Braucht ein Freundeskreis einen Organisator?

vom 27.05.2011, 15:15 Uhr

In meinem engsten Freundeskreis, von etwa fünf männlichen Menschen, unternehmen wir recht viel zusammen. Vom Billiard spielen, über Baden gehen bis hin zum Discothekenbesuch ist wirklich alles dabei. Mein Problem ist nur, dass ich der jenige bin, der immer sagen muss was gemacht wird und wann man es macht. Wenn ich Freitag abend, wie heute zum Beispiel, nicht mal vorschlage, dass wir in die Disco gehen, dann meldet sich auch kein anderer und schlägt von sich etwas vor. Neulich war so eine Situation. Ich war mit dem Auto unterwegs und dachte, dass meine Freunde, sobald ich zu hause bin, etwas geplant haben. Als ich dann um 21Uhr daheim war, rief ich einen Kollegen an und dieser meinte dann, dass sie noch nichts geplant hätten.

Ich habe dann vorgeschlagen noch Billiard spielen zu gehen und nach etwa 30 Minuten saßen wir alle in meinem Auto auf dem Weg zum Billiard spielen. Hätte ich das nicht wieder in die Wege geleitet, wär wahrscheinlich auch nichts abgegangen. Seid ihr auch derjenige, der alles in die Hand nehmen muss? Meint ihr man braucht überhaupt einen solchen Organisator, oder habe ich meine Jungs einfach nur mit meiner organisatorischen Ader verwöhnt und ihnen die Eigeninitiative aus dem Kopf verbannt?

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» aaronbc123 » Beiträge: 417 » Talkpoints: -0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Erstmal musste ich schmunzeln, schön das man hier auch mal ein wenig erfährt, wie es beim anderen Geschlecht hinsichtlich Freizeit Gestaltung so abläuft.

Ich glaube nicht, dass man pauschal sagen kann, dass ein Freundeskreis einen Organisator braucht, es gibt sicher auch Gruppen, wo jeden Tag ein anderer vorschlägt was unternommen wird. Aber hast Du dir mal überlegt, dass deine Freunde sich vielleicht einfach so sehr dran gewöhnt haben, dass Du der Initiator bist und das sie vielleicht sogar denken, Du wärst möglicherweise sauer, wenn einer der anderen Dir die Planung vorweg nimmt?

Wenn Du heute Abend mit deinen Jungs im Auto sitzt, dann quatsch sie doch einfach mal drauf an und mach ihnen den Vorschlag, dass ihr euch mit der Planung mal abwechselt. Ich mein, klar wenn es Dir nichts ausmacht, der Veranstalter von eurer Clique zu sein, könnt ihr das natürlich auch so beibehalten, aber vielleicht magst Du ja auch mal einfach nur "mitgehen" und Dir nicht vorher noch Gedanken machen müssen, wohin denn überhaupt.

Eine kleine Frage noch: Akzeptieren Deine Freunde grundsätzlich Deine Vorschläge oder werden die auch schon mal abgelehnt? :?:

» Jess0708 » Beiträge: 715 » Talkpoints: 47,47 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also in unserem Freundeskreis schlagen immer verschiedene Personen etwas vor. Oder man überlegt sich gemeinsam was, wenn man sich mal so sieht. Wenn deine Freunde aber in der Hinsicht "faul" sind, musst du das eben in die Hand nehmen. So schlimm ist das doch eigentlich gar nicht. Solange es keinen Streit gibt, weil den anderen dein Vorschlag nicht gefällt ist doch alles bestens.

Ich denke nicht, dass man so etwas unbedingt braucht, es kommt halt immer auf den Freundeskreis an. Eigentlich hab ich das aber noch nicht erlebt, denn jeder denkt sich lieber irgendein Blödsinn aus, bevor gar nichts gemacht wird. Es kommt höchstens vor, dass der Großteil halt keine Lust auf etwas hat, aber dann findet sich eigentlich immer eine Alternative.

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» n8hawk4u » Beiträge: 208 » Talkpoints: 28,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Fakt ist in jedem Fall, dass mindestens einer in der Runde dabei sein muss, der die Initiative ergreift. wenn alle auf den anderen warten oder darauf warten, dass sich irgendwie irgendwas ergibt, kommt es eben zu nichts. Das ist nicht nur im Freundeskreis so, sondern immer dann, wenn man sich in einer gleichberechtigten Gemeinschaft befindet (Schulfreunde, Studienkollegen, Arbeitskollegen usw. usf.). Dabei ist es nicht zwingend notwendig, dass die Person mit der Initiative immer die gleiche ist! Allerdings kann es tatsächlich passieren, dass sich die anderen mit der Zeit darauf verlassen, dass es eben immer eine Person macht, so dass sich keine eigene Dynamik entwickelt.

