Kriminalität an der Schule mit Essenmarken

vom 23.05.2011, 16:43 Uhr

Neulich habe ich mich mit einer Mutti unterhalten, welche mit im Elternbeirat sitzt. Irgendwann sind wir dann auf das Thema Schulessen gekommen, da mein Sohn sich ständig beklagt, das er sich kein 2 mal nacholen durfte oder er zu wenig drauf bekommen hatte.

Was ich dann hörte, bekam ich nur mit einem Kopfschütteln herunter. Das Essen reicht wohl nicht an der Schule, da die Essenmarken einfach kopiert werden und dann halt Kinder essen gehen die eigentlich gar nicht dürften. Ich will das jetzt nicht so abtun, das ich den Kindern das nicht gönne eine warme Malzeit zu haben, schließlich denke ich mal nicht, das sie hier der Drahtzieher sind.

Aber stören tut es mich sehr, schon alleine da ich 50 Euro im Monat dafür zahlen muss und mein Sohn ab und an noch hungrig von der Schule kommt. Natürlich wurde versucht eine Lösung zu finden, aber dort reicht die Zeit einfach nicht aus um eine Liste fertig zu machen wer essen darf und wer nicht. Die Essenmarken werden einfach hingelegt und das Essen aus gegeben.

Ich muss dazu sagen das die Sogenannten Essenmarken eigentlich nur ein A5 großes Blatt sind mit kleinen Nummern und Datums drauf die man dann zu hause ausschneidet und dem Kind mit gibt. Also noch nicht mal nummeriert oder mit dem Namen des Kindes versehen. Hier hat man echt leichtes Spiel diese einfach auf normalen Papier zu kopieren und aus zu schneiden.

Ist oder war es bei euch auch ein Thema an der Schule oder ist das Problem nur bei uns an der Grundschule. Was haltet ihr davon, gibt es vielleicht eine vereinfachte Lösung mit dem Problem um zu gehen.

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» alkalie1 » Beiträge: 5526 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Bei uns an der Schule war es damals so, dass vor der Kantine eine Pinnwand hing. An dieser Pinnwand hing ein Block, wo man sich einen Zettel abreißen durfte. Daneben hing eine Liste mit dem Essen, welches es an dem jeweiligen Tag gab, mit den jeweiligen Alternativen für Vegetarier. Auf den Zetteln musste man den Namen, den Vornamen, die Klasse, das Datum und die Nummer des jeweiligen Gerichtes eintragen und diesen dann bis halb zehn bei der Kantinenfrau abgeben. Jeder durfte nur einen Zettel abgeben und bezahlen, das wurde auch in einer Liste überprüft. Der Schüler bekam dann eine individuell ausgestellte Quittung.

Damals fand ich die Methode an sich ganz gut. Die Zettel hatten an jedem Tag eine andere Farbe und sie mußten per Hand ausgefüllt werden. Kopien konnte man durchaus erstellen, aber da man bis halb zehn den Zettel abgegeben haben musste und auch gezahlt haben musste, war es recht schwierig ohne Zettel etwas zu essen zu bekommen.

Jedoch denke ich weniger, dass diese Methode an der Schule deines Sohnes umsetzbar wäre. Es war an sich eine recht gute Technik, die auch funktioniert hat. Später wurde diese schriftliche Methode durch Terminals ersetzt, wo man das Essen mit der Schülerkarte buchen konnte. Auf dieser Karte war ein Chip enthalten, auf den man regelmäßig das Essensgeld eingezahlt hat.

An der Schule deines Sohnes sollte man wahrscheinlich wirklich Listen einführen, auf welcher die Schüler, die essen dürfen geführt werden. Ich weiss ja nicht, ob es an der Schule deines Sohnes Schülerausweise gibt, aber mit denen könnte man ja überprüfen, ob es der Schüler ist, der dort essen darf. Soviel Zeit sollte an sich schon sein, die Kontrolle hat bei uns ja damals auch funktioniert, weil vor jeder Essensausgabe wurde geprüft, ob der Schüler mit der Quittung auch wirklich in der Liste stand.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12588 » Talkpoints: 11,30 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Also ich kann deinen Unmut verstehen. Meine Mutter arbeitet selber in einem Schulkiosk, wo es dreimal in der Woche auch warmes Essen für über 130 Schüler gibt und dort an der Schule gibt es solche Probleme mit kopierten Essensmarken nicht. Das Problem lässt sich doch einfach lösen, indem man schnell in den nächsten z.B. Handelshof fährt und da für wenig Geld einige Rollen mit nummerierten Marken kauft. Eine andere Variante wäre natürlich kleine Visitenkarten ähnliche Ausweise für die jeweiligen Schüler, für die das Essen bestimmt ist. Das könnt ihr ja sicherlich mit den Verantwortlichen für das Schulessen klären. Natürlich entstehen dafür Kosten, aber es wird ja jeden Tag Geld gespart, weil keiner unberechtigt etwas zu Essen bekommt.
Viel Glück bei dem Problem

