Drogendealer tricksen mit Zusatzstoffen

vom 01.05.2011, 14:53 Uhr

Mir geht es hier nicht allgemein um Drogen, sondern um die Drogen, die durch Zusätze noch gefährlicher sind, weil Dealer sie extrem mit chemischen Substanzen und geheimen Zusatzstoffen gestreckt haben. So kaufen sie im Supermarkt und der Apotheke Zutaten für vielleicht 70 Euro. Kurze Zeit später haben die, durch die gekauften Zutaten gestreckten Drogen, einen Mehrgewinn von über 3.000 Euro gemacht.

Der Dealer kauft Haarspray, eine Schuhcreme-Tube, mehrere Kilo Milchpulver, einige Packungen Schmerzmittel, die Paracetamol enthalten und Acetylsalicylsäure. Die Streckmittel mischt er den illigalen Substanzen bei, zum Beispiel Kokain, Cannabis, Crystal Meth. Dadurch erhöht sich sein Gewinn. Die Dealer mixen in privaten Chemielaboren die Drogen zusammen. Durch die Schmerzmedikamente, die frei verkäuflich sind, erhöht sich der Gewinn enorm.

Die Anbaugebiete von Heroin und Kokain liegen zu 95 Prozent in Afghanistan und Kolumbien. Nicht selten sind es vom Anbaugebiet zum Konsumenten 15 bis 20 Stationen. So erhalten die Produzenten ( Bauern und Transporteure) nur 2,5 % zusammen vom Gesamterlös zum Beispiel Kokain pro Kilo. 13 % erhalten Händler, die das Kokain ins Ausland bringen. Auf 15 % kommen die Verteiler in den Zielstaaten. Den Rest von fast 70 % teilen sich die Dealer - regional und Straßen- . So geht die Reinheit der Droge verloren, Alle Zwischenstationen verdienen mit. Das heißt, bei weniger Zwischenstationen ist der Stoff reiner.

Drogen wie Cannabis, die aus den Niederlanden kommen, haben öfter fünf oder mehr Zwischenstationen, von den Plantagen bis zum Straßendealer. Der pflanzlichen Droge werden Strecksubstanzen beigemischt, wie Haarspray, Sand und Blei. Ganz gefährlich wird es, wenn mit zermahlenen Bleipartikeln gestreckt wird.

Um eine Vergiftung zu bekommen, reicht oft ein Joint. Das Metall verdampft bei einer Temperatur bis zu 1200 ° C im Zentrum des Joints. Beim Inhalieren gelangt das Gift sofort ins Nervenzentrum. Das kann dazu führen, dass das Herz still steht. Wenige Milligramm reichen aus, den Körper mit Blei zu vergiften. Beispiel: Leipzig 2007, Dealer hatten Cannabis mit Blei gestreckt. Wenige Tage später wurden 35 Konsumenten in Krankenhäuser eingeliefert. Alle hatten eine Bleivergiftung.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



In der neuen "TV14"-Fernsehzeitschrift stand dieser Bericht auch drin und ich muss sagen, dass mich das sehr erschüttert hat. Nicht genug, dass Drogen sowieso schon gefährlich sind, sind diese Zusatzstoffe noch ungesünder und können noch eher zum Tod führen. Mich hat das schon erschreckt.

Sicher könnte man nun sagen, dass die Leute selber Schuld sind, die Drogen nehmen. Aber es ist eben eine Krankheit, die von vielen Menschen einfach nicht verstanden wird. Den Leuten muss geholfen werden. Sie werden durch diese Zusatzstoffe aber so krank, dass ihnen auch mit einem Entzug nicht geholfen ist. Es ist schon schrecklich so etwas.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Sicher könnte man nun sagen, dass die Leute selber Schuld sind, die Drogen nehmen. Aber es ist eben eine Krankheit, die von vielen Menschen einfach nicht verstanden wird. Den Leuten muss geholfen werden. Sie werden durch diese Zusatzstoffe aber so krank, dass ihnen auch mit einem Entzug nicht geholfen ist. Es ist schon schrecklich so etwas.

Es ist eine Sucht, die eben eine spezielle Art einer Krankheit darstellt. Diesen Fakt muss man allerdings auch erst einmal verstehen, bevor man überhaupt zu dem Problem mitreden kann.

Der Betroffene muss von selbst die ersten Schritte machen und kein Staat oder ein Familienangehöriger. Zusatzstoffe hin oder her das Problem sind und bleiben die Drogen. Die Personen die den Entzug wirklich und ehrlich wollen, werden gute Erfolgsaussichten haben keine Frage.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe nicht bestritten, dass es Drogen sind und bleiben. Aber dennoch ist eine Drogensucht eine anerkannte Krankheit, die schon ohne diese Zusatzstoffe schlimm genug ist. Wenn du meinst, dass es eine Sucht ist, die eine spezielle Art von Krankheit darstellt, dann schreibe doch welche Art von Krankheit diese Drogensucht ist.

Drogendealer sollten sowieso hart bestraft werden. Aber wenn sie noch Zusatzstoffe mit reinmischen, sollte die Strafe für Drogendealer noch höher sein.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Drogendealer sollten sowieso hart bestraft werden. Aber wenn sie noch Zusatzstoffe mit reinmischen, sollte die Strafe für Drogendealer noch höher sein.