Ich denke aber, dass in dem von Dir geschilderten Fall es spätestens nach zwei Wochen ohne Aktion so weit gewesen wäre, dass ein anderer aus der Gruppe einen Vorschlag macht. Denn wenn das nicht passiert, zerläuft sich eben die Gruppe! Was man da übrigens machen könnte, wäre das bei einer gemeinsamen Aktivität (Billards spielen eignet sich besser als ein Diskothekenbesuch) dieser Umstand angesprochen wird. Es kann schon wirklich sein, dass den anderen das so gar nicht bewusst ist. Schließlich klappt ja alles auch ohne eigenes Zutun. :lol:

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Es ist immer praktisch für einen Freundeskreis, wenn man einen "Organisator" hat, wie du es nennst. Natürlich ist es nicht immer zwingend notwendig, dass jemand das Zeptar schwingt, jedoch kann es niemals schaden, wenn jemand sagt, wo's zum Spaß geht, wenn alle anderen Personen im Freundeskreis eher zum "Mitlaufen" neigen, wie es bei dir der Fall ist. Ich kenne aber auch durchaus Freundeskreise, in denen zwei oder mehrere Organisatoren gibt, die dann quasi sich mit der Ideengebung für die Planungen abwechseln. Gutes Teamwork ist dann jedoch Pflicht.

Generell scheinst du ja eher der Anführertyp zu sein oder zumindest der Freund mit den Ideen in deinem Freundeskreis. Das ist doch im Grund nicht schlecht, oder? Ich denke, da ist dir zwar eine Aufgabe zu Teil geworden, die dir im Moment nicht gefällt, jedoch wird früher oder später jemand deinem Beispiel folgen. Vielleicht bist du auch einfach nur zu dominant in deinem Freundeskreis?

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ein Freundeskreis braucht sicherlich keinen Organisator, dass kommt vermutlich aber auch einfach auf die Personen an, denn wenn man so gelangweilte und unmotivierte (meinem Eindruck nach) Männer als Freunde hat, dann machen die eben von sich aus vielleicht nichts, aus welchem Grund auch immer. Vielleicht sind sie damit zufrieden zu Hause auf der Couch zu hocken, vielleicht sind sie auch einfach so lustlos, dass sie das als ihr Leben ansehen, wer weiß. Ich verstehe sowas nicht und irgendwie würde ich solche Freunde auch nicht gerne haben wollen, denn für mich gehört es eben dazu, dass meine Freunde auch mal Ideen mit einbringen, was man den machen könnte und was nicht.

Bei mir hält sich das sehr in der Waage. Ich habe nur drei wirklich gute Freunde, alles andere sind nur nebensächliche Freunde und Bekannte, die mir nicht so wichtig sind, aber mit diesen Dreien treffe ich mich regelmäßig und da achten wir auch sehr penibel drauf. Es handelt sich dabei um zwei Mädchen und einen Jungen, meistens ist mein Freund dann auch noch dabei, aber nicht immer, die andern bringen ihre Partner auch nur mal nach belieben mit ein. Wir treffen uns nun im Grunde meistens jede Woche so etwa zweimal, manchmal weniger, manchmal mehr, dass kommt auf die Situation an, da wir nicht alle in der gleichen Stadt wohnen.

Prinzipiell schlägt aber immer jeder was vor, wovon er auch weiß, dass es den anderen gefällt. Würde jetzt einer von uns sagen, wir sollten in die Disco gehen oder Billard spielen, dann könnten wir uns das sonst wo hin stecken, an sowas hat keiner von uns Spaß. Läuft mal ein Film, den einer sehen will, gehen wir zusammen rein, hat jemand Lust aufs Backen, Kochen oder Schokofondue, dann machen wir kleine Wettbewerbe drauf oder kochen einfach friedlich zusammen, gibt es mal eine Stoff-, Buch- oder Technikmesse, die einer von uns sehen will, fahren wir gemeinsam hin, da zwei von uns Musiker sind, besorgen wir auch schon mal Konzert-, Oper- oder Theaterkarten, wenn wir sie besonders günstig oder frei bekommen, für die anderen. Hat mal jemand Lust auf Urlaub, schaut man sich schon mal nach Angeboten um und kommt zum nächsten Treffen mit dem Ausdruck von Hotel und Stadtplan und wir planen kurze oder längere Ausflüge nach Paris, Rom, London oder Prag, macht jemand gerade was spezielles, werden wir auch schon mal zum Photoshooting für die nächste Präsentationsmappe eingeladen oder bekommen unsere nächsten Konzertkleider geschneidert, wir gehen auch schon mal zusammen in die Sauna, zum Masseur oder in die Therme, auch wenn ich das lieber mit meinem Freund mache.