» Zalus » Beiträge: 164 » Talkpoints: 1,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Bei uns gab es da einfach immer so eine Liste und dort standen dann die ganzen Namen drauf. Wer angemeldet gewesen ist, der meldete sich eben mit seinem Namen, dann wurde man eben abgehakt und ein anderer Mitarbeiter der Kantine gab uns unser Essen. Da konnte man natürlich auch recht leicht schummeln, indem man sich einfach den Namen merkte von jemandem, der dort in den Raum gerufen wurde oder aber wenn man jemanden kannte und diesen gerade beim Essen gesehen hat. Dann wäre man einfach schnell am Anfang der Mittagspause hingegangen und hätte sich mit falschem Namen gemeldet. Aber hier lief man dann aber auch wieder Gefahr, denn die Frau kannte eben ein paar Leute und wenn man dann Pech hatte, dann wurde man doch geradewegs auf frischer Tat ertappt. Aber ich persönlich glaube überhaupt nicht, dass dies irgendwann einmal vorgekommen ist, schließlich war das Essen meistens nicht sonderlich hochwertig und so habe ich manchmal auch einfach einen Teller Nudeln oder Pizza geschenkt bekommen, obwohl ich überhaupt nicht angemeldet gewesen bin.

Zu deinem Falle kann ich nur sagen, dass sich die Schule auf jeden Fall Gedanken machen sollte, ob es denn so überhaupt noch weitergehen kann. Meines Erachtens nach geht es eben auf keinen Fall so weiter. Man kann doch unmöglich so ein System pflegen, bei dem man auch noch weiß, dass laufend betrogen wird. Die Leidtragenden, da gehörst du eben leider auch noch dazu, sind dann wie so oft die ehrlichen Eltern. Ich würde einfach die Bezahlung stoppen, falls denn keinerlei Änderungen eintreffen sollten und dann würde ich dem Kind eben etwas Ordentliches zum Mitnehmen machen. Versuche es doch einfach mal mit etwas Obst, einem Müsliriegel, und eins, zwei gut und gesund belegten Broten. Es ist doch auch nicht jeden Tag, oder? Denn einmal in der Woche kann man ja auch sicherlich abends statt mittags warm essen und ich persönlich würde das jetzt nicht unbedingt als ein Problem ansehen.

Aber ich muss schon sagen, dass ich diese Maschen, die da anscheinend angewandt werden, extravagant und total dreist finde. Aber natürlich ist man selbst Schuld bei der Schule, denn es gibt auf jeden Fall andere Lösungen und da muss man es nicht so lieblos und so billig gestalten, die Sache mit den Essensmarken. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es auch sicherere Methoden gegeben hätte und dass dann so ein Betrug überhaupt nicht zustande gekommen wäre. Dass die Essensbestände dann auch noch so schlecht sind und die Kinder, die auch noch bezahlt haben, einfach nichts mehr zu essen bekommen, das finde ich dann einfach nur allerletzte Klasse. Außer Listen finde ich sowieso, dass es kaum sinnvolle Methoden gibt, die dazu auch noch bezahlbar sind. Natürlich würden elektronische Chips + Co. sicherlich die sicherste und auch innovativste Lösung darstellen, aber das kostet dann natürlich auch wieder Unmengen und ich persönlich bin mir eben überhaupt nicht sicher, ob die Schule so viel Geld für diese neuerartigen Technologien ausgeben möchte.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich das auch ärgern würde. Denn ich bezahle nicht nur ebenfalls knapp 50 Euro monatlich für jedes Kind für die Schulspeisung; bei uns ist es auch so, dass die Kinder bis zum Nachmittag betreut werden und den nachmittäglichen Unterricht und die AGs mit Hunger im Bauch besuchen müssten.

Die Frage, die sich mir stellt, wer ist denn für die sogenannten Essenmarken zuständig, wer müsste also angesprochen werden, um eine Änderung zu erzielen? In der Schule meines Jüngsten (bei der Großen ändert sich das ja in diesem Schuljahr) ist es so, dass die Schulspeisung von einem Caterer geliefert wird. Der hat an unserer Schule eine Angestellte, die auch die Mutter zweier Kinder an der Schule ist, die für die Bestellung, Abrechnung und Essensausgabe zuständig ist. Diese Frau kommt ohne Essenmarken klar, sie hat eine Liste und da in einem Schuljahr ja doch immer die gleichen Kinder essen gehen ist da auch schnell Routine drin. So können wirklich nur die Kinder essen, für die das Essen auch bezahlt wurde.

Sicher ist das System einer Liste nicht für alle Schulen machbar, aber es sollte doch heute ein leichtes sein, die Essenmarken deutlich fälschungssicherer zu machen, auch wenn das mit etwas mehr Aufwand verbunden ist. Allein des Vermerken des Namens auf der Marke ist doch mit Hilfe eines PCs schnell erledigt und wer dann noch betrügen will, der wird mit Hilfe einer Liste zum Abgleich schnell entlarvt.

Eventuell ist auch eine andere Lösung denkbar. Fakt ist zwar, dass alle Lösungen mehr Aufwand erfordern als die jetzige Lösung, aber wenn sich genug Eltern beschweren, dann wird man diesen Aufwand wohl nicht mehr scheuen - einfach um die Beschwerden der Eltern endlich los zu sein.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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