Hinweise an Straßenseiten zu Wildunfällen
Seit einiger Zeit wurden bei uns in der Region rote Dreibeiner aufgestellt, die einem Holzbock ähneln. Ich habe mich schon ein paar Mal gefragt, wofür diese Teile an den Straßenseiten gedacht sind und bin zunächst davon ausgegangen, dass es nur eine Art Hinweis auf Veranstaltungen oder dergleichen sein soll.
Nun wurde ich aber eines besseren belehrt. Diese Dreibeiner dienen dazu da, um aufzuzeigen, an welchen Stellen es Wildunfälle gegeben hat. Das finde ich sehr lobenswert, weil es doch Autofahrer gibt, die denken, ihnen passiert so etwas nicht. Dabei sind gerade Rehe hier sehr aktiv und überqueren gern mal die Straßen.
Werden bei Euch in der Gegend auch Stellen, an denen Wildunfälle passiert sind, markiert? Wusstet Ihr, dass es so etwas gibt? Was haltet Ihr von Aufstellen dieser Dreibeiner, um darauf aufmerksam zu machen, da war einmal ein Wildunfall? Hätte es bei Euch einen Lerneffekt, um besser auf Wild zu achten?
Ja diese Dreibeiner gibt es bei uns auch. Und auch ich finde, das ist eine gute Idee. Wir haben in der Nähe eine Autobahnausfahrt, die durch Landstraßen in einem großen Wald weitergeführt wird. Es gibt einige langgezogene Kurven und man kriegt fast Gänsehaut wenn man die vielen Dreibeiner sieht und sich fragen muss, wie viele Unfälle wohl gut ausgegangen sind.
Schilder auf denen Wildwechsel angezeigt werden, werden oft nicht wahr- oder ernstgenommen. Keiner denkt, dass es einem selbst passieren könnte, da sind diese Dreibeiner eine super Sache, um klarzumachen, wie oft es grade in bestimmten Abschnitten passiert, dass ein Reh, ein Willdschwein, sonstiges vor das Auto läuft. Und die Dreibeiner symbolisieren ja nur tatsächliche Unfälle. Also wirklich eine gute Art zu warnen.
Solche Dreibeiner habe ich noch nie gesehen und ich wusste bisher auch noch nicht dass es so etwas gibt. Vom Grundsatz her halte ich das für eine gute Sache, sicherlich fährt ein Autofahrer auch erst einmal vorsichtiger wenn er weiß dass dort öfters das Wild wechselt. Ich würde mir das hier für meine Umgebung auch wünschen dass so etwas eingeführt wird.
Ich selber wohne in einer sehr waldreichen Gegend und da braucht man mir nicht extra zu sagen dass ich zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten ganz besonders aufpassen muss. Ich nehme die aufgestellten Schilder im Gegensatz zu den Touristen und manchen jugendlichen Rasern sehr ernst und suche auch mit den Augen immer die Hänge ab. Wenn so eine Rotte Hirsche dort im Galopp herunter macht dann ist das schon beeindruckend, zum Glück sieht man ja meistens auch die Augen leuchten.
Übrigens war ich schon einmal in einen Wildunfall verwickelt. Ich bin mit einem Taxikleinbus so gegen 23 Uhr nach Hause gefahren, warnte den Taxifahrer noch vor dem Wildwechsel und dann querte unmittelbar vor meinem Ort eine ganze Wildschweinfamilie plötzlich die Straße. Eine Bache ist direkt vor den Kühler gelaufen und der Keiler hat mit seinem Hauer den hinteren Reifen aufgeschlitzt und natürlich auch die Karosse demoliert. Ein kleineres Ferkel lag auch noch irgendwo und wurde wohl zurückgeschleudert. Das waren mit Ausnahme der Ferkel mächtige Tiere und ich war sehr froh dass ich nicht mit meinem eigenen Auto unterwegs war.
Bei uns habe ich solche Dreibeiner auch noch nicht gesehen. Allerdings wohnen wir in einer sehr bewaldeten Region, so das es jedem Autofahrer klar sein sollte, das man ständig mit Wildwechsel rechnen muss. Wobei ich der Meinung bin, das man das bei Landstraßen immer haben kann, egal ob Wald oder Feld neben der Straße ist.
