Im Deutschunterricht nur Interpretationen
Hallo, ich habe mal eine Frage: Ende der 7. Klasse haben wir im Deutschunterricht Grammatik und Interpretation geübt. Seit der 8. Klasse machen wir aber nur noch eines: Interpretieren, Interpretieren und nochmals Interpretieren. Von Gedichtinterpretationen, Balladeninterpretationen sind wir nun bei Fabelinterpretationen angelangt.
Ist das noch normal? Macht man seit der 8. Klasse wirklich immer nur noch Interpretationen? Ich kann mir schlecht vorstellen, dass das normal ist, es muss doch mal Abwechslung geben. Ok, zwischendurch haben wir mal Shakespeares' Romeo und Julia gelesen, aber was gab es da? Interpretation einer Szene von Romeo und Julia. Dieser Deutschunterricht nervt mich einfach nur noch
Tja ich kann dir auf deine Frage zwar keine konkrete Antwort geben, aber bei mir ist es im Moment genau das Gleiche. Zuerst waren es Balladen, dann Gedichte und jetzt Fabeln. Mir macht zwar auch nicht besonders viel Spaß, aber ich finde interpretieren immer noch besser, als Grammatik oder ähnliches.
Naja, da bist du wohl anderer Meinung als ich. Wie ich die Grammatik doch vermisse Da war wenigstens noch etwas Abwechslung drinne und jetzt ist es immer das selbe. Und Interpretieren übern nützt meiner Meinung nach sowieso nichts - entweder man kann es oder man kann es nicht und lernt es auch nicht.
Das wird sich auch nicht mehr ändern! Ich hatte Deutsch als Leistungskurs auf dem Gymnasium und das einzige, was wir in all den lieben langen Jahren gemacht haben, waren Interpretationen von Büchern, Theaterstücken, Gedichten oder Filmen. Kurzum: Deutsch besteht ab einem gewissen Punkt auch nur noch aus Interpretationen und Analysen.
Das hat auch einen guten Grund: Irgendwann hast du ja auch mal alle Grammatik der deutschen Sprache gelernt und musst sie drauf haben. Dann verlagert sich nun mal der Schwerpunkt zum interpretieren von Texten, was ja auch wichtig ist, zumindest in kleinerem Umfang. Es schult unglaublich die Herangehensweise an Texte und macht auf Nuancen des Autors aufmerksam - ich muss sagen, ich hatte nie ein Problem mit interpretieren.
Nun ja ich muss meinen Vorrednern etwas widersprechen: NUR Interpretationen ist schon etwas übertrieben. In den vergangen 3 Jahren in der Oberstufe haben wir generell kaum Texte geschrieben. Und Interpretationen auch kaum. Natürlich interpretiert man viel. Aber das macht man meiner Meinung nach schon automatisch, wenn man über ein Stück oder einen Text spricht. Es gibt ja auch die verschiedenste Arten zu interpretieren. Kommt natürlich auch immer auf den Lehrer an. Meiner hat z.B. Gruppenarbeit bevorzugt. Also ich kann dich beruhigen: Wir haben nicht bloß interpretiert. Lieben Gruß
Ich weiß auch noch dass mein Deutschunterricht früher auch meistens aus Interpretationen bestand. Ich habe sie auch nicht sehr gemocht und war froh wenn wir kurzzeitig auch einmal ein anderes Thema hatten. Ich weiß noch, dass wir auch einmal ein Projekt gemacht haben, in dem wir eine regionale Zeitung bestellt hatten. Die Zeitung war für jeden von uns kostenlos für einen Monat lang.
Mit Hilfe der Zeitung haben wir das Thema Leserbriefe behandelt und haben auch eigene Leserbriefe verfasst die auch hinterher teilweise in der Zeitung abgedruckt wurden. Vielleicht kannst du das als Anregung nehmen und deinem Lehrer auch so vorschlagen. Vielleicht sieht euer Lehrplan etwas in diese Richtung vor. Ich war auf jeden Fall begeistert von diesem Projekt weil es nun wirklich einmal nichts mit Interpretationen zu tun hatte, die ich genau wie du auch nicht so sehr mochte.
