Wie mit hinterbliebener Katze umgehen?
Meine Freundin hatte bis gestern Nachmittag zwei Katzen. Beide sind mehr oder weniger zusammen aufgewachsen. Felix haben sie als ein-jährigen Kater von der Katzennothilfe geholt und Mikesch zum selben Zeitpunkt als Kitten, ebenfalls von der Katzennothilfe. Mikesch kennt Felix also sein ganzes Leben lang. Er hat 12 Jahre mit ihm verbracht und sie sind auf oft draußen zusammen herumgelaufen und Felix hat Mikesch immer geholfen, wenn dieser vermöbelt wurde von anderen Katzen. Nun ist Felix aber tot und wir wissen nicht, was wir mit Mikesch machen sollen. Er hat am Katzenkorb geschnuppert, in dem Felix drin war und hat sich dort hinein gelegt, obwohl er diese Kiste hasst.
Was würdet ihr nun mit ihm machen? Eine neue Katze dazu holen? Mikesch ist kastriert, es würde also keinen Unterschied für meine Freundin und ihre Familie machen, ob Kater oder Katze. Sollten sie eine Babykatze nehmen, damit Mikesch sie akzeptiert oder kann man Katzen auch im höheren Alter aneinander gewöhnen?
Zuerst einmal sollte deine Freundin sich verstärkt dem Kater zuwenden und sich um ihn kümmern, so dass er noch weiß, dass da noch jemand ist. Und natürlich sollte sie ihm auch Zeit geben, den Tod zu verarbeiten. Es ist wie bei Menschen, am Anfang ist man niedergeschlagener und braucht Zeit, um es zu verarbeiten, wenn eine wichtige Person verschwindet, dasselbe gilt auch für Tiere. Außerdem sollte deine Freundin selbst erstmal den Tod verarbeiten. Du schreibst, dass sie bis gestern Nachmittag zwei Katzen hatte, dass heißt ja dann wohl, dass der Kater erst gestern oder heute gesorben ist. Das A und O ist also erstmal, einige Tage oder Wochen verstreichen zu lassen.
Sollte sie wirklich vvorhaben, sich eine zweite Katze anzuschaffen, dann muss sie viele Dinge beachten. Die Frage ist, ob Mikesch eine neue Katze in seinem Leben akzeptieren würde. Er scheint ja schon relativ alt zu sein und da sollte man sich fragen, ob es überhaupt sinnig wäre, ihn mit einer neuen Katzte zusammenzubringen. Das könnte auch schlecht ausgehen und dann müsste die andere Katze eventuell wieder weg. Eine junge Katze würde ich nur empfehlen, wenn der Kater noch relativ fit ist und noch Spaß daran hat herumzutollen. Aber auch das ist schon grenzwertig, weil der Altersunterschied eigentlich nicht zu groß sein sollte.
Besser wäre hier dann ein ältere Katze. Man kann auch ältere Katzen aneinader gewöhnen, wenn sie ein paar Dinge beachtet. Wichtig ist es, zu wissen, dass es sehr nervenaufreibend sein kann. Deine Freundin sollte sich am besten eine Katzen mit ähnlichem Charakter, wie den ihres Katers anschaffen. Wie sie das ersste Zusammentreffen gestaltet ist ihr überlassen. Sie kann die eine Katze im Korb lassen, während die andere ihn begutachten kann. Sie kann die beiden aber auch gleich aufeinander loslassen, das hängt einfach von der Situation und den Katzen ab.
Wichtig ist, dass sie niemals eingreifen darf, wenn sie sich anfauchen oder gar kämpfen. Das ist normal, denn Katzen wollen ihren Rang und ihren Revier abklären und hier kommt ja eine ganz neu Katze in das Revier ihres Katers. Sie sollte sie für solches Verhalten nicht bestrafen, sondern eher dafür sorgen, dass sie öfter mal mit den beiden zusammen spielt, so dass sie sich aneinander gewöhnen können. Nach ein paar Wochen, sollte sie sich dann verstehen. Soltle es nicht der Fall sein, muss sie in Betracht ziehen, die neue Katze wieder zurückzugeben, aber das ist das Risiko bei einer solchen Entscheidung.
Auch Tiere trauern, wenn sie jemanden verloren haben. Es kann gut sein, dass er keine andere Katze neben sich akzeptiert. Genauso gut kann es aber sein, dass er einsam ist und sich über einen Artgenossen freuen würde. Wie er genau nun reagiert, vermag keiner zu sagen.
Ich persönlich wäre schon für den Versuch einer Vergesellschaftung mit einer zweiten Katze. Schafft man sich dann aber eine jüngere Katze an, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man wieder an diesen Punkt kommen wird, wo man vor der Entscheidung steht, ob man sich erneut eine zweite Katze holen soll oder nicht. Ich wäre daher wohl auch eher für eine ältere Katze.
Holt man sich eine Katze aus dem Tierheim, tut man dieser nicht nur etwas gutes.. man kann auch schauen, wie die beiden sich verstehen und wenn es gar nicht klappt,... immerhin weiß man, dass das Tierheim sie problemlos in solch einem Notfall zurück nehmen würde.
Vielleicht bin ich hier derjenige, der scheinbar nicht mit den Tieren mitfühlt. Aber ich würde doch darum bitten, die menschliche Gefühlswelt (die ja in vielen Belangen nicht wirklich einfach ist und mit Sicherheit großen Anteil am Unglück der Welt hat) auf die Tiere zu übertragen! Ich frage mich gerade, wie man denn darauf kommt, dass auch ein Tier hier eine Art Trauerzeit hat bzw. etwas wie Trauerschmerz oder ähnliches empfinden könnte. Hier ist ein Tier - genauer: eine Katze -, an welches sich eine andere Katze gewöhnt hat, gestorben. Niemand vermag hier zu sagen, dass das fehlen der anderen Katze nicht sogar zu einem Hochgefühl führt, nachdem das Revier nun nicht mehr geteilt werden muss. Außerdem ist nicht klar, wie lange überhaupt das Bewusstsein, dass jetzt eine andere Katze "fehlt" gegeben ist.
Mit der "hinterbliebenen" Katze sollte doch so umgegangen werden, wie es üblich ist. Aber ohne Trauerbekundungen oder ähnlichem. Und ob man nun eine weitere Katze (also eine Ersatzkatze) anschafft oder nicht sollte nicht vom Wohl der gebliebenen Katze abhängig sein. Wenn man sich gar nicht mehr sicher ist, überhaupt noch eine Katze haben zu wollen, dann sollte man tunlichst keine neue Katze besorgen, um die alte glücklich zu machen. Ebenso sollte das Herrchen oder das Frauchen eine Katze nach eigenem Wunsch aufnehmen und sich eben nicht nach den Wünschen einer Katze richten. Selbstverständlich kann es dazu kommen, dass die alte Katze eine neue nicht akzeptiert bzw. das eigene Hoheitsgebiet verteidigt. Aber auch hier bin ich mir sicher, dass es irgendwann zu einer Gewöhnung kommen wird und sich die Sache so einspielt, wie es offenbar vorher war!
derpunkt hat geschrieben:Niemand vermag hier zu sagen, dass das fehlen der anderen Katze nicht sogar zu einem Hochgefühl führt, nachdem das Revier nun nicht mehr geteilt werden muss.
Also Trauergefühle sprichst Du Katzen ab, aber andere menschliche Gefühlsregungen hältst Du schon für möglich - das finde ich sehr widersprüchlich, wenn ich auch Trauer für übertrieben halte.
derpunkt hat geschrieben:Außerdem ist nicht klar, wie lange überhaupt das Bewusstsein, dass jetzt eine andere Katze "fehlt" gegeben ist.
Natürlich merkt die eine Katze, dass eine andere fehlt. Wer schon einmal zwei Katzen hatte und ein davon verstarb, der weiß, dass Katzen durchaus merken, dass der Artgenosse fehlt. Bei uns war das nämlich vor drei Jahren der Fall und der verbliebene Kater war nicht der alte.
Ich würde die Katze trotz allem aber nicht sonderlich anders behandeln als sonst. Denn den Verlust des Artgenossen kann man doch nicht ersetzen. Auch die Anschaffung einer weiteren Katze kann den Verlust nicht so einfach ersetzen.
Trotzdem würde ich auf lange Sicht wieder eine zweite Katze anschaffen. Wir haben knapp zwei Monate gewartet und zu Anfang war die Gewöhnung der beiden etwas schwierig. Aber gerade bei einem schon erwachsenen Tier und einem Katzenwelpen hat das wenig mit dem vorherigen Verlust zu tun sondern ist ja prinzipiell schwerer. Die beiden Kater sind aber inzwischen unzertrennlich, der jüngere hat auch die Rolle seines Vorgängers eingenommen. Schon daher war es für den älteren Kater gut, dass wieder ein Artgenosse auf den Hof kam.
Ich denke einfach, dass deine Freundin ihrer Katze nun Zeit geben sollte, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Katze eben auch um ihren Partner trauert und da nun sofort für Ersatz zu sorgen, halte ich irgendwie für falsch. Man sollte der Katze eher noch Zeit geben und dann schauen, wie sie sich weiterhin verhält. Viele Tiere verweigern auch das Fressen, wenn ihr Partner gestorben ist, andere leben aber auch einfach normal weiter als wäre nichts gewesen und interessieren sich nicht wirklich für eine solche Situation.
Daher erst einmal abwarten und sich normal um die Katze weiter kümmern. Viele Katzen leben aber lieber zu zweit oder mit noch mehreren und dann ist es schon besser, wenn man später noch einmal eine Katze anschafft. Ich würde dann wohl eher eine Katze nehmen, welche ungefähr gleich alt ist, da es sonst ewig so weiter gehen würde und man eigentlich immer eine zweite Katze dazukaufen müsste. Man muss dann eben schauen, wie diese sich verstehen und wenn sie nicht klar kommen, sollte man sich eben die Option offen halten, dass man das Tier wieder zurückgeben kann.
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