Angst vor dem Übergeben- Emetophobie

vom 22.05.2011, 16:53 Uhr

Eine Freundin von mir ist krank. Sie hat Angst davor sich übergeben zu müssen. Wenn sie irgendwas in Zusammenhang mit dem Übergeben bringt, dann bekommt sie panische Angstzustände und schreit die ganze Zeit. Ich habe erfahren, dass man mit ihr kein Kino besuchen kann, es sei denn, einer kennt den Film schon und sagt ihr dann, dass sich in einer bestimmten Minute jemand übergeben muss.In der Zeit hält sie sich die Ohren und die Augen zu um nicht los schreien zu müssen.

Wenn man sie auf ihre Krankheit anspricht, wirkt sie total gelassen und sieht sich selbst nur als "etwas anders". Ich finde das schon etwas krass. Allein durch das Nachahmen von Geräuschen, die beim Übergeben gemacht werden, kann man sie zu schreien bringen. Das weiß ich nicht aus eigener Erfahrung, sondern nur, weil sie mir es gesagt hat. Kennt ihr diese Krankheit? Findet ihr dass meine Freunden durch die Emetophobie im Alltag stark eingeschränkt wird?

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» aaronbc123 » Beiträge: 417 » Talkpoints: -0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo, eine solche "Krankheit" ist eigentlich garkein Einzelfall. Es gibt noch sehr viele andere kuriose "Phobien", die einfach nicht nachzuvollziehen sind, wenn man nicht selbst unter dieser Krankheit leidet. Viele andere leiden zum Beispiel unter Arachnophobie und haben ähnliche Zustände, wenn sie Spinnen sehen oder nur daran denken, und dabei meine ich nicht nur ein normales "Ekelgefühl", wie es vielleicht der eine oder andere beim Anblick einer solchen Spinne bekommt. Oder eine andere sehr skurile Krankeheit ist die "Anatidenphobie", die Angst von einer Ente beobachtet zu werden.

Ich kenne eigentlich niemanden, der ernsthaft unter einer solchen Phobie leidet, doch kann ich mir schon vorstellen, dass man dadurch in seiner Lebensqualität sehr eingeschränkt ist. Stell dir doch einfach mal vor, wie es ist, wenn du bei einem Gedanken (die man ja oft mehr oder weniger nicht kontrollieren kann) schon in Panik gerätst. Ich würde deiner Freundin empfehlen, einen Psychologen aufzusuchen, der versucht dieses Problem anzupacken. Ich glaube nicht, dass ihr ein normaler Arzt oder irgendwelche Medikamente helfen werden.

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ganz so extrem wie im Falle Deiner Freundin ist es bei mir jetzt nicht - ich fange immerhin nicht an zu schreien. Allerdings geht es mir auch so, das ich schreckliche Angst davor habe mich zu übergeben oder dabei zu sein, wenn dies jemand tut. Das führt so weit, das ich bestimmte Filme (wie Jackass 3D und so ein Zeug) einfach nicht gucken mag, weil ich von vorneherein weiß, das dort einiges an "gekotze" zu sehen ist.

Auf jedenfall stellt dies schon eine erhebliche Einschränkung dar, vorallem beruflich gesehen. Vielleicht weiß der ein oder andere ja, das ich gelernte Medizinische Fachangestellte bin. Auf meiner bisherigen Arbeitsstelle hatte ich nie viel damit zu tun, allerdings würde mich beispielsweise auch eine angehänge Ausbildung als Krankenschwester interessieren. Dies habe ich mir dann doch recht schnell wieder aus dem Kopf geschlagen, da es dort kaum zu vermeiden ist, mit Personen zu arbeiten, die sich erbrechen (müssen).

Bei mir geht diese "Angst" allerdings auch schon so weit, das ich es vermeide Leuten gegenüber zu treten, von denen ich weiß, das ihnen übel ist oder sie bereits erbrochen haben. Ich halte mich da eigentlich eher fern - aus Angst dann auch brechen zu müssen. Aber auch, wenn ich weiß das jemand nur erbricht, weil er beispielsweise unter einer Medikamentenunverträglichkeit leidet (was ja nicht ansteckend ist) ergreife ich die Flucht.

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann den Ekel deiner Freundin durchaus nachvollziehen. Ich selbst habe auch totalen ekel vor dem Übergeben. Bei mir äußert es sich jedoch darin, dass ich mich dann meisten auch Übergeben muss, wenn sich jemand in meiner Umgebung übergibt. Das ist auch nicht gerade angenehm, aber ich fange nicht an zu schreien.

Deine Freundin tut mir in gewisser Hinsicht leicht. Aber ich denke, dass man damit noch leben kann, weil es schlimmere psychische Probleme gibt. Manche Leute haben Platzangst und ich finde, dass das zum Beispiel schlimmer ist.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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