Je härter die Strafe nämlich ausfällt, desto extremer wird danach die Tatbegehung werden. Das hat dann für die Dealer eine gewisse Logik, denn ist die Strafe härter haben sie nur noch wenig zu verlieren. Diesen Gedankengang sollte sich eigentlich jeder direkt machen, der in diesem Bereich härtere Strafen fordert.

Die Drogensucht ist eine spezielle Krankheit, denn es handelt sich hierbei um eine Persönlichkeitsstörung mit einer gleichzeitigen Impulskontrollstörung. Auch diesen Fakt muss man wissen, wenn man süchtige Personen auch wirklich helfen will.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde, dass Diamante Recht hat. Drogensüchtig wird man erst, wenn man Drogen genommen hat. Und dass man sie nimmt, dafür sorgen die Dealer. Wenn sie meinen, einen Drogengefährdeten an der Angel zu haben, lassen sie nicht mehr locker, bis er so weit ist, dass er aus eigener Kraft nicht mehr aus der Abhängigkeit herausfindet.

Alleine die Drogen machen den Körper und die Psyche kaputt. Als wenn das noch nicht reichen würde, mischen sie noch gefährliche Zutaten in die Drogen. Es ist wirklich traurig. Die Strafen für Drogendealer sind in der Tat viel zu milde. Es müßte eine andere Art von Strafe sein. Aus dem Gefängnis sind sie viel zu schnell wieder in der realen Welt, wo sie da weitermachen, wo sie bei Inhaftierung aufgehört haben.

Man kann den Dealern doch nicht eine milde Strafe aufbrummen, nur weil man davon ausgehen muss, dass sie nach Freilassung noch schlimmer werden als vorher.Auch mir tun die Drogenabhängigen leid.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Cid hat geschrieben:Man kann den Dealern doch nicht eine milde Strafe aufbrummen, nur weil man davon ausgehen muss, dass sie nach Freilassung noch schlimmer werden als vorher.Auch mir tun die Drogenabhängigen leid.

Wer schreibt denn hier etwas von milderen Strafen? Wer Drogen nimmt macht das aus freien Willen, denn das verhält sich genau so wie das Rauchen und nicht anders. Deshalb ist auch jeder Süchtige an seiner Sucht selber Schuld.

Es stehen doch mit Sicherheit keine Personen irgendwo, die mir das Zeug gegen meinen Willen eingeben. Klar werden beispielsweise in Getränken Drogen gemischt, aber wer dias nicht will passt eben auf sein Getränk auf. Man muss hierbei auch immer die realen Tatsachen sehen, denn ein Markt ist vorhanden sonst würde das Zeug niemand verkaufen.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Das ist doch ein alter Hut mit den Zusatzstoffen, dass weiß ich sogar obwohl ich nichts mit Drogen am Hut habe. Nicht umsonst spricht man auch von den unterschiedlichen Reinheitsgraden und dass die Staatsanwaltschaft immer den Reinheitsgrad bestimmt bevor es zu einer strafrechtlichen Verfolgung kommt ist auch bekannt.

Ich bin überzeugt dass viele Abhängige die Drogen auch nicht besonders gut vertragen würden wenn der Reinheitsgrad plötzlich viel höher ist als sie es gewohnt sind oder die Drogen ungepanscht sind. Gerade bei Heroinabhängigen kommt es öfters zu Todesfällen weil sie unbekannterweise auf einmal sich einen reineren Stoff spritzten.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Drogendealer sollten sowieso hart bestraft werden. Aber wenn sie noch Zusatzstoffe mit reinmischen, sollte die Strafe für Drogendealer noch höher sein.


Ich denke nicht, das härtere Strafen da was bringen, denn gestreckt werden die Drogen ja eh und das ist das Problem. Wenn man dann den erwischten Dealern auch noch härtere Strafen aufbrummt, dann fällt für die Süchtigen ja auch ein Verkäufer weg und somit gelangen diese wahrscheinlich auch schneller in die Beschaffungskriminalität. Ausserdem mischt jeder Dealer diese Zusatzstoffe hinein und ich glaube, dieses Problem wird man niemals lösen können.

Es liegt ja auch an dem Süchtigen selber, das es bei ihm im Kopf klick macht und er von so etwas wegkommen möchte, denn nur dann kann man ihm helfen. Wenn man Drogenabhängige im näheren Umkreis hat, dann weiß man, das es nicht leicht ist und das man da sehr viel Kraft für benötigt.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mir ist es nicht neu, dass Dealer ihre Drogen strecken. Es würde mich auch wundern, wenn sie es nicht machen. Drogendealer sind gehässige Menschen und diese denken in fast allen Fällen nur an das Geld. Dadurch, dass sie die Drogen strecken, können sie sehr viel mehr Geld verdienen und machen dann einen noch höheren Gewinn.

Aber das beweist mal wieder, dass die Drogen noch gefährlicher und giftiger sind, als immer angenommen wird. Wenn also einer der Drogendealer noch an der Droge experimentiert hat, dann kann es sein, dass man sogar schon von einer Dosis stirbt.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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