Leider ist das Interpretieren sozusagen die Grundsubstanz des Deutschunterrichts. Ich bin jetzt in der 10. Klasse und wir machen eigentlich das Gleiche wie ihr, nur dass wir es "analysieren" nennen . Das läuft immer gleich ab: Der Lehrer gibt uns einen Text, wir schreiben eine Analyse, diese wird in der Klasse vorgetragen und wir bekommen einen neuen Text, der dann wieder analysiert werden muss. Das ist auf Dauer wirklich langweilig. Die Textarten variieren zwar (letztens haben wir Nachkriegsliteratur behandelt, jetzt sind wir wieder mal bei den Sachtexten), aber viel Abwechslung bringt das nicht.
Ich fürchte, etwas anderes wird da auch nicht mehr kommen. In den USA lernen die Schüler im Englischunterricht auch so Dinge wie Diskutieren und so, aber ich denke, darauf können wir hier in Deutschland nicht hoffen. Bereite dich also auf ein paar Jahre voller langweiliger Interpretationen vor .
Nach 12 Jahren Abitur kann ich mich dem nur anschließen, das Interpetieren, Analysieren oder wie auch immer es genannt wird, nimmt den größten Teil des Deutschunterrichts ein - dieser könnte wahrlich Literaturunterricht genannt werden ^^
Wenn ich mich an meine Schulzeit zurückerinnere, gab es bis zur neunten Klasse etwa auch immer wieder Phasen in der wir uns mit der deutschen Grammatik auseinandergesetzt haben, aber irgendwann ist jede Grammatik ausgeschöpft - zumindestens in einem brauchbaren Sinne, sodass tatsächlich das Lesen und Verstehen verschiedenster Lektüren auf dem Programm steht.
Ich glaube ab der achten Klasse geht man davon aus, dass die meisten Schüler die Grammatik drauf haben. Das ihr nun aber nur noch Interpretationen macht, heißt ja nicht, dass es immer das Gleiche wäre und dass du dabei nichts lernen würdest. Man analysiert ein Gedicht beispielsweise anders, als einen Sachtext, bei Gedichten brauchst du etwa noch die ganzen Stilmittel, bei Sachtexten analysiert man vielleicht den Aufbau, Sprache und so weiter, den Inhalt an sich natürlich immer. In der Acht hast du auch sicher noch keinen richtigen Roman analysiert, darauf darfst du dich dann freuen, Reden werden auch noch dran kommen und natürlich auch Erörterungen. Interpretation ist nicht gleich Interpretation, denn je nachdem was man dabei interpretiert, muss man anders vorgehen und auf andere Dinge achten, die Analyse anders aufbauen.
Spätestens in der Oberstufe wird dann auch die Epochenzuordnung kommen, dann analysiert man nicht nur das Werk an sich, sondern auch den gesamten Zusammenhang in Sachen Entstehungszeitraum und die damaligen Vorlieben, politischen Situationen und so weiter. Da gehört dann eben auch dazu, dass man ein Werk soweit erkennen kann, dass man es einer bestimmten Epoche zuordnen kann, ohne sich jetzt großartig an dem Entstehungsdatum orientieren zu müssen. Grammatik wird sicherlich nicht mehr dran kommen, mal ganz ehrlich, Deutsch ist deine Muttersprache, was willst du denn da bitte noch an Grammatik machen?
@Cadda
Verstehe und was habt ihr gemacht? Irgendwas werde ihr wohl in der Gruppenarbeit auch gemacht haben und ob Standbilder oder Aufführung der Szenen eines gelesenen Werkes, das ist doch auch alles Interpretation?!
@green day
Das stimmt so nicht. Podiumsdiskussionen, Debatten und andere Diskussionen aller Art, werden an unserer Schule im Deutschunterricht geführt, in Englisch und auch in Französisch. Daher ist das wohl eher die Sache des Lehrers was er macht, diskussieren kann durchaus auch den Lehrplan ergänzen und von den Lehrerin eingesetzt werden, nur manchen das eben einfach nicht.
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