Alte Software in der Schule
Hallo, wir haben in unserer Schule ab der 9. Klasse Informatik nur noch als Wahlpflichtfach (WPU), deshalb ist Informatik an unserer Schule nicht so wichtig. Ich hätte gerne mehr Info-Unterricht, aber das ist eine andere Sache. Wir arbeiten an unserer Schule jedenfalls noch mit Microsoft Office XP, was nun schon 10 Jahre auf dem Buckel hat und mit dem gleichaltrigen Windows XP als Betriebssystem. Dort ist alles noch sehr unterschiedlich, wie vielen von euch bekannt sein sollte.
Doch nun stellt sich für mich die Frage, wie sinnvoll es ist, in der Schule mit 10 Jahre alter Software zu arbeiten, wenn später auf der Arbeit alles anders ist, als man es noch in der Schule gelernt hat - zumindest von der Bedienführung. Sollte man nicht die Software der Computer wenigstens alle 5 Jahre updaten, sodass man als Schüler schon auf den Umstieg zu neuer Software gewöhnt werden sollte. Außerdem hat man dann wenigstens nur 5 Jahre verpasst und nicht gleich 15 wie es jetzt ist.
Wie sieht das bei euch aus und was haltet ihr für sinnvoll? Sollte man eurer Meinung nach auch öfter updaten?
Normalerweise sollten Softwares in der Schule immer auf dem neusten Stand sein. Auch die Hardware sollte ständig erneuert werden. Schulen brauchen ebenso Beamer in den Räumen, Whiteboardtafeln sind wesentlich besser als unsere alten Schiefertafeln. Seit ich im Studium Skripte und als Unterlagen Forschungberichte von 2010 bekomme, sollten auch Bücher mindestens einmal im Jahr erneuert werden. Kurzum, natürlich sollte alles so aktuell wie möglich gehalten werden und ständig verbessert werden. Nicht nur in der Schule, auch in Bereichen wie Wirtschaft. Freilandhaltung der Kühe und neueste Maschinen.
Woher jedoch soll man das Geld nehmen? Mein Studium schafft das durch horrende Gebühren. Der Staat hat für soetwas nunmal kein Geld, beziehungsweise nur sehr wenig. Und mal davon abgesehen ist WinXP sehr gut, sei froh, dass Ihr nicht 98 oder ME drauf habt. Wenn Du nur die aktuellste Software willst, musst du wohl auf eine Privatschule mit einem monatlichen Schulgeld von 600-1200€ gehen.
Eigentlich sollte die Software auf dem aktuellsten Stand sein, aber das ist gerade in Schulen selten der Fall. Der Staat hat dafür nicht die finanziellen Mittel und die Schulen selbst können das aus eigener Kraft auch nicht stemmen, also muss es eben so gehen. Immerhin aber habt ihr Windows XP, das ist ja auch nicht so schlimm.
Zudem denke ich mir, dass heute sowieso jeder Jugendliche zu Hause einen Computer hat und in der Freizeit sehr viel mit Computern umgeht. Da wird es sicherlich so sein, dass man sich das fehlende Wissen aneignen kann, zudem das Grundwissen auch über ältere Systeme beigebracht werden kann. Ich arbeite beruflich auch mit XP und habe zu Hause Windows 7. Dennoch war es für mich kein Problem, mich mit Windows 7 zurecht zu finden, obwohl ich es vorher noch nie irgendwo hatte oder gezeigt bekommen habe. Das wird euch sicherlich auch so gehen, denn wenn man mal ein gewisses Hintergrundwissen über Computer und Betriebssysteme hat, kommt man mit moderneren Varianten oft alleine zurecht.
Natürlich sollte man die Software an den Schulen immer möglichst auf dem neusten Stand halten. Viele Schüler gehen nach ihrem Abschluss direkt ins Berufsleben und haben dort unter Umständen einen sogenannten Schreibtischjob. Aber auch die Betriebe haben ja nicht immer die neuste Software installiert und dort müssen die Lehrlinge auch mit älteren Programmen vorlieb nehmen. Es wäre aber auf alle Fälle wünschenswert, wenn die Schulen ihre Software zumindest alle 10 Jahre mal überarbeiten würde.
