Sportunterricht - nach Tabelle benoten?
Gehen wir mal davon aus, die Benotung wäre wirklich unfair, ist das zwar blöd für diejenigen, die schlechter abschneiden, allerdings sollte man sich schon mal daran gewöhnen, dass im Leben nicht immer alles nur fair ist.
Gerade in der Schule ist doch viele unfair: Zum Beispiel die Benotung der mündlichen Mitarbeit. Oder auch mündliche Prüfungen. Gerade da ist das Gejammer doch auch immer groß, weil doch jeder immer die schwerste Aufgabe bekommen hat, die anderen viel leichter waren und man zu schlecht benotet wurde. Und das ist ja nicht mal unbedingt gelogen. Wer kennt das nicht: Man hat in einer mündlichen Prüfung schlecht abgeschnitten und hört dann, dass jemand anders in dem gleichen Fach eine total einfache Aufgabe hatte, die man viel besser hätte beantworten können. Und so ist es nicht nur in der Schule, sondern auch im Berufsleben und in vielen anderen Situationen.
Ich habe mich inzwischen damit abgefunden, dass nicht immer als gerecht ist, trotzdem glaube ich, dass sich das alles irgendwo wieder ausgleicht. Vielleicht habe ich ja in der nächsten Prüfung mehr Glück und eine einfachere Aufgabe als andere und bekomme ein besseres Ergebnis.
Genauso ist es dann doch auch im Sport: Wer in einer Disziplin aus welchen Gründen auch immer benachteiligt ist, der hat in einer anderen Disziplin einen Vorteil. Und wer generell in Sport immer schlecht ist und schlechte Noten bekommt, hat in anderen Fächern mehr Glück und bekommt bessere Noten. So ist nun mal das Leben!
@Klehmchen
Sport fällt nicht raus, weil wir in anderen Fächern besser sind, sondern weil wir zu viele Kurse haben, die gewertet werden, beispielsweise die wir ins Abitur reinnehmen werden. Du weißt ja selbst, man kann nach der 11. und 12. abwählen, bei bestimmten Fächerkonstellationen passiert das aber nicht, so dass man genug Kurse hat, die ins Abi müssen oder die wir freiwillig mitnehmen, Sport fällt daher sofort raus und wird im Zeugnis als ''Teilgenommen'' erwähnt.
Und ja, es ist ein Unterschied, ob man einfach nur kommt oder sich teilnimmt, das habe ich doch nicht bestritten! Aber das ändert immer noch nichts an der Tatsache, dass keiner es braucht, für nichts streng sich auch keiner an. Mannschaftsport gibt es nicht, wir sind ein Leichtathletik, Badminton Kurs. In gewisser Weise ist das auch eine Belastung für den Lehrer und aus dem Grund hat sich eben unser alter Lehrer erweicht und gesagt, Leute, ich habe keine Lust für euch Unterricht zu planen und euch zu benoten, wenn ihr das eh nicht braucht und die Note nicht mal auf dem Zeugnis steht. Er hat es sich also gespart und jedem eine nette Note aufgeschrieben, die eh keiner mitbekommen hat. Es ist ein Unterschied, dass bestreite ich nicht, aber wenn es unsinnig ist macht auch keiner was, da stehe ich voll hinter. Außerdem ist das hier gar nicht das Thema.
Mein Beruf wird mir übrigens durchaus Spaß machen und ich wiederhole mich nochmals, keiner muss im Sport ''ordentlich'' mitmachen, wenn ihm das herum sitzen das gleiche Ergebnis bringt. Macht einen im Beruf was keinen Spaß, weiß man aber warum man es tut, ist doch nun logisch oder? Machst du deinen Job nicht, wirst du rausgeschmissen, weil es Konsequenzen hat, machst du keinen Sport, sondern kommst nur, ist dein Abitur immer noch das Gleiche. Das ist doch jetzt echt kein Verglich!
Gibt es eigentlich noch diese Kopfnoten? Darauf könnte sich ein solches Verhalten (ständig die Sportklamotten vergessen und nur auf der Bank sitzen) auch auswirken. Das dürfte dann auch die potentiellen Arbeitgeber wieder interessieren.
