Fehleinschätzungen bei Rentenanträgen

vom 28.05.2011, 09:29 Uhr

Mein Vater wurde vor 6 Jahren ins Krankenhaus eingeliefert mit drohenden Leberversagen und inneren Blutungen. Die Ärzte machten uns eigentlich keine Hoffnungen mehr das er es überleben wird, da sie die Blutungen nicht stoppen konnten. Er lag mehrere Monate auf der Intensivstation und die Ärzte rieten uns bereits dort schon mal einen Invaliden Rentenantrag zu stellen.

Wir sind dann natürlich erst einmal zur Rentenstelle gefahren, und hatten dort die Sache geschildert und einen Antrag bekommen. Diesen hatten wir dann aufgefüllt und von den Ärzten ausfüllen lassen. Es dauerte gar nicht allzu lange, kam die Bestätigung der Genehmigung. Er musste noch nicht einmal zur Untersuchung der Amtsärzte die bei den Rentenanstalten arbeiten.

Ich kenne mittlerweile aber einige Fälle wo diese Rente strickt abgelehnt wird und Menschen dazu mehr oder weniger gezwungen werden arbeiten zu gehen, obwohl sie es definitiv nicht mehr können. Sie sind bereits seit einigen Jahren Krankgeschrieben und befinden sich zum Teil wochenlang im Krankenhaus.

Ein sehr guter Freund von uns kämpfte 5 Jahre darum Invalidenrente zu bekommen, er wurde sogar vom Arbeitsamt als Sicherheitskraft vermittelt und dazu gezwungen arbeiten zu gehen. Kurz vor der nächsten Rentenanhörung starb er dann im Krankenhaus, alle seine Organe versagten dann auf einmal.

Ich kann es nicht wirklich verstehen, warum todkranke Menschen jedesmal abgelehnt werden. Ich finde es schon schwierig heutzutage überhaupt durch so einen Antrag zu kommen und finde das es im Gegensatz zu früher auf jeden Fall viel schwieriger ist.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich kenne es auch aus meiner Familie, dass es mitunter ein wirklich harter Kampf sein kann, ehe man so einen Rentenantrag durchgeboxt hat und diesen genehmigt bekommt. Und wird dieser abgelehnt, dann sollte man sich nicht scheuen, auch mal in Widerspruch zu gehen. Kann schon gut sein, dass es früher einfacher war, aus gesundheitlichen Gründen früher in Rente zu gehen, aber deswegen muss man nicht gleich resignieren.

» baerbel » Beiträge: 1517 » Talkpoints: 601,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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