Probleme mit Kind aus der Grundschule

vom 18.05.2011, 20:02 Uhr

Meine Tochter geht in die 2. Klasse der ortsansässigen Grundschule, die allerdings nur eine Zweigstelle der Hauptstelle einen Ort weiter ist. In der Klasse sind 29 Kinder zum Teil recht unterschiedlichen Temperaments und teilweise auch mit schwierigem Elternhaus, was sich natürlich auch in der Schule und auf dem Schulhof bemerkbar macht. Während der Faächer Mathe und Deutsch ist die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt und wird von je einem Lehrer unterrichtet, eine Strategie um des doch enormen Geräuschpegels Herr zu werden. Die Lehrer sind nahe dem Rentenalter, somit etwas ausgelaugt, zwar sozial sehr engagiert, aber eben manchmal nicht mehr so nervenstark wie eine jüngere Lehrperson und manchmal habe ich das Gefühl, die sitzen ihre Zeit einfach ab.

Einen speziellen Fall möchte ich hervorheben, der mir soch einigermaßen zu denken gibt. Ein Kind, deutlich älter als der Durchschnitt der Klasse, fällt schon seit Beginn des Schuljahres immer wieder negativ auf. Er neigt zur Gewalttätigkeit, es schubst, beschädigt und ist sehr leicht zu provozieren, was auf dem Schulhof für die älteren Schüler natürlich ein gefundenes Fressen ist. Hausaufgaben macht es entweder gar keine oder nur einen Teil davon und es kam auch schon vor, daß der Lehrer feststellte, daß das Kind die Aufgaben nicht selbst gemacht hat. Im Hintergrund ist ein schwieriges Elternhaus. Die Eltern scheinen nicht wirklich daran interessiert zu sein, daß dem Kind geholfen wird und schuld sind ja sowieso immer die anderen. Auf betreuungstechnischer Ebene ist der Klassenlehrer schon selbst aktiv geworden, aber wenn die Eltern nicht am selben Strang ziehen, steht er leider auf ziemlich verlorenem Posten. Die Leidtragenden sind die anderen Kinder in der Klasse.

Da das Kind im Unterricht zwar einigermaßen brav zu sein scheint aber nicht mitkommt und infolge der nicht gemachten Hausaufgaben auch nicht damit zu rechnen ist, daß es aufholen wird, wäre es das Gescheiteste, auch für die Klassenkameraden, die zum x-ten Mal denselben Stoff durchnehmen und sich langweilen (und somit irgendwann im Vergleich zu anderen Schulen oder Klassen hinterhinken werden, wenn sich da nicht was ändert), wenn das Kind entweder auf eine andere, seinen Bedürfnissen angepasste Schule wechseln oder die Klasse wiederholen würde. Die ewig schlechten Noten dürften ja auch für das Kind sehr frustrierend sein.

Von der Idee des "Sitzenbleibens" hält der Klassenlehrer nichts, er hat sich auf die Fahne geschrieben, alle durchzubekommen, was im Grunde ja auch lobenswert ist, aber für mich hier nicht wirklich durchführbar erscheint. Das Engagement des Lehrers in Ehren, aber da, scheint mir, müßte zu Gunsten der anderen Kinder die Bremse gezogen werden. Wenn die Kinder die Grundschule verlassen, muß eine gewisses Pensum an Wissen und Fähigkeiten einfach sitzen. Kein Lehrer an einer weiterführenden Schule wird fehlende Kenntnisse damit entschuldigen, daß "da einer war, der alle aufgehalten hat".

Ein Gespräch mit der Schulleitung wurde schon geführt, da auch andere Probleme im Raum stehen (auf die ich jetzt nicht weiter eingehen möchte), aber von dieser Seite geschieht überhaupt nichts. Gespräche mit Eltern anderer Schüler aus anderen Schulen oder Klassen haben einige der Eltern unserer Klasse darin bestärkt, daß das kein normaler Zustand sein kann und man was unternehmen müßte, aber wie und was? Habt Ihr in Eurem Bekanntenkreis mal von ähnlichen Schwierigkeiten gehört oder gar selber erlebt? Wie könnte die Elternschaft hier zum Wohle aller vorgehen, kann sie überhaupt etwas tun oder müssen wir die Sache aussitzen?