Davon abgesehen zählt Sport vielleicht bei euch nicht in die Abinote, aber es gibt doch auch noch Zwischenzeugnisse? Und auf diesen Zeugnissen wird ja die Sportnote draufstehen. Und diese Zeugnisse sind es doch gerade, mit denen sich viele bewerben, nicht mit dem Abiturzeugnis. Zumindest diejenigen, die eine Ausbildung machen wollen, bewerben sich doch in der Regel schon ein Jahr vorher mit dem Zeugnis aus der 11. oder 12. Klasse (je nachdem nach wie viel Jahren man Abitur macht).
Und wie sieht es aus mit anderen Fächern? Sport wird doch nicht das einzige Fach sein, dass ihr nicht mit in die Abiturnote einbringen könnt, oder? Trotzdem werden doch auch in diesen Fächern Klausuren geschrieben und vernünftiger Unterricht gemacht. Dass der alte Lehrer einen etwas anderen Sportunterricht mit euch gemacht hat, ist zwar schön, aber doch keinesfalls selbstverständlich.
@SuperGrobi
Nein es gibt schon länger keine Kopfnoten mehr. Die 12. und 13. zählen zusammen für das Abitur, auf dem Zwischenzeugnis kann eine Note stehen, wird aber letztendlich nicht ins Abitur gewertet, alle anderen Kurse eben schon und im Endzeugnis, welches schließlich das relevante ist, steht dann kein Sport mehr drin oder nur als Teilgenommen.
Wie das bei den Bewerbungen mit dem Zwischenzeugnis aussieht, weiß ich nicht, ich wüsste nicht, dass jemand nach der 12. abgeht oder eine Ausbildung machen will. Ich selbst mache Abitur um zu studieren und die, die ich aus meinem Kurs kenne ebenfalls. Für alle anderen wird es vielleicht ein Problem sein, da gebe ich dir recht, aber es scheint mir eben wie gesagt kein großes Thema zu sein eine gute Note zu bekommen, ich habe doch letztes Mal auch ohne Anstrengungen eine Eins geschafft. Außerdem werden sich die Betroffenen darüber im Klaren sein und das sicherlich auch beachten.
Andere Kurse die nicht ins Abi kommen sind bereits abgewählt worden, einige haben das nicht gemacht, um sich was ''freizuhalten'' sollte ihre Meinung bezüglich Fächerwahl im Abi sich doch noch ändern, aber da wird sich eben angestrengt, weil es zählt und jetzt wo man sich eh bald festlegen muss, wird wieder alles irrelevante abgewählt, nur am Sport muss man eben teilnehmen. Es ist also bei den meisten das einzige, überflüssige Fach.
Mein Abitur ist noch nicht allzu lange her und "damals" gab es noch diese Kopfnoten, aber vielleicht ist das auch wieder abhängig vom Bundesland.
Ich habe selbst Abitur und musste mich für mein Fachhochschulstudium schon ein Jahr vorher bewerben. Das heißt also, ich habe mich mit den Zeugnissen aus der 12.1 bzw. 12.2 beworben. Das Abiturzeugnis musste ich nur nachreichen und hat letztendlich keinen mehr interessiert. Es war nur wichtig, ob man bestanden hat bzw. ob man den geforderten Notendurchschnitt erreicht hat. Die Zwischenzeugnisse waren bei mir also wesentlich wichtiger. Und ich war da nicht keine Ausnahme. Aus meinem ehemaligen Abiturjahrgang haben etwa 30 % eine Ausbildung gemacht, für die sie sich logischerweise dann auch mit dem Zwischenzeugnis bewerben mussten. Aber wenn bei euch alle studieren wollen, sind diese Zeugnisse wohl eher unwichtig.
Es gab auch in meinem Jahrgang Leute, die keine zusätzlichen Fächer mehr in die Abitur einbringen konnten. Je nach Fächerkombination konnte man zwischen 0 und 6 zusätzliche Noten einbringen. Trotzdem mussten natürlich auch diejenigen, die das nicht konnten, Sportunterricht und andere Fächer mitmachen. Aber so unmotiviert war bei uns nie jemand, egal in welchem Fach und es haben sich alle immer angestrengt.
Die Einstellung "Ich mach nur das, was ich machen muss und weil ich es nicht brauche, mache ich halt nicht mit" spiegelt doch auch ein wenig die generelle Motivation wieder. Ich habe immer versucht mein Bestes zu geben, auch wenn die Note nicht abiturrelevant war und ich viele Fächer in meinem Berufsleben nie wieder brauchen werde.
