Gutbezahlter Beruf mit Kindern

vom 13.05.2011, 22:52 Uhr

Ich versuche mich derzeit neu zu orientieren was meine zukünftige Berufswahl betrifft. Ich würde gern etwas mit Kindern machen, aber eben auch gut verdienen. Mein Abitur mache ich nächstes Jahr. Da ich "nur" ein Durchschnittsschüler bin, sollte mein späterer Beruf, beziehungsweise mein kommendes Studium möglichst ohne NC besetzt sein. Meine derzeitige Orientierung läuft in Richtung Grundschullehrer, da man dort auch ordentlich verdienen würde. Was habt ihr so für Vorschläge?

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» aaronbc123 » Beiträge: 417 » Talkpoints: -0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Wenn es dir nur um das Geld geht, dann wirst du in diesem Bereich nicht unbedingt top bezahlte Jobs finden, zumindest nicht in der Regel. Ich habe schon sehr viel mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet, vor allem am Anfang verdient man da nicht großartig. Auch Grundschullehrer gehören sicher nicht zu den Top Verdienern, zumindest nicht in Österreich, aber ich denke, dass das in Deutschland auch nicht viel anders ist.

Wenn du auch mit etwas älteren Kindern arbeiten magst, gibt es durchaus ein paar Möglichkeiten etwas mehr zu verdienen. Ich habe zum Beispiel vor meiner Karenzzeit nicht so schlecht verdient. Ich habe da in einem privaten Bildungsinstitut mit schwer erziehbaren Jugendlichen gearbeitet. Der Verdienst dort war in Ordnung, wenn man aber den Einsatz mit der Entlohnung gegenrechnet, war es sicher auch kein top bezahlter Job!

Derzeit arbeite ich ein wenig im psychosozialen Dienst. Dort ist der Verdienst auf den ersten Blick auch sehr gut. Allerdings kommt es hier auch auf die Art des Dienstverhältnisses an. Ich bin derzeit nur im geringfügigen Bereich, wo ich eben auch keine Steuern und dergleichen abgeben muss und da ist der Stundenlohn ausgezeichnet. Dort kann ich auch Vorträge in Schulen halten und so einen Stundenlohn hatte ich eigentlich noch nie. Hat aber auch den sehr großen Nachteil, dass es eben nur toll ist, wenn man unter der Geringfügigkeitsgrenze bleibt.

Eine Freundin von mir ist dort angestellt und da sieht der Lohn schon wesentlich schlechter aus, was ja auch klar ist, weil eben alle Abgaben dazu kommen. Ich weiß nicht, wie es in Deutschland ist, aber in Österreich ist es so, dass sehr viele Tätigkeiten bei Arbeiten mit Kindern- und Jugendlichen leider nicht mehr im Angestelltenverhältnis sind, sondern nur noch auf Honorarbasis, man muss sich also selbständig machen. Das habe ich eine Zeit lang auch gemacht, aber irgendwie war das nicht so mein Fall.

Ich wollte meine Karenzzeit auch dazu nutzen, dass ich eine Weiterbildung mache. Mich hätten da einige Bereiche sehr interessiert. So zum Beispiel die Motopädagogik, die man mit der Arbeit mit Kindern ja ausgezeichnet kombinieren kann. Leider ist es auch hier so, dass man danach meistens eben selbständig arbeitet, was ich nicht möchte. Ich habe auch die Ausbildung zum Legasthenietherapeuten, wo man aber ebenfalls kaum eine Anstellung findet.

Dann habe ich auch noch die Ausbildung zur Outdoorpädagogin. Diese Ausbildung liegt mir meiner Meinung nach besonders gut, aber auch hier gibt es kaum bis keine Anstellungsmöglichkeiten. All diese Richtungen sind ausgezeichnet mit Kindern zu kombinieren, was ich auch unbedingt wollte, aber mir ist eben eine Anstellung sehr wichtig.

Nun kommt es eben darauf an, wie risikofreudig du bist. Mit all diesen Richtungen kann man sich eben auch sehr gut selbständig machen und wenn das Geschäft gut läuft, kannst du auch sicher gut verdienen, aber es kann eben auch in die komplett verkehrte Richtung losgehen. Da muss man sich eben überlegen, was einem am besten liegt.

Hast du auch eine bestimmte Altersvorstellung? Also sollten die Kinder unbedingt im Grundschulalter sein, oder ist dir das Alter mehr oder weniger egal? Wenn du die Ausbildung zum Lehrer an Gymnasien oder berufsbildenden Schulen machst, ist der Verdienst ein wenig höher, wobei hier das Anfangsgehalt auch alles andere als überwältigend ist. Hier ist es aber so, dass man am Anfang sogar eher schlecht verdient, je länger du aber unterrichtest, desto mehr steigt das Gehalt an. Kurz vor der Pension verdient man dann überdurchschnittlich gut. Zumindest ist das in Österreich so.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


tournesol hat geschrieben:Hast du auch eine bestimmte Altersvorstellung? Also sollten die Kinder unbedingt im Grundschulalter sein, oder ist dir das Alter mehr oder weniger egal?


Danke erst mal für deine ausführliche Antwort. Hat mir schon mal sehr weitergeholfen. Ich habe natürlich auch eine Altersvorstellung. Ganz besonders gern arbeite ich mit Kindern von 2- 10 Jahren. Ich leite selbst auch eine Leichtathletikgruppe und die Arbeit mit ihnen macht mir einfach wahnsinnigen Spaß.

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» aaronbc123 » Beiträge: 417 » Talkpoints: -0,34 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Schwierige Sache, weil man in der Regel als eine Person, die mit Kindern arbeitet, nicht wirklich gut verdient. Am ehesten hast Du aber Chancen zu einem guten Verdienst, wenn Du eine Einrichtung leitest. Allerdings wird man solch eine Stelle nicht von jetzt auf gleich bekommen, sondern man muss sich hocharbeiten. Dennoch sind die Verdienstchancen nicht wirklich gut, das muss man ganz klar sagen.

Alternativ ist es aber auch möglich, wenn Du quasi der pädagogische Leiter einer Einrichtung wirst, der das gesamte Team eines Trägers unter seiner Fittiche hast. Ob das nun aber eine Aufgabe ist, die man gern machen möchte, weiss ich nicht. Dazu kommt, dass man diesbezüglich auch nicht so viel mit den Kindern zu tun haben wird, sondern eher mit den Mitarbeitern.

Nicht schlecht sind die Chancen, wenn Du bei einer gutsituierten Familie als Betreuung einen Job bekommst. Meistens wohnt man dann auch mit in der Familie oder in der Nähe und ist stets auf Abruf für die Kinder dann vorhanden. Ich glaube, dazu muss man aber auch geboren sein und man muss doch recht extrem seine eigenen Bedürfnisse zurückstellen.

Tja, und dann ist noch die Möglichkeit vorhanden, einen Lehrberuf auszuüben. Ob man aber dafür geeignet ist, muss man selbst herausfinden. Mein Bruder ist nun Lehrer an einem Gymnasium, unterrichtet Deutsch und Geschichte und ihm geht es auf der Schule gut, er kommt gut mit allen Schülern zurecht und sein Verdienst, den kenne ich nun zwar nicht, aber so schlecht wird er bestimmt nicht sein. Ich denke, da gibt es Möglichkeiten, es selbst im Internet nachzuschauen. Ausserdem besteht natürlich die Möglichkeit, sich verbeamten zu lassen und dadurch hat man auch noch einige andere Vorteile.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



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