In die Arbeitslosigkeit getrieben?
Nur zum Verständnis. Dein Sohn hat ab Januar einen Kindergartenplatz und du planst auch ab Januar wieder arbeiten zu gehen? Das kann in "normalen" Fällen eventuell klappen. Bei dir kommen aber so viele Punkte dazu- sorry das klappt bei euch nie. Und das meine ich nicht negativ. Du hast ein Problemkind, welches noch dazu Probleme mit sozialen Kontakten hat und mehr Aufmerksamkeit braucht. Dein Kind wird das gar nicht begreifen können, dass du es in eine Gruppe mit vielen fremden Kindern und anderem Menschen steckst und dann gehst. Schon in normalen Familien ist die Eingewöhnung ein Thema für sich. Nur ist man da in der Regel auch zu zweit. Und das soll wirklich nicht negativ rüber kommen.
Mach dich bei der Sache mit der Kinderbetreuung bitte noch mal kundig. Beziehungsweise, woher hast du deine Informationen? Ich habe nun relativ viel Kontakt zu Müttern, die mir zu der Situation schon was erzählt haben, lese viele Foren und so weiter. Die Informationen die ich habe, habe ich nur am Rande mitbekommen. Hier ist es so, dass jedes Kind ab drei Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz hat. Plätze für jüngere Kinder gibt es, wenn auch wesentlich weniger und das Kind muss nicht genommen werden. Und ja auch die Plätze sind teurer. Allerdings werden alleinerziehende Eltern bevorzugt behandelt. Und ein weiterer Vorteil ist ein Arbeitsplatz. Sprich wer in Deutschland alleinerziehend ist und einen Arbeitsplatz hat, hat sehr gute Chancen einen der wenigen Plätze zu bekommen. Ein Rechtsanspruch auf einen Platz für jüngere Kinder gibt es nicht wirklich ( es gibt Möglichkeiten die Kostenübernahme einzuklagen).
Hier werden Plätze für Kinder aus sozial schwachen Familien bezuschusst. Aber keine Ahnung ob die Förderung vom Jugendamt oder vom Arbeitsamt kommt. Sozial schwach muss nicht heißen arbeitslos. Sozial schwach können auch Geringverdiener sein und so weiter. Wenn man noch dazu sagt, man kann nur aus der Arbeitslosigkeit raus, wenn die Kinder untergebracht sind, stehen die Chancen sogar noch besser. Und um deinen wirklich verständlichen Unmut aus anderer Richtung zu betrachten. Kinder brauchen ein soziales Umfeld, wie halt den Kindergarten. Wenn man arbeitslos ist und auf staatliche Leistungen angewiesen ist, muss man halt auf einen Kindergartenplatz verzichten. Deshalb wird man bei euch wahrscheinlich die Kinderbetreuungskosten übernehmen, um die Kinder nicht sozial zu isolieren.
Wie gesagt, in Deutschland kann man ergänzenden Leistungen bekommen. Da solltest du dich auf alle Fälle kundig machen. Nur wie ja Punktedieb schon schrieb- die bekommt man nicht ewig. Und hier wird da ziemlich bald Druck gemacht, wenn man Leistungen bezieht.
Weitere Ideen. Das mit deinen Eltern kann ich verstehen. Wenn du an einer Schule unterrichtest, gibt es bei euch keine Schulen, die auch Kindergärten mit drin haben und in die du dein Kind quasi mitbringen könntest? Keine ideale Lösung- aber vielleicht fällt dir dazu noch was ein. Also nicht das du das Kind betreust, sondern das dein Kind quasi in den Betriebskindergarten geht.
Hier in Deutschland bieten viele große Firmen auch Betriebskindergärten an. Vielleicht kannst du trotzdem weiterhin als Pädagogin tätig sein, aber halt nicht an einer Schule, sondern für betriebsinterne Schulungen und so was? Ich hatte vor längerem Mal nach Firmen mit Betriebskindergärten gegoogelt und hatte da erstaunlich viele Ergebnisse. Auch von Firmen, von denen ich das nie erwartet hätte. Ach ja die sind in der Regel meistens günstiger oder laufen als Lohnersatzleistung.
