Holzstiele von Äxten und Co.

vom 24.05.2011, 20:40 Uhr

Jeder kennt ja sicherlich die guten alten Holzstiele von Äxten und Hammern. Dabei hat man ja bekanntlicher Weise immer einen längeren, aber handlichen Holzstiel, auf dem ein Kopf aus Eisen oder einem anderen Metall sitzt. Wenn man einen Hammer, ein Beil oder eine Axt in der Hand hält, hat man ja schon ein ganz schönes Gewicht zu heben. Oftmals ist der Eisenkopf um ein vielfaches schwerer als der Stiel selbst, das muss auch so sein, denn sonst würde man ja nicht eine solche Schlagenergie entwickeln können. Doch manchmal fällt beim schlagen auf eine harte Fläche oder auf einen harten Gegenstand der Metallkörper ab.

Er fliegt einem nahezu um die Ohren. Beim genaueren Betrachten des Hammers oder des Beiles fällt einem auf, das der Metallkörper und der Holzstiel gar nicht miteinander verbunden sind, durch eine Schraube oder einen Bolzen zum Beispiel. Aber nein, so etwas fehlt ganz. Ich dachte zuerst, dass das eine Fehlproduktion ist, aber als ich dann auch andere Modelle in der Hand hatte, hatte sich das Problem erledigt. Doch wie kann das sein, dass dort kein Bolzen durch geschlagen ist? Das ist doch gefährlich für die Verbraucher oder nicht?

» generalming » Beiträge: 212 » Talkpoints: 0,41 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nein, dass was du dort beobachtet hast ist eigentlich völlig normal. Nägel, Bolzen oder Sonstiges werden bei der Produktion von Hämmern und Äxten nicht verwendet. Ich weiß nicht genau, ob du weißt, wie diese hergestellt werden, aber ich meine mal bei Galileo oder einer ähnlichen Wissenssendung gesehen zu haben, wie diese gemacht werden.

Die Stahlköpfe der Hämmer oder Äxte werden aus einem ganzen Stück gegossen, da diese sonst Schwachstellen hätten, an denen sie brechen könnten. Damit man den Stahl gut verformen kann, wird dieser extrem erhitzt und glüht. Dann wird dieser mit Maschinen (oder auch in Einzelfällen noch mit der Hand) in die entsprechende Form gebracht. Hierbei ist Eile gefragt, da sich das Metall sonst abkühlt. Wenn das Metall dann in Form gebracht ist wird der Stil einfach dort angebracht, wie du es gewohnt bist. Das Metall härtet aus und dehnt sich beim abkühlen auch noch ein Stückchen aus. Dadurch ist gewährleistet, dass der Kopf einen großen Druck auf den Stil ausübt und dieser so hält.

In der maschinellen Produktion könnte ich mir auch sehr gut vorstellen, dass bei der Herstellung einfach ein sehr starker Industriekleber verwendet wird. Dieser hält wirklich ein Auto an der Wand (wurde wirklich getestet) und ist super stark. Oft sieht man auch an den Stellen, wo der Kopf am Stil sitzt noch ein bisschen vom getrockneten Kleber, der an den Seiten heruntergelaufen ist. Mich wundert es dabei nur ein bisschen, dass du es wie es scheint, mehrfach geschafft hast, den Kopf vom Stil zu lösen.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Sicher kann sowas gefährlich werden, aber weniger für den, der das Werkzeug in der Hand hält. Ein ehemaliger Klassenkamerad hat es als Kind geschafft dadurch seinen Vater am Kopf zu verletzen, weil eben das Eisenteil vom Hammer wegflog.

Allerdings kenne ich bei neueren Modellen die Variante, das von oben noch ein Keil in den Stiel geschlagen wurde, so das sich das Holz quasi dehnt. Ansonsten weiss ich von früher, das man die Werkzeuge mit Holzstiel halt regelmäßig für einige Zeit ins Wasser gelegt hat. Dabei quillt das Holz auf und es kann sich nichts mehr lösen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



So ganz verstehe ich deine Ausführung nicht. Ich habe vor Jahren mal mit einer Axt Holz gespalten. Mit persönlich ist nichts um die Ohren geflogen. Ganz genau kann ich mich an das Gerät nicht mehr erinnern. Aber kann da nicht ein Keil zwischen Axtstiel und Metallstück gewesen sein? Auf jeden Fall saß es sehr fest. Möchtest du jetzt Holz hacken? Am besten siehst du mal nach, ob da ein Prüfsiegel dran ist, bevor du die Axt benutzt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Also wenn ich in den Baumarkt gehe und mir da die Äxte angucke, dann sehe ich, dass die alle einen Keil am oberen Ende drin haben, da wo auch das Blatt der Axt oder des Beils ist. Hämmer mussten bei uns lange keine neuen mehr gekauft werden, aber ich habe meinem Großvater mal dabei zugesehen, die der einen Hammer repariert hat, der hat da auch einfach einen Keil mit einem anderen Hammer reingehämmert.

Die besagte Reportage bei Galileo habe ich ebenfalls gesehen, die Ausführungen meines Vorposters stimmen soweit. Ich meine mich aber auch noch daran zu erinnern (vielleicht gab es mehrere Reportagen über das Thema oder so), dass wenn ein Keil verwendet wird, dieser dann noch mit Holzleim oder einem anderen Kleber extra fixiert wird. Ich persönlich habe beim Holzhacken eher das Problem, dass ich der Axt zu viel Spiel gehe, diese dann nicht mit dem Blatt, sondern mit dem oberen Teil des Stils (der sich direkt unter dem Blatt befindet) auftrifft. Wenn man das ein paar mal macht, dann bricht der Stil an der entsprechenden stelle durch. Das ist mir schon mit einer Axt und mit zwei Beilen passiert. Das Problem, dass Der Kopf eines Hammers oder einer Axt einfach so wegfliegt, das hatte ich allerdings noch nie.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Gute Handwerkszeuge zeichnen sich unter anderem dadurch aus dass sie einen Keil zur Befestigung haben der dafür sorgt dass die Verbindungen zuverlässig halten. Bei den billigen Werkzeugen aus der Grabbelkiste wirst du unter zwanzig Hammer nicht einen einzigen Hammer finden wo der Stil nicht wackelt, da fehlen meistens aus Gründen der Preiskalkulation diese wichtigen Bauteile. Klebeverbindungen habe ich aber noch nie gesehen, die würden nach meinem Verständnis bei so stark beanspruchten Werkzeugen auch niemals dauerhaft halten.

Auch wenn du gute Werkzeuge hast solltest du sie regelmäßig auf ihre Sicherheit überprüfen und auch nachsehen ob die Keile noch fest sitzen und auch der Stil sich nicht gelockert hat. Es ist völlig normal dass sich immer mal etwas lockert und wenn man dann nicht aufpasst können die Köpfe unkontrolliert durch die Gegend fliegen.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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