Vater verschweigt Mutter Tod des Sohnes
In den USA kursiert gerade eine recht "skurile" Nachricht. In dieser geht es um einen dreizehn Jahre alten Jungen, der seit bereits zwei Jahren tot ist. Dieser starb damals bei einem Unfall und er liegt auch schon seit langem auf einem Friedhof begraben. Der Junge, dessen Eltern geschieden waren, lebte bei seinem Vater. Die Mutter hatte zur Zeit der Trennung Probleme mit Drogen, weshalb sich der Vater mit dem gemeinsamen Sohn auch von der Mutter lossagte.
Während die Mutter an der Ostküste der USA wohnte, lebten die beiden seitdem an der Westküste. Die Mutter machte einen Drogenentzug und seitdem sie wieder drogenfrei war, konnte sie ihren Sohne alle Paar Monate besuchen - oder er sie. Jetzt ist der Sohn jedoch vor zwei Jahren bei einem Unfall gestorben und die Mutter hat erst diese Woche vom Tod des Sohnes erfahren. Vorher hatte der Vater es immer geschafft, die Mutter "abzuwimmeln" indem er ihr sagte, dass der Sohn sie im Moment nicht sehen möchte, etc.
Herausgekommen ist die ganze Sache jetzt, da die Mutter einfach zu Besuch gekommen ist und ihren Sohn endlich wiedersehen wollte. Der Vater erklärte, dass er seiner Ex-Frau nicht vom Tod des Sohnes unterrichtet hätte, da er es nicht übers Herz gebracht hat. Er hatte Angst dafür verantwortlich zu sein, dass die Frau ihre erfolgreiche Drogentherapie abbricht und wieder rückfällig wird - oder sich gar das Leben nimmt.
Könnt ihr das Verhalten des Vaters hier nachvollziehen? Er sagt, dass er seine Ex-Frau noch immer liebe und deswegen so gehandelt habe. Hättet ihr genauso gehandelt um "Rücksicht" auf eure Frau zu nehmen? Wenn nicht, wie wärt ihr in einer solchen Situation vorgegangen? Ich stelle mir dieses Thema wirklich sehr schwierig vor.
Ich denke, dass die Frau trotz allem vom Tod ihres Sohnes hätte erfahren müssen. Sie ist immer die Mutter des 13 Jährigen gewesen. Aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie wirklich 2 Jahre lang belogen wurde und vom Tot ihres Kindes nichts mitbekommen hat. Das scheint für mich nur schwer machbar zu sein. Denn die Eltern werden trotz der Trennung ja sicher auch gemeinsame Freunde und Bekannte haben. Das von diesen niemand die Mutter aufgesucht hat, um sein Beileid auszudrücken, ist dann auch schon etwas seltsam.
Ich hätte den Tot des Jungen auf keinen Fall verschwiegen. In dem Fall scheint mir Rücksichtnahme der falsche Weg. Der Ex - Mann hätte ja vorher mit dem behandelnden Arzt sprechen können und so fragen, wie er es seiner Ex - Frau am besten sagt, damit diese nicht wieder rückfällig wird oder die Therapie abbricht.
Ich finde es auch schon recht heftig und auch vom Vater verantwortungslos, den Tod des gemeinsamen Sohnes zu verschweigen. Auch, wenn die Mutter eine Therapie macht und diese Nachricht zum Abbruch der Therapie geführt hätte, so hätte sie sich vielleicht in den zwei Jahren mit dem Tod auseinander setzen können, ihn verarbeiten können und wäre nun weiter, als sie es es jetzt erst ist.
Der Vater hingegen hatte die Möglichkeit gehabt, sich vom Sohn zu verabschieden und diesen Todesfall auch zu verarbeiten. All das muss nun die Mutter allein durchmachen und schon allein aus diesem Grund hätte sie schon wesentlich eher auch die Nachricht des Todes erhalten müssen.
Wenn er selbst den Mut nicht gehabt hätte, so hätte er auch Kontakt zu dem Therapeuten aufnehmen können, bei dem die Mutter in Behandlung gewesen ist. Ich gehe einfach mal davon aus, dass die Therapie und der Eintritt des Todes in etwa zum gleichen Zeitpunkt stattgefunden haben und daher wäre die Kontaktaufnahme zum Therapeuten die beste Möglichkeit gewesen.