Ihr werdet verstehen, daß ich nicht auf Details eingehen kann und sehr vage bleiben muß, was eine echte Hilfestellung von fremder Seite zwar sehr erschwert, aber nötig ist, da ich auf keinen Fall möchte, daß in irgendeiner Form durchsickern könnte, um wen es sich da handelt. Man weiß ja nie, wer so alles im Internet unterwegs ist und ich möchte niemandem auf den Schlips treten.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ohne die Unterstützung der Eltern wird man wohl leider nichts machen können, da diese eigentlich immer etwas dagegen haben können und die ganzen Pläne so zum Scheitern bringen können. Wenn sich diese nicht kooperativ zeigen, kann man wohl alles vergessen und auch der Schulleiter wird nicht viel machen können, denn er kann das Kind auch schlecht deswegen von der Schule schmeißen.

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» delpiero224 » Beiträge: 1378 » Talkpoints: 4,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Da müsste schon die Mehrheit der Eltern aus dieser Klasse zusammen auftreten. Ansonsten sehe ich da keine Chancen, wenn sich nur vereinzelt welche um die Zukunft der Kinder Gedanken machen. Klar ist es lobenswert, wenn ein Lehrer keinen Schüler fallen lässt. Aber eben auch nur dann, wenn nicht die restlichen Kinder darunter leiden müssen.

Und das tun sie in dem Fall ja eindeutig, weil der Lehrstoff der Klasse halt bis zum Schuljahresende nicht geschafft wird. Wir hatten ähnliche Probleme zu Beginn dieses Schuljahres mit fehlendem Wissen. Allerdings lag es da an der Lehrerin aus dem ersten Schuljahr, weil diese am Ende krankheitsbedingt länger ausgefallen war.

Die neue Lehrerin musste also erstmal das fehlende Wissen aus der ersten Klasse nachholen, um dann den eigentlichen Lehrstoff in Angriff nehmen zu können. Aktuell sind unsere Kinder aber mit der Parallelklasse gleich auf, so das man eben sagen kann, das wir im Plan liegen.

Für euch wäre daher eine Versammlung der Eltern ein erster Schritt. Wir machen das, zusätzlich zum schulischen Elternabend, zweimal im Jahr und nennen das Elternstammtisch. Allein da wird man schon sehen wie groß das Interesse der anderen Eltern ist. Und dort kann man auch gemeinsam planen, sofern sich eine Mehrheit findet, wie man nun vorgehen will.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Einen Elternstammtisch gibt es bei uns auch alle drei Monate, aber da kommen die wenigsten hin. Der Klassenlehrer kommt, er redet auch viel, aber wie das oftmals so ist, redet er schön drumherum und erklärt sich, und das ist ja alles nicht so schlimm, aber bewirken tut das natütrlich nichts. Dazu kommt, daß zwar einige Eltern aus der Klasse das Ganze problematisch finden, der Großteil aber entweder Muffensausen hat, da was in Bewegung zu bringen oder schlichtweg zu faul ist.

Ich habe jetzt mal den extremsten Fall herausgegriffen und auch nur angekratzt, so was ist natürlich viel komplexer. Ich kann halt nicht wirklich nachvollziehen, daß 28 andere Kinder darunter zu leidern haben, weil man sich die Quote nicht versauen will. Das unterstelle ich ihm jetzt einfach mal, den an mangelndem Engagement liegt es sicherlich nicht, da wurde ja schon einiges versucht.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe mich beim Lesen des Eröffnungspost an sich gefragt, woher euch als Eltern bekannt ist, ob sich die Schüler noch im üblichen Lehrstoff befinden oder wirklich so weit zurück liegen. In dem Beitrag steht nur, dass sich Schüler langweilen. Ich denke aber, dass das durchaus auch mal normal sein kann. Oder halt auch ein Lehrer nicht mit dem Lernstoff vom folgenden Schuljahr beginnen kann, weil man halt mit dem Stoff für das laufende Schuljahr schon durch ist.

Ansonsten geht es ja wohl hauptsächlich darum, dass da ein Schüler kaum seine Hausaufgaben macht. Wäre es denn möglich, dass der besagte Schüler einfach mit euren Kindern zusammen die Hausaufgaben macht? Ihr scheint ja mehr Eltern zu sein, die in der momentanen Situation ein Problem sehen. Wenn er dann jeden Tag bei einem anderen Mitschüler mitgeht, wären zumindest die Hausaufgaben gemacht.

