Würdet ihr Haare unter der Hand schneiden lassen?

vom 06.05.2011, 10:36 Uhr

Hallo!
Ich gehe ungefähr alle vier Wochen zum Friseur um mir die Haare dort schneiden zu lassen. Dabei ist mir schon klar, dass ich den einen oder anderen Euro sparen könnte wenn ich mir die Haare unter der Hand, also schwarz schneiden lassen würde. Ich habe auch eine Bekannte, die Friseurin gelernt hat und mir die Haare schneiden könnte. Viele Freundinnen von mir nutzen dies aus um etwas Geld zu sparen. Sie lassen sich die Haare bei ihr gegen einen Freundschaftspreis schneiden. Die Farbe für ihre Frisuren kaufen sie im Geschäft, die Haare lassen sie sich schwarz schneiden.

Sie sparen damit bei jedem Haarschnitt ungefähr 15 Euro. Mein Männerhaarschnitt ist bei weitem nicht so teuer, weswegen sich dies bei mir auch wahrscheinlich gar nicht lohnen würde. Aber würdet ihr euch auch die Haare unter der Hand schneiden lassen wenn ihr die Möglichkeit dazu hättet? Angenommen ihr hättet eine Freundin, die euch die Haare für 15 Euro weniger als im Friseursalon schneiden und färben würdet. Würdet ihr die Dienste in Anspruch nehmen, oder würdet ihr lieber weiterhin zum Friseur in den Salon gehen?

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne auch einige Menschen, die den Friseurberuf erlernt haben, ihn aber nicht mehr ausführen. Diese schneiden im erweiterten Bekanntenkreis gerne mal die Haare und machen dies entweder kostenlos oder für eine kleine, freiwillige Aufmerksamkeit. Bei denen würde ich mir gegebenenfalls sofort die Haare schneiden lassen, da das Ganze ja ein Freundschaftsdienst ist und auch schneller geht, als das umständliche Vereinbaren eines Friseurtermins.

Ich selbst haben den Beruf nicht erlernt, schneide aber trotzdem Freunden mal hier und da eine Länge nach oder rasiere den Nacken aus. Als Schwarzarbeit würde ich das nicht bezeichnen, deshalb habe ich damit auch kein Problem mit dem Umstand. Konsequent zu jemandem zu gehen, der aber seiner Arbeitsstelle im Friseurgeschäft Kunden abgreift und für Dienstleistungen Geld nimmt, kommt aber für mich nicht in Frage. Letztendlich ist dieses Verhalten ja hochgradig geschäftsschädigend und gefährdet die vom Arbeitgeber gezahlten Sozialleistungen des Arbeitnehmers.

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» Feuerputz » Beiträge: 1415 » Talkpoints: 7,29 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mc.Lovin hat geschrieben:Angenommen ihr hättet eine Freundin, die euch die Haare für 15 Euro weniger als im Friseursalon schneiden und färben würdet. Würdet ihr die Dienste in Anspruch nehmen, oder würdet ihr lieber weiterhin zum Friseur in den Salon gehen?


Ich selber trage ja eine freiwillige Glatze, aber meine Partnerin lässt sich ihre Haare immer von privat schneiden, da sie eine Freundin hat, die gelernte Friseuse ist. Diese arbeitet zwar auch noch in diesem Beruf, aber meine Partnerin sucht sie immer privat auf. Wenn besondere Haarfarben oder so anstehen, dann bringt die Freundin diese immer aus dem Laden mit, aber gemacht wird es dann immer bei uns im Wohnzimmer oder so. Da meine Partnerin noch nie Kunde in dem Salon, wo die Freundin arbeitet, war, werden ja auch keine Kunden abgeworben und die Chefin scheint da so auch nichts dagegen zu haben, wie sie sagt.

Wenn ich zum Friseur müsste, dann würde ich es auch von ihr machen lassen, obwohl ein Männerhaarschnitt ja nicht soviel kostet, wie bei den Frauen, aber wenn man doch sparen kann, warum sollte man das dann nicht nutzen?

