Wegen Dispozinsen die Sparkasse wechseln?
Ich habe in der Zeitschrift Finanztest unter anderem einen Artikel gelesen, bei dem es um die Höhe der Dispozinsen ging, die von den Banken verlangt werden. Es ist schon erschreckend, wie dreist manche Banken sind, was den Zinssatz betrifft. Ich bin bei einer Sparkasse, und die wurde in dem Vergleich sogar als negativer Spitzenreiter aufgeführt. Ganze 15 Prozent (!) nehmen die mittlerweile an Dispozinsen bei bestimmten Kontomodellen, leider auch bei meinem.
Zwar sind die Zinsen inzwischen etwas gesenkt worden, aber ich finde sie nach wie vor zu hoch. Die DKB Bank bietet zum Beispiel einen Dispo für unter acht Prozent Zinsen an. Ansonsten bin ich aber ganz zufrieden mit meiner Sparkasse als Hausbank. Sollte ich trotzdem wechseln? Nur wegen der Dispozinsen? Wie geht ihr mit derartigen Gebaren der Banken um?
Es kommt doch auf die Art des Dispokredits an, wie hoch dann die Zinsen dafür sind. Denn es gibt zwei verschiedene Arten. Zum einen ist das der geduldete Disporahmen. Heisst die Bank nimmt es einfach hin, das man mal ins Minus rutscht. Entsprechend hoch sind die Zinsen dafür. Ich habe jetzt ein neues Geschäftskonto bei der Commerzbank eröffnet und dort werden satte 18.75% Zinsen berechnet, wenn ich mein Konto einfach ins Minus bringe.
Hat man aber einen eingeräumten Dispokredit, dann liegen die Zinsen deutlich darunter. Der Unterschied zum geduldeten Disporahmen liegt darin, das man mit der Bank vorher ein bestimmtes Limit vereinbart hat, welches man halt im Minusbereich des Kontos nutzen kann.
Die Höhe der Kosten für eine Dienstleistung ist doch selbstverständlich ein Grund, auch nach Alternativen zu schauen. Das bedeutet ja nicht, dass man automatisch und blind dem billigsten Angebot hinterher laufen muss. Aber sicher ist es so, dass wenn man z.B. in dem Fall regelmäßig die Überziehungskredite in Anspruch nehmen muss, diese Kosten ein gewisses Augenmerk verdienen!
Wenn man nun mit der Bank darüber spricht, dann sollte es möglich sein (gerade bei dem genannten Kreditinstitut) entsprechende Konditionen zu erhalten. Jedenfalls scheint es mir schon so, dass hier die gewöhnlichen Überziehungszinsen gemeint sind. Man hätte ja die Möglichkeit, sich einen Dispositionsrahmen einzurichten, welcher seinen üblichen Überziehungsbeträgen entspricht und dafür eben geringere Zinsen eingeräumt zu bekommen.
Der Nachteil bei z.B. Banken mit viel geringeren Dispozinsen kann der sein, dass einem der mögliche Dispositionsrahmen eben entsprechend gering eingeräumt wird. Hier sollte man wirklich genau aufpassen, bevor man sich allein auf die Prozentzahlen verlässt und hierüber Entscheidungen fällt. Denn ein Wechsel ist trotz enormer Zinsen nicht sinnvoll, wenn man persönlich sowieso nie in die Verlegenheit kommt, sein Konto zu überziehen. In so einem Fall muss man sich auch durch einen Finanztest nicht aus der Ruhe bringen lassen. Zumal offenbar alle anderen Dienstleistungen wunschgemäß abgerufen werden können.
