Sportunterricht - nach Tabelle benoten?

vom 22.05.2011, 10:58 Uhr

Crispin hat geschrieben:der Grund der Unmotiviertheit ist in erster Linie wohl einfach die Tatsache, dass niemand die Note braucht, ist nicht abiturrelevant.


Tja selber Schuld. Man kann doch in bestimmten Maßen wählen, welche Sportarten man machen möchte und irgendwas können die meisten halbwegs gut und vorallem muss man für Sport nahezu nichts lernen, außer vielleicht für die eine Klausur die im Halbjahr geschrieben wird. Du kannst quasi ohne Aufwand eine gute Note abstauben. Vielleicht nicht in jedem Halbjahr, aber ein gutes hat ja fast jeder dabei, der sich ab und an auch mal zu Hause bewegt. Und die kann man dann ja auch einbringen und sich damit in einem anderen Fach ein Halbjahr lang völlig auf die faule Haut legen.

Ansonsten ist es im Sportunterricht schon immer so, dass dort sehr viel objektiv nach Tabelle bewertet wird. In der Regel wird dazu der Durchschnittswert der Schüler der Sportgymnasien im Land genommen und davon jeweils gewisse Prozentsätze für die einzelnen Noten angesetzt. Das wird dann immer mal wieder aktualisiert und somit können sich auch die Notengrenzen mal ändern.

Das wird aber schon immer so gemacht. Wie schon jemand sagte, im Sport gewinnt halt immer der Erste und nicht der, der das beste "Preis-/Leistungsverhältnis" hat. Und beim Schulsport ist ja auch viel dabei, was man zur Not auch einfach etwas üben kann. Dann rennst du halt zu Hause mal ab und zu ein paar Runden. Das bringt dir nicht nur eine bessere Sportnote, sondern ist auch für dein Kreislaufsystem ganz gut. Und was genau habt ihr denn eigentlich gedacht, was euer Sportlehrer von euch will, als er euch zum Rennen geschickt hat. Sowas macht man ja nicht zum Spaß.

Und Supergrobi für Männer sind 3000 Meter in zehn Minuten jetzt nicht ungewöhnlich. Das müsste in etwa die Anforderung für die Eins in der Oberstufe sein, wenn ich mich noch so recht an meine Schulzeit erinnere. Ich glaube die Vier war damals irgendwas zwischen 12 und 13 Minuten. Und zehn Minuten für 3000 Meter sind etwa 80 Sekunden für eine Runde. Wenn man sich überlegt, dass sowas Spitzensportler auch über solche Distanzen locker in unter 1 Minuten laufen, auf kurzen Strecken auch in unter 50 Sekunden, ist das nun auch nicht so ein riesiger Topwert, den niemand schaffen kann.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



SuperGrobi hat geschrieben:3000 Meter in zehn Minuten in einem lockeren Tempo und zwischenzeitlichem Gehen? Dann müsstest du die totale Sportskanone sein! Aber darum geh es hier ja nicht und du hast ja die Runde auch nur geschätzt, ich denke aber, dass die Strecke nicht so ganz passt. Crispin, es wurde jetzt schon mehrfach gefragt, aber ich habe bisher keine Reaktion von dir gelesen, oder ich habe es übersehen. Deshalb frage ich einfach noch mal: Sollte ein Schüler mit Migrationshintergrund anders bewertet werden, weil er ja nichts dafür kann, dass sein Deutsch nicht so gut ist? Sollte er im Diktat mehr Fehler machen dürfen als ein Deutscher?

Und sollte jemand, der zweisprachig aufgewachsen ist, anders benotet werden, weil er fließend Englisch spricht, da es eben seine Muttersprache ist? Vielleicht will der neue Sportlehrer ja auch nur versuchen, euch dadurch wieder zum Sportunterricht zu motivieren? Denn keiner bekommt gerne eine schlechte Note, auch wenn sie nicht zählt. Vielleicht strengt sich deine Klasse ja jetzt ein wenig mehr an, damit besser Noten dabei rausspringen. Ich vermute nämlich mal, dass die meisten Leute mehr Runden hätten laufen können, wenn sie nur gewollt hätten.