Das man nun Autofahrer nochmal extra warnen bzw. eben darauf hinweisen muss, finde ich da schon sehr bedenklich. Denn überall wo man Natur vorfindet, sind auch Tiere zu Hause, welche eben auch auf die Straße laufen können.
Ich habe diese Dreibeine noch nie gesehen, gehört habe ich ebenfalls noch nie davon. Und ich denke, dass es den meisten Verkehrsteilnehmern ebenfalls so geht.
Die Idee an sich mag ja schön und gut sein. Wenn man aber keine Ahnung hat was diese Dreibeine bezwecken sollen, wurde hier mal wieder am Ziel vorbei geschossen. Sinnvoller wäre es, wenn dem Verkehrsteilnehmer eindeutig gemacht würde, was da los ist. Am sinnvollsten wären auffällige Holzkreuze an diesen Stellen.
Gestern durfte ich aus der regionalen Presse einen Bericht zu diesen Hinweisen lesen. Man hat in der Tat erst einmal die Bewohner des Kreises in Unkenntnis gelassen, um sie ein wenig für die Strassenränder zu sensibilisieren und die Augen offener zu halten.
Aus diesem Artikel habe ich auch entnommen, dass insgesamt 600 dieser Dreibeiner gebaut wurden und bereits seit gut 7 Wochen wurden davon 200 aufgestellt. Das heisst also, es gab 200 schwere Unfälle mit Wild in nicht einmal zwei Monaten. Bei dieser Zahl musste ich schon schlucken. Für 2010 wurde die Zahl der Unfälle mit Rehen, Hirschen, Wildschweinen und Co auf ca 1700 geschätzt.
Allein in drei Richtungen von unserem Wohnort ausgehend durfte ich fünf dieser Dreibeiner zählen, auf dem Weg zum nächsten Supermarkt wären es noch einmal drei mehr. Diese Zahlen finde ich wirklich erschreckend und zeigt doch auf, wie schnell so etwas passieren kann, auch, wenn man aufpasst oder denkt, dass einem so etwas nicht passiert.
Die Aufstelldauer dieser Dreibeiner, im Artikel wurden sie Dreibeine genannt, beträgt pro Dreibein maximal sechs Monate. Gebaut wurden sie von Schülern einer berufsbildenden Schule in der Kreisstadt, aufgestellt werden sie von den Jagdpächtern hier in den jeweiligen Ortschaften. Als zusätzliche Warnhinweise soll noch eine Anlage mit Warnlicht aufgestellt werden, aber darüber habe ich keine weiteren Informationen erhalten.
Also, das finde ich hochinteressant und wirklich mal einen guten Ansatz. Nun würde mich noch interessieren, in welchen Regionen Ihr wohnt, denn bei uns habe ich diese Aufsteller leider noch nicht gesehen, obwohl ich hier sogar regelmäßig auf einigen dafür bekannten Strecken direkt an Rehen vorbeifahre. Ob es hier schon zu konkreten Unfällen kam, weiß ich nicht wirklich, weil ich darüber noch nichts in Erfahrung bringen konnte, ich gehe aber fast davon aus.
Bei den betreffenden Strecken in meiner Umgebung handelt es sich nämlich grundsätzlich um Landstraßen, die an einem Wald vorbeiführen. Auf der anderen Straßenseite befindet sich viel Landfläche und direkt an der Straße, also auf der gegenüberliegenden Seite des Waldes, findet man lauter kleine Lichtungen zwischen Buschgruppierungen. Und auf diesen Lichtungen sieht man direkt am Straßenrand in der Dunkelheit sehr häufig richtig große, prachtvolle Tiere stehen, die sich allerdings glücklicherweise noch nie, wenn ich daran vorbeigefahren bin, zur Straße hin bewegt haben. Es hätte aber sicherlich soweit kommen können.
Schon einige Male habe ich mich gefragt, an welchen Stellen die Gefahr wohl am größten ist und ich entsprechend langsamer fahren sollte. Eigentlich sind all diese Strecken nämlich tatsächlich gut einsehbar und gehören zu den Landstraßenabschnitten, auf denen man hervorragend überholen kann, jedenfalls, was die Sichtverhältnisse angeht.
