Verkauft ihr gebrauchte Spiele?

vom 18.05.2011, 18:04 Uhr

Gerade habe ich in einer Computerzeitschrift einen Artikel gelesen, über den ich hier ganz gerne Diskutieren möchte. In dem Artikel ging es um Raubkopien und um das weiterverkaufen von gebrauchten Spielen. Was im Vorfeld vielleicht auch noch wichtig zu erwähnen wäre ist, dass der Artikel von einem der verantwortlichen des bald erscheinen Spiels "Fable 3" stammt.

Im Artikel selbst wurde sich kritisch zum Thema Raubkopien und zum weiterverkauf von Spielen geäußert. Der Verantwortliche von Fable 3 sagte, dass viele Spieler sich die Spiele kaufen würden um diese dann zu cracken und weiterzuverkaufen. Dies hätte dann zur Folge, dass immer weniger Leute die Spiele selbst kaufen. Solche Cracks sind zwar verboten, aber man ist wohl gegen die Verbreitung dieser machtlos. Auch kritisierte er die Spieler, die ihre Spiele einfach weiterverkaufen, nachdem sie diese durchgespielt haben.

Ich kann dem Verantwortlichen von Fable 3 besonders im zweiten Punkt einfach nicht zustimmen. Das Cracken von Spielen ist natürlich verboten und dies ruiniert den Absatzmarkt ja schon, wenn man bedenkt, dass man die Spiele spielen kann, obwohl man dieses eigentlich gar nicht mehr besitzt. Aber wenn man das Spiel nachdem man es durchgespielt hat wieder verkauft, dann kann man dies doch nicht kritisieren oder doch? Natürlich kaufen dann weniger Leute das eigentliche Spiel auf dem Markt, aber es hat doch schon immer Leute gegeben, die ihre Spiele weiterverkauft haben, wieso wird sich erst jetzt darüber "beschwert" ?

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das mit den Cracks stimmt natürlich und man sollte wirklich keinesfalls sich erst ein Spiel kaufen es dann cracken und dann gleich weiterverkaufen. Mit dem Verkaufen von durchgespielten Spielen sieht es dagegen anders aus. Jeder hat das Recht, nachdem er ein Spiel rechtmäßig erworben hat, es auch weiter zu verkaufen. Allerdings behalte ich trotzdem alle meine Spiele, ob durchgespielt oder nicht. Dies tue ich allerdings nicht aus Liebe zu den Entwicklern, sondern einfach weil ich immer mal wieder Lust auf das eine oder andere Spiel habe und das dann eben Mal wieder heraushole. Wenn sich Entwickler beschweren, dass die Spieler das Spiel weiterverkaufen, nachdem sie das Spiel durchgespielt haben, sollten die Entwickler einfach mehr Features in das Spiel einbauen. Ein online Modus zum Beispiel kann wirklich lange motivieren und auch zu der Entscheidung, ob man ein Spiel weiterverkauft oder nicht, kann er erheblich beitragen. Ich persönlich verkaufe meine gebrauchten Spiele zwar nicht, dennoch finde ich Kritik in dieser Hinsicht völlig unangebracht und die Entwickler sollten froh sein, dass ihr Spiel überhaupt gekauft wird.

» Chiquitas3 » Beiträge: 123 » Talkpoints: 3,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Die Beschwerde über das Weiterverkaufen von Spielen ist ja wirklich lächerlich. Jeder hat das recht gebrauchte Ware wieder zu verkaufen. Wenn ich ein Spiel durchgespielt habe und nie wieder anfassen werde, dann verkaufe ich es eben. Die Spieleentwickler sollten vielleicht einen Langzeitspaß mit einbauen. Diesen hatte ich zum Beispiel beim ersten Fable Teil überhaupt gar nicht. Ich hab es durchgespielt, danach gab es in dem Spiel einfach nichts mehr zu tun. Der verantwortliche sollte sich nicht wundern, wenn man das Spiel nach 10 Stunden durch hat und danach günstig weiterverkauft und derjenige dadurch einen geringeren Umsatz macht.