Also motiviert hat es keinen, die Noten sind nämlich tatsächlich egal, er hätte uns sonst was geben können, solange keiner eine sechs hat, stört es wirklich nicht, denn letztendlich steht eh nur ein ''Teilgenommen'' da, also warum sollte uns das stören, die meisten Fragen nicht einmal nach den Noten. Deswegen hat der Vorgänger das doch eben aus ausgenutzt und uns stattdessen Dinge wie Hochseilgarten und Schwimmen angeboten, damit auch er seinen Spaß hatte und wir es als eine Art Freizeitspaß ansehen konnten. Und was die Runden angeht, kann gut sein das ich mich verschätzt habe. Aber es gab eben für 15 Runden eine Eins und die habe ich in 10 Minuten geschafft, deswegen fand ich die Bewertung recht locker und ich habe ja auch nicht gesagt ich wäre unsportlich.

Den Vergleich mit dem Migrationshintergrund finde ich ehrlich gesagt einfach nicht passend, weil man als Schüler an einem deutschen Gymnasium eben voraussetzen muss, dass man gutes Deutsch sprechen kann. Das ist einfach eine Voraussetzung, ich finde das ist nicht vergleichbar, wie wenn man eben sowas hat wie Schüler XZ hat O-Beine oder vielleicht hat er generell einen schwachen Kreislauf und wird daher in Sport nach körperlichen Attributen benotet. Das ist was anderes, meiner Ansicht nach.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Crispin hat geschrieben:Den Vergleich mit dem Migrationshintergrund finde ich ehrlich gesagt einfach nicht passend, weil man als Schüler an einem deutschen Gymnasium eben voraussetzen muss, dass man gutes Deutsch sprechen kann. Das ist einfach eine Voraussetzung, ich finde das ist nicht vergleichbar, wie wenn man eben sowas hat wie Schüler XZ hat O-Beine oder vielleicht hat er generell einen schwachen Kreislauf und wird daher in Sport nach körperlichen Attributen benotet. Das ist was anderes, meiner Ansicht nach.


Sport wird aber nicht nur an Gymnasien unterrichtet, sondern auch an allen anderen Schulen, genauso wie auch Deutsch, von daher finde ich den Vergleich durchaus passend.

Und mit O-Beinen und einem schwachen Kreislauf ist man doch kein schlechterer Sportler! Den Vergleich finde ich schon eher unpassend.

Es ist doch einfach mal so: Jeder hat Fächer, die er besser kann und jeder hat Fächer, in denen er weniger gut ist. Wie sieht es zum Beispiel aus in Musik? Da haben diejenigen einen Vorteil, die schon mit vier Jahren musikalische Früherziehung genossen haben und ein oder mehrere Instrumente spielen. Dass diese Leute ohne Probleme Noten lesen, singen und Instrumente raushören können, ist doch klar. Und dann gibt es diejenigen, die schon ihr Leben lang Sport machen. Natürlich fällt denen Sport leichter und bekommen bessere Noten.

Die von dir genannten körperlichen Attribute waren bisher alle nicht zutreffend: Es gibt Leute mit Asthma, die Spitzensportler sind und Übergewichtige, die besser trainiert sind als viele dünne Leute, kleine Leute haben maximal einen geringen Nachteil beim Weit- oder Hochsprung (wobei auch das durch Sprungkraft auszugleichen ist). Guck dir mal die ganzen Fußballer an: Jeder zweite von denen hat O-Beine und ist wahrscheinlich trotzdem sportlicher als du und ich.

Wenn du jetzt sagen würdest, dass jemand benachteiligt ist, dem ein Bein fehlt, kann ich das durchaus nachvollziehen. Aber diese Person wird dann auch eher nicht am Sport teilnehmen, bzw. wird nicht benotet.

Klehmchen, ich muss zugeben, dass ich bisher immer davon ausgegangen bin, dass Crispin eine Frau ist, weshalb ich mich so sehr über die 3000 Meter in 10 Minuten gewundert habe...

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:@Punktedieb
die Benotungsform unseres Lehrers richtet sich ja auch nach Zeit, aber eben umgekehrt, gelaufene Runden nach Zeit und nicht Zeit in gelaufenen Runden, aber so wie ich ihn jetzt kenne wird dies vermutlich bei Schnelligkeit, also beim Sprint zwangsläufig auch noch dran kommen, bei Ausdauer wäre es ja unsinnig so rum zu bewerten. Mir ist inzwischen klar, dass ''früher'' auch so bewertet wurde, aber das macht die Sache doch nicht besser und die Dinge in Sachen Schule die sich seitdem geändert haben, sind wohl auch nicht umsonst geändert worden.


