80 Prozent der Premier League schreiben schwarze Zahlen

vom 21.05.2011, 21:02 Uhr

550 Millionen Verlust in dieser Saison. 80 Prozent der Liga haben schwarze Zahlen geschrieben. 16 von 20 Vereinen der Liga sind nur noch wegen Investoren am Leben. Nur vier Vereine melden positive Zahlen. Wie soll das nur in der Premier League weitergehen. Das ist doch kein richtiger Fussball mehr. Jeder kauft sich was er will und muss mit keinen konsequenzen Leben. Ziemlich unfair gegenüber den deutschen Vereinen. Wie seht ihr die Sache?

» PJB » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,00 »



Naja ein wesentliches Problem sehe ich in der Tatsache, dass die durchschnittlichen Stadion-Besucherzahlen in England nicht die dort verwendeten Budgets rechtfertigen. Der (ungewichtete) Durchschnitt aus allen durchschnittlichen Besucherzahlen lag in England für die Saison 2010/11 bei nur knapp über 35.000, während Deutschland bei über 42.500 liegt und damit in Europa meines Wissens nach auch der Spitzenreiter wäre. Mit diesen Zahlen können jedenfalls nichtmal die wohl bedeutendsten europäischen Ligen in Spanien oder Italien mithalten.

Im Gegensatz dazu stehen übrigens obszöne Gehälterzahlungen in der Premier League. Ich habe erst gestern im Guardian einen Artikel zum Thema gelesen. Dort wird von einem durchschnittlichen (!) Saisonetat von etwa 80 Millionen Euro gesprochen. Das ist eine so riesengroße Summe, dass sie in Deutschland wahrscheinlich nur der FC Bayern schafft. In jedem Fall aber kann man davon ausgehen, dass die in Deutschland üblichen Gehaltsbudgets in der Bundesliga teilweise 50% unterhalb dem englischen Durchschnitt liegen und dies bei Aufsteigern noch markanter sein sollte. Wenn ich mich recht erinnere, dann hatte Mainz in dieser Saison ein Budget von nur etwa 25 Millionen Euro.

Die Ursachen für die finanziellen Probleme der Inselclubs kannst du ja selbst bestens erkennen. Wenn man den durchschnittlichen Saisonetat um nur 25 Prozent senken könnte, dann wären das in der gesamten Premier League bereits 400 Millionen Euro, für die man sich pro Saison nicht mehr verschulden muss. Das wäre dann zwar eine Gehaltskürzung für viele Profifußballer, aber wenn es sich der Verein nicht leisten kann, soll man die Stars nicht auch noch durch die Nase bezahlen. Solange italienische oder spanische Vereine aber bereit sind, Horrorsummen wie fast 35 Millionen Jahresgage von Lionel Messi zu bezahlen, solange wird sich auch auf der Insel nichts ändern. In Deutschland geht man dankenswerterweise vernünftiger an die Sache heran und das, obwohl man deswegen niemals Weltstars am Gipfel ihrer Karriere in einem deutschen Verein sehen wird.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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