Kommt das große Internet-Chaos am 8. Juni, dem IPv6-Tag?

vom 11.05.2011, 15:55 Uhr

Wie bereits in diesem Thread Ab 2012 keine Webadressen mehr verfügbar? diskutiert wurde, ist die Anzahl der IP-Adressen endlich. Bislang werden IP-Adressen nach dem IPv4 Standard codiert und die Grenzen der Verfügbarkeit sind abzusehen. Deshalb muss über kurz oder lang der Standard auf IPv6 umgestellt werden. Bis hierhin ist das noch keine Neuigkeit.

Neu ist aber, dass nun einige Internetriesen wie Google, Facebook, Yahoo und andere am 8. Juni einen weltweiten Testtag fahren wollen und ihre Internetangebote für 24 Stunden auf den IPv6-Standard umstellen wollen. Wie viele Probleme das verursachen wird, kann noch niemand sicher vorhersehen. Auch wie gut die Internetprovider auf den neuen Standard vorbereitet sind, ist noch nicht ganz klar. Bekannt ist aber, dass es vor allem bei Usern mit alter Hardware und älteren Betriebssystemen und veralteter Browsersoftware zu Schwierigkeiten kommen kann. Heise Online fuhr schon vorab einen kleinen IPv6 Tag im Herbst letzten Jahres. Auch da kam es bei einem kleinen Teil der User zu Schwierigkeiten, was man hier nachlesen kann.

Ich würde euch empfehlen, an diesem Tag keine lebenswichtigen dienstlichen Aktivitäten im Internet zu planen. Auch wenn man höherwertige Waren im Internet versteigern möchte, dann sollte man das Auktionsende vermutlich besser nicht auf diesen Tag legen, wenn man vor bösen Überraschungen sicher sein will.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Also ich persönlich glaube nicht, dass es zu großen Chaostag kommen wird. Vermutlich wird es temporär zu Störungen kommen, jedoch werden die IT-Kräfte der großen Konzerne schon dafür sorgen, dass ihr Angebot
nicht lange offline bleibt. Denn dies würde fehlende Einnahmen bedeuten und das werden sie aus Eigenin-
teresse vermeiden.

Auch in den 90er Jahren gab es eine ähnliche sorgenbereitende Umstellung von dem Jahre 1999 auf 2000 - dem Jahrtausendsprung. Und dieser Sprung führte den Y2K (also Year 2000 - Jahr 2000) Bug herbei, da viele Systeme nur bis 1999 ihre Jahresplanung hatten und danach wieder auf 1001 oder 1901 zurückgesprungen wurden wäre. Im Vorfeld wurden viele Betriebssysteme upgedatet und der Befürchtete kollosale Zusammensturz trat nicht ein.

Ich glaube, dass es bei der IP v4 zu IP v6 Umstellung ähnlich verlaufen wird und dass die IT-Kräfte ihr bestes dazu geben werden, einen Totalabsturz zu vermeiden. Denn es würde sowohl für sie als auch für uns Nutzer einen klaren Einschnitt geben. Denn viele Dienste basieren auf Live - Basis und da wäre eine temporäre Abschaltung sehr unpraktisch.

» trifubi » Beiträge: 33 » Talkpoints: 14,31 »


Stelle ich mir gar nicht so abwegig vor. Allerdings ist jeder Vergleich mit dem "Millennium"-Bug 1999/2000 hinfällig, weil es sich hier nicht um einen plötzlich auftretenden Programmfehler handelt, sondern um eine kalkulierbare Umstellung. Außerdem hängt meiner Meinung nach nicht so viel daran und die großen, wichtigen Firmen haben sowieso schon Netzwerke im Einsatz, die über IPv6 verfügen oder zumindest darauf ausgelegt sind. Ein größeres Chaos ist wohl nicht zu erwarten, aber im Detail wird es bestimmt die eine oder andere Unregelmäßigkeit geben - was ich aber auch nicht so schlimm finde.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Beim Milennium-Problem fuhren doch eigentlich die Rechner die nicht umgestellt wurden gar nicht mehr hoch. Das heißt, dass diejenigen User, die das Problem nicht ernst genommen hatten keinen nutzbaren Rechner mehr hatten. Das war zwar für jeden ein individuelles Desaster, wirkte sich aber nicht auf die Gemeinschaft aus. Alle Profis und alle Firmen hatten vor der Jahrtausendwende längst vorgesorgt. Außerdem war dieses Problem in der Computer nutzenden Bevölkerung relativ bekannt, da damals anteilig noch weit mehr Leute den Computer nutzten die sich auskannten, heute sind vergleichsweise weit mehr Laien hinter der Tastatur zu finden.

Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umhören, dann hat fast noch niemand etwas von den Standards zur Codierung von IP-Adressen gehört, wenn er nicht irgendwo im Computerbereich beruflich tätig ist. Wenn diese Leute dann noch mit älteren Betriebssystemen wie Windows XP ins Netz gehen, könnte es schon schwierig werden, weil IPv6 bei Windows XP nicht automatisch aktiviert ist. Normalerweise würde man dann schnell mal googeln, aber wenn Google wegen der Umstellung nicht für diese Leute erreichbar ist, könnte das alles schon zu einem schwer lösbaren Rätsel werden. Auch bei anderen Betriebssystemen soll das nicht so ganz einfach sein. Ich bin einfach mal gespannt, wie sich das auswirken wird.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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