Was meinst du wie viele Dinge seit Jahren, vor allem im Schulsport geändert werden müssten und wo sich nichts tut, obwohl es von Ärzten immer wieder diskutiert wird.

@LittleSister: Du versuchst Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Denn Übergewicht oder Defizite in der Körpergröße kann man wohl kaum mit Blindheit vergleichen. Und ein Schüler, welcher eindeutig eine nachgewiesene Behinderung hat, wird immer eine Sonderregelung bekommen. Ob das nun Blindheit ist oder wie bei meiner Tochter die LRS. Für solche Fälle gibt es halt entsprechende Regelungen.

Nur weil aber jemand nicht wirklich sportlich ist, will man hier Sonderregelungen durchsetzen? Dann kommt bald jeder Schüle mit irgendeinem Grund, um in einem Fach Sonderrechte durchzusetzen. Es gibt nunmal bestimmte Maßstäbe bei der Bewertung in jedem Fach und diese hat man zu akzeptieren.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



@SuperGrobi: Ja ich bin eine Frau, ich werde mich wohl verschätzt haben, aber auch wenn ich nicht weiß wie viele Meter die Runde hat, die eins war mir nach 15 Runden sicher.

@Klehmchen: Wir schreiben in Sport keine Klausuren und mit lernen habe ich eh kein Problem, ich bin auch nicht an irgendwas Schuld, denn ich habe meine gute Note in Sport, eine Eins wie gesagt, aber die bringt mir trotzdem nix, eben weil Sport nicht gewertet wird! Es ist also sowas von egal ob Eins oder Fünf, wenn es nicht auf dem Zeugnis steht und auch nirgendwo mit einfließt, dass ist doch wohl zu verstehen oder?

Das ändert trotzdem nichts daran, dass ich es als Schulfach sinnlos finde und die Bewertung nicht nachvollziehen kann. Auch habe ich nirgendwo erwähnt das ich unsportlich wäre, also brauche ich von dir sicherlich keine Tipps was meinen Kreislauf angeht.

Auch wird ein Sportlehrer den Kreislauf eines Schülers nicht verbessern, wenn er ihn einmal die Woche paar Runde im Kreis laufen lässt, das sollte doch wohl klar sein oder? Diese Absicht hatte er sicher nicht, um irgendwelche Resultate zu erwirken müsste man dann schon mindestens zweimal Sport in der Woche machen und ich habe auch nicht gesagt, dass unser Kurs unsportlich sei und zu Hause nur auf der Couch sitzen würde, man bemüht sich nur eben im Unterricht nicht, weil es weder Sportarten sind die einem Spaß machen, noch ist man in richtiger Gesellschaft dazu oder bräuchte diese Anstrengung. Leuchtet ein, oder?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Crispin hat geschrieben:Wir schreiben in Sport keine Klausuren und mit lernen habe ich eh kein Problem, ich bin auch nicht an irgendwas Schuld, denn ich habe meine gute Note in Sport, eine Eins wie gesagt, aber die bringt mir trotzdem nix, eben weil Sport nicht gewertet wird! Es ist also sowas von egal ob Eins oder Fünf, wenn es nicht auf dem Zeugnis steht und auch nirgendwo mit einfließt, dass ist doch wohl zu verstehen oder?


Auf was für eine Schule gehst du denn, wenn ich fragen darf? Sport ist doch ein ganz normales Fach, was genauso bewertet wird wie allen anderen und in die Abiturnote eingebracht werden kann. So kenne ich es zumindest aus meiner Schulzeit und hier bei uns ist das auch heute noch so und ich habe da bisher noch nie etwas anderes gehört. Und in der Kursstufe gab es bei uns einmal pro Schuljahr eine Sportklausur, ich glaube immer im zweiten Halbjahr. Und bei uns haben dann ein ganzer Teil der Schüler, das ein oder andere Halbjahr auch eingebracht, weil viele einfach in Sport besser waren als in anderen Fächern.

