Rechte an Bin-Laden-Tötung gehen an Disney

vom 16.05.2011, 23:21 Uhr

Ich denke mal nicht, dass es irgendjemand von uns geschafft hat, die Information, dass Osama Bin-Laden getötet wurde, zu ignorieren. Mir war es eigentlich schon relativ klar, dass es nicht lange dauern wird, bis die ersten auf die Idee kommen, daraus einen spannenden Actionfilm zu drehen und so kam es jetzt auch. Die großen Filmstudios "stritten" sich um die Rechte an der Verfilmung des Films "Seal Team Six" (Der Name der Truppe, die Bin-Laden getötet hat).

Mich persönlich hat es da sehr überrascht, dass gerade die Disney-Filmstudios sich hierbei durchgesetzt haben. Wenn ich an Disney-Filme denke, dann denke ich und wohl jeder andere auch, zuerst einmal an Animationsfilme oder gar Micky Maus und co. und nicht an Filme über die Tötung eines Terroristenchefs. Mit dem erstehen der Filmrechte darf Disney natürlich nicht nur den Film drehen, sondern besitzt auch das Recht, so skuriel es auch klingt, Spielzeuge, Tshirts, etc. zu verkaufen.

Ich persönlich finde, dass Disney hier wirklich einen "Griff ins Klo" gelandet hat. Ich hätte mir eigentlich nie vorstellen können, dass gerade die Disney-Filmstudios einen solchen Film drehen. Die Gründe liegen wohl klar auf der Hand - Disney verspricht sich mit den Filmrechten und allem was dazu gehört einen großen Gewinn, aber sollte man aus Profitgründen seine "Wurzeln" verraten?

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe die Nachricht von der Tötung kaum weiterverfolgt. Das muss ich ehrlich zugeben. Erstens erfährt man in den Nachrichten sowieso die neuesten Neuigkeiten und außerdem erfährt man vermutlich eh wieder nur die halbe Wahrheit der ganzen Aktion.

Dass überhaupt darüber nachgedacht wird, die Rechte an dieser Aktion zu verkaufen, finde ich verwerflich. Mal ganz davon abgesehen, wage ich zu bezweifeln, dass man nicht doch noch einen anderen Film darüber drehen könnte. Sicherlich müsste man den Namen der Truppe und der Operation weglassen, aber wer will verbieten, einen Film über Bin-Laden zu drehen. Inwieweit man jedoch Rechte seiner Erben bzw. Nachfolger berücksichtigen muss, dass bleibt sowieso offen, denn das hat Disney sicherlich nicht gleich mitgekauft.

Welches Filmstudio die Rechte nun gekauft hat, ist eigentlich nicht relevant. Es ist bei allen verwerflich. Darüber muss man nicht noch einen Film drehen. Schließlich werden so die Fronten noch mehr angeheizt, was niemandem etwas nützt. Ich persönlich würde mir den Film eh nicht anschauen wollen, weil man vermutlich eh nicht erfahren wird, wie die Aktion genau abgelaufen ist. Denn das wird sicherlich noch weiterhin geheim gehalten werden.

Die Disney Filmstudios sind zwar durch die typischen Disney-Filme bekannt. Letztlich geht es bei den Filmstudios aber nur darum, interessante Filme zu produzieren, die gut laufen. Ich kann mir vorstellen, dass ein Film über die Tötungsaktion in den USA gut laufen wird. Insofern geht es hier nicht um moralische Argumente, ob man das darf oder so etwas macht oder nicht, sondern es geht allein um den Gewinn aus dem Film.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich sehe mich schon beim nächsten Disneyland Besuch in Anaheim hinter dem Wasserwerfer am Kinderpool auf eine Plastikfigur mit Bart schießen, die bei jedem Treffer ruft: "Allahu akbar!" Natürlich werde ich noch kurz in den Gift-Shop rennen und mir das Tri-pack kaufen. Darin ein Navy Seal namens Ken, ein Obama und ein Osama. Dazu gibt es kostenlos ein Kartenset, mit dem man sich die Geschichte ganz nach gusto selbst neu zusammenstricken kann.

Ich habe gerade übrigens mal bei Ebay geschaut. Einen Seal zu bekommen ist kein Problem und selbst Osama Figuren gibt es und Obamas sowieso. Dazu alles mögliche Zeug in allen möglichen und geschmacklosen Richtungen. Die Amis sind eben manchmal einfach locker drauf. Auf der einen Seite oft stinkprüde, aber bei so etwas, darf scharf geschossen werden.

Richtig, das war zu erwarten, ein entsprechender Film dürfte spannend und entsprechend patriotisch gefärbt sein. Allerdings wird er nichts für unseren Geschmack sein, weil wir mehr an der Wahrheit interessiert sind und die ist da nicht zu erwarten. Vielleicht ein Erfolg in den USA, aber bei uns wird das ein Flop.

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» Richtlinie2 » Beiträge: 1872 » Talkpoints: -0,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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