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin da zwiegespalten. Es ist natürlich schön, jemanden aus dem Bekannten- oder Freundeskreis zu haben, der bereit ist, privat jemanden die Haare zu schneiden und es auch so macht. Ich persönlich suche aber lieber den Salon auf und lasse mich dort einfach mal verwöhnen. Dafür bin ich aber auch bereit, die entsprechenden Preise zu zahlen, die sich hier in Grenzen halten und nicht übertrieben sind.

Ich denke aber nicht, dass Leute, die sich privat die Haare von einer Friseurin schneiden lassen, von dem Salon weggelockt wurden. Meistens ist es doch eher so, dass man sich von woanders kennt und nicht aus dem Salon. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten Angestellten auch den Teufel tun werden und so quasi ihren Job aufs Spiel setzen. Ich gehe ja auch nicht zum Bäcker und frage ihn, ob er mir die Brötchen günstiger backen kann.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich finde den Vergleich mit dem Bäcker, der einem die Brötchen schwarz günstiger backen kann nicht so treffend. Immerhin braucht er dafür noch einen Ofen und eine Menge Zutaten, die man nicht so einfach von einem Ort zum anderen schleppen kann. Ein Friseur hat sein Handwerkszeug sehr schnell eingepackt und kann deswegen sehr gut schwarz arbeiten. Ich bin auch zwiegespalten. Wenn sich die Frage für mich stellen würde, wüsste ich glaube ich nicht, ob ich Schwarzarbeit unterstützen würde, oder ob ich lieber in den Salon gehen würde. Und es gibt tatsächlich solche illoyalen Mitarbeiter in Friseursalons, die Kunden aus dem Salon nach Hause bestellen um dort schwarz noch Geld zusätzlich zu ihrem Angestelltengehalt verdienen zu können.

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Der Bäcker könnte den Backofen zu Hause benutzen, was der Friseur ja auch mit dem Wasser macht. So ganz abwegig ist der Vergleich nicht, aber da sind wir wahrscheinlich einfach unterschiedlicher Meinung, womit ich aber leben kann.

Kennst Du denn jemanden persönlich, der wirklich Kunden aus dem Salon zu sich nach Hause lockt und damit durchkommt? Mir wäre diese Person einfach nur suspekt und ich würde das Angebot nicht annehmen wollen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein Mitarbeiter problemlos die Kunden abwirbt, aber wenn, dann ist es natürlich an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten. Irgendwann bleiben dann unter Umständen die Kunden wegen des Mitarbeiters aus, dann muss Personal entlassen werden bis hin zur Schließung des Salons. Dieser Kette ist man sich wohl nicht bewusst.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich habe es tatsächlich schon mitbekommen, dass diese Situatuion schon vorgekommen ist. Eine Freudnin von mir ist Friseurin und eine Kollegin hat aus diesem Grund die Kündigung bekommen. Sie hat Kunden angesprochen und ihnen mitgeteilt, dass sie zu Hause auch günstiger die Haare schneiden würde. Natürlich hatte sie dies nur in unbeobachteten Momenten gemacht. Die Kunden waren teilweise bereit zu ihr nach Hause zu kommen und sich die Haare dort schneiden zu lassen. Sie haben die Schwarzarbeit unterstützt. EIne Kundin hat der Cheffin aber das Angebot mitgeteilt, woraufhin die illoyale Person direkt einpacken konnte und natürlich gekündigt wurde. Solange es gut geht, kann man sicherlich viel Geld damit verdienen, aber wehe es petzt einmal einer.

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Nein, ich würde sie mir nicht schwarz schneiden lassen. Ich habe auch eine Freundin, die hat Friseurin gelernt und schneidet zum Beispiel die Haare ihre Familienmitglieder immer. Es geht mir dabei auch nicht darum, dass ich ihr hier nicht vertraue oder so. Ich finde, dass es generell nicht richtig ist, eine Leistung anzunehmen, die man aber nicht offiziell annimmt sondern unter der Hand. Da könnte ich auch einen Handwerker schwarz beschäftigen, was ich auch nicht mache.

