Warum der Blaustich nach Schließen der Augen im Sonnenlicht?
Wer kennt das nicht: Man sitzt draußen in der Sonne, schließt die Augen und lässt sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Öffnet man nun wieder die Augen, erscheint die Umgebung in einem bläulichen Ton, zumindest für eine kurze Zeit. Aber wieso ist das so? Da mir dieses Phänomen vor allem bei strahlendem Sonnenschein mit blauem Himmel zu tun hat, könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass es damit etwas zu tun hat. Allerdings kann ich mir nicht erklären, wie nun was auf das Auge so blau wirkt. Weiß da jemand von euch mehr?
Ich habe eine Theorie dazu. Wenn man die Augen schließt und sich die Sonne ins Gesicht scheinen lässt, sieht man ja häufig "rot". Das liegt daran, dass die Helligkeit der Sonne ausreicht, um die Augenlider zu "durchleuchten". Das was wir dann als rot wahrnehmen, sind die Blutgefäße. Da sie in 0,2 Zentimetern vor dem Auge liegen, sind sie so verschwommen, dass es einfach schlicht komplett rot ist. Also werden in dieser Zeit nur die rotwahrnehmenden Farbrezeptoren im Auge gereizt.
Machst Du die Augen auf, stehen weniger rote Rezeptoren zur Verfügung und die Farbwahrnehmung wird dahingehend manipuliert, als dass die roten Farbrezeptoren sich erst erholen müssen und das Bild somit erst gemächlich in den "warmen" Bereich kommt. Wie gesagt, ist hypothetisch, aber klingt richtig, finde ich
Malcolm hat geschrieben:Wer kennt das nicht
Ich. Davon habe ich noch nie gehört, geschweige denn es selbst erlebt. Deshalb habe ich es eben getestet und zwei Minuten am offenen Fenster gestanden und mir bei geschlossenen Augen die Sonne auf das Gesicht scheinen lassen. Danach hatte ich - wie ich das von mir kenne - eine halbe Sekunde einen kleinen "grellen Fleck" in der Mitte des Sehfeldes und danach war wieder alles in Ordnung - und es war nichts von einem Blauton zu sehen. Vielleicht war das jetzt auch einfach zu kurz, aber wie schon gesagt, ich habe das in meinem ganzen Leben noch nicht ein Mal festgestellt.
Ich kann bestätigen, das selbst schon erlebt zu haben und meine Erklärung ist der von benutzer7 sehr ähnlich, sie unterscheidet sich nur minimal:
Wenn du die Augen geschlossen hast, aber ein einigermaßen starkes Licht in deiner Umgebung ist, durchleuchtet dieses Licht deine Augenlider, speziell rotes Licht wird dabei verstärkt durchgelassen. Dementsprechend werden die ganze Zeit Reize für "Rot" gesendet, was dafür sorgt, dass die mögliche Reizintensität mit der Zeit immer weiter abnimmt. Da aber kaum andersfarbiges Licht auf die Netzhaut kommt, ist bei den anderen Farben weiterhin fast die maximale Reizintensität möglich. Öffnest du nun die Augen und kommt dadurch Licht aller Farben an deine Netzhaut, sind die Reize der anderen Farben viel stärker als die Reize von Rot, da diese sozusagen schon "verbraucht" sind.
Mit der Zeit sieht man wieder normal, aber nicht weil die Wahrnehmung für Rot "wiederhergestellt" ist, sondern weil die anderen Wahrnehmungsbereiche jetzt genau so "verbraucht" sind und deshalb beispielsweise Blau und Grün nicht mehr deutlich stärker erscheinen als Rot bei eigentlich gleicher Farbintensität.
Es ist praktisch dasselbe Phänomen wie wenn man aus einer hellen Umgebung in eine dunkle geht, man sieht erst langsam besser, weil die Sinneszellen bei Eintritt in die Dunkelheit "verbraucht" sind und ihre Fähigkeit, erneut einen Reiz zu senden, erst wiederherstellen müssen.
Zu Pyrgo habe ich die Theorie, dass Menschen eine unterschiedlich ausgeprägte Fähigkeit haben, den Sehpurpur wiederherzustellen. Bei manchen dauert es demnach eventuell länger, das heißt diese nehmen das stärker und länger wahr, bei manchen geht es schneller, das heißt hier tritt der Effekt schwächer auf.
Mir selbst ging es schon einmal so, dass ich morgens, als die Sonne noch sehr tief stand, einfach nur mit geschlossenen Augen auf einem Stuhl saß, die Sonne schien mir ziemlich direkt ins Gesicht. Als ich die Augen nach einigen Minuten geöffnet habe, sah ich für einen sehr kurzen Moment sogar fast nur Blau/Grün, bis sich meine Sicht stückweise normalisiert hat.
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