Das ändert trotzdem nichts daran, dass ich es als Schulfach sinnlos finde und die Bewertung nicht nachvollziehen kann. Auch habe ich nirgendwo erwähnt das ich unsportlich wäre, also brauche ich von dir sicherlich keine Tipps was meinen Kreislauf angeht.


Der Tipp mit dem Kreislauf ging ja auch in die Richtung, dass es was bringt, wenn man sich auch zu Hause bewegt und etwas tut, falls man keine große Sportskanone ist. Denn so hörte sich vielleicht nicht die Beschreibung von dir selber an, aber zumindest den Eindruck von deinem Kurs konnte man so gewinnen. Und der Sportunterricht allein reicht da sicher nicht aus, dass wissen auch die Kultusminister. Es ist eben nur schwer wirklich zweimal oder sogar dreimal in der Woche effektiven Sportunterricht zu betreiben, da man die Stunden dafür erstmal irgendwoher bekommen muss und sich sowohl Schüler als auch Lehrer aufregen würden, wenn in jedem Schuljahr nochmal 2-3 Stunden auf den Stundenplan oben drauf kommen. Dennoch dient der Sportunterricht sehr wohl auch dazu etwas für die Gesundheit der Schüler zu tun und wenn er nur Anreize gibt, zu Hause etwas zu tun.

man bemüht sich nur eben im Unterricht nicht, weil es weder Sportarten sind die einem Spaß machen, noch ist man in richtiger Gesellschaft dazu oder bräuchte diese Anstrengung. Leuchtet ein, oder?


Nein leuchtet es nicht. Es zeigt nur ein mangelnde Einstellung mit der viele in deiner Kursstufe später im Berufsleben Probleme kriegen können. Das Leben ist nunmal kein Ponyhof und man muss auch mal Dinge machen, die einem nicht gefallen. Machen deine Mitschüler denn in anderen Fächern auch einfach mal ein paar Unterrichtsstunden lang nichts, wenn sie das Thema gerade langweilig finden? Als Lehrer hätte ich auch keine Lust mit euch ein paar interessante Sportarten zu machen, wenn ich schon beim Reinkommen weiß, dass eh bloß die halbe Klasse Sportsachen bei hat. Sowas beruht auf Gegenseitigkeit. Wenn man die ungeliebten Sachen mitmacht, dann kann man auch mit dem Lehrer eher darüber reden, dass man dafür dann auch mal was Interessantes macht, was dem Großteil der Klasse Spaß macht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


@Klehmchen

Ich gehe auf ein Gymnasium in NRW, hier ist das anders, keine Klausuren und keine Abiwertung. Die Abiturwertung ändert sich bei den Leuten, so gesehen ''zu wenige'' Kurse haben, da kommt dann Sport mit rein, aber ich kenne kaum solche Leute, bei fast allen fällt es einfach raus.

Ich denke auch nicht, dass irgendwer von uns später mal Probleme haben wird, denn es geht darum, anzuerkennen, dass dieser Unterricht eben dazu gehört, aber es muss sich wohl niemand dazu zwingen dabei Spaß zu haben oder? Und kommen tun sie doch, also wo ist das Problem? Sie sind doch nicht unmotiviert, weil es langweilig ist (!), denn mit der Einstellung wäre keiner von uns in die Oberstufe gekommen, sie strengen sich nicht an, weil sie die Note nicht brauchen, dass kannst du mit keinem relevanten Fach vergleichen.

Ich denke egal ob es um Schule oder Beruf geht, wenn man doch weiß, dass diese Dinge Pflicht aber nicht relevant sind, wer würde sich denn da bitte für abrackern? Sorry, aber man muss seine Prioritäten setzen und die liegen bei einem Abiturienten nicht auf einem Fach, welches nicht gewertet wird.

Unser alter Lehrer wusste das, weswegen da nix groß auf Gegenseitigkeit beruhen musste, sowas kann man in normalen Kursen machen, aber nicht in einem Kurs den keiner braucht! Daher haben wir halt ''nette'' Dinge getan.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:Ich gehe auf ein Gymnasium in NRW, hier ist das anders, keine Klausuren und keine Abiwertung. Die Abiturwertung ändert sich bei den Leuten, so gesehen ''zu wenige'' Kurse haben, da kommt dann Sport mit rein, aber ich kenne kaum solche Leute, bei fast allen fällt es einfach raus.