Lohnersatzleistung ist auch ein gutes Stichwort. Hier in Deutschland ist es möglich, dass der Arbeitgeber den Kindergartenplatz bezahlt ( also die Kindergartenkosten, Essen muss man meist selbst zahlen). Das kann von Vorteil sein, weil man den Betrag quasi Brutto für Netto hat und keine Steuern abgezogen werden. Mach dich in die Richtung mal kundig.
Du hast geschrieben, du hast auch schon für Bildungsinstitute gearbeitet, die mit dem Arbeitsamt zusammen arbeiten. Oft ist man da ja auch eher freier angestellt. Wäre es dann nicht eventuell möglich, statt einer 5 Tage Woche eine 7 Tage Woche zu machen? Wären weniger Stunden am Tag. Oder halt mal eine Powerphase mit mehr Stunden und in anderen Monaten dann weniger Stunden? Also das du halt finanziell gesehen im Jahr über das gleiche Gehalt hast, wie mit einer Vollzeitstelle? Keine Ahnung wo bei euch solche Institute sind. Aber in dem Fall wäre es vielleicht sinnvoll, da mal in der Nähe deiner Eltern zu suchen. Wegen den oben genannten Vorteilen.
LittleSister hat geschrieben:Karenzzeit dürfte das Gegenstück zur Elternzeit in Deutschland sein oder?
Bitte nicht Scheiße mit Erdbeeren vergleichen. Die österreichische Karenzzeit ist mit dem altem deutschen Erziehungsurlaub gleichzusetzen. Die Witzigen 12 (14) Monate Elternzeit sind ein Hohn und ermöglichen keine gesunde Kindererziehung innerhalb der Familie. Viel mehr werden Mütter dazu getrieben ihre Kinder abzugeben und nebenbei für den Unterhalt zu sorgen.
Ja, die Institute, die Kurse für das Arbeitsmarkt anbieten, fordern oft Selbständigkeit. So war es bei mir auch und deswegen habe ich geschrieben, dass ich eben nur ausnahmsweise eine Anstellung für ein Jahr bekam. Ich war auch die einzige im Institut, der das von der Chefin bewilligt wurde und das auch nur, weil ich ihr eben meine Lage erklärt habe, dass ich mich eben ein wenig absichern möchte. So gesehen fällt eben dieses oder ein ähnliches Institut flach, weil es eben keine Anstellung gibt. Brauche ich aber dringend, aus bereits erwähnten Gründen.
Mit dem Stichwort Lohnersatzleistung kann ich bislang noch nichts anfangen, aber danke für den Tipp, ich werde mich diesbezüglich schlau machen, was das ist, wie das gefördert wird und ob und wo man so etwas auch in Österreich bekommen kann. Das werde ich denke ich auch am besten am Arbeitsamt nachfragen.
Betriebskindergärten gibt es in Österreich nur sehr spärlich bis gar nicht. Die haben sich bei uns leider noch nicht durchgesetzt und in Schulen ist das schon gar nicht der Fall. Die Kinderbetreuung ist nur ein Teil meines Problems. Im Prinzip ist dieses Problem aber geregelt. Mein Sohn bekommt durch die Behinderung eine eigene Betreuerin, die ich selber wählen kann. Es macht nun wahrscheinlich eine Freundin von mir die Französin ist. Mein Sohn kennt sie sehr gut und fühlt sich bei ihr auch wohl. So erleichtert das den Einstieg in den Kindergarten doch erheblich. Du hast aber Recht, dass das dennoch eher schwer werden wird, aus diesem Grund möchte ich ihn die erste Zeit eben auch nur halbtags in den Kindergarten geben.