Wenn du natürlich regelmäßig damit rechnest in den Dispo zu kommen würde ich auf jeden Fall wechseln. Ich bin auch bei der Sparkasse und mache mir deswegen keine Sorgen. Ich habe sicherheitshalber meinen Dispo sperren lassen damit ich gar nicht das Problem bekomme und bin mir trotzdem sicher das es nicht passieren würde da ich immer einen Überblick habe welche Kontobewegungen anstehen. Wenn du mit den sonstigen Leistungen der Sparkasse zufrieden bist solltest du dort auch bleiben.
nadpat hat geschrieben:Ich habe sicherheitshalber meinen Dispo sperren lassen damit ich gar nicht das Problem bekomme
Das "sperren" lassen ist aber hinsichtlich der Praxistauglichkeit nicht unbedingt die beste Lösung. Denn wenn es Dir mal passieren sollte, relativ knapp bei der 0 zu stehen, bringt der Überblick über den aktuellen Kontostand wenig. Denn es gibt Händler, Werkstätten aber auch Tankstellen, welche sich relativ viel Zeit mit der Abbuchung lassen. Wenn dann die Abrechnung daran scheitert, dass das Konto entsprechend eingerichtet ist, kommen u.U. höhere Kosten auf Dich zu, wie sie durch den Dispozins entstanden wären. Denn der Händler muss den dann nicht überwiesenen Betrag bei Dir anmahnen. Daher ist es nicht verkehrt, hier Spielräume nicht künstlich zu beschränken.
Wegen dem Zinssatz für einen Dispo würde ich die Bank nicht wechseln, denn ich nehme das nie in Anspruch. Ich finde den Zinssatz nun auch nicht übertrieben, denn immerhin handelt es sich dabei um einen Kredit, den dir die Bank ungefragt gibt und das, obwohl sie nicht wissen, ob sie das Geld je wieder zurück bekommen. Da finde ich es schon gerechtfertigt, dass der Zinssatz entsprechend hoch ist, das soll ja auch in gewisser Weise abschreckend wirken, damit nicht jeder einfach mal so sein Konto überzieht.
Meiner Meinung nach gibt es bei einer Bank wesentlich wichtigere Aspekte als den Zinssatz für den Dispositionskredit. Aber hier kommt es natürlich auch darauf an, ob du den Dispo überhaupt nutzt. Wenn du ein regelmäßiger Nutzer bist, dann hat das für dich sicherlich schon Sinn. Für mich wäre es vergebene Mühe, denn ich habe bisher noch nie mein Konto überzogen.
Wie häufig benutzt du denn den Dispo? Wenn das für dich nicht in Frage kommt dann können doch die Zinsen astronomisch sein weil du sie ja nicht bezahlen musst. Auch wenn du mit deiner Bank ansonsten sehr zufrieden bist wäre das nicht unbedingt ein Grund zum wechseln. Was nützt es wenn du bei einer anderen Bank ein paar Prozent weniger an Zinsen zahlst und dafür einige Kilometer bis zur nächsten Filiale fahren musst um kostenlos Geld ausgezahlt zu bekommen. Außerdem ändern sich diese Zinssätze sehr regelmäßig so dass es morgen schon wieder ganz anders aussehen kann.
Für mich wäre der Wechsel der Bank wegen horrender Dispo-Zinsen wirklich kein Grund. Rechne dir doch einmal aus wenn du mit 1000 Euro in den Miesen stehst was das wirklich ausmacht. Bei einer Bank mit 15 Prozent Zinsen sind das im Monat 12,50 Euro und bei einer mit 17 Prozent 14,16 Euro. Lasse es lieber nicht so weit kommen das du dein Konto überziehen musst, das ist immer besser.
hooker hat geschrieben:Für mich wäre der Wechsel der Bank wegen horrender Dispo-Zinsen wirklich kein Grund. Rechne dir doch einmal aus wenn du mit 1000 Euro in den Miesen stehst was das wirklich ausmacht. Bei einer Bank mit 15 Prozent Zinsen sind das im Monat 12,50 Euro und bei einer mit 17 Prozent 14,16 Euro. Lasse es lieber nicht so weit kommen das du dein Konto überziehen musst, das ist immer besser.
