Tauschbörse "Limewire" zahlt Schadensersatz

vom 13.05.2011, 20:47 Uhr

Mark Gorton, der Gründer der Online-Tauschbörse "Limewire" wurde heute in Amerika zu einer Strafe von umgerechnet 73 Millionen Euro verdonnert. Die Online-Tauschbörse "Limewire" ist seit fast einem Jahr nichtmehr am Netz, trotzdem verursacht sie aber bis heute noch einen immensen Schaden, da diese von Millionen von Kunden dazu benutzt wurde, illegal Musik und Filme untereinander auszutauschen. Der durch Limewire entstandene Schaden wird auf mehrere Milliarden geschätzt. Der Musikverband der vereinigten Staaten forderte vom Gründer der Tauschbörse über 70 Milliarden US-Dollar.

Wenn man geforderte 70 Milliarden US-Dollar mit den zu zahlenden 73 Millionen Euro vergleicht, dann muss man wirklich sagen, das der Gründer der Tauschbörse ja nochmal mit einem riesen Glück weggekommen ist. Trotzdem weiß man, dass Mark Gorton ein Privatvermögen von über 200 Millionen US-Dollar besitzt und das er den größten Teil dieses Geldes aus der Tauschbörse geschlagen hat.

Die zu zahlenden 73 Millionen Euro sind umgerechnet knapp 100 Millionen US-Dollar, also hat der Gründer der Tauschbörse immernoch gute 100 Millionen US-Dollar über, wobei ganz klar nichgewiesen ist, dass er einen großteil dieses Geldes wohl aus dem Tauschbörsen-Geschäft geschlagen hat. Findet ihr ein solches Urteil gerecht? Meiner Meinung nach ist dieses Urteil viel zu milde, wenn man bedenkt, was er zum einen für ein Schaden in der Musik-/Filmindustrie angerichtet hat und zum anderen, dass er noch immer etliche Millionen Privatvermögen hat, die er nicht abgeben muss. Nach diesem Prinzip könnte ja jeder Straftaten begehen, daraus Profit schlagen und nur einen Teil des dadurch erzielten Geldes zurückgeben - für mich unverständlich.

Benutzeravatar

» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meiner Meinung nach ist gar nicht die Höhe der Strafe die wichtige Frage hier. Limewire ist im Prinzip, wie jede P2P-Tauschbörse, nicht illegal. Das wird bei der Diskussion um solche Dienste oft vergessen. Des weiteren gibt es noch jede Menge anderer Programme, mit denen man auf das BitTorrent-Netzwerk zugreifen kann. Warum also sucht sich die Musik-Industrie hier nur eine Person, wenn es doch noch hunderte andere Leute gibt, die da genauso mit drinstecken?

Das Anbieten von geschützten Inhalten wie Musik oder Filme ist natürlich nicht legal. Und da solche Netzwerke zum größten Teil zum verbreiten dieser illegalen Inhalte genutzt wird, stellt sich natürlich schon die Frage, ob der oder die Entwickler der Software die Inhalte nicht besser kontrollieren hätten können bzw. müssen.

Das BitTorrent Netzwerk existiert übrigens immer noch, und mit Hilfe eines der vielen weiteren P2P-Programme kann man auch weiterhin darauf zugreifen.

Benutzeravatar

» chris_23 » Beiträge: 48 » Talkpoints: 19,76 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^