Auch aus diesem Grund geht nur eine Halbtagsstelle. Mein Problem ist in erster Linie das, dass mein Sohn eben noch nicht in den Kindergarten geht, das raten die Ärzte auch noch ab. Halbtags wird es dann aber eben denke ich bald einmal gehen. Aber eben nur halbtags. Ich würde eben gerne ein Jahr lang halbtags arbeiten, um meinen Sohn gut in den Kindergarten einzugewöhnen. Ab dem nächsten Schuljahr wird er dann sicher schon ein wenig länger gehen können, wo ich dann auch eine ganze Stelle annehmen könnte. So ist zumindest mein Plan in der Theorie.
Nur kann ich mir eben dieses eine Jahr halbtags nicht leisten. Ich könnte es mir aber irrer Weise leisten, ein Jahr lang arbeitslos zu sein, beziehungsweise 6 Monate arbeitslos zu sein und 6 Monate im Notstand zu sein, ganz einfach, weil ich da wie bereits im Ausgangsthread beschrieben um ein vielfaches mehr bekommen würde.
Nur würde es mir selber aber eben auch leichter fallen, wenn ich zunächst einmal halbtags arbeiten würde, als dass ich noch ein Jahr warte und dann mit mehr Stunden einsteige. Und es würde dem Staat auch weniger kosten, mir für einen gewissen Zeitraum die Differenz zu bezahlen. Aber genau geht eben scheinbar nicht, wobei ich hier eben noch einmal Ende Juni im Arbeitsamt nachfragen werde.
Beziehungsweise ist es so, dass ich eine Stelle, die ich eventuell doch angeboten bekommen sollte, auf jeden Fall nehmen werde, nur habe ich dann eben ein riesengroßes finanzielles Problem. Wobei es mir in erster Linie um das finanzielle Problem geht, als um die Kinderbetreuung, die durchaus auch problematisch wird, aber die ich mir derzeit zumindest halbwegs gut vorstellen kann, weil es eben mit dieser Begleitperson ist, die mein Sohn schon gut kennt. Die kann sich mit ihm auch jederzeit zurückziehen und so weiter. Problem ist und bleibt jedoch, dass mir auch abgesehen von der Kinderbetreuung erheblich weniger zum Leben bleibt als ohne Halbtagsstelle und das kann doch nicht sein. Und ich rede da nicht von 20 Euro im Monat oder so, sondern eben von 450 bis 550 Euro im Monat.
@LittleSister nimm es mir nicht übel. Aber teilweise schreibst du Unwahrheiten. Denn in Deutschland muss niemand eine Kostenübernahme für die Kinderbetreuung einklagen. Diese beantragt man einfach und zwar gibt es da zwei verschiedene Möglichkeiten.
Einmal für berufstätige Menschen mit wenig Einkommen. Diese stellen üblicher Weise ihren Antrag auf Kostenübernahme beim zuständigen Jugendamt. Dort reicht man den Antrag ein, dazu die nötigen Unterlagen, wie eben Kosten der Betreuung und halt Einkommensnachweise. Danach wird dann entschieden.
Wenn man Arbeitssuchend ist, dann ist auch erstmal das Jugendamt zuständig. Bei der Teilnahme an einer geförderten Weiterbildung, dann werden die Kosten von der Agentur für Arbeit übernommen. Da reicht beim Antrag nur die Höhe der Kinderbetreuungskosten und der Zeitraum der Schulung.
Und ich vermute mal, das es auch in Österreich entsprechende finanzielle Unterstützungen gibt, wenn man wenig verdient. Denen ist ja wohl auch eher daran gelegen, das die Leute arbeiten und man nur recht geringe Kosten übernehmen muss.
