Zensus 2011

vom 07.05.2011, 20:17 Uhr

So, nun ist es soweit! Seit Anfang des Monats läuft die erste Volkszählung Deutschlands seit 24 Jahren. Ein Drittel aller Haushalt wird direkt durch einen umfangreichen Fragebogen ausgewertet, der Rest wird "registergesteuert" aufgenommen. Dies bedeutet: Es werden Melderegister der Städte und Kommunen zu Rate gezogen, die dann digital zusammengebracht werden. Enthalten in diesen Registerdaten sind beispielsweise der Wohnort, die aktuelle Arbeitssituation und diverse andere private Informationen.

Mein Großvater hat das "Glück" zusätzlich einen dieser Fragebögen ausfüllen zu dürfen. Er ist ein wenig überfordert und wundert sich, warum die Bundesrepublik so viel von ihm und seinem derzeitigen Status wissen möchte. Da er jedoch kein Bußgeld riskieren möchte, hat er trotzdem die Umfrage zähneknirschend ausgefüllt. Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr auch einen oder mehrere der Umfragebögen erhalten? Wie steht ihr zum Zensus 2011, wie er bisher abgelaufen ist?

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe zwar keinen Bogen erhalten, kenne jedoch den Aufbau und die Fragestellungen. Allgemein stehe ich einer Volkszählung positiv gegenüber, es ist interessant und glaube die Politik würde mit Einsatz viel positives aus dem Zensus gewinnen können.

Aber die Fragentiefe, da gebe ich Dir Recht, ist teilweise schon sehr merkwürdig. Als Beispiel aus der Gebäude- und Wohnungszählung die Frage, wann das Haus, in dem man wohne, gebaut worden wäre. Aber gut, ich hoffe, das der Zensus einem positiven Sinn untersteht, finde jedoch, manche Fragen hätte man weglassen oder freiwillig beantworten lassen können.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich werde zwar auch nicht ausführlich befragt, allerdings weiß ich aus unserer Regionalpresse, dass für den Zensus extra ehrenamtliche Personen geworben wurden, die den ausgewählten Personen helfen sollen, den Fragebogen auszufüllen. Da außerdem der 09. Mai 2011 Stichtag ist, der Fragebogen aber nicht zu diesem Zeitpunkt schon wieder zurückgegeben sein muss, so kann man sich doch etwas Zeit lassen und sich von den geschulten Personen beim ausfüllen helfen lassen.

Ich habe bisher nur mehrere Bögen zur Gebäude- und Wohnungszählung erhalten und fand die Bögen selbst recht überschaubar. Als Eigentümer hat man die benötigten Informationen eigentlich auch schnell bei der Hand, wenn man denn seine Unterlagen ordentlich führt. Lediglich die Durchführung dieser Zählung und die damit entstehenden Kosten und der Versuch der Abwälzung dieser Kosten fand ich absolut daneben.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bisher habe ich privat noch keine Zensusfragebögen bekommen. Als Grundstückseigentümer sollte man zwar auf alle Fälle Post bezüglich der Gebäudezählung bekommen, aber auf wann die Eigentümerdaten basieren habe ich bisher noch nicht raus bekommen. Da wir unser Haus noch nicht so lange haben, kann es eventuell sein, dass wir gar nichts bekommen, mal abwarten. Bei meiner kürzlich verstorbenen Oma war so ein Fragebogen letzten Freitag in der Post. Was wir da nun zu den Eigentümern rein schreiben wissen wir noch nicht. Momentan steht ja meine Oma noch im Grundbuch, auch wenn sie verstorben ist.

So richtig anfreunden damit, dass so viele Daten abgefragt werden kann ich mich ehrlich gesagt nicht. Und wozu das Ganze gut sein soll, habe ich auch noch nicht heraus bekommen. Warum ausgerechnet der 9.5. als Stichtag genommen wird, erschließt sich mir auch nicht. Meiner Meinung nach wäre ein Datum wie der 01.01. oder 31.12. besser geeignet, da zu diesen Daten sowieso schon total viele Statistiken vorliegen und man somit quer prüfen / Daten sammeln könnte.

Da ich bei einem Wohnungsunternehmen arbeite, musste ich die Gebäude- und Wohnraumzählung aber schon für einige tausend Wohnungen anfertigen. Aber ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum der Eigentümer Angaben zu den Bewohnern (nicht mal zu den Mietern) machen muss. Sonst fällt immer alles unter den Datenschutz und Zensus will wissen wer wo wohnt und gleicht dann auch noch Geburtsdaten und ähnliches bei den Meldeämtern ab.

