"Verschenktes" wieder haben wollen
In einem anderen Thread geht es ja darum, ob man Sachen an Familienangehörige verkaufen würde oder so. Ich kenne die Situation noch ein wenig anders und würde in dem anderen Thread ziemlich OT werden.
Meine Eltern sind ja vor ein paar Jahren umgezogen. Damals waren quasi zwei bis drei Haushalte vorhanden und sie zogen in eine kleinere Wohnung. Also konnte nicht alles mitgenommen werden. Manche Sachen landeten halt auf dem Sperrmüll und andere Sachen habe zum Teil ich mitgenommen oder auch an Freunde weiter gegeben. Diese Sachen hätten meine Eltern aber nicht mit in die neue Wohnung genommen, sondern sie wären halt mit beim Sperrmüll gelandet.
Vor ein paar Jahren befahl mein Vater mir, ich solle ihm die Telefonnummer meiner Freundin geben, weil die ihm das und das machen soll. Ich war erst Mal sprachlos, fragte die besagte Freundin dann aber. Die meinte nur, dass sie das nicht macht, was ich auch nachvollziehen konnte. Im Jahr drauf fing mein Vater wieder davon an und ich sagte ihm, dass meine Freundin das nicht machen würde. Da flippte er aus, die hätte ja beim Umzug auch einiges mitgenommen. Ich war nur sprachlos. Ich sagte dazu auch nichts. Allerdings waren das alles Sachen, die ansonsten auf dem Sperrmüll gelandet wären.
Bei einem anderen Freund lief es ähnlich. Mein Vater schenkte ihm, als Dank für seine Hilfe, verschiedene Werkzeuge, die er halt nicht mehr brauchte und die seit Jahrzehnten im Keller lagen. Zwei Jahre später fiel ihm ein, er braucht sie wieder. Also sollte ich dort anrufen oder ihm die Telefonnummer raus suchen. Ich hatte damals schon gar keinen Kontakt mehr zu dem Freund. Ergebnis: Wir fuhren hin. Der Vater des Freundes hatte damit den Hobbykeller dekoriert und konnte die Sachen dann wieder abhängen.
Wenn mein Vater mal bei mir ist, geht es nur, dass und das ist aber von ihm. Ich schiebe schon regelrecht Panik vor jedem Besuch, weil es mich so langsam ankotzt. Vor allem sind das alles Dinge, die quasi in meinem Gebrauch sind. Letztens meinte er zu mir, er sucht bei sich Gegenstand X. Ich nur so, ja den habe ich. Ja den kann er verkaufen, er holt den dann die Tage bei mir ab. Ich nur sprachlos. Ich meinte dann nur, ich habe den im Gebrauch. Da verzog er das Gesicht, verzichtete dann aber darauf, die Sachen bei mir zu holen.
Im Gegenzug ist es aber so, dass ich für den Umzug damals die Kartons organisiert hatte. Unter Anderem von dem Umzug einer Freundin, der ich geholfen hatte und die mir später ein paar Kartons dafür schenkte. Wenn ich zu meinem Vater sage, dass ich da mal welche von bräuchte, dann braucht er sie selbst. Auch hier keine Ahnung für was.
Ich habe damals fast meinen gesamten Jahresurlaub plus einen Großteil meiner Freizeit mit dem Umzug meiner Eltern zu gebracht, sonst wäre der bis heute nicht über die Bühne gebracht. Von meinem Vater gab es noch nicht mal ein Dankeschön. Aber ich bekomme oft genug gesagt, was ich ja alles damals mitgenommen habe. Zeitweise bin ich kurz davor, ihm zu sagen, komm halt vorbei, sieh nach was von dir/ euch ist, packe es ein und nimm es mit. Aber du nimmst sofort alles mit. Und dann brauchst du dich bei mir nie mehr blicken lassen.
