Chemikalien für die Schüler in der Schule?
Ist es wirklich richtig, Schüler in der Schule an Chemikalien experimentieren zu lassen? Ich meine, das ist ja nun absolut nicht ungefährlich. Es brauchen ja nur mal die falschen Chemikalien zusammen geraten und schon entsteht irgend eine Säure oder es explodiert. Ich bin ja nun wirklich kein Experte, deshalb würde mich das jetzt schon mal interessieren, ob meinem Sohn da in der Schule nichts passieren kann? Oder ist es extrem gefährlich. Vielleicht gibt es ja auch Schüler, die nehmen die Chemikalien mit nach Hause und bauen da irgend einen Unfug. So etwas kann der Lehrer doch gar nicht überwachen.
Wir haben in Chemie immer mit Chemikalien arbeiten dürfen. Aber nur unter Aufsicht des Lehrers und wir mussten uns an die Anweisung halten. Das hat bei uns jedenfalls gut funktioniert. Da die Chemikalien nur in großen Behältern und wir die Rucksäcke in einem separaten Raum lassen musste, war das Risiko auch recht gering, dass jemand mal so was eingesteckt hat.
Chemie immer nur aus Büchern zu lernen ist auf Dauer sehr sehr langweilig. Man muss den Schülern auch ab und zu was bieten, beziehungsweise den Learning by doing Effekt ausnutzen. Und das geht halt manchmal nur durch das Durchführen von Experimenten.
Ich denke nicht, dass du dir so große Gedanken machen musst. Erkläre deinem Sohn, dass Chemikalien in den Händen eines Schülers recht gefährlich werden könnten und dass er sich an die Anweisungen des Lehrers halten sollte. Wir haben als Schüler auch viel Blödsinn gemacht, aber die Chemikalien waren etwas, welches wir nie dazu missbraucht haben, weil es uns wirklich erklärt wurde, welche Gefahren uns erwarten könnten.
Ich schätze die Frage mit der Sicherheit in Bezug auf Chemikalien haben sich ein paar Leute vor dir auch schon gestellt. Man kann daher davon ausgehen, dass in der Schule nur ungefährliche Chemikalien benutzt werden, bei denen sich, oh Wunder, höchstens mal was an der Farbe ändert oder ein bisschen brodelt und zischt, sonst nichts.
Und selbstverständlich können Lehrer es überwachen, wenn Schüler Chemikalien mitnehmen oder nicht, ich weiß ja nicht wie das an deiner Schule ist, aber ich habe einen Lehrer mit Augen. Werden pro Tisch so und so viele Chemikalien verteilt, wird das gleiche auch wieder aufgesammelt und was an die Schüler verteilt wird, ist total ungefährlich, die wichtigeren Sachen gehen mit den Lehrern selbst rum, die das austeilen oder die Kinder nach vorne kommen lassen. Da gibt es also schon auch bestimmte Regelungen und da du scheinbar selbst Chemie an der Schule hast, wirst du wohl wissen, dass man dir nicht den Schlüssel zum Aufbewahrungsraum in die Hand drückt und sagt, mach mal.
Wir haben nur mit ungefährlichen Chemikalien gearbeitet. Wenn es doch mal heikler geworden ist, hat es der Lehrer gezeigt und wir durften nur zu schauen.
Ich denke mal das die Schule in der Hinsicht genug Sicherheitsmöglichkeiten getroffen hat und nur ungefährliche Chemikalien im Unterricht zu gelassen hat und es wird sicherlich auch so bleiben. Schon alleine aus dem Grund das man immer ein paar Schüler in der Klasse hat die sich voll daneben benehmen.