Das sollte man so aber nicht rechnen. Zum einen kann man ja mehrmals im Jahr den Dipso nutzen und zum anderen geht es ja auch um das Geschäftsprinzip. Für den einzelnen Kunden mag das jetzt nur ein Unterschied von ein paar Euro sein, aber für die Banken ist das dagegen schon ein riesen Unterschied der druchaus im Jahr einen zusätzlichen Millionengewinn bringen kann. Und wir reden ja hier nicht von Unterschieden von 2-3 Prozent, wie es bei den Zinsen, die wir für unsere Konten bekommen üblich ist, sondern von einer Spanne von 10 Prozent zwischen bestem und schlechtestem Angebot.
Natürlich sollte der Dispozinssatz nicht der einzige Grund sein, warum man eine Bank wechselt, gerade wenn man den Dispo eh fast nie oder nie benutzt, ist es relativ egal, wie hoch der ist. Ich würde daher auch meine Bank nicht auf Grund eines höheren Dispozinssatzes wechseln. Aber wenn man den schon mal braucht, dann kann das schon ein Grund sein zu wechseln. Natürlich müssen auch die anderen Rahmenbedingungen stimmen, sodass ein vernünftiges Gesamtpaket rauskommt. Aber es gibt ja nun nicht nur 2 oder 3 Banken, sondern mehr als genug, sodass man da auch eine für sich gute Bank mit günstigen Dispozinsen finden sollte.
Wir haben tatsächlich wegen der Zinsen des Dispositionskredites die Bank gewechselt. Bei unserer Sparkasse hatten wir einen regulären Dispositionszins von 12,75%, was ich extrem heftig hoch finde und sich auch entsprechend bemerkbar gemacht hat. Der Überziehungszins lag bei dieser Sparkasse übrigens bei stolzen 17% - für mich ist das Wucher. Gewechselt sind wir zu einer Bank, die für den Dispositionskredit Zinsen in Höhe von 9% und für die Überziehung 12% nimmt.
Das ist immer noch nicht der niedrigste erhältliche Zins, aber es rechnet sich enorm und die anderen Konditionen dieser Bank sind auch weitaus fairer und günstiger als die der Sparkasse, bei der wir vorher unsere Konten hatten. Insofern denke ich, dass man sich tatsächlich mal informieren sollte, denn die Konditionen der einzelnen Banken gehen stark auseinander und ich kenne keine einzige Sparkasse, die im Hinblick auf Dispositionskredite günstige Zinsen bietet. Hingegen sind hier wohl die Internetbanken recht gut aufgestellt, ich habe mich allerdings nicht so lange mit dieser Thematik auseinandergesetzt, dass ich Dir außer der Bank, bei der wir nun sind, einen Tipp geben könnte.
Wenn Du mit Deiner Sparkasse zufrieden bist, aber über die Dispositionskreditzinsen Beschwerden hast, würde ich sagen, dass Du wohl eben doch nicht zu 100% zufrieden mit den Konditionen bist. Eine andere Bank, die günstigere Dispositionszinsen anbietet, muss nicht in allen anderen Punkten schlechter sein als die Sparkasse. Vielleicht versuchst Du es also erstmal, indem Du zweigleisig fährst und ein Konto bei der von Dir favorisierten Bank als Gehaltskonto eröffnest, auf das Du Deinen Dispositionskredit verlagerst, mit dem Du den Dispositionskredit bei der Sparkasse zurückzahlst und ihn dann bei der neuen Bank zurückführst.
Parallel behältst Du Dein Girokonto bei der Sparkasse, zu dem Du zurück wechseln kannst, wenn Dein Dispositionskredit bei der DKB oder eben der Bank, zu der Du gewechselt bist, bezahlt ist. So wärst Du nicht ganz in der Luft hängend, wenn sich die neue Bank auch in irgendeinem Punkt als kritikwürdig erweisen sollte.
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