Zunächst finde ich die Formulierung sehr unglücklich gewählt, denn in die Arbeitslosigkeit wird sicher niemand getrieben, sie scheint nur der bequemere Weg zu sein und ist daher für einige Personen einfach die bessere Wahl. Trotzdem hat man ja immer die Wahl, auch wenn man dafür dann zunächst mit finanziellen Einschränkungen leben muss. Die Frage ist doch wie groß die finanziellen Einschränkungen sind und ob es nicht, ähnlich wie in Deutschland, auch Unterstützung für die Personen gibt, die mit ihrem Einkommen eben nicht allein ihr Leben finanzieren können.
Was die Kosten für die Kinderbetreuung angeht, die sind - aus eigener Erfahrung - in Deutschland und Österreich recht ähnlich. Kinderkrippe ist teurer als Kindergarten, weil da auch der Betreuungsaufwand höher ist. In Deutschland kann man dazu wie von Punktedieb beschrieben eine Übernahme der Kosten beantragen. Diesem Antrag wird in der Regel recht unkompliziert stattgegeben, wenn denn die Bedingungen eingehalten werden. Nur in seltenen Fällen muss man da wirklich klagen. Mir persönlich ist nur ein Fall bekannt, da besaß die Mutter des Kindes Vermögen, das aber (das wurde dann später richterlich bestätigt) nicht kurzfristig verwertet werden konnte. In allen anderen Fällen ist die Lage eigentlich klar und dann wird auch schnell entschieden.
Dass die "freiwillige" Arbeitslosigkeit vermeintlich günstiger wäre ist ein Trugschluss. Denn es ist nun einmal so, dass man - je länger man aus dem Berufsleben heraus ist - um so schwerer wieder Anschluss findet. Da kann es dann schon sein, dass man später nur schlecht bezahlte Jobs findet und dann auf Dauer finanzielle Einbußen hat. Wie es in Österreich aussieht kann ich nur erahnen, aber sicher ähnlich.
Ich muss mich da JotJot anschließen: Je länger du aus dem Job raus bist, desto schwieriger wird es für dich, später wieder reinzukommen. Das ist in fast allen Berufen so. Hinzu kommt, dass dein Sohn nun einmal nicht eben einfach ist, nach allem, was du hier so schilderst. Kinder sind für viele Arbeitgeber sowieso ein Problem, auch wenn sie gesund und wunderbar pflegeleicht sind. Wer ein oder mehrere Kinder hat gilt als unzuverlässig, weil er ausfällt, wenn mit dem Kind irgendetwas ist. Das ist in allen Branchen gleich, auch in den vermeintlich sozialen Berufen. Und bei einem Kind wie deinem ist die Wahrscheinlichkeit ja noch ein gutes Endchen größer, dass es Schwierigkeiten gibt. Du denkst an dein Söhnchen, das sich gut entwickeln soll, aber dein Chef denkt nur an den Störfaktor für den betrieblichen Ablauf. Von daher: Nimm den Job, wenn du einen bekommen kannst und halte ihn so fest wie möglich!
Im übrigen wäre ein halber Job doch auch ganz gut für deinen Kleinen, denn dann kann er sich allmählich daran gewöhnen, dass seine Mama mehrere Stunden täglich Geld verdienen geht und nicht rund um die Uhr für ihn da ist. Gerade bei Kindern mit Trennungsängsten finde ich sowas recht praktisch, das klein anzufangen. Und auch für dich wird es ja zunächst einmal eine gewisse Umstellung sein, ihn täglich ein paar Stunden in fremde Hände zu geben. Bei deiner Mutter ist er ja ab und zu, aber bei Erziehern in der Kita ist dann gefühlsmäßig doch noch etwas anderes.
Ein anderer Punkt wäre hier in Deutschland auch noch die Rente. Für Arbeitslose wird, glaube ich, ein minmaler Satz eingezahlt, in fast allen Berufen ist der Beitrag zur Rente höher, als das was das Amt zahlt. Und man muss ja auch mal an die Zukunft denken, denn du bleibst nicht immer jung und kannst selbst für dich sorgen, bis dahin solltest du etwas eingezahlt haben, von dem du im Alter leben und nicht vegitieren kannst.
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