Wie während des Chemieunterrichts mit Chemikalien umgegangen wird, ist wohl auch Sache das Chemielehrers und der Schule und der Art des Unterrichts. Zu meiner Schulzeit machte nur der Chemielehrer die Experimente und wir durften dabei zu schauen. Ich fand das meistens eher langweilig. Klar hatte ich auch gelegentlich Gedanken, was passieren könnte. Auf der anderen Seite, sollte der Lehrer schon wissen was er macht. Und der kennt ja an sich auch die Wirkung der Chemikalien. Und bei heiklen Experimenten traf er auch alle möglichen Sicherheitsmaßnahmen. Wobei das noch in den 80er Jahren war. Heute sind die mit Sicherheit strenger.
Ansonsten gibt es strenge Auflagen im Umgang mit Chemikalien. Und davon mal abgesehen, in den meisten deutschen Haushalten dürften sich Chemikalien befinden, die wesentlich gefährlicher sind und mit denen man wesentlich einfacher Unfug machen kann. Wenn du Sorge hast, wie dein Sohn an die Chemikalien kommt, würde ich mir eher Gedanken um seine kriminelle Energien machen. Denn die Chemikalien stehen mit Sicherheit nicht mitten auf dem Schulflur rum. Auch in einer Privatschule nicht. Und da du ja immer wieder von dem vielen Schulgeld sprichst, sollte man vielleicht einen Teil davon in die Sicherung von Chemikalien investieren, statt in eine Fußbodenheizung oder Steckdosen für jeden Schüler.
Du mischt nicht irgendwelche Chemikalien und dann explodiert es plötzlich. Das ist zwar durchaus möglich, zumindest so ähnlich, z.B. bei Natrium + Wasser, aber solche Chemikalien wird dein Sohn in der Schule nicht finden. Starke Säuren und Basen gibt es durchaus, mit diesen Experimentieren aber in der Regel Schüler 18+ und ausserdem mit Anleitung eines Lehrers und immer unter Aufsicht.
Bei den meisten Experimenten handelt es sich sowieso um eigentlich "langweiligen Kram", bei dem nichts explodiert oder explodieren kann. Denn auch der Chemie Unterricht soll auf das spätere Leben vorbereiten und da ist es sicher sinnvoll zu titrieren, als irgendeinen Sprengstoff zu basteln. Bei der Titration arbeitet man zwar mit starken Säuren und Basen, aber da man immer eine Schutzbrille tragen muss etc. ist das nicht sonderlich Gefährlich.
Du brauchst dir keine Sorgen machen. Das schlimmste was im beim Experimentieren in Chemie passieren kann, ist das irgendeine Säure oder Base in die Augen gerät oder ähnliches. So etwas kann durchaus passieren, wenn sich ein Sohn aber an die Sicherheitsbestimmungen hält kann nichts passieren. Zudem achtet der Lehrer stark darauf, dass jeder heil bleibt, da er dafür zur Rechenschaft gezogen wird.
Es kann bei Experimenten in der Schule sicherlich was passieren: Ein Schüler könnte zum Beispiel Schwefelsäure (H2SO4) in die Augen bekommen und dadurch verblinden. Bei uns in der Schule gibt es zwar die Möglichkeit zum Tragen von solchen hässlichen Experimentierbrillen, aber diese nutze ich persönlich nie. Da man immer Kittel trägt, könnte nur etwas Säure auf die Hand gelangen, da die Säure aber so stark verdünnt ist, die man im Unterricht benutzt dürfte man das noch schnell wegwaschen können, bevor die Hand wirklich irgendwie verätzt wird.
Eigentlich geht man ja davon aus, dass Schüler die bereits Chemieunterricht haben so vernünftig sind und die Gefahren einschätzen können. So weit ich weiß gibt es Chemieunterricht ab der siebten Klasse, was ich auch durchaus angemessen finde. An Anfang eines Schuljahres gibt es sicher eine Schulstunde über die möglichen Gefahren im Chemieunterricht und den nötigen Schutzmaßnahmen wie Schutzbrille und eventuell Schutzkittel. Zudem werden solche Schutzmaßnahmen oft auch noch wiederholt, wenn gerade ein spannendes und damit eventuell gefährlicheres Experiment ansteht.