Na fällt Sport denn von vornherein raus oder lasst ihr es nur rausfallen, weil ihr in anderen Fächern besser seid? Bei uns war es so, dass jeder Schüler mehr Halbjahresleistungen hatte, als er einbringen musste. Es gab zwar gewisse Kurse, die jeder einbringen musste, aber es bleiben auch bei jedem Spielraum um sich aus den übrigen Kursen, dann die besten herauszusuchen. Dadurch musste natürlich niemand Sport einbringen, aber bei sehr vielen meiner Mitschüler, war es einfach so, dass sie mit Sport andere schlechtere Kursleistungen wegdrücken konnten.

Ich denke auch nicht, dass irgendwer von uns später mal Probleme haben wird, denn es geht darum, anzuerkennen, dass dieser Unterricht eben dazu gehört, aber es muss sich wohl niemand dazu zwingen dabei Spaß zu haben oder? Und kommen tun sie doch, also wo ist das Problem? Sie sind doch nicht unmotiviert, weil es langweilig ist (!), denn mit der Einstellung wäre keiner von uns in die Oberstufe gekommen, sie strengen sich nicht an, weil sie die Note nicht brauchen, dass kannst du mit keinem relevanten Fach vergleichen.


Ich sehe aber einen gewaltigen Unterschied darin, gelangweiligt am Sportunterreicht teilzunehmen (sowas habe ich in anderen Kursen auch gemacht, bei denen ich wusste, ich brauche die Note nicht) und darin, dass regelmäßig der halbe Kurs nicht am Unterricht teilnimmt. Und Erscheinen ist bei weitem noch keine Teilnahme. Und du hast eben genau das beschreiben, dass viele ihre Sachen vergessen, damit sie dann nur auf der Bank sitzen müssen oder so tun als hätten sie sich ihre Knöchel verstaucht und sowas. Das hat ja nicht nur Auswirken auf ihren eigenen Sportunterricht, sondern auch auf den der Mitschüler. Was macht ihr denn, wenn die halbe Klasse keine Sportsachen mitbringt und der Lehrer wollte mit euch einen Mannschaftssport machen, der dann wegfällt, weil nicht genug Schüler da sind, die sich aktiv beteiligen können?

Ich denke egal ob es um Schule oder Beruf geht, wenn man doch weiß, dass diese Dinge Pflicht aber nicht relevant sind, wer würde sich denn da bitte für abrackern? Sorry, aber man muss seine Prioritäten setzen und die liegen bei einem Abiturienten nicht auf einem Fach, welches nicht gewertet wird.


Was heißt denn abrackern. Du musst dich ja nicht den ganzen Tag zu Hause hinsetzen, wenn du keine Lust auf Sport hast, aber man kann ja während des Unterrichts mal ordentlich mitmachen. Du wirst auch später kaum einen Beruf finden, an dem dir jede Aufgabe Spaß macht. Aber es wird eben Leute geben, die machen dann Dienst nach Vorschrift und es gibt Leute, die geben trotzdem alles, auch wenn es ihnen keinen Spaß macht. Und nun rate mal wer den Job behält, wenn sowas einem Vorgesetzten zu Ohren kommt.

Unser alter Lehrer wusste das, weswegen da nix groß auf Gegenseitigkeit beruhen musste, sowas kann man in normalen Kursen machen, aber nicht in einem Kurs den keiner braucht! Daher haben wir halt ''nette'' Dinge getan.


Genau Nehmen, aber bloß nicht geben. Der Lehrer ist ja selber Schuld, wenn er mit euch einen Unterricht machen will, der sich am Lehrplan orientiert und nicht nur das was euch Spaß macht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ganz generell denke ich, Crispin hat durchaus mittlerweile verstanden, worum es geht. Und ich denke, die meisten von uns können sich dunkel erinnern, wie es war, wenn etwas eingefahren war und es dann auf einmal krasse Änderungen gab. Und genau das war in dem Fall nun mal so. Crispin kann nun das Handeln des Lehrers eventuell nachvollziehen, beziehungsweise hat nun auch Punkte, bei denen sie mal näher nachfragen kann, beziehungsweise sie sieht, dass es halt durchaus üblich ist, so zu handeln.