Ich kann das Verhalten des Vaters nicht nachvollziehen und wäre als Betroffene nicht nur sauer, sondern wütend, traurig und würde mich einfach nur hintergangen fühlen. Auch, dass die ganze Trauerarbeit nun vor mir liegen würde, ist nicht gerade einfach und würde mich wahrscheinlich eher zurück zu den Drogen bringen. Dazu kommt eben das sich nicht Verabschieden können.
Ohje, das ist wirklich eine schwierige Angelegenheit - ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte. Mein normaler Menschenverstand sagt mir "Du sollst nicht lügen" aber war das in diesem Fall vielleicht doch besser? Ich hätte dennoch die Wahrheit gesagt - wer weiß, wie es der Mutter jetzt geht, nachdem sie erfahren hat, dass ihr Sohn bereits seit zwei Jahren tot ist - und ob sie vielleicht dadurch wieder auf die schiefe Bahn gerät?
Ich denke, dass man ganz mit einfach „ja“ oder eben „nein“ auf die Frage danach, ob das Verhalten des Vaters nachvollziehbar ist oder nicht, antworten kann, aber eben nur, solange man nicht betroffen ist. Und ich denke, dass keiner von uns, der nicht Ähnliches erlebt hat, sich wirklich in diese Situation hineinversetzen kann, doch wissen wir immerhin, dass der Tod des eigenen Kindes eine der schwersten emotionalen Situationen ist, in die ein Mensch geraten kann.
Jetzt, im gefestigten emotionalen Zustand sage ich auch, dass ich das nicht nachvollziehen kann und einerseits meine, er hätte es ihr sagen müssen, weil sie es wissen muss, denn es betrifft sie immerhin genauso wie ihn und was vorher war, sollte erst einmal unbeachtet bleiben. Allerdings ziehe ich in Betracht, dass der Vater durch den Tod seines Sohnes so traumatisiert war, dass er eben nicht zu einer rationalen Entscheidung oder Vorgehensweise in der Lage war und alles über ihm zusammenbrach.
Er wollte wohl die Situation nicht noch schlimmer machen als sie ohnehin schon war und auch noch das Leben seiner Frau durch diese Nachricht in Gefahr bringen und hat übersehen, dass er es nicht besser macht, indem er versucht, den Tod des Sohnes komplett zu verschweigen, was ja per se gar nicht für immer möglich ist. Er hätte sicher eine entsprechende Hilfe an die Hand gegeben bekommen müssen, die ihm hilft, seine eigene Trauer zu verarbeiten und trotzdem sein Leben im Griff zu behalten. Möglicherweise hat er selbst gar keine Form von Hilfe erfahren und war wirklich komplett allein.
Wir wissen nicht wirklich, ob der Vater schon vor dem Tod des Sohnes Probleme hatte, die durch den Kindstod wieder in den Vordergrund gerückt sind, aber ich denke, dass man ihm nicht wirklich vorwerfen darf, dass er so gehandelt hat. Es gibt Situationen im Leben eines Menschen, in denen man ihm mehr verzeihen kann als in anderen, denke ich. Und der Tod des eigenen Kindes rechtfertigt wohl so einige emotionale Reaktion, die andernfalls ungerechtfertigt gewesen wäre.
Ob es richtig war der Mutter nichts zu sagen kann man als Außenstehender gar nicht sagen. Man weiß nicht, ob die Mutter psychisch so gefestigt war, dass sie es verkraftet hätte, den Tod des Sohnes zu erfahren. Denn man darf ja nicht vergessen, dass sie hochgradig drogenabhängig war und auch wenn sie keine Drogen mehr nimmt ist sie bei psychischer Belastung schnell rückfallgefährdet.
Ich denke, dass man dem Vater keine Vorwürfe machen kann. Wenn der Sohn durch einen Unfall verstorben ist, dann wird auch die Behörde eingeschaltet worden sein und ich denke schon, dass diese der Mutter schon Bescheid gesagt hätten, wenn sie psychisch dazu in der Lage gewesen wäre.
Auf der einen Seite hätte der Vater natürlich die Mutter vom Tod des gemeinsamen Sohnes in Kenntnis setzen müssen, ganz klar. Sowas darf man einfach nicht verschweigen. Der Frau die ganze Zeit zu erzählen, der Sohn wolle sie nicht sehen, kann ihrer Psyche ja auch nicht gerade gutgetan haben, denke ich. Krass, daß er es immerhin zwei Jahre lang geschafft hat, seine Frau nicht aufzuklären.