Und ich denke, dass es durchaus nicht nur an nicht gemachten Hausaufgaben liegt, wenn ein Schüler dem Lernstoff nicht folgen kann. Also nur das nicht machen der Hausaufgaben würde ich nicht als Problem ansehen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Wenn dieser eine Schüler wirklich eine so arge Bremse für den Rest der Klasse ist, verstehe ich beim Besten willen nicht warum die Eltern nicht geschlossen und vor allen Dingen entschlossen auf den Plan treten.

Wenn Du davon sprichst, dass die Lehrer wohl schon einem etwas älteren Semester angehören und wie Du sagst „ihre Zeit absitzen“, haben sie natürlich nur wenig Interesse daran Aufsehen zu erregen. Wenn das Elternhaus des besagten Kindes wirklich schwierig ist, gehen die Lehrer vielleicht den Weg des geringsten Widerstandes und versuchen sich auf das Licht am Ende des Tunnels zu konzentrieren. Möglicherweise ist der Gedanke „zwei Jahre, dann löst sich das Problem von ganz alleine“.

Mag sein, dass es aber auch wirklich nur gut gemeint ist und die Lehrer hoffen, dass das Kind das versäumte noch nachholt und irgendwann mit den anderen Kindern auf gleicher Höhe ist. Ich halte das zwar für unwahrscheinlich weil ich mir nicht vorstellen kann dass ein Kind, dass nie Hausaufgaben macht plötzlich damit anfängt und quasi die „Erleuchtung“ gleich mit dazubekommt, aber vielleicht ist das ja auch ein Gedankengang?

Ich denke, an Deiner Stelle würde ich mich mit der Situation aber so oder so nicht zufrieden geben. Die Motivation der Lehrer wäre mir vermutlich ab einem gewissen Punkt egal, denn Kinder lernen meist ohnehin nicht besonders gerne. Und wenn ich mir anschaue was Kinder im Grundschulalter schon an Hausaufgaben bewältigen müssen um das weggefallene 13. Schuljahr vom ersten Schultag an aufzuarbeiten, würde ich es sicher nicht riskieren dass mein Kind schon in den ersten Jahren in Sachen Lernstoff zu kurz kommt. Ich hätte zu viel Angst, dass sich das fehlende Wissen in der weiterführenden Schule niederschlägt, eventuell verpasste Grundlagen nicht aufgearbeitet werden können und die Noten später weit schlechter sind als sie sein müssten wenn alles liefe wie es soll.

Nachdem ja offenbar nicht alle Eltern an einem Strang ziehen und die Lehrer nicht wirklich kooperativ sind, die Eltern des Kindes sich scheinbar gar nicht kümmern und sich in absehbarer Zeit nichts an dem Zustand ändern wird, würde ich selbst aktiv werden. Eine Anlaufstelle könnte zunächst der Direktor der Schule sein (wobei der bei Grundschulen eigentlich auch immer Lehrer ist. Ist er einer der Lehrer, die das Kind lieber durchschleppen als etwas unternehmen, fällt dieser Punkt schon mal weg.). Bringt ein Gespräch mit dem Direktor nichts, wäre mein nächster Gang das Kultusministerium. Ich würde ein entsprechendes Schreiben aufsetzen und meine Bedenken äußern und dann die anderen Eltern fragen ob sie auch unterschreiben wollen. In der Gruppe ist die Gewichtung eines solchen Schreibens natürlich bedeutend größer als wenn eine Mama sich erhebt.

Das mag jetzt etwas überzogen scheinen, wenn Du aber wirklich den Eindruck hast, dass die derzeitige Situation Konsequenzen haben kann, würde ich reagieren solange es noch Sinn macht. In ein paar Jahren nützt es nichts mehr sich zu ärgern was früher vielleicht mal war. Den Kopf in den Sand zu stecken bringt niemandem etwas. Nicht den Eltern, nicht den Mitschülern, und dem betroffenen Kind am allerwenigsten.

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Das Problem ist, dass die anderen Schüler zurückhinken aufgrund des einzigen Kindes und ich finde, das kann es nicht sein. Es ist zwar ein grosses Ziel, was der Lehrer vor sich hat, aber es bringt doch nichts, wenn das Kind nicht das Verständnis, die Reife und das Können hat, dem Unterrichtsstoff aufzunehmen und ihn auch umzusetzen. Hier müsste mehr an die anderen Kinder gedacht werden, und das sollte dem Lehrer und auch der Schulleitung gesagt werden. Ich weiss ja nun nicht, was bei den bisherigen Gesprächen gesagt wurde, aber es kann einfach nicht richtig sein, dass in einer Klassengemeinschaft aufgrund eines Kindes alle zurückstecken müssen. Wurde das Argument auch aufgeworfen und wenn ja, wie wurde darauf reagiert?