Bei mir war es damals in der Schule so, dass der Chemieraum eigentlich aus zwei Räumen bestand. Einmal der Klassenraum selber und dann der eigentliche Chemieraum, welchen nur der Chemielehrer betreten dürfte oder auch mal ein Schüler mit ihm zusammen. Wurde gerade nicht irgendetwas aus diesem Chemikalienraum geholt, so war dieser immer abgeschlossen, also hatte kein Schüler die Möglichkeit sich die Sachen einmal alleine anzuschauen oder gar etwas mitzunehmen. Auf die Idee wäre bei mir in der Klasse glaube ich auch keiner gekommen, da wir alle mit den Experimenten beschäftigt waren.
Sicher kommt es ein Stück weit auf die Schüler an, wie verantwortungsvoll sie ihre Aufgaben im Chemieunterricht erledigen. Immerhin wird ja von dem Lehrer oder der Lehrerin ein Experiment vor der Durchführung genau erklärt und wenn man sich daran hält, sollte in der Regel auch nichts passieren. Bei uns war es zumindest so, dass wir nur die harmloseren Versuche selber durchführen durften.
Bei den gefährlicheren Dingen hat die Lehrerin den Versuch vorne auf dem Pult aufgebaut und wir mussten auf unseren Plätzen bleiben. Dabei gab es dann mal eine Situation, die nicht ungefährlich war, aber wir Schüler fanden es eher spannend als beängstigend und den Versuch hat ja die Lehrerin durchgeführt, also konnte uns nicht wirklich viel passieren.
Es ist der einzig richte Weg, Schüler auch mit echten Chemikalien experimentieren zu lassen und das hat gleich mehrere Gründe, von denen ich mir nicht vorstellen kann, dass sie sich irgendwie widerlegen lassen:
- Die Sicherheit gewährleisten der Lehrer und auch die Schüler selbst, indem es strenge Sicherheitsvorkehrungen gibt. Die Fluchtwege werden freigemacht, Schutzbrillen, zum Teil auch Handschuhe, und zusammengebundene Haare können schon einiges verhindern, zudem sind die Räume gut gesichert. Ein Restrisiko wird minimiert, indem man in den unteren Jahrgangsstufen nur ungefährliche Versuche durchführen lässt, bei dem man sich nur geringfügig verletzen kann (sofern man Chemikalien nicht isst oder trinkt). Desweiteren kann man auch nicht irgendetwas zusammen mischen und dann explodiert es, die Chemie ist eine exakte Wissenschaft, bei bestimmten Versuchen passieren bestimmte Dinge, da ist nichts dem Zufall überlassen. Während meiner Schulzeit ist nur einmal etwas passiert und das war eine leichte Verbrennung an der Hand aufgrund von unsachgemäßer Nutzung bzw. aufgrund der Tatsache, dass man dem Lehrer nicht richtig zugehört hat.
- Für viele ist es so, dass die Theorie sich nur schwer nachvollziehen lässt, wenn man hingegen wirklich experimentiert, kann man sehen, was dort abläuft und all das, was nur in Zahlen und Buchstaben ausgedrückt undurchsichtig war, wird einem enthüllt. Gerade schwächere Schüler profitieren deshalb meiner Erfahrung nach von einem praxisbezogenen Unterricht.
- Irgendwann kommt der Punkt, an dem jemand, der sich mit Chemie auseinandersetzt, experimentieren muss. Damit erst im Studium zu beginnen ist zu spät, man muss ein Gefühl entwickeln für die Materie und für den Umgang mit Stoffen und Werkzeugen.
- Im Haushalt gibt es Stoffe, mit denen man leicht eine Explosion erzeugen könnte, die das gesamte Haus dem Erdboden gleich macht. In der Schule hat man darauf meist keinen Zugriff. Ergo ist es zu Hause gefährlicher, als im Chemieunterricht.
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