Ich habe allerdings festgestellt, dass dieses Problem von Schule zu Schule verschieden ist. Ich war beispielsweise bereits auf einer Privatschule und dort hatten wir die neuste Softwaren, das aktuelle Betriebssystem und auch wirklich modere Computer und Technikgeräte. Da merkte man schon, dass der Schule gewisse finanzielle Mittel zur Verfügung standen und sie diese auch für die Ausbildung der Schüler nutzten. Als ich auf einer staatlichen Schule mein Abitur gemacht habe, sah die Sache auch nicht anders aus. Wir hatten dort neuere Programmen und Betriebssystem, aber das lag wohl daran, dass die Schule noch relativ neu war. Außerdem haben sich die dortigen Informatiklehrer sehr für die neuste Technik eingesetzt und durch ihr tollen Engagement die Computer stets auf dem aktuellen Stand gehalten.
Die Annahme, dass du später mal einen Arbeitsplatz mit topaktueller Software haben wirst, muss nicht wirklich zutreffen. Denn genau wie deine Schule wahrscheinlich kein Geld hat ständig in neue Software zu investieren geht es vielen Arbeitgebern doch ganz genau so. Es gibt Programme, die im professionellen Bereich Verwendung finden und deren Kosten im fünfstelligen Bereich liegen. Diese Programme funktionieren dann teilweise mit einem neueren Betriebssystem nicht mehr und deshalb gibt es sicher genug Arbeitgeber, die das Betriebssystem nur dann wechseln, wenn auch neue Hardware angeschafft werden muss.
Und ganz davon abgesehen - Windows ist nicht das einzige Betriebssystem auf der Welt. Wenn du später mal im Bereich Grafik, Design, Videobearbeitung und so weiter arbeiten willst, ist es zum Beispiel sehr wahrscheinlich, dass du dich auf ein Apple Betriebssystem umstellen musst. Und man ließt immer wieder von Verwaltungen, die auf Linux umgestellt haben um Kosten zu sparen. Aus dem gleichen Grund wird oft auch Open Office statt Microsoft Office verwendet.
Aber wo auch immer du später mal beruflich landen wirst, es ist sehr wahrscheinlich, dass du dich mit unbekannter Software vertraut machen musst, ganz egal, mit was du vorher in der Schule gearbeitet hast.
Es ist mit Sicherheit eine Kostenfrage für die Schule, inwiefern sie jährlich oder meinetwegen im 5-Jahres-Abstand die Software aktualisieren kann und will. Zumal mit einer neueren Softwareversion auf den Rechnern meist auch die Hardware aufgestockt werden muss, wenn es ein Schulnetzwerk gibt, muss dieses neu eingerichtet werden und ggf. auch dort andere Software genutzt werden. So ist es für Schulen einfach nicht effizient, immer wieder auf neue Soft- und Hardware umzusteigen, solange das "alte" noch funktioniert.
Ich möchte das mal am Beispiel meiner (bald ehemaligen) Schule zeigen: Wir haben 3 Informatik-Räume à mindestens 12 PCs. Zusätzlich laufen noch diverse Server (Schulnetzwerk, WLAN, Terminalserver etc.). Wenn jetzt alle 5 Jahre das Betriebssystem geupdatet wird, braucht die Schule also eine Lizenz für gut 50 - 60 Rechner (da es auch in anderen Räumen Schulrechner gibt; bei Windows 7 also gut 5000€), zuzüglich neuer Hardware, wenn die Geschwindigkeit gehalten werden soll (noch einmal eine ganze Stange Geld). Weiterhin läuft die Programmierumgebung wahrscheinlich nicht mehr fehlerfrei auf Windows 7, demzufolge muss auch da eine neue Volumenlizenz her.
Und mal ehrlich: Text- und Tabellenverarbeitung hat mit "Informatik" an sich recht wenig zu tun, das ist eher eine "Einführung in das Arbeiten mit dem PC", wo auch freeware-Lösungen (OpenOffice) oder ältere Software (Microsoft Office XP) ihren Dienst gut erledigen, zumal "später" auf Arbeit wahrscheinlich eh speziell angepasste oder ebenfalls "veraltete" Software verwendet wird (in vielen Unternehmen läuft noch immer XP, ggf. Linux oder Mac OS - und da wird man mit Windows sicher nicht drauf vorbereitet).