Crispin nannte ganz allgemein körperliche Einschränkungen. Beispiele nannte sie zwar, vielleicht auch nicht die passenden. Diese mit einem Migrationshintergrund, einer anerkannte Lese- Rechtschreib- Schwäche oder ähnlichen zum Vergleichen, halte ich ziemlich weit hergeholt. Zumindest wenn es sich auf das Fach Sport bezieht, was in Crispins Fall noch nicht mal wirklich im Zeugnis relevant ist.

Ein Schüler der kaum ein Wort Deutsch kann, kann dem allgemeinen Unterricht gar nicht folgen. Das da gehandelt werden muss, ist klar. Alleine damit die in Deutschland übliche Schulpflicht erfüllt werden kann. den Schüler einfach durchgängig in allen Fächern mit einer 2 zu bewerten oder von mir aus mit einer 3, dient niemand und am aller wenigsten dem Schüler. Denn es wird sein Problem nicht lösen. Ihn einfach seinen Leistungen entsprechend zu bewerten, ist auch nicht unbedingt fair ( je nach Grundlage, warum derjenige kein Deutsch kann). Beziehungsweise wenn er halt keinerlei Leistung und Willen zeigt, wird er die Schule verlassen müssen. Wenn nun aber jemand, wegen einem körperliche Defizit nicht wie alle anderen am Sportunterricht teilnehmen kann, ist das für mich kein Grund, dass sich die Leistungen auf alle Fächer auswirken.

Es wird hier gerne argumentiert, wer zu dick ist, ist nur faul und soll gefälligst abnehmen. Adipositas ( Fettsucht) ist aber ebenfalls eine anerkannte Erkrankung. Nur wird das nicht gerne gesehen. So einfach ist das Abnehmen in dem Fall nicht. Wenn ich nun argumentieren würde, wie die Leute die alle dicken Menschen als faul und willenlos bezeichnen, dann müsste ich wohl auch in den Raum werfen, dass man gegen eine Lese- Rechtschreib- Schwäche mit viel Üben, auch was machen kann. Sehr viel üben. Soll ich dann auch sagen, die Kinder sind einfach nur zu faul? Oder die Eltern sind zu faul, sich halt mal ein paar Stunden mit dem Kind hin zu setzen? Solche Argumente sind nicht mein Ding und ich finde sie unfair. Allerdings finde ich sie genauso unfair, wie die meisten Argumente die gegen dicke Menschen aufgezählt werden.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich denke nicht, dass Sportunterricht jemals wirklich fair ablaufen kann. Ich persönlich hasse Sportunterricht in der Schule und finde das sehr nervig. Allerdings finde ich diese Methode der Tabellen Bewertung noch ganz in Ordnung, anstatt dass einfach nach Sympathie benotet wird. Generell wäre ich aber eher dafür, dass so etwas dann auch einige Wochen vorher angekündigt wird und vor allem trainiert werden kann. Ausdauer kann man sicherlich sehr schnell auf einige Runden bringen, aber jemanden ins kalte Wasser zu werfen, finde ich nicht so fair. Wenn man dann Zuhause nicht trainiert, dann hat man eben Pech gehabt, so wie es bei den anderen Fächern auch ist. Manche Leute sind einfach besser in Mathe und für sie ist das einfacher, deshalb werden doch trotzdem keine anderen Aufgaben für die gestellt, die eben besser in Englisch oder sonst etwas sind. So ist nun einmal die Schule und jeder hat seine Stärken und Schwächen.

Ich würde den Lehrer noch einmal drauf ansprechen, dass er den Schülern wenigstens die Chance geben sollte sich darauf einzustellen. Wenn ihr wirklich Schüler im Kurs habt, die auf Grund von Krankheiten oder extremen Übergewicht eingeschränkt sind, dann gibt es immer noch die Möglichkeit sich das ärztlich bestätigen zu lassen und Sport durch ein Ersatzfach zu ersetzen. Wenn es allerdings an der Faulheit scheitert und nicht an der Gesundheit, dann sind schlechte Noten gerechtfertigt und ich sehe darin eigentlich kein großartiges Problem.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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