Wie gesagt, es geht um keine wirklichen Kostbarkeiten. Viele von den Sachen wären wahrscheinlich im Müll gelandet. Eben weil keiner Zeit hatte, sich um den Verkauf zu kümmern. Aber so bald mein Vater nur ansatzweise wittert, er könnte dafür noch ein paar Euro bekommen, will er die Sachen wieder haben. Und das zum Teil nicht nur von mir. Aber von dem Geld würde ich keinen Cent sehen.
LittleSister hat geschrieben:Ergebnis: Wir fuhren hin. Der Vater des Freundes hatte damit den Hobbykeller dekoriert und konnte die Sachen dann wieder abhängen.
Warum machst du so etwas denn mit? Ich wäre vor Scham im Boden versunken. An deiner Stelle hätte ich ihm weder die Nummer noch die Adresse gegeben. Und ich hätte auch nicht bei irgend welchen Freunden, die mal geholfen haben, nachgefragt ob sie etwas für ihn tun. Dieses Verhalten würde ich nicht auch noch unterstützen. Was soll er schon machen außer zu schmollen oder einen zu ignorieren? Ich denke mal du bist erwachsen und längst nicht mehr von ihm abhängig. Wenn du nicht unbedingt den Drang danach hast ihm alles recht zu machen, sollte dich sein Verhalten kalt lassen.
Ich habe es bisher nur 2x erlebt, dass jemand etwas zurück haben wollte. Beide Male kam aber nicht der eigentliche Besitzer oder Schenker auf mich zu. Das eine Mal passierte es, weil diese Person den Gegenstand selber mal bekommen hatte und von dem eigentlichen Besitzer angesprochen wurde. Die Person wollte ihn, da er nun doch in das neue Haus gepasst hat, nach 3 Jahren plötzlich wieder haben. Das war schon etwas seltsam und meiner Bekannten extrem unangenehm. Sie hat sich einige Male entschuldigt, obwohl sie nichts dafür konnte. Das andere Mal stand ein Mädel vor meiner Tür und wollte die Sachen, die ich von ihrem damaligen Freund während unserer Beziehung bekommen hatte, haben. Da ich auch nach der Trennung noch Kontakt zu ihm hatte, wusste ich direkt, dass es nicht von ihm aus ging.
Wenn ich etwas verschenke dann bleibt es auch dabei. Ich könnte niemals jemandem sagen, dass ich dieses und jenes zurück möchte. Auch Sachen aus gescheiterten Beziehungen oder Dinge, die man an Freunde zu denen man keinen oder kaum noch Kontakt mehr hat, würde ich niemals zurückfordern. Das ist einfach nur albern. Wenn ich wüsste, dass Person X so ist, würde ich erst gar nichts von ihr mitnehmen.
Ehrlich gesagt würde ich solch ein Theater nicht mitmachen. Wenn mir meine Mutter vorwerfen würde, was ich alles von ihr hier in Gebrauch habe, dann tät ich den Kram zusammenpacken und ihr wiedergeben. Ganz konsequent und ohne weitere Diskussionen. Sicherlich kommt es vor, das ich diverse Behälter für Lebensmittel einige Zeit einfach vergesse wieder zu meiner Mutter mitzunehmen. Und da kommen dann natürlich sanfte Erinnerungen. Denn ich krieg ich sie voll wieder mit zu mir nach Hause.
Ansonsten muss ich ehrlich sagen, das deine Aufrechnung von wegen Jahresurlaub und Freizeit für den Umzeug geopfert auch nicht gerade edel ist. Ich denke innerhalb der Familie sind solche Rechnungen mehr als unnötig, wenn man dafür auch seine Vorteile, wie eben die Übernahme diverser Gegenstände hat.
Also, ich finde diese Aufrechnerei von beiden Seiten innerhalb der Familie ganz schlimm. So etwas mag ich überhaupt nicht. Wenn ich jemandem helfen kann, tue ich es, aber dann ohne Aufrechnung.
