Offizielle Hinweise an Straßen zu häufigen Verkehrsunfällen
Nur zum besseren Verständnis, in diesem Thread geht es nicht um die üblichen Straßenkreuze die durch Privatpersonen an Stellen angelegt werden wo jemand durch einen Verkehrsunfall zu Tode gekommen ist.
Hier Hinweise an Straßenseiten zu Wildunfällen wurden sogenannte Dreibeine vorgestellt die die Autofahrer vor kürzlich erfolgten Wildunfällen an diesem Standort warnen sollen. Grundsätzlich halte ich das für eine gute Idee, die Warnschilder zum Wildwechsel beachtet meiner Auffassung nach sowieso kaum ein Autofahrer. Solche Warnschilder sind für mich einfach zu allgemein und die Strecken für die sie gelten sind auch oft sehr lang so dass man schnell mal dieses Schild auch wieder vergisst. Bei den offiziellen Straßenschildern die auf erhöhte Unfallgefahren aufmerksam machen wollen geht es mir ähnlich, auch die sind zu anonym.
Ich fände es sehr gut wenn solche Warnschilder oder auch Dreibeine, wie sie in diesem Thread genannt wurden, temporär- also zeitlich begrenzt, auch an Straßen aufgestellt würden an denen in letzter Zeit ein schwerer Unfall passiert ist. Es gibt in jeder Gegend etliche Verkehrsknotenpunkte oder Kurven wo immer wieder Unfälle passieren. Durch diesen aktuellen Bezug könnten die Autofahrer vielleicht doch eher animiert werden etwas vorsichtiger zu fahren. So wie es aussieht muss es sich bei diesen Dreibeinen bei Wildunfällen doch um offizielle Warneinrichtungen handeln so dass sich auch jemand vom Landkreis später darum kümmert. Sicherlich gibt es auch die in Privatinitiative aufgestellten Kreuze von Privatleuten die dort ihre Angehörigen oder Freunde verloren haben, aber das ist nicht dasselbe und es wird ja auch nicht überall so gemacht. Es muss ja auch nicht immer jemand zu Tode kommen, auch andere Unfälle haben oft schwerwiegende Folgen.
Was haltet ihr von dieser Idee? Würdet ihr solch ein Dreibein welches an aktuelle Unfälle erinnert eher beachten und eure aktuelle Fahrweise eventuell danach überprüfen? Gibt es vielleicht schon solche direkten und offiziellen Warnschilder in anderen Kommunen?
Das ist zwar eine super Idee, aber es macht keinen Sinn. Nur weil es ein offizielles Zeichen ist, wird nicht plötzlich ein jeder denken "Oh hier fahre ich lieber vorsichtig". Der Mensch ansich ist rücksichtslos. Als weitere These würde ich noch gegen diese Zeichen begründen, dass ein großer Teil kurzzeitig abgelenkt wär, durch die Gedanken an den Unfall, die Überlegung, was wohl passiert ist. Das wäre kontraproduktiv.
Wie stellst Du Dir ein solches Zeichen vor? An einer in meiner Umgebung befindlichen T-Kreuzung hat vor kurzem der zweite Unfall zwischen Lastwagen und Radfahrer stattgefunden. Lastwagen dürfen an dieser Stelle nur nach links abbiegen, beide Lastwagen bogen rechts ab, übersahen beide einen Radfahrer und in beiden Fällen starben die Fahrradfahrer noch auf der Kreuzung. Auch wenn es nicht offziell ist, so wurde ein auffälliges Zeichen gesetzt:
Es wurden zwei Fahrräder komplett weiß angestrichen und an der am nächsten an der Kreuzung gelegenen Laterne übereinander befestigt. An beiden Fahrrädern stehen die jeweiligen Todesdaten der beiden Radfahrer. Durch einen Senatsbeschluss wurde das Verkehrszeichen, dass den Lastwagenfahrern das rechts Abbiegen untersagt, vergrößert. Doch es kommt, wie es kommt; Seit dem Unfall sind keine zwei Monate vergangen und zweimal wurde ich Zeuge davon, wie LKW's rücksichtlos rechts rum fuhren, ohne auf Fußgänger oder Fahrradfahrer zu achten, die sie ohnehin nicht gesehen hätten. Trotz dieser deutlichen Zeichen.
Ich glaube also nicht, dass es sonderlich viel Sinn macht, noch mehr Zeichen in den Straßenverkehr zu stecken, es ist so schon oft unübersichtlich genug. Wenn sich dann auch noch jeder Gedanken über Unfälle macht, werden womöglich noch mehr Schilder übersehen und es wird noch gefährlicher. Ich bin davon überzeugt, es macht nicht nur wenig Sinn, es würde eventuell sogar eine negative Wirkung erzielt werden.
