonty, das ist jetzt aber widersprüchlich. Erst schreibst du, dass Ebay was davon hat, wenn diese Preispusher agieren (höhere Provision durch höheren Endpreis). Aber direkt danach schreibst du, dass Ebay das daran merkt, dass sie auf "Transaktion rückgängig machen" klicken und dann die Provision erstattet bekommen. Das ist ja wiedersprüchlich, denn dann hat Ebay wirklich nichts davon, da ich davon ausgehe, dass die Transaktion immer rückgängig gemacht wird, um die Ebay-Provision zurück zu bekommen. Und dann kann Ebay ja auch getrost diese Pusher löschen und wird es auch tun, da Ebay ja sehr aktiv und schnell beim Löschen von Mitgliedern oder auch Auktionen ist.
Nein, denn die Auktionen die selber ersteigert wurden werden logischerweise auch wieder eingestellt. Und wenn beim nächsten Mal ein richtiger Käufer gewonnen hat, hat Ebay seine Provision und der gewerbliche Verkäufer ist auch zufrieden gestellt.
Ich habe eine Dokumentation darüber einmal im Fernsehen gesehen. Dort ging es um Ebay Verkäufer die eine ähnliche Masche benutzten. Diese haben ebenfalls mit mehreren Accounts auf Artikel geboten. Jedoch haben sie so hoch geboten, dass der Preis weit über 100€ des Neupreises lag und somit sicher niemand mehr ein Auge auf diesen Artikel geboten hätte. Kurz vor dem Ende der Versteigerung haben sie ihr Angebot zurückgezogen und haben dann mit einem anderen Account auf diesen Artikel geboten. So konnten sie den Artikel für einen sehr niedrigen Preis ersteigern. Ebay wurde dazu auch befragt, sie sagten, dass das nicht verboten wäre. Sie müssen denen, die auf die Artikel bieten, die Möglichkeit geben ihr Gebot zurückzuziehen. Ich weiß allerdings nicht, ob das immer noch möglich ist.
Neuling muss man ja bei eBay nicht unbedingt sein, wenn man noch keine Bewertung hat - denn es gibt ja keine Zwangsbewertung nach einer bestimmten Zeit sondern es bleibt dann bei keiner Bewertung. Daher kann so ein Account recht lange ohne Bewertung existieren.
Ich würde heute solch eine Aktion immer melden, habe das früher aber auch nicht getan, weil ich einfach nur verärgert war und nicht daran gedacht habe, dass so etwas ja mit System passieren könne und daher insgesamt doch schädlich ist. Denn so ein Verhalten verstößt ja auch gegen die Regeln und treibt Preise nur unnötig hoch - wenn jemand bestimmte Dinge für mehr Geld verkaufen will, dann muss er eben als gewerblicher Verkäufer in den sauren Apfel beißen und höhere Gebühren zahlen; als privater Verkäufer kann man dann immer noch darauf warten, bis man mal wieder kostenlos einstellen kann.
Ich würde so etwas nur mit Vorsicht behaupten. Es kann auch einfach sein das sich dieser neue Käufer nur wegen diesem Verkäufer auf der Plattform angemeldet hat weil er den Verkäufer und seine Artikel gut findet und ihn diese ansprechen. Von einer Bekannten weiß ich das sie auch nur auf Ebay unterwegs ist, da sie ihre 2-3 Lieblingsverkäufer hat, bei diesen bietet sie dann fleißig mit. Am Anfang mag das anderen Nutzern auch komisch erschienen sein, aber daran kann man schließlich als Käufer nichts ändern.
Vermutlich überprüft Ebay auch einzelne Verkäufer, wenn sich die von dir geschilderten Probleme häufen und jeder deshalb eine Mitteilung an die Plattform schickt. Ich persönlich denke das so etwas auch nur bedingt funktioniert und mache mir deshalb keine großartigen Gedanken um das pushen von Auktionen. Man hat schließlich selber ein persönliches Limit, was man ausgeben möchte. Außerdem kann man sich im Vorfeld durch die beendeten Auktionen mit seinem Wunschartikel klicken und hat zumindest einen groben Richtwert, für wie viel Geld dieser in der Vergangenheit den Besitzer gewechselt hat.
Melden tue ich persönlich so etwas nicht, falls es mir überhaupt auffällt, so konkret schaue ich da gar nicht nach. Soweit ich informiert bin gibt es bei dieser Auktionsplattform keinen Bewertungszwang, vielleicht hat der vermeintliche Käufer einfach Pech gehabt und die letzten Verkäufer bzw. Käufer haben ihn einfach nicht bewertet.
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