Dein Vater scheint ein ganz besonders "liebenswürdiger" Mensch zu sein. Ist das sein normales Naturell oder hat er sich mit zunehmendem Alter so verändert? Wenn es bei ihm normal ist, dass er für verschenkte Sachen an deine Freundin nach Jahren kommt und verlangt irgendwelche Arbeiten von ihr als Gegenleistung für die alten Sachen vom Umzug, dann hätte ich solch einen Wunsch an deiner Stelle doch nicht noch weitergegeben.
Genau wie bei deinem Freund. Ich wäre niemals dahin gefahren und hätte das Werkzeug wiedergeholt. Das fällt alles auf dich zurück. Die Sachen, die du selbst bekommen hast, würde ich ihm auch zurückgeben, wenn du sie nicht nötig brauchst. Wenn er dich mal wieder besuchen will, würde ich ihn vor der verschlossenen Tür stehen lassen. Das ist ja schon Psychoterror, was dein Vater macht.
Als meine Schwester im vergangenen Jahr plötzlich verstorben ist, mußten wir die Wohnung auflösen. Wir haben den Nachbarn viele Dinge gegeben, unter anderem auch eine schöne Tischlampe. Kurze Zeit später ging meine kaputt. Aber deshalb gehe ich nicht hin und sage, dass ich sie nun selbst brauche. Das ist einfach unmöglich.
Das Verhalten deines Vaters finde ich nicht wirklich verständlich, allerdings kann ich auch einige deiner Reaktionen nicht nachvollziehen. Wenn mir doch schon klar ist, dass ich einen solchen Vater habe und sein ganzes Verhalten ein großer Fehler und total lächerlich ist, dann würde ich meinen Freundinnen sein Angebot doch erst gar nicht unterbreiten und ich würde ganz definitiv nicht die Adresse des Freundes herausgeben und hinfahren. Ich schätze ich würde ein solch unverschämtes Verhalten einfach ignorieren und meinem Vater ganz klar sagen, dass er die Sachen, die ansonsten Müll geworden wären, verschenkt hat und geschenkt ist nun mal geschenkt, wiederholen ist gestohlen. Würde mein Vater dann noch mit Kommentaren und Erinnerungen kommen, wie viele Sachen ich und meine Freunde doch von ihm haben, dann würde ich ihn einfach nur wieder und wieder daran erinnern, dass das Zeug sonst auf dem Sperrmüll gelandet wäre, mich nicht rechtfertigt oder beschwert, sondern ihn lediglich darauf hingewiesen und es dann dabei belassen.
Ich selbst kenne eine solche Situation nur von einer einzigen Person, meiner Mutter. An Dinge, die meine Mutter mir und meinem Bruder mal geschenkt hat, erinnert sie uns immer wieder und meinem Bruder hat sie eben diese Dinge auch schon mal weggenommen, er hat sie auch nie wieder gesehen. Unverschämt ist das allemal, denn ich bin der Meinung, wenn man jemandem was schenkt, dann übergibt man dies in seinen Besitz und hat damit dann ab diesem Punkt auch nichts mehr zu tun. Einige Menschen sehen das aber scheinbar anders und ich kann das nicht nachvollziehen, denn nur, weil mir jemand einmal was geschenkt hat (vor allem etwas, was sonst entsorgt werden würde), muss ich ihm doch nicht mein Leben lang dafür dankbar sein und ihm Gefälligkeiten erweisen. Ich schenke meiner Mutter auch was und ich sehe es auch nicht als nötig sie daran zu erinnern.
Andere Menschen, wie meine Großmutter, erinnern mich nur mal gerne daran, aber nehmen mir meine Sachen nicht mehr weg. Aber das Erinnern finde ich an sich auch genau so schlimm und ganz ehrlich gesagt, ich habe letztes Jahr das Angebot meiner Oma, mir einen neuen Laptop zu kaufen, bewusst abgelehnt. Der Grund war eben einfach, dass ich keine Lust hatte, mir ewig anzuhören, wie viel er doch gekostet und was für eine gute Qualität er doch hat. Ich will nicht partout daran erinnert werden, da kratze ich lieber mein