Wenn ich also als Autofahrer in der Dunkelheit diese Strecken passiere und sicherheitshalber etwas langsamer fahre, das Lenkrad festhalte und mich darauf vorbereite, dass möglicherweise gleich ein Reh die Straße überquert, stelle ich fest, dass mir bei dem bloßen Gedanken daran doch etwas mulmig wird. Seit ich auf einer anderen Strecke mal einen Dachs überfahren habe, weiß ich, wie sich das schon bei einem verhältnismäßig kleinen Wildtier anfühlt und ich möchte dieses Erlebnis nun nicht unbedingt nochmal mit einem Reh wiederholen.
Allerdings stelle ich auf diesen Strecken auch fest, dass ich mich irgendwann gern wieder lockern möchte und frage mich dann ernsthaft, ab wann die Gefahr darauf, dass Wild die Straße überqueren und es zu einem Unfall kommen könnte, etwas sinkt. Dass ich mich trotzdem weiterhin konzentriere, ist ja klar, das tue ich wohl grundsätzlich. Aber ein größeres Gefühl von Sicherheit wäre doch schön, genauso im Umkehrschluss natürlich der Hinweis darauf, wo die meiste Konzentration geboten ist.
Dass diese roten Dreibeiner bei mir den Effekt hätten, dass ich mich noch mehr auf eventuelles Wildtier konzentriere, kann ich mir nicht vorstellen, weil meine Konzentration schon aufgrund dieser häufigen Begegnungen mit Rehen entsprechend hoch ist. Ich denke aber, dass diese Aufsteller tatsächlich dafür sorgen würden, auch Autofahrer, die diese Begegnungen mit den Wildtieren oder eben Fremde, die diese Strecken fahren, deutlich mehr sensibilisieren könnten und empfinde sie schon daher als wirklich gute Idee.
Ich denke, dass diese einfach nur bei Gefahren aufgestellt werden und nicht nur bei Unfällen. Bei uns auf der Strecke stehen nämlich gleich mehrere dieser Schilder und ich denke nicht, dass es schon so viele Unfälle auf dieser Fahrbahn gegeben hat. Möglich wäre es aber. Auch bei uns in der erweiterten Region werden diese Dreibeiner aber wohl noch ausgeweitet, denn man liest schon öfters mal von solchen Unfällen. Allerdings hat man sich bei uns auch noch keiner Aufklärung bemüht. Diese sollte schleunigst erfolgen, damit es nicht zu Missverständnissen kommt.
moin!, ich wohne in Niedersachsen, Benutzer7 wohnt wohl in Berlin und kennt diese Dreibeine auch. Sie sind scheinbar nicht weit verbreitet und wurden hier auch dieses Jahr das erste Mal eingesetzt. Würde sie es schon länger geben, wären sie mir auch aufgefallen.
Wir haben hier sehr viel Wildwechsel, was eben auch an der absolut ländlichen Gegend liegt. Zwischen den einzelnen Dörfern ist sehr viel Wald, so dass man schon allein deshalb auf die Strasse und womögliches Wild achten sollte. Aber nicht jeder tut es, wenn ich sehe, wie hier manchmal lang gefahren wird. Da kann man gar nicht rechtzeitig bremsen, wenn plötzlich ein Wildschwein oder Reh die Strasse überquert.
Nein, fcbtill, die Dreibeine werden definitiv bei Unfällen aufgestellt und nicht als einfacher Warnhinweis. Das steht doch auch zwei Beiträge über Dir, die Informationen habe ich von einer Autowerkstatt und wie gesagt aus der Zeitung. Ich kann aber gern noch den hiesigen Jagdpächter befragen, wenn Du es möchtest.
Dann werde ich wohl aus Versehen manchmal nicht genau hin geschaut haben und die Dreibeiner mit normalen Wildwarnungsschildern verwechselt haben . Es kann aber auch sein, dass es wirklich viele Unfälle mit Wild gegeben hat. Ein Bekannter hatte letztens auch einen Unfall mit einem Wildschwein. Das ist ihm einfach vor das Fahrrad gelaufen, mitten auf einer normalen Landstraße. Ich werde morgen mal dort nachschauen, ob nun auch ein Dreibeiner dort angebracht ist.
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