Ich finde es gar nicht so schlecht, dass die Rechner an eurer Schule mit Windows XP ausgestattet sind. XP gehört in meinen Augen zu den besten Windows Betriebssystemen und viele Unternehmen schwören darauf. Auf der Arbeit wirst du in Zukunft auch nicht unbedingt die neueste Software auf den PCs haben. Office 2003 wird zum Teil zum Beispiel recht oft verwendet. Ich habe auch schon PCs in Betrieben gesehen, wo noch Office XP installiert ist. Solange es funktioniert ist das doch kein Problem.
Die Schulen bekommen auch nur ein bestimmtes Budget zugewiesen. Dann kannst du dir ja denken, wie schnell das Geld weg ist, wenn man mal 200 Rechner neu kauft oder neu aufsetzt. Und es müssen ja auch noch andere Kosten mit einbezogen werden.
Ich besuche aktuell eine Berufsschule und einige Informatiksäle sind noch mit Röhrenmonitoren ausgestattet. Auch sind oft noch Flipcharts und die klassische Schultafel in Verwendung. Die Rechner sind auch nicht unbedingt auf dem neuesten Stand, da kommt es jedoch auf den zuständigen Lehrer an. Unser Klassenlehrer hat zum Beispiel in unserem Hauptsaal dafür gesorgt, dass die Rechner mit Windows 7 laufen. In anderen Sälen wird jedoch noch mit Windows XP oder Linux gearbeitet. Der Vorteil ist, dass ich so einen Einblick in verschiedene Betriebssysteme bekomme.
Unsere Schule ist auch ziemlich modern. Vor etwa zwei Jahren bekamen wir etwa 200 neue Rechner geliefert auf welchen überall Windows Vista lief. Die Schule hat das System wieder auf Windows XP heruntergegraded mit der Begründung, dass das Schulnetzwerk schon auf XP eingestellt und konzipiert ist und sie nicht nochmal alles neu einrichten möchten. Die Office Versionen sind aber stehts gut vertreten. Wir haben Open Office, Office 2003 und Office 2007. Damit sollte jeder Schüler, auch diese, die sich kein Office leisten können und deshalb mit Open Office arbeiten, bedient sein.
Die Rechner aus unserer Schule sind auch zehn Jahre alt. Wir haben Macs (Apple Computer). Ich wünschte wir hätten auch schneller PCs, da man natürlich besser arbeiten kann. Das mit dem updaten der Software wäre auf Dauer sehr teuer denke ich, denn eine Software hat bestimmte Voraussetzungen und wenn man immer die Software updatet, dann muss man auch neue Computer kaufen, damit die Veraussetzungen erfüllt werden. Ich hab auch Informatik bin, aber in der 8. Klasse und ich arbeite in der Schule immer mit Office 2004 und Zuhause mit Office 2010. Bei Excel verändern sich die Formeln nicht und man kann sie immer nutzen. Bei Word gibts eigentlich keine Veränderungen, da es ja nur ein Schreibprogramm ist.
Bei Powerpoint ist die Bedienungsführung auch gleich. Die Programme werden nur komplexer, also z.B. bei Excel werden neue Formeln hinzugefügt, die die Tabellenkalkulation vereinfachen. Bei Powerpoint kommen neue Animation etc. vor und bei Word vielleicht neue Schriftarten. Außerdem gibt es bei neuerer Software meistens ein Tutorial, wo alles erklärt wird. Nur was an alten PCs stört ist die Geschwindigkeit. Bei uns ist das so,dass wir einen dreiminütigen Film am PC übertragen wollten und das mehr als zehn Minuten gedauert hat und da macht es einfach keinen Spaß mehr den Film anzusehen, wenn es ruckelt, aber jedenfalls bekommt man die Chance, es zu lernen.
Ehrlich gesagt finde ich eure PCs völlig in Ordnung. An unserer Schule wird mit ME gearbeitet. 800 Mhz Prozessoren etc. Und wirklich, in der 9. Klasse lernst du einfach nur Basics und dafür reicht es ja. Wofür braucht man da bitteschön einen schnellen PC? Bei Excel, logo, HTML und dergleichen sicher nicht. Du wirst im Informatikunterricht keine 3D Software verwenden. Und sie spielen solltest du während des Unterrichts auch nicht.
Ausserdem nimmst du für später genug mit. In meinem Fall jedenfalls werde ich sowieso nur Excel benötigen, dabei spielt es keine Rolle ob es die hochaktuelle Version oder eben die von 1879 ist. Ihr seid ein Informatikkurs der 9. Klasse und keine angehenden Informatiker im 9. Semester.
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