12-jährigen das Programmieren beibringen - wie?

Mir wurde die Bitte eines Gymnasiums herangetragen, den 6. und 7. Klassen das Programmieren heran getragen. Dieser Bitte möchte ich gern entsprechen, da zum einen fundierte Fachkenntnisse in vielen Programmiersprachen vorhanden sind und zum anderen ich das auch als Herausforderung ansehe. Dennoch stellen sich mir einige Fragen hierzu und möchte gern eure Meinung hören.

Wie bringt man 12-jährigen Kindern das Programmieren bei und mit welcher Programmiersprache sollte man anfangen? Ist C++ zu empfehlen oder doch zu schwierig? Kennt jemand gute Webseiten, die dieses Thema ausführlich behandeln?

Es ist sicher ein gewaltiger Unterschied, ob man Erwachsenen oder Kindern diese Thematik näher bringt. Ziel ist es auch, den Kindern Spaß beim Programmieren empfinden zu lassen.

Hallo.

Mein Vater hat mir früher, als ich auch so 10-12 war, versucht C, bzw. C++ beizubringen, mit wenig Erfolg. Das Problem lag darin bei mir, dass ich von meinem Programmieren zu wenig gesehen habe. Alle zwei Minuten habe ich nach 3D-Spielen gefragt und so weiter. Deshalb bietet es sich meiner Meinung nach an, den Kindern etwas beizubringen, von dem man schnell was sieht.

Das Ziel sollte es ja von der Unterrichtseinheit nicht sein, aus den Kindern Hochleistungsprogrammierer zu machen, sondern eher das Interesse an Computern und Programmiersprachen zu wecken. Daher bietet sich vielleicht Delphi an (ich glaube die Programmiersprache dazu ist Pascal), weil man dort sehr leicht einfache Formular-Anwendungen programmieren kann. Delphi wird in meiner Umgebung auch oft an Schulen gelehrt.

Eine andere Alternative wäre Webprogrammierung. Also kurzer Einstieg mit HTML, evtl. JS, und danach PHP und MySQL. Dort kann man auch sehr schnell etwas sichtbares "programmieren". Das sind zwei Möglichkeiten, die sich meiner Meinung nach gut anbieten, um Kindern das Programmieren ein wenig näher zu bringen.

Am besten bringst du solchen Schülern erst mal eine Webprogrammierung bei. Diese sind meist sehr einfach und ich denke, dass die Schüler daran schnell gefallen finden. Eine C beziehungsweise mit einer C++ Programmierung zu beginnen finde ich für den Anfang viel zu kompliziert. Ich meine auch mal irgendwo mal Programme gesehen zu haben, womit man ganz einfach etwas programmieren kann. Was du vielleicht auch machen kannst, ist mit einfachen Windows mitteln einen kleinen Befehl zu programmieren. Wie zum Beispiel eine Art Shutdown. Damit der Computer sich ab einer bestimmten Zeit von selber ausschaltet. Mehr würde mir da im Moment auch nicht einfallen für einen einfachen Einstieg in die Programmierwelt.

C++ ist auf jeden Fall zu kompliziert für dieses Alter, immerhin scheuen sich auch viele Erwachsene davor, diese Programmiersprache zu lernen - zu recht, wie ich finde. Es gehört viel theoretisches Wissen dazu, dass ein 12-jähriger einfach noch nicht hat. Es wäre deswegen sinnvoller, ihn langsam an die Programmiersprachen heranzuführen, etwa mit einem Programm, dass vornehmlich visuell arbeitet. Ich habe gute Erfahrungen mit LOGO gemacht, da man dort direkte Resultate sieht und erste Algorithmen lernt. Danach kann man auf "richtige" Programmiersprachen umsteigen, aber nur sachte und mit genügend Zeit.

Also ich persönlich halte C++ irgendwie auch zu kompliziert für Kinder um die 12 Jahre. Sollte das Kind sowieso noch nie mit Programmieren zu tun gehabt haben, dann würde ich auch erst mal zu einem einfachen Programm raten. Ich habe damals mit QBasic angefangen und später dann ein bisschen Turbo Pascal im Informatikunterricht. Mittlerweile komm ich auch ganz gut mit Visual Basic, C und C++ klar, doch wenn ich mir gerade vorstelle, schon mit 12 Jahren mit diesem Sprachen konfrontiert worden zu sein, wird mir ein bisschen schummrig.

Zu Beginn würde ich auch auf Sachen zurückgreifen, die für Neueinsteiger, besonders Kinder geeignet sind. Da wären zum einen das bereits genannte „LOGO“ oder das neuere „Scratch“.
In der Ausgabe 13/10 des Computermagazins „c’t“ gab es eine DVD mit einer Softwarekollektion für Kinder, unter anderem auch für Programmierung. Leider ist diese Ausgabe natürlich schon nicht mehr im Handel, aber vielleicht gibt es jemanden im Bekanntenkreis, der sie besitzt. Außerdem kann man die Zeitung ja über die offizielle Homepage nachbestellen, falls daran Interesse besteht.

Man muss sich ja nicht die ganze Zeit mit solchen Programmen aufhalten, doch gerade bei 12jährigen sollte der Spaß erst mal im Vordergrund stehen und ich weiß nicht, ob das bei Sprachen wie C++ gegeben ist. Besonders weil höhere Programmiersprachen doch erst einiges an Theoriewissen erfordern, könnte ich mir vorstellen, dass diese für einen ersten Überblick eher ungeeignet sind.
Wenn die Grundlagen soweit verstanden worden sind, kann man sicher einen Schritt weiter gehen.

Es gibt sehr gute Programmierbücher für Kinder, bei denen Kindern Programmieren spielerisch näher gebracht wird. Ich selbst habe sie in meiner Anfangszeit verwendet, und schaue auch heute noch ab und zu hinein. Aber was sehr wichtig ist, du solltest das Kind nicht überfordern.

Zeig den Kindern vielleicht zuerst wie so ein erstes Programm aussehen könnte. Damit sie sich nicht allzu enttäuscht sind, wenn es nicht gleich ans umfangreiche grafische Programmieren geht, wie sie es vielleicht auf PC-Spielen kennen.

Du könntest durchaus mit Pascal anfangen. Der Vorteil darin ist, dass diese Programmsprache sehr strukturiert und daher recht leicht zu lernen ist.Von Visual Basic und Makro-Programmierung würde ich komplett die Finger lassen weil das in Klick-Probiererei ausarten könnte und nicht wirklich eine Programmiergrundlage bietet.

Auch Assembler-Sprachen sind für Kinder nur bedingt geeignet. HTML ist keine Programmiersprache, sondern eine Layoutsprache und hat mit Programmieren absolut gar nichts zu tun. HTML war meine erste Layoutsprache und ich muss sagen, dass der Weg vom HTML zum richtigen Programmieren richtig steinig war, besonders weil man teilweise anfängt in HTML zu denken und nicht in der Programmiersprache, die man lernen soll.

Eine andere Programmiersprache wäre natürlich auch noch Delphi. Der Vorteil bei dieser Programmiersprache wäre, dass die Kinder recht schnell Erfolge sehen würden und daher vielleicht motivierter bei der Erlernung werden. Dann gibt es natürlich noch Python, extrem leicht zu erlernen und ideal für Anfänger, vielleicht auch für die Kinder, denen du das Programmieren nahebringen willst. Zu Python gibt es übrigens auch sehr kindgerechte Bücher.

Also ich finde, Visual Basic ist einfach zu erlernen. Es gibt gegenüber von C++ auch keine Nachteile, welche für Schüler der 1. Sekundarstufe nennenswert sind. Ich habe auch mal mit Visual Basic angefangen und fand es ziemliche einfach. Natürlich gibt es auch ganz einfache Oberflächen, wie zum Beispiel Labview, was aber meiner Meinung nach überflüssig ist. Aber es sollte eine aktuelle Version von Visual Basic verwendet werden, entweder 2008 oder 2010!

Ich würde das Pferd nicht von hinten aufzäumen und fragen, welche Sprache man 12- bis 14-Jährigen beibringen kann. Sondern sinnvoller ist es, zu hinterfragen, welche Entwicklungsumgebungen schon vorhanden sind und welche Möglichkeiten bestehen, neue Software zu beschaffen - hier wären die finanziellen Möglichkeiten besonders zu beachten. Denn im Prinzip kann man mit den heutigen Entwicklungsumgebungen auch jüngeren Personen recht einfache das Programmieren einfacher Anwendungen beibringen.

Ansonsten finde ich Small Basic eine ganz gute Möglichkeit, das Programmieren zu lernen - siehe auch Small Basic - Spielerisch Programmieren lernen. Denn damit hat man schnell Erfolgserlebnisse, kann aber auch gut auf diesen Erkenntnissen aufbauen.

Die Kinder können ja schon etwas Englisch, was schon mal gut ist für den Anfang. Ich finde C++ oder Java jedoch zu schwer. Ich fange jetzt am Ende des ersten Ausbildungsjahr zum Anwendungsentwickler erst mit Java an.

Ich würde dir raten mit der Serverbasierenden PHP-Sprache anzufangen. Wir haben das bis jetzt in der Schule gelernt da die Grundlagen wie bei den meisten anderen Sprachen auch sind. Bei PHP muss man nicht so viel beachten, zum Beispiel bei der Variabel Definierung. Man muss einfach die Variable erstellen und einen Wert, String oder sogar ein Ergebnis. Wobei man bei Java oder vergleichbaren immer den Typ des Variableninhalts noch angeben muss.

Mit C++ brauchst du bei den Kindern erst gar nicht erst anfangen. Das ist viel zu kompliziert. Du solltest ganz langsam anfangen, am besten mit den etwas einfacheren Programmiersprachen wie Python oder Visual Basic. Geh das ganze aber locker an. Das ist für die Kinder etwas komplett neues und sie wissen nicht einmal was auf sie zu kommt. Du musst es irgendwie schaffen, den Kindern die Basiskenntnisse spielerisch beizubringen. Leider weiß ich auch nicht wie man das anstellen soll, ich habe ja selbst nur ein wenig Programmiererfahrung. Es gibt im Netz aber viele Programmiersprachen und auch viele Abwandlungen, dort gibt es für Einsteiger leicht verständliche Anleitungen.

Am besten schaust du mal auf Google nach. Es gibt besonders viele "Basic" Programmiersprachen, die oftmals leicht zu erlernen sind. Schau dich mal um und vielleicht findest du dann was passendes. Mit C++ würde ich jedenfalls auf keinen Fall beginnen. Das ist viel zu schwierig.