Also ich finde es nicht gut, dass im Sportunterricht so streng nach einer festgelegten Tabelle bewertet wird. Ich bin einfach nicht sonderlich sportlich und bin deshalb der einzige in der Klasse, der dauernd Vieren bekommt, während alle anderen Schüler in meiner Klasse spielend Zweien bekommen. Ich finde, man sollte mit der Bewertung auch auf darauf achten, wie sich der Schüler anstrengt - wenn ich mit Mühe einen Liegestütz schaffe, mich aber stark anstrenge und andere dagegen locker 10 schaffen und danach kein Bock mehr haben, so finde ich das sehr ungerecht.
LittleSister hat geschrieben:Es wird hier gerne argumentiert, wer zu dick ist, ist nur faul und soll gefälligst abnehmen. Adipositas ( Fettsucht) ist aber ebenfalls eine anerkannte Erkrankung. Nur wird das nicht gerne gesehen. So einfach ist das Abnehmen in dem Fall nicht. Wenn ich nun argumentieren würde, wie die Leute die alle dicken Menschen als faul und willenlos bezeichnen, dann müsste ich wohl auch in den Raum werfen, dass man gegen eine Lese- Rechtschreib- Schwäche mit viel Üben, auch was machen kann. Sehr viel üben. Soll ich dann auch sagen, die Kinder sind einfach nur zu faul? Oder die Eltern sind zu faul, sich halt mal ein paar Stunden mit dem Kind hin zu setzen? Solche Argumente sind nicht mein Ding und ich finde sie unfair. Allerdings finde ich sie genauso unfair, wie die meisten Argumente die gegen dicke Menschen aufgezählt werden.
Sorry, aber wie kann man behaupten, das bei einer Lese-Rechtschreibschwäche nur mit üben was erreicht werden kann? Sowas kann nur kommen, wenn man nicht viel darüber weiß. Zumal man als Eltern da gar nicht so viel machen kann, weil das nötige Fachwissen fehlt. Mit üben allein ist es da nicht getan, weil die Ursachen dafür in der frühkindlichen Entwicklung liegen, welche auch nicht beeinflussbar sind.
Was das Übergewicht angeht, so kann man bei bestimmten Fällen sicher auch nachweisen, das dies Krankheitsbedingt ist. Es gibt genug Möglichkeiten, wo es eben nicht durch mangelnde Bewegung und/oder falsche Ernährung zum Übergewicht gekommen ist. Und das würde dann auch im Schulsport berücksichtigt, so wie man in anderen Unterrichtsfächern eben auch Sonderegelungen für Schüle mit Lese-Rechtschreibschwäche gibt.
Bei dem genannten Beispiel geht es doch aber eben einfach nur darum, das man mit allgemeiner Unlust versucht das Handeln des Lehrers als schlecht bzw. falsch hinzustellen. Nur weil er eben nicht, wie der vorherige Lehrer, auf die Befindlichkeiten und die Unmotiviertheit Rücksicht nimmt, sondern eben knallhart nach den vorgegebenen Leistungsstandarts bewertet.
Punktedieb hat geschrieben:Bei dem genannten Beispiel geht es doch aber eben einfach nur darum, das man mit allgemeiner Unlust versucht das Handeln des Lehrers als schlecht bzw. falsch hinzustellen. Nur weil er eben nicht, wie der vorherige Lehrer, auf die Befindlichkeiten und die Unmotiviertheit Rücksicht nimmt, sondern eben knallhart nach den vorgegebenen Leistungsstandarts bewertet.
Nein, dass ist das was sich hier aus den Diskussionen ergeben hat, es ging mir an sich nur darum festzustellen, ob eines solche Benotungsmethode zugelassen ist oder nicht! Knallhart ist sie doch keineswegs, dass habe ich doch nun schon mehrfach betont, es ist eine relativ lockere Bewertung!