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» n8hawk4u » Beiträge: 208 » Talkpoints: 28,32 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich verkaufe generell meine Playstation 3 Spiele weiter und oft auch ohne Verlust. Ich mache das alles über Privatverkäufer in Internetforen. Da kann man wie bei Ebay "Kundenbewertungen" erhalten, wenn die Käufer oder die Verkäufer mit dir zufrieden waren und so entsteht eine stabile Verkaufsplattform, welche genauso funktioniert wie ebay nur eben ohne irgendwelche Gebühren. Ich kaufe eigentlich nur gebrauchte Spiele um diese dann auch mit geringem oder überhaupt keinem Verlust weiterzuverkaufen. Das funktioniert bis jetzt ganz gut und ich habe vielleicht insgesamt bei 10 Spielen 10€ Verlust gemacht.

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» aaronbc123 » Beiträge: 417 » Talkpoints: -0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Verständlich ist die Kritik schon, was das weiterverkaufen von Spielen anbelangt. Immerhin bedeutet das Umsatzeinbuße für alle Beteiligten, die am Spieleverkauf etwas verdienen. Ich kann also gut verstehen, dass das nicht gern gesehen wird, dennoch kann man das ja niemandem verbieten. Wenn ich ein Spiel durchgespielt habe oder es mir nicht gefällt, warum soll ich es denn dann behalten?

Was das cracken anbelangt, ist es natürlich klar, dass das verboten ist und seine Meinung hier auch richtig ist. Darüber muss man ja nicht diskutieren, denn dadurch entsteht viel Schaden, den nicht zuletzt auch die Verbraucher mitbezahlen müssen. Dennoch würde ich mich jetzt von seiner Kritik nicht besonders beeindruckt fühlen, denn er spricht einfach aus der Sicht eines Entwicklers, da ist klar, dass er nur eine Seite vertreten kann.

Ich verkaufe Spiele weiter, die mir nicht gefallen haben, weil ich nicht einsehe, meinen wenigen Platz an so etwas zu verschwenden. Spiele die ich durchgespielt habe, behalte ich meistens noch, weil ich immer mal jemand zu Besuch habe, der das mal ausprobieren will oder aber ich habe mal irgendwann wieder Lust es nochmal zu versuchen. Gerade bei vielschichtigen Spielen kann man auch öfter mal Durchspielen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Also ich finde nichts falsch daran seine gebrauchten Spiele zu verkaufen. Ich habe es oft genug gemacht. Eigentlich hänge ich immer an meinen Spielen egal ob durchgespielt oder nicht. Meistens kommen jedoch Freunde an und fragen mich, ob ihnen das ein oder andere Spiel verkaufen möchte. Dabei mache ich dann meistens kaum Verlust, dar ich von ihnen meistens fast den Kaufpreis zurück bekomme, es sei denn das Spiel ist schon älter, dann meistens zum "Freundschaftspreis". :D
In Foren verkaufen finde ich immer schwierig. Meistens will keiner das Spiel haben und in den meisten Foren ist der Verkauf von USK 18 und AT spielen nicht möglich.

Zum Punkt mit dem cracken ist das immer so eine Sache. Heutzutage ist es gang und gebe sich alles zu erschleichen und zu ergaunern. Ich kann solche Leute nicht leiden. Wenn man sich Mal ein Film im Netz anguckt gut. Wenn man sich Mal ein Lied "kostenlos" runterlädt kein problem, hat jeder schon Mal gemacht. Allerdings verhält es sich in meinen Augen bei den Spielen so, dass durch diese ganzen Leute und deren Form von ich sage Mal dazu "Raubkopiererei" ein herber Verlust für die Spieleindustrie entsteht und dann die Spielepreise immer mehr in die Höhe schießen.