Zu einer Schulung wurde mir gesagt, dass die Auswertung der Daten ca. 2-4 Jahre dauern wird. Dann sind diese doch aber schon wieder total veraltet. Ich halte die ganze Erhebung daher für Blödsinn. Es kostet alles nur wieder sinnlos Geld und produziert Millionen von Datenblättern, die am Ende doch nur in irgend einem Archiv enden.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe keinen Fragebogen bekommen, aber meine Schwiegermutter war gestern mit ihrem Fragebogen bei uns. Ich fand den Fragebogen einfach, es wurden nur Sachen zum Eigentum abgefragt, nichts persönliches oder intime Dinge. Der Fragebogen ist schnell ausgefüllt, da er auch nicht so kompliziert aufgebaut ist und man kann das Ding sogar über das Internet ausfüllen, um das Porto zu sparen.

Außer diesem einen Fragebogen habe ich davon ehrlich gesagt noch nicht so viel mitbekommen. Ich habe das zwar mal am Rande gehört, aber wenn sie den Fragebogen nun nicht bekommen hätte, wäre das bei mir in Vergessenheit geraten. Ich habe kein Problem mit dieser Befragung, denn zumindest der Fragebogen gestern hat keine besonderen Daten abgefragt. Es wurde wirklich nur zum Wohneigentum etwas gefragt, das aber so oberflächlich war, so dass die Antwort wohl auf viele zutreffen könnte.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Nach Abgabe des Erstfragebogens (bei dem einige Fragen nicht klar definiert waren und auf Nachfrage per Email und Telefon erhielt ich 3 unterschiedliche Aussagen) war ich ein wenig skeptisch. Denn meiner Meinung nach hätten diese Fragen durchaus gereicht für eine Volkszählung.

Nun hatte ich letzte Woche eine Mitteilung im Briefkasten, das mich jemand besuchen kommt. Nach Anruf bei dieser Dame bekam ich dann die Info, ich könne den Fragebogen mit ihr ausfüllen und mein Mann dann online (er kann den Termin nicht wahrnehmen). Auf meine Frage, warum denn so viele persönliche Daten gefragt werden wusste die Dame keine ausreichende Antwort und ich fühle mich bis zum heutigen Tag ein wenig hängengelassen. Morgen wird sie nun hier erscheinen und dann werden wir sehen zu welchen Angaben ich wirklich verpflichtet bin.

Eins weiss ich, ich hoffe der Zirkus wiederholt sich erst in weiteren 25 Jahren.

» Rheanna » Beiträge: 639 » Talkpoints: 3,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Rheanna hat geschrieben:Auf meine Frage, warum denn so viele persönliche Daten gefragt werden wusste die Dame keine ausreichende Antwort und ich fühle mich bis zum heutigen Tag ein wenig hängengelassen.


Wird wohl daran liegen, dass einfach sehr viele Menschen nur ehrenamtlich bei der Datenerhebung helfen und das nicht hauptberuflich machen. Wahrscheinlich wird es dann nur einen Crashkurs gegeben haben um beim Ausfüllen zu helfen, damit man dir sagen kann, was du eintragen musst, für die Zeit warum du das da eintragen musst, war wohl keine Zeit und wer weiß ob das überhaupt jeder verstanden hätte.

Bei uns hat sich noch niemand angekündigt und auch per Post haben wir noch nichts bekommen. Naja, wenn sich doch noch was ankündigt, dann wird es halt ausgefüllt und gut ist es. Man muss es ja sowieso machen, wenn man keine Strafe zahlen will und im Endeffekt dürften irgendwo sowieso genug Daten über mich rumschwirren, sodass man da kaum noch echte Geheimnisse verraten würde, wenn man die Bögen ausfüllt.

Was ich mich aber frage. Alle Immobilienbesitzer sollen ja auf jeden Fall einen Fragebogen bekommen und da wird immer wieder die Zahl genannt, dass es davon 17 Millionen Besitzer in Deutschland geben soll. Die Zahl kommt mir aber unglaublich hoch vor, das wäre ja jeder fünfte Deutsche. Wenn ich mir aber anschaue, wieviel Leute, wenn man nicht gerade auf einem kleinen Dorf guckt in Mietswohnungen leben, kann ich mir das kaum vorstellen. Irre ich mich da so oder wird einfach wirklich jede Immobilie gezählt, also so in Richtung inklusive Gartenlaube und Garage?

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Meine Eltern haben heute als Hausbesitzer ebenfalls einen Fragebogen bekommen. Zusammen sind wir die Fragen mal durchgegangen, haben aber jetzt keine übermäßig privaten Fragen gefunden, von denen man nun jetzt nicht wollen könnte, dass sie an den Staat gelangen. Irgendwie ist dem Staat ja alles schon soweit bekannt, weil das meiste meldepflichtig ist. Deswegen verstehe ich nun nicht ganz, was der ganze Hickhack im Vorfeld des Zensus 2011 war, als Datenschützer so ein großes Problem mit der Datenerhebung beschworen haben.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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