Meiner Meinung nach gehört es sich einfach nicht, dass man so versucht ein paar Euro zu sparen und dadurch auch Geld am Fiskus vorbei steuert. Es handelt sich hierbei zwar nicht um viel Geld bei jedem einzelnen, aber summiert ist das schon eine Menge. Es gibt auch günstige Friseure, da muss man sich eigentlich nicht die Haare für noch weniger unter der Hand schneiden lassen. Wenn ich einen Service in Anspruch nehme, dann sollte ich das auch richtig tun. Dazu gehört für mich, dass ich in ein Geschäft gehe und mir dort die Haare schneiden lasse. Ich bezahle die Friseurin dafür, dass sie mir die Haare schneidet, dass sie ihre Mitarbeiter bezahlen kann und auch die Mittel, die sie zur Haarpflege braucht.

Etwas anderes wäre es, wenn man mir die Haare kostenlos schneiden würde. Das nennt man dann ja auch Gefälligkeit und es ist keine Bezahlung damit verbunden und somit ist es auch nicht schwarz oder illegal. Allerdings würde ich so etwas auch nicht regelmäßig in Anspruch nehmen, denn dann wäre es schon wieder keine Gefälligkeit mehr. Doch sobald eine Bezahlung im Raum steht, ist es illegal und gehört sich meiner Meinung nach nicht. Ich bin da etwas empfindlich, weil es viele Handwerker gibt, die selbstständig sind und kaum ihren Unterhalt verdienen, weil sich so viele schwarz verdingen. Auch das Friseurhandwerk gehört da für mich dazu, denn auch hier wäre es einfach nicht richtig, wenn ich mir die Haare unter der Hand schneiden ließe und dafür jemanden bezahle, der das Geld für sich behält und nichts davon abführt.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde zum Frisör zu gehen ist schon was besonderes was ich mir ein -bis zweimal im Jahr gönne. Da möchte ich schon das volle Programm und mir nicht zu Hause in der Dusche die Haare waschen und mich um alles selber kümmern müssen. Ich kenne auch ein zwei Mädels die diesen Beruf erlernt haben aber die kontaktiere ich nicht fürs Schneiden oder Färben.

Die einzige Hilfe die ich gern annehme ist bei Hochsteckfrisuren, denn ich habe keine Lust stundenlang in einem Salon zu sitzen, da ist es mir zu Hause dann lieber da ich auch mal aufstehen oder was essen und trinken kann. Gerade für Familienfeiern nehme ich das Angebot das gerne an. Allerdings nicht gegen Bezahlung sondern dafür lade ich sie auf einen Cocktail beim nächsten Partyabend ein oder so etwas.

» nadpat » Beiträge: 1077 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


In meiner alten Heimat hatte ich eine Freundin, die Frisörin war. Sie hat mir nebenbei beim Kaffeetrinken die Haare geschnitten. Sie wäre aber nie auf die Idee gekommen Geld dafür zu nehmen. Sie hat in einem Salon gearbeitet und mir hat sie die Haare einfach so nebenbei ohne Geld geschnitten. Wenn ich eine Dauerwelle bekam, dann habe ich alles besorgt und sie kam zum Kaffee und erzählen und hat mir nebenbei dann die Haare gemacht.

Ich denke, dass ich schon ein schlechtes Gewissen hätte, wenn ich meine Freundin bezahlt hätte. Dann ist es ja schon ein Betrug, den man macht, wenn man es privat machen lässt. Ich glaube auch nicht, dass meine Freundin das ohne schlechtes Gewissen hätte machen können. Dafür ist ihr der Job auch zu wichtig. Denn dann hätte sie den Job im Salon ja riskiert.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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