Es ist zudem sehr schade, dass die Eltern nicht verstehen, dass ihr Kind scheinbar Schwierigkeiten hat und es eventuell eine andere Betreuung benötigt. Das kann eine normale Regelschule nicht leisten, wenn ausserhalb der Schulzeit sonst nichts gemacht wird. Es wäre besser, wenn das Kind nun eine Schule besucht, in der eine individuellere Förderung möglich ist.

Mein jüngerer Bruder hatte seinerzeit leider auch Schwierigkeiten in der Grundschule und musste dann die Schule auf solch eine Schule wechseln. Für ihn war es auch besser so, seine Lehrerin, die er hatte, ging sehr liebevoll mit den Schülern um und sie konnte auch richtig auf die Kinder einwirken. Natürlich war es meinen Eltern unangenehm, aber letztendlich hatten sie keine andere Wahl gehabt.

Ich glaube, Du allein kannst da leider nichts ausrichten. Das einzige wäre, wenn die anderen Eltern nicht mit an einen Strang ziehen möchten, Deine Tochter auf eine andere Grundschule anzumelden, damit sie nicht darunter leiden muss. Das mag ein harter Schritt sein, ja, aber letztendlich geht es ja auch um sie und ihr Weiterkommen. Denn was bringt es ihr, auf dieser Schule zu bleiben, wenn sie nicht den Unterricht erhält, der sie fordern und fördern soll, sondern letztendlich nur auf einer Stelle steht?

Ans ich ist es ja jetzt schon sehr komplex, auch, wenn da noch einiges mehr im Argen zu liegen scheint, aber wenn Du quasi wirklich allein dastehst und nichts bewirken kann, fällt mir leider nichts anderes ein, als die Schule zu wechseln, sofern es möglich ist.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Den Gedanken, die Schule zu wechseln, hatte ich schon und andere auch. Da stellt sich allerdings die Schulleitung quer (unsere Schule ist ja nur eine Zweigstelle und die Hauptstellen wollte sowieso von Anfang an, daß Kinder aus unserem Dorf in den Nachbarort gehen, weil eine Klassenteilung vermieden werden sollte. Bei zweien funktionierte es, so daß die schülerzahl knapp unterm Teiler liegt). Gespräche wurden mit der Schulleitung, wie bereits erwähnt, schon geführt, und wir Eltern kamen uns vor, als würden wir sie belästigen, jedenfalls kam das so rüber durch den Kommentar, daß es sich hoffentlich um etwas Wichtiges handele, denn man habe schließlich noch anderes zu tun.

Faktum ist, daß die Klasse eigentlich nur Mathe und Deutsch macht und die Nebenfächer wie Sachkunde oder Musik zum Teil wochenlang gar nicht behandelt werden. Dadurch fehlen den Kindern Grundlagen, wenn sie die Schule wechseln. Würden sich die Kleinen nur langweilen, könnte man ja auf lauter kleine Schlaumeier hoffen, aber das halte ich für unwahrscheinlich.

Das Problemkind hat's auch zuhause nicht leicht und ist auch nur das Produkt seiner Erziehung, soweit ich weiß, war in dem Fall auch das Jugendamt schon mal informiert worden, aber solange sich der Haushalt nicht als Messi-Hochburg erweist oder das Kind als mißhandelt gilt, wird da nicht eingeschritten.

Meiner bescheidenen Meinung nach bedürfte das Kind besonderer Betreuung, die in einer so großen und lauten Klasse (lauter aufgeweckte Kinderchen) einfach nicht gewährleistet ist. Würde das Kind in die entsprechende Klasse der Hauptstelle gehen (dort sind unter 20 Kinder pro Klasse), könnte das schon helfen. Oder aber man überlegt, das Kind auf eine Förderschule zu schicken, was ich aber als Nichtpädagoge, dem auch sicherlich noch der letzte Einblick in die Geschichte fehlt, nicht beurteilen kann oder verlangen will.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Irgendwie habe mich beim durchlesen deines Beitrags schon gefragt, woher du das alles weißt. Ist das ein offenes Geheimnis unter den Eltern oder weiht der Klassenlehrer alle Eltern in die Problematik ein? Letzteres ist übrigens nicht in Ordnung und sollte auch nicht geschehen. Außerdem scheinst du sich ja sehr gut mit dem Lehrplan und der Zeitplanung auszukennen, oder woher weißt du sonst das die Klasse mit dem Schulstoff hinterher ist?