Und die Leute, die behaupten, dass alle dicken Menschen faul und gefrässig sind, haben davon natürlich Ahnung? Und klar lässt sich auch eine Essstörung behandeln. Aber die wenigsten Eltern sind darin geschult. Da mag man nun sagen, dass kann man sich aber an lesen. Das Wissen kann man sich aber auch in anderen Dingen an lesen oder? Und auch Essstörungen sind nicht unbedingt erblich bedingt oder so. Die haben durchaus auch ihre Grundlagen in der frühkindlichen Entwicklung und haben zum Teil nicht unbedingt damit was zu tun, wie die Eltern ihr Kind ernährt haben. Trotzdem werden übergewichtige Kinder immer als faul, gefrässig, willenlos und was weiß ich hingestellt. Ab er hier wird ja generell gesagt, dass man alle mit zuviel Gewicht nicht bevorzugt behandeln sollte. Und alleine darum ging es mir.
Und Crispin hat doch nun oft genug gesagt, dass ihr das Benotungssystem vorher nicht bekannt war. Und ich glaube die meisten von uns, haben oft in der Schule auch nur das gemacht was nötig war. In Fächern die einen interessiert haben oder in denen man bessere Noten brauchte, hat man halt mal mehr gemacht. Aber manche sollten mal in sich gehen, ob sie, wenn sie die Wahl gehabt hätte, einen Kurs belegen zu müssen, der eh nur mit teilgenommen oder nicht teilgenommen hätten, bei absoluten Desinteresse- ehrlich habt ihr euch da 200% ins Zeug gelegt? Die Energie hätte ich wo anders rein gesteckt.
Und wenn ich Crispin richtig verstanden habe, man muss zum Sportkurs. Die Note fließt aber nicht ins Abitur ein, es steht nur da teilgenommen oder nicht teilgenommen. Wenn es reicht da zum Beispiel 10 Kniebeugen zu machen, um als teilgenommen eingestuft zu werden- wer von euch macht dann 100 Kniebeugen, obwohl die in keiner Form gelobt werden? Wahrscheinlich nur die, die Kniebeugen eh für ihr Leben gerne machen.
Du versuchst aber, nämlich das Übergewicht, welches eben krankheitsbedingt, aber eben auch durch Bewegungsmangel und/oder falsche Ernährung entstehen kann, als ein und die selbe Sache hinzustellen. Und das funktioniert nicht, weil es eben dafür verschiedene Ursachen sind. Was medizinisch nachgewiesen werden kann, das es eben einfach nicht durch den jeweiligen Menschen beeinflussbar ist bzw. nur per Therapie bewältigt werden kann, das wird eben auch anders behandelt, wie einfach nur Faulheit.
Ausserdem unterstellst du hier, das grundweg alle anderen dicke Menschen als faul und gefräßig hinstellen, was aber auch nicht so ist. Wobei man auch eine Eßstörung kaum im familiären Umfeld behandeln kann oder warum meinst du, warum betroffene Personen zu Beginn einer Therapie keinen direkt Kontakt mit der Familie haben dürfen? Und Übergewicht, wenn es eben durch einen ungesunden Lebenswandel begründet ist, kann man auch nicht mit anderen Erkrankungen vergleichen, was du auch versucht hast.
Und es gab sogar Zeiten in unserem Schulsystem, wo man sich nicht aussuchen konnte, welche Kurse man belegt. Da gab es bestimmte Unterrichtsfächer und deren Note ist halt ins Abschlusszeugnis eingegangen. Wobei ich bei vielen Sportlehreren auch mitbekommen habe, das sie bei den Zeugnissen, welche für die Bewerbung waren, eben auch mal um eine Note besser bewertet haben, wenn man dadurch den Gesamtdurchschnitt anheben konnte. Allerdings auch nur bei den Schülern, die sich das ganze Schuljahr entsprechend beteiligt haben. Da wurde halt aus einer Vier mal eine Drei gemacht, obwohl die Leistungen halt nicht dem entsprachen.
Und selbst wo noch alle Unterrichtsfächer Pflicht waren, hatte jeder Schüler mal Phasen, wo er halt den Unterricht verträumt hat. Sowas wurde während meiner 13jährigen Schulzeit grundsätzlich von den Lehrern hingenommen, wenn die Mitarbeit ansonsten recht gut war. Wenn man allerdings immer nur unmotiviert rumhing, dann gab es eben auch keinerlei Nachsicht, was es übrigens später im Job auch nicht geben wird, wenn man da ständig seine Unlust zur Schau trägt.
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