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» Cutting-Edge » Beiträge: 655 » Talkpoints: 58,70 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Wenn jemand den Kopierschutz umgeht und sich die Spiele einfach kopiert oder irgendwo herunterlädt, ist das natürlich ärgerlich. Das schadet nicht nur den Herstellern sondern auch den Spielern. So etwas ist auch dem Team gegenüber, das hinter dem Spiel steckt und viel Arbeit investiert hat, nicht fair. Es ist aber ein großer Unterschied ob jemand Spiele kopiert oder seine durchgespielten verkauft.

Wenn ich ein Spiel für 50-70€ kaufe, habe ich auch kein schlechtes Gewissen dabei, wenn ich es nach dem Durchspielen für die Hälfte verkaufe. Mit dem Kauf gehört das Spiel mir. Ob ich es dann zocke oder in den Toaster stecke, kann den Herstellern, so lange ich es nicht kopiere und verbreite, egal sein. Ich wüsste auch nicht wozu ich alle Spiele behalten soll. Das ist Blödsinn und bedeutet einen großen Verlust.

Wenn es den Herstellern wirklich darum geht, dass 5 Mann das Spiel durchgezockt haben aber nur einer im Geschäft den vollen Preis gezahlt hat, dann müssten die auch das Verleihen in Videotheken verbieten. Da kann man für noch weniger ein Spiel ausleihen und durchspielen. Und auch die ganzen Gameshops müssten einen auf den Deckel bekommen, weil sie alte Spiele in Zahlung nehmen und weiterverkaufen. Ich werde weiterhin die Spiele verkaufen. Was soll ich in 20 Jahren mit einer Sammlung alter Spiele? Bevor ich sie irgendwann wegschmeiße, verkaufe ich sie lieber und investiere damit in die nächste Neuerscheinung.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Weil ich ausschließlich PC-Spieler bin und keine Spielekonsolen (mehr) besitze, ist das Verkaufen von gebrauchten Spielen natürlich ein schwieriges Thema. Das liegt einerseits am zunehmenden Drang der großen Publisher, die gekauften Spiele mittels Zwangsregistrierung an den eigenen Onlineaccount zu binden - dies macht einen Privatverkauf leider immer öfter unmöglich - und andererseits an den zurecht kritischen Stimmen von manchen Leuten in der Branche.

Ich kann nämlich durchaus verstehen, dass die Entwickler und Publisher irgendetwas unternehmen müssen, um die Menge der Raubkopierer einzuschränken. Leider geht man damit in manchen Fällen nicht nur zu weit und nervt sowie behindert ehrliche Käufer, man hat dies unter dem Vorwand der Raubkopierer immer stärker auf den Gebrauchtmarkt ausgeweitet. Damit hat man gar nicht vor die gecrackten Versionen zu treffen wie das der Fable Entwickler verkündet (denn für Raubkopien gibt es viele andere und effektivere Vertriebswege wie das Internet), die Publisher wollen damit einfach am lukrativen Verkauf von Gebrauchtspielen mitverdienen ohne selbst dabei eine Leistung zu erbringen oder diesen schlichtweg ganz zu verbieten.

Mich hat diese geänderte Geschäftspolitik auf jeden Fall getroffen, denn in der Vergangenheit habe ich Spiele oft aus Neugierde oder Gelegenheit gekauft, nur um sie dann später meistens wieder zu verkaufen. So bin ich, selbst wenn ich in seltenen Fällen einen deutlichen Verlust von bis zu 50 Prozent des Kaufpreises machte, trotzdem vergleichsweise günstig legal an viele neue Spiele gekommen. Seit die Online-Kopierschutzmechanismen aber so stark zugenommen haben, hat sich mein Konsumverhalten in ähnlichem Maße verringert. Nun kann ich eben nur noch selten ein 40 Euro Spiel kaufen, welches ich meist nach ein paar Wochen oder Monaten um 25-30 Euro wieder verkaufe. Spiele mit Onlineregistrierung und/oder Accountbindung kaufe ich nur noch, nachdem ich mich über die Qualität in einigen Tests und Erfahrungsberichen überzeugen konnte - schließlich bezahle ich dann auch für einen Vollpreistitel und muss den kompletten Preis beziehungsweise Verlust bei Nichtgefallen selbst tragen.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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