Letztendlich aber hat jeder von uns seinen Interessenbereich, in dem er tätig ist und sich umschaut und da wir an sich alle doch irgendwo recht offen und ähnlich sind, schließen wir uns meistens an und besuchen dann auch mal Veranstaltungen, auf denen wir vorher noch nicht waren und die uns vorher vielleicht nicht interessiert haben. Aber es war und wird auch niemals so sein, dass nur einer was vorschlägt und dann die anderen von der Couch holt, an sich sind es immer alle, die sich daran betätigen und das machen wir auch sehr, sehr gerne, weil wir diese Freundschaft einfach pflegen wollen, da uns sehr viel daran liegt. Und ich denke, wenn es Freundschaften sind wie deine, da kann dann auch irgendwas nicht stimmen, wenn nur du es bist, der sich darum kümmert, solche Freunde will ich nicht haben und ich wäre da auch recht vorsichtig dabei, diese Menschen als Freunde zu bezeichnen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ein Freundeskreis muss nicht unbedingt einen Organisator haben. Aber wenn sich ein guter Organisator gefunden hat und alle sind froh darüber, wird er das wohl auch bleiben. Denn wer ihn abwählen möchte, müsste sich selbst zur Verfügung stellen und mindestens genau so gut sein oder noch besser. Nicht jeder macht sich gerne die Gedanken und die Arbeit für alle Freunde. Wenn du das gerne für alle die Organisation übernimmst und niemand sonst macht sie dir streitig, dann sind alle zufrieden.

Theoretisch könntet ihr euch ja auch abwechseln. Oder aber ihr beratet gemeinsam und jeder macht eigene Vorschläge. Ich kenne das eigentlich nur so, dass sich im Laufe der Gespräche einige Aktivitäten ergeben haben, über die dann beraten wird. Manchmal ergibt sich auch urplötzlich etwas, was sofort in die Tat umgesetzt werden kann und alle sind zufrieden und machen mit. Man kann nicht sagen, dass eines besser ist, als anderes. Ich halte es für gut und interessant, wenn jeder Vorschläge macht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Wenn ich was mit meinen Freuden unternehmen möchte, dann läuft es eigentlich immer so ab das wir alle immer Vorschläge für den gemeinsamen Tag unterbreiten und wir uns dann auf eines einigen. Wenn wir uns dann auf eine Sache geeinigt haben, findet sich eigentlich immer schnell ein freiwilliger der das organisatorische übernimmt.

Meistens fällt dies schon beim Gespräch was wir machen wollen. Wir hatten es bislang nicht erlebt, das sich nicht gleich ein freiwilliger gefunden hatte. Ab und an teilen wir uns auch das organisatorische, es kommt halt immer drauf an was und wo wir was unternehmen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Also ich merke es auch immer wieder, dass vor allem größere Freundesgruppen tatsächlich einen Organisator brauchen - meist bleibt es auch an mir hängen. Es gibt noch einen weiteren Freund, der ab und an vorschlägt, etwas zu unternehmen, nur weiß er dann oftmals nicht, was man machen könnte. Auf der anderen Seite finde ich es auch gar nicht so schlimm, immer mal wieder der Organisator zu sein, ich liebe es wenn alles funktioniert und perfekt ist.

Ich glaube übrigens, dass das kein Phänomen ist, meist erklärt sich irgendjemand in einer Gruppe bereit, sich um die Organisation zu kümmern, die Aufgaben werden irgendwie verteilt. Während ich mir überlege, was wir wann und wo machen können, hat der nächste schon im Hinterkopf, wer fährt etc.

» josemuel » Beiträge: 109 » Talkpoints: 58,98 » Auszeichnung für 100 Beiträge


In einer Gruppe von Menschen gibt es immer eine oder mehrere Personen, die gewisse Dinge in die Hand nehmen und andere, die eher bequem sind und denen eigentlich egal ist, was so gemacht wird, Hauptsache, es wird etwas unternommen. Ich denke, eine gesunde Mischung solcher Persönlichkeiten ist ganz gut. Wenn jeder andere Ideen hat, kommt es vielleicht zu Rivalitäten. Wenn keiner etwas vorschlägt, passiert nichts.

Die, die immer nur mitgehen, gewöhnen sich langsam daran, dass sie ein Programm vorgesetzt bekommen, und werden immer passiver, sodass einer dann immer mehr die Rolle des Organisators übernimmt. Wenn es keine stört, ist es in Ordnung. Wenn man das als Organisator aber als Belastung empfindet, sollte man das zum Ausdruck bringen und vielleicht vorschlagen, dass jeder abwechselnd für Aktivitäten zuständig ist. Vielleicht trauen sich manche auch nicht, etwas vorzuschlagen.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 30.08.2012, 09:38, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

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