Ich kann deinen Ärger sehr gut verstehen, jedoch scheinst auch du das Problem irgendwie bei den Lehrern zu suchen. Du sagst die Lehrer seinen fast im Rentenalter, bringen den Stoff nicht durch und haben die Klasse scheinbar kaum im Griff. Ich studiere Lehramt und weiß daher, was das für ein Stress ist und ich finde es nicht richtig immer gleich auf die Lehrer zu gehen. Das Ziel, alle Kinder durch die 2te Klasse zu bringen, finde ich sehr löblich und ich kann auch verstehen warum er den besagten Jungen nicht durchfallen lassen möchte. Du hast nämlich erwähnt, dass er schon etwas älter ist als der Rest und das wird nicht besser, wenn er die 2te Klasse erneut wiederholt. Ich kann mir vorstellen, dass sich der Junge dann noch aggressiver verhält und noch nur labiler wird. Du achtest in dem Fall natürlich nur auf dein Kind und möchtest den störenden Jungen loswerden, jedoch hat der Lehrer die ganze Klasse im Blick und möchte im Endeffekt das Beste für alle erreichen.

Wenn es wirklich nur an dem einen Jungen liegen sollte, was ich zugegeben nicht ganz glauben kann, dann solltet ihr etwas unternehmen. Vielleicht solltet ihr in dem Fall wirklich mal mit den Eltern des Jungen reden. Allerdings würde ich bei denen nicht mit allen Elternpaaren der Klasse auftauchen, da sie sich so unter Umständen etwas überfallen fühlen und abblocken. Vielleicht kannst du dir die Telefonnummer der Familie über dein Kind besorgen und dort einmal anrufen. Ich fände es besser wenn sich nur ein Elternteil bzw. ein Paar mit den Eltern unterhält, da so der Druck auf die Eltern des Jungen nicht so groß ist.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Natürlich liegt es nicht ausschließlich an diesem einzelnen Kind, aber das ist eben das herausstechendste Beispiel. Das etwas schwierige Elternhaus ist ein offenes Geheimnis. Ich versuche auch gar nicht den Lehrern die Schuld in die Schuhe zu schieben, ich habe auch mal zumindest angefangen, Lehramt zu studieren und habe ein 5wöchiges Praktikum an einer Grundschule und an einer erweitereten Realschule abgleistet, ich habe also auch ein kleinen Einblick, wie das abläuft.

Ich empfinde es auch den Lehrern gegenüber nicht als fair, daß sie kurz vor der Rente noch eine so große und laute Klasse aufgedrückt bekommen, das wäre eine Aufgabe für ein etwas jüngeres Semester gewesen. nach 30 Jahren im Schuldienst oder sogar mehr haben viele ihre eingefahrenen Strategien, weil sie eben schon so lange dabei sind. Ein jüngerer Kollege geht vielleicht ganz anders an die Sache heran (ich habe das Beispiel an der jetzigen ersten Klasse direkt vor Augen). Die Klasse meiner Tochter atmet auf, wenn es Ferien gibt und zählt die Schultage, was ich in der Grundschule eigentlich sehr schade finde, die erste Klasse ist traurig, daß sie nicht auch noch am Wochenende in die Schule dürfen. Ein kleines bißchen wird das wohl schon mit dem Unterricht zusammenhängen.

Daß der Lehrer nicht aus dem Nähkästchen plaudern darf, ist mir klar. Er ist auch nicht ins Detail gegangen sondern hat im Grunde nur ein wenig Stellung bezogen, weil es nach außen hin so wirkte, als geschähe da überhaupt nichts, und das konnte er so nicht stehen, weil er doch den Unmut vieler Eltern bemerkt hat.

Daß sie Klasse im Stoff hinterhinkt ist gar nicht anders möglich. Ich habe habe ja bereits gesagt, daß zum Beispiel der Sachkundeunterricht wochenlang komplett ausfällt. Wenn die Kinder diesen Unterricht nicht haben, können sie auch die Inhalte nicht vermittelt bekommen, das ist nun mal so.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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