Vielleicht hatte er aber wirklich Angst um das Leben oder um den Therapieerfolg seiner Ex-Frau und wußte nicht, wie er es ihr so schonend beibringen sollte, daß sie nicht ausflippt. Vielleicht liebt er sich ja wirklich noch, wenn er sich damals nur aufgrund des Drogenmißbrauchs von ihr getrennt hat, wäre das möglich. Aber was hat er denn gedacht, wie lange er ihr das verheimlichen kann?
Was ich aber nicht verstehe, ist, wie die Frau sich zwei Jahre lang so abwimmeln lassen konnte, daß sie tatsächlich nicht erfahren hat, daß der Junge tot ist. Ist das rein rechtlich überhaupt möglich? ich weiß nicht, wie das Sorgerecht oder das Recht auf Information dort gehandelt wird im Falle einer Trennung, aber hier wäre das doch gar nicht möglich. Würde nicht der Staat den anderen Partner informieren? Hat der Partner, ob sorgeberechtigt oder nicht, daß Recht, über einen Todesfall informiert zu werden?
Ich kann das nachvollziehen, was der Vater gemacht hat. Je nachdem wie lange die Mutter schon eine Entziehungskur machte, hätte sie die Nachricht vom Tod ihres Sohnes völlig aus der Bahn geworfen. Wenn man so labil ist, wirkt eine solche Nachricht wie der Einschlag einer Bombe.
Anstelle des Vaters hätte ich das genauso gemacht und abgewartet, bis die Mutter sich psychisch etwas stabilisiert hätte. Denn immerhin hat er angegeben, dass er sie noch liebt. Also wollte er nur das Beste für sie aus dieser traurigen Situation rausholen. Natürlich hat sie der Tod des Sohnes jetzt sehr hart getroffen. Aber vielleicht ist es möglich, nun besser damit umgehen zu können.
Ich kann das Verhalten des Vaters schon nachvollziehen und denke auch, dass er es nur gut gemeint hat und Rücksicht nehmen wollte. Bei Ex-Süchtigen ist die Rückfallgefahr natürlich immer gegeben und ein so starker Schicksalsschlag kann natürlich neue Drogenprobleme verursachen. Allerdings hätte dem Vater ja auch klar sein müssen, dass er den Tod des Kindes nicht ewig vor der Mutter geheim halten könnte. Ich frage mich, wie er sich das dauerhaft vorgestellt hat.
Ich weiß nicht, was ich selber gemacht hätte. Ich hätte sicherlich nicht ewig geschwiegen, denn das geht auf Dauer sicherlich nicht gut und ich kann mir vorstellen, dass die Mutter jetzt sehr wütend auf den Mann ist, weil er ihr das nicht gesagt hat. Ich würde wohl versuchen, Kontakt mit dem Therapeuten aufzunehmen und ihr das dann möglichst schonend beibringen lassen. Ich denke, dass es zum Abschied nehmen auch dazu gehört hätte, wenn die Mutter an der Beerdigung teilgenommen hätte und das hätte ich ihr nicht vorenthalten wollen. Aber ich hätte auch versucht, dass sie das Ganze nicht zu schlimm auffasst und dann wieder rückfällig wird.
Ich finde auch, dass das eine recht schwierige Situation ist und ich wüsste nicht, wie ich gehandelt hätte. Ich kann mir allerdings grade nicht vorstellen, dass ich den Tod meines Kindes so lange für mich behalten könnte.
Auf der einen Seite finde ich es irgendwie unmöglich, der eigenen Mutter 2 Jahre lang den Tod des eigenen Kindes zu verschweigen. Allerdings kann ich auch durchaus verstehen, dass der Vater Angst hatte, dass die Frau einen Rückschlag bekommt; ich kann ja auch schlecht beurteilen wie die Situation der Frau wirklich war. Allerdings finde ich auch die Idee von pepsi-light ganz gut, dass man das ganze über den Therapeuten hätte machen können, damit die Frau wenigstens die Möglichkeit gehabt hätte, sich von ihrem Sohn zu verabschieden.
Ich denke dass es sicher keine leichte Entscheidung des Vaters war, den Tod zu verheimlichen und dass er sich das gut überlegt hat, um die Mutter zu schützen. So eine drastische Entscheidung trifft man wohl nur, wenn es wirklich unbedingt notwendig ist, von daher denke ich mal, dass es der Mutter wirklich schlecht ging.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-162161.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1026mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 2986mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1839mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1335mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?