Wenn ich mir diese Gegend so anschaue, sind hier schon einige schwere Unfälle passiert. Da man sich ja ein wenig auskennt, kennt man Stellen, die besonders tückisch sind. Natürlich bin ich da vorsichtiger unterwegs und wenn man weiss, wie sich der Unfall zugetragen hat, achte ich schon vermehrt darauf, dass ich mich eben nicht auch in eine solche Gefahr begebe. Ich fahre generell lieber etwas langsamer, auch, wenn ich die hinter mir Fahrenden damit aufrege, denn die meisten Unfälle entstehen eben aufgrund von Schnelligkeit.
Offizielle Hinweise finde ich schwer zu bewerkstelligen, hier findet man die bekannten Kreuze mit den Daten zum Todestag. Und ich muss schon sagen, dass diese privaten Hinweise mich schon beeinflussen, sorgsamer zu fahren. Bei offiziellen Hinweisen wäre es nicht viel anders.
Hinweise auf besonders schwere Unfälle mit Todesopfern gibt es am Straßenrand ja auch schon durch die von Angehörigen errichteten Kreuzen. Klar ist, dass nicht bei jedem Unfall mit Todesfolge die Verwandtschaft so ein Mahnmal hinstellt, aber es geschieht dann doch ab und an. Und auch diese privaten Kreuze animieren nicht zum vorsichtiger fahren! Jedenfalls ist das meine Wahrnehmung - was auch daran liegt, dass diese Unfallstellen oftmals an Stellen sind, an denen man es schlicht nicht erwartet bzw. wo man sich fragt, wie der Fahrer hier von der Fahrbahn abkommen konnte.
Hier finde ich die Ermahnungen entlang der Autobahnen (Schwarzweißbilder mit Text) eindringlicher und damit erreicht man eigentlich genügend Menschen, die durch Unachtsamkeit eher schneller wurden bzw. sich der Geschwindigkeit nicht mehr bewusst genug sind. Die gewöhnlichen Raser hingegen dürfte man mit keinem (passiven) Hinweis der Welt zum Umdenken bekommen. Denn da herrscht ein ungeheures Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Ich gehe davon aus, dass jemand der z.B. mit 150 Km/h auf Landstraßen unterwegs ist, fest davon überzeugt ist, dass die Unfallfahrer selbst schuld in dem Sinne sind, weil sie "nicht so gute Fahrer" waren. Es ist eben die Haltung vorhanden: es trifft immer nur die anderen.
Ich muss sagen, dass ich davon nichts halte. Es reicht schon, dass man an Stellen, wo ein tödlicher Unfall gewesen ist, oftmals ein Kreuz mit Blumen und Kerzchen sieht. Es ist für die Angehörigen eine Trauerstelle, was ich ja auch verstehen kann. Aber darüber wurde ja schon in einem anderen Thread berichtet. Allerdings denke ich, dass an den meist doch gefährlichen Stellen es schon gefährlich ist, wenn da auch noch ein Mahnmal steht, was vom Staat dort hingesetzt wurde.
Denn es macht neugierig und ich möchte nicht wissen, wieviele Autofahrer dann auch unvorsichtig fahren, weil sie neugierig auf das Mahnmal schauen oder einfach glauben, dass diese Stelle nicht gefährlich ist und beweisen wollen, wie man doch dort fahren kann auch ohne dass was passiert. Man kann es ja bei den normalen Kreuzen schon feststellen, dass (je mehr Blumen und Kerzen dort liegen), die Leute langsamer fahren, weil sie neugierig sind.
Wenn man sich einfach an die Geschwindigkeit hält, die vorgeschrieben ist, würde schon weniger passieren und wenn überall dort, wo ein tödlicher Unfall passierte ein Mahnmal stehen würde, dann würden wohl ziemlich viele dieser Teile am Straßenrand stehen.
Eigentlich hatte ich nicht an Kränze oder Friedhofkreuze gedacht sondern eher an so eine Art Baustellenschild oder einen Aufsteller wo auf einem Blick prägnant erkannt werden kann dass hier etwas passiert ist. Gerade als Mahnung gegen die tägliche Routine beim Autofahren oder als Warnung für Ortsfremde hielt ich das für durchaus mal überlegenswert. Schilder stehen sicherlich schon überall genug, aber da kommt es auf eines mehr auch nicht mehr so an.
Es wäre aber trotzdem mal interessant zu wissen ob die beim Eingangsthread erwähnten Dreibeine bei Wildunfällen ihre Wirkung gezeigt haben. Das ist doch anhand der Unfallzahlen deutlich messbar und wenn es funktioniert spricht doch auch nichts dagegen es mal an anderen Stellen auszuprobieren.
Es ist aber schon richtig, die richtigen Raser lassen sich nicht durch Schilder oder ständige Geschwindigkeitskontrollen von ihrem Fahrstil abhalten, aber den durchschnittlichen Autofahrer denke ich schon.
hooker hat geschrieben:Eigentlich hatte ich nicht an Kränze oder Friedhofkreuze gedacht
Aber als Warnung kann ich mir ein behördlich aufgestelltes Schild, welches darauf aufmerksam macht, dass an der Stelle ein Unfall (mit Todesfolge) geschehen ist nicht eindringlicher oder warnender vorstellen, als ein schlichtes Holzkreuz umrahmt von Blumen und Kerzen. Aber wenn dann selbst so ein privat aufgestelltes Kreuz, von Angehörigen der Opfer aufgestellt, kaum Wirkung entfaltet, dann dürfte eben ein Schild oder sonstige Hinweise (zumal von unbeteiligten aufgestellt) nicht mehr Wirkung erzielen. Daher der Verweis bzw. Hinweis darauf, dass es solche Warnung implizit durch die Kreuze ja schon gibt.
@hooker: Diese Dreibeiner für Wildunfälle sind ja etwas ganz anderes als wenn man Dreibeiner für Menschenunfälle aufstellt. Bei Wildunfällen gibt es ansonsten keine Hinweise. Kein Angehöriger eines Hirsches stellt ein Kreuz auf. Aber für Menschen gibt es ja schon die Gedenkkreuze durch die Angehörigen und ich denke, dass diese völlig ausreichen.
Wenn die Stadt nun diese Dreibeiner für Wildunfälle aufstellt, ist es ein Hinweis, dass hier wirklich schon mal was durch Wild passiert ist und die Schilder nicht umsonst aufgestellt sind. Aber was sollen denn offizielle Kreuze oder Baustellenschilder bewirken? Die werden weniger beachtet als ein Kreuz mit haufenweise Blumen und Kerzen.
Bei schweren Unfällen sind die Stellen ja schon durch Kreuze von Familien oder Freunden markiert worden, ich denke auch, würde man diese noch durch andere Hinweise markieren, so könnte man fast die ganze Strasse durchgängig markieren. Diese privaten Kreuze scheinen meinen Beobachtungen nach schon interessant zu sein, aber nicht so, als würde man nun nur darauf achten und den sonstigen Strassenverkehr links liegen lassen. Dennoch gibt es Menschen, die wirklich denken, ihnen kann so etwas nicht passieren und diese lassen sich davon nicht beeinflussen.
Aber ich muss auch sagen, dass ich diese Bedeutung der Dreibeiner nur zufällig mitbekommen habe. Ich habe mich nur immer wieder darüber gewundert und bin da nicht ohne weiter Nachdenken dran vorbeigefahren. Aber hier fahre ich sowieso langsamer, weil der Wildwechsel sehr rege ist. Bei anderen Autofahrern habe ich, obwohl nun noch ein Dreibein hinzugekommen ist, nicht weiter beobachten können, dass diese sich davon grossartig beeinflussen lassen. Nein, da wird noch überholt.
Also ich denke auch dass schon die von den Familien aufgestellten Kreuze am Strassenrand ausreichen, um darauf hinzuweisen dass dort ein Unfall passiert ist. Ich glaube nicht dass ein extra Schild mehr bringen würde.
Oder meinst du vielleicht solche Schilder, die es auf einer Strasse in der Nähe meiner Eltern schon gibt? Dort gibt es eine sehr gefährliche, kurvige Strecke die die "Todesstrecke" genannt wird; dort sind schon viele schlimme Unfälle passiert und neben den bekannten Kreuzen am Strassenrand findet man dort auch etxra Schilder, auf denen z.B. sowas steht wie: "Langsam fahren rettet leben." oder auch Schilder die darauf hinweisen, dass man vorsichtig fahren soll, damit man heile bei seiner Familie ankommt.
Es gibt sicherlich einige Fahrer die dadurch langsamer fahren und sich der Gefahr bewusst werden, allerdings denke ich auch, dass es genug Menschen gibt die solche Schilder ignorieren und denken, dass ihnen schon nichts passiert und ihre Fähigkeiten einfach überschätzen. Da helfen auch hunderte Unfallschilder nichts.
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