Frontlines - Fuel of War
Von Kaos Studios, die ja für ihre Mitarbeit an Battlefield 2 jedem ein Begriff sein sollten kommt vielleicht bald der nächste Shooter in einem ähnlichen Gewand: Frontlines Fuel of War soll vor allem fetzige virtuelle Schlachten mit einem Mix aus Solo und Multiplayer bieten.
Das Szenario ist in eine dystopischen Welt angesiedelt – das Öl ist (mal wieder) im Jahr 2024 fast alle, die Menschheit kämpft durch elendige Zustände ums Überleben und nun fetzen sich die „Weststaaten“ (= NATO) und die Rotstern Allianz (Russland & China) in Turkmenistan um die letzten Reserven. Als Teil einer Elitetruppe ist es die Aufgabe des Spielers durch siegreiche Schlachten immer weiter in das Herz des Feindeslandes durch das verschieben der Hauptkampflinie vorzudringen – Frontlines macht also den Namen zum Programm. Das Intro wirkt erst einmal ziemlich lahm – Einzelbilder mit Überblendungen ineinander passen ganz und gar nicht zum gängigen Moviecharme aktueller Spiele, doch schafft es zusammen mit der anschließenden Rendersequenz schon mal ein düsteres Gefühl. Und vom Intro geht`s direkt in den Kampf gegen zahlreiche Feinde zu Fuß und in Fahrzeugen die man fleißig auseinandernehmen darf - ab und zu gibt`s mal eine Pause durch Zwischensequenzen die aber eher zu vernachlässigen sind.
Wer es bisher gewohnt ist, nach dem Ableben in Solospielen laden zu müssen, der wird hier auf eine neue Innovation stoßen – denn man ist in Frontlines austauschbar, also sobald man den virtuellen Tod stirbt respawnt man à la MultiPlayer an einer bestimmten Stelle im Spiel wieder statt laden zu müssen um sich wieder ins Gefecht zu stürzen. Das verleitet natürlich zu Himmelfahrtsaktionen, aber die Zahl der Respawns ist begrenzt, je nach Schwierigkeitsgrad und Levelgröße. Ähnlich wie bei Battlefield kann man vor dem Respawn eine neue Klasse auswählen und bedingt einen Respawn Punkt – sollte dieser eingenommen sein, sonst ist schnelles marschieren angesagt. Ähnlich wie bei Battlefield gibt`s an manchen Respawn Points mal nix zu holen und mal einen Fuhrpark mit verschiedenen Einheiten. Im Grunde machen alle Spaß bis auf den Helikopter der einen eher durch das Spiel eiern lässt anstatt etwas zu bringen.
Da das ganze in der Zukunft spielt gibt es natürlich jede Menge SciFi Krimskrams wie Energiegeschütze und Co, auch wenn herkömmliche Waffen nicht zu knapp vorhanden sind. Ergänzt wird das Sortiment durch Drohnen, die von der Aufklärung bis zur Offensive / Defensive je nach Art genutzt werden können. Realismus sollte man also keinen erwarten – man kann z. B. auch beladen wie ein Esel immernoch fleißig und unbegrenzt lange sprinten anstatt immer mal verschnaufen zu müssen. Das Aiming ist im Grunde auch ziemlich witzlos, denn statt gut gezielten Schüssen und Feuerstößen bringt es mehr, einfach nur draufzuhalten und das Magazin zu leeren – die Waffen verziehen und streuen kaum im Gegensatz zu anderen Shootern was schnell in sinnloser Ballerei endet und anspruchsvollen Spielern ein wenig die Freude trübt. Die Gegner und Mitkämpfer sind auch nicht gerade die klügsten was den ganzen Aspekt noch verstärkt, vor allem die KI der Mitstreiter ist erbärmlich. Man kann sich fast immer sicher sein, dass diese im Weg rumstehen, Schießbudenfiguren abgeben oder Stellungen einfach nicht besetzen obwohl sie keine 10 Meter davon entfernt sind was oft frustriert – zumindest passiert das auch beim Gegner ab und zu, nur lange nicht so oft.
Die Grafik ist so lala, es gibt besseres, es gibt schlechteres. Gerade in Wüstenszenarios kommt man schnell ins Gähnen, im Grunde sind nur die Ortschaften, wenn man mal in eine kommt, detailreich – auch wenn es hier und da ein paar nette Gimmicks gibt, z. B. zerbröselnde Betonwände. Und obwohl man offline einen Pseduo MultiPlayer Shooter spielt mit recht dämlichen Mitspielern hat man wohl an eines gedacht – denn irgendwie hat man immer das Gefühl das Spiel würde laggen, also Eingaben werden immer leicht verzögert umgesetzt.
Wer Call of Duty 4 hat, soll dabei bleiben – bei Frontlines Fuel of War bekommt man im Grunde weniger geboten und irgendwie, obwohl nett inszeniert, ist es immer ein wenig langweilig. Das einzige was an Frontlines reizt sind die Fahrzeuge – ansonsten ist es eher mau.
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