Zurück nach Hause

vom 27.04.2011, 14:08 Uhr

Ich wohne seid ca. einem Jahr mit meinem Freund und unseren zwei Kindern (2 und 4) in Marburg. Es kriselt schon länger in unserer Beziehung und ich war schon oft kurz davor mich zu trennen, aber dadurch dass die Kinder sehr an ihren Vater hängen habe ich mich bis heute nicht getrennt. Nun ist es aber zur Zeit so, dass wir zwar oberflächlich gut miteinander auskommen aber unsere Beziehung in jeder Beziehung nur noch oberflächlich ist.
Ich werde immer nur angemotzt und ich finde diese ganze Situation ganz unerträglich und ich werde mich wohl trennen, denn so geht es auf keinen Fall weiter.

Die Sache ist nur, das mein Sohn lange sehr krank war und aufgrund dessen eine Entwicklungsverzögerung hat und die ganze Therapien gerade erst richtig anlaufen. Ich komme ursprünglich aus Bremen und merke, dass ich große Sehnsucht nach Bremen habe. Ich weiß aber nicht ob er es gut verkrafte wenn er so weit von seinem Vater weg ist zudem weiß ich auch gar nicht ob er mich mit den Kindern gehen lassen würde. Ich bin so hin her gerissen und bin einfach total ratlos.

» Alekss » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,00 »



Was Du letztendlich machen möchtest, musst Du selbst wissen. Allerdings frage ich mich, wieso Ihr denn nach Marburg gezogen seid? Kommt Dein Freund ursprünglich von dort her oder hat er dort eine Stelle gefunden und Ihr seid nachgekommen oder wie ist der Umzug gekommen?

Nur wegen den Kindern mit Deinem Freund zusammenzubleiben, ist nicht wirklich eine Alternative. Doch gestaltet sich es bei Dir durch die Erkrankung Deines Sohnes noch etwas anders. Hast Du mit den Therapeuten gesprochen, was es bewirken würde, solltet Ihr wieder umziehen? Sind die Therapien zeitlich befristet oder sind sie auf unbestimmte Zeit angelegt? Gerade, weil diese erst angelaufen sind, ist es noch schwieriger.

Marburg ist doch ein nettes Städtchen, in der sich viele Leute wohlfühlen. Fühlst Du Dich dort unwohl? Ich könnte Dir einige Tipps geben, da ich ursprünglich von dort komme, nun aber wesentlich weiter nördlich lebe. Dass man dennoch Sehnsucht nach der Heimat hat, ist nichts unbekanntes. Würde es vielleicht ausreichen, wenn Du Dich zunächst räumlich von Deinem Freund trennst und dann schaust, wie sich die Beziehung weiter entwickelt? Habt Ihr über Deine Unzufriedenheit gesprochen? Wie sieht er die Beziehung?

Ich würde Dir vorschlagen, alles genau mit Deinem Freund zu besprechen und so oft es geht, in die alte Heimat zu fahren. Gerade, wenn Ferien oder Feiertage sind und es zeitlich bei Euch passt, dann ist es eine Alternative, aber dennoch nicht das Gleiche. Ich würde nur ungern das Kind aus der Therapie herausreissen, sondern da schon Rücksicht darauf nehmen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


In solchen Situationen ist es immer schwer eine Lösung zu finden. An sich würde ich dir eigentlich raten, dich mit deinem Partner zusammen zu setzen und darüber zu reden, allerdings weiß ich eben nicht, wie offen ihr da seit und ob er da nicht ganz abblocken würde. Vielleicht ist das eben keine Lösung, dann musst du selbst entscheiden und was immer du auch vor hast, wenn es um deine Kinder geht, kommst du nach deiner Entscheidung um ein Gespräch mit deinem bald Ex nicht mehr rum. Dich einfach aus dem Staub zu machen würde ihn sicherlich sehr wütend machen und die Kinder enttäuschen, es sollte also schon irgendwo ein Mittelweg gefunden werden.

So wie ich das momentan sehe, werden bei deiner Entscheidung entweder deine Kinder unglücklich oder du. Wenn du deinem Traum nachgibst und zurück nach Bremen willst, dann werden deine Kinder ihren Vater nur sehr selten sehen, aber das ist nicht das einzige, sie werden auch ihre Freunde verlieren, obwohl das vielleicht in dem Alter noch nichts so gravierend ist, wie ich finde. Im Kindergarten findet man schnell Freunde. Ich weiß nun allerdings nicht, ob es dir bei ''zu Hause'' um deine Eltern geht oder um Bremen selbst. Wenn es um Bremen geht, dann kann ich deine Sehnsucht nachvollziehen, möglicherweise fühlst du dich da einfach besser und willst zurück. Sollte es aber um deine Eltern gehen, kann ich dir nur davon abraten. Als erwachsene Mutter sollte man seine Bedürfnisse nach der Geborgenheit und Unterstützung der Familie meiner Meinung nach hinten anstellen, hier hätten die Kinder Vorzug.

Alternativ könntest du aber eben auch in der Stadt bleiben und dir hier eine Wohnung nehmen. Du wärst so getrennt, deine Kinder würden aber nicht aus der gewohnten Umgebung gerissen und könnten ihren Vater regelmäßig sehen. Abgesehen davon würde es hierbei vermutlich auch keinen großen Streit um das Sorgerecht geben, wenn du ohne ersichtlichen Grund (Beruf oder so) nach Bremen willst, wo der Vater die Kinder nicht ständig besuchen kann, stelle ich mir das schon komplizierter vor.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also die Entscheidung, ob du dich letzendlich nun von deinem Freund trennst oder nicht, kann dir hier wohl keiner abnehmen, aber ich bin der Meinung, wenn die Beziehung eh nur noch oberflächlich ist und man sich da nicht mehr drin wohl fühlt, dann sollte man es auch beenden. Auch alleine wegen der Kinder zusammen zu bleiben ist definitiv die falsche Entscheidung, denn die leiden mehr, wenn die Erwachsenen sich nicht mehr verstehen. Sie können ja weiterhin noch Kontakt zu deinem Freund haben, aber deswegen musst du ja nicht mit ihm zusammen bleiben.

Hast du denn schon mal mit deinem Freund darüber geredet, das du daran denkst, dich von ihm zu trennen? Wenn ja, würde mich interessieren, wie er darauf reagiert hat, bzw. wie seine Meinung dazu ist. Aber bei euch ist es ja alleine durchdie Krankheit deines Sohnes etwas komplizierter denk ich. Da würde ich vielleicht noch etwas warten mit einem Auszug, denn die Therapien sind ja noch in der Anfangszeit und da wäre jegliche Umstellung sicherlich nicht so fördernd für deinen Sohn.

Vielleicht könnt ihr es ja so handhaben, das ihr euch trotzdem trennt, aber noch freundschaftlich erstmal zusammen wohnen bleibt. Es kann ja auch sein, das ihr euch dann wieder annähert, wenn ihr erstmal auf Abstand geht. Denn wenn ihr getrennt seid und eure Regeln für eine Art WG wohnen aufstellt, dann kann keiner dem anderen Vorwürfe machen.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kann mir gut vorstellen, dass das eine sehr schwere Situation für dich ist. Auf der einen Seite stehen eben die Kinder und auf der anderen Seite dein eigenes Wohlergehen. Erst einmal bin ich immer der Meinung, dass man "nur" wegen den Kindern nicht zusammen bleiben sollte, denn diese fühlen es sicherlich auch, wenn es bei euch nicht rund läuft und du ständig unglücklich bist und das ist auch nicht gut.

Du solltest wirklich dringend mit deinem Partner reden und eine Lösung suchen. Dass ihr erst einmal freundschaftlich zusammen wohnen bleibt, ist sicherlich keine Lösung auf Dauer, aber scheint mir in erster Linie die beste Lösung, bis es deinem Sohn wieder besser geht und du denkst, dass er das verkraften würde. Vielleicht kannst du auch einfach bei einer Freundin eine Weile unter kommen, dann bist du nicht so weit von ihrem Vater weg und sie können sich immer sehen, wenn sie wollen. Dann kannst du in Ruhe die Sachen regeln und dann umziehen, wenn du alles erledigt hast und sich die Kinder schon etwas an die Situation gewöhnt haben.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wir sind damals nach Marburg gezogen, weil mein Freund dort studiert und eigentlich ist es eine wirkliche schöne Stadt, aber ich werde mit ihr einfach nicht warm und fühle mich dort nicht wohl. Mein Freund meint auch ich könne mit den Kindern nach Bremen ziehen und er würde immer am Wochenende kommen um die Kinder zu sehen. Dieser Abstand wäre für uns auch ganz gut, denn meiner Meinung nach hat sich alles so aufgestaut, dass wir nur noch voneinander genervt sind. Vielleicht würde sich alles wieder entspannen und wir könnten mal wieder normal miteinander reden, was zur Zeit überhaupt nicht möglich ist.

Ich werde nochmal mit den Therapeuten reden und fragen, ob Sie glauben dass es meinen Sohn schaden würde wenn wir umziehen. Es geht mir in Bremen nicht nur um meine Eltern. Es geht mir um Bremen und die vielen Freunde, die ich dort noch habe und das ganze Umfeld. Alle Sachen, die ich in Marburg nicht habe zudem wäre es in Bremen für mich auch leichter wieder arbeiten zu gehen. In Marburg klappt dass vorne und hinten nicht. Da ich keine ausreichende Betreuung finde.

» Alekss » Beiträge: 7 » Talkpoints: 0,00 »


Wenn dein Freund schon einem Umzug zugestimmt hat, dann solltest du das auch machen. Deinem Sohn schadet eine unglückliche Mama sicherlich mehr, als eine unterbrochene Therapie, welche dann in Bremen fortgesetzt wird. Eventuell kann dir der Therapeut in Marburg auch Kollegen in Bremen empfehlen. Manchmal kennt man sich durch Studium oder Weiterbildungen.

Ansonsten würde ich erst die Sache mit der Therapie regeln, eine Wohnung suchen und dann eben umziehen. Ich denke, da dein Freund und du das jetzt schon soweit vernünftig besprochen habt, das eine räumliche Trennung was retten kann, dann wird es eine Chance für euch geben. Und die solltet ihr eben auch nutzen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Dann hat sich ja das Problem mit Deinem Freund erst einmal gelöst. Ich würde nun nochmal Rücksprache mit dem Therapeuten Deines Sohnes halten und dann vielleicht den Umzug planen. Wie sieht es denn so an sich mit den Kindern aus? Fühlen sie sich in der neuen Stadt wohl oder wären sie auch lieber in Bremen? Haben sie sich diesbezüglich geäussert oder ist es egal, Hauptsache, Mama ist dabei? Manchmal können Kinder sehr wohl sagen, wo es ihnen gefällt und wo es ihnen besser geht, auch im recht jungen Alter.

Ich würde nun so vorgehen, wie es Punktedieb geschrieben hat. Das ist wirklich das Beste, wenn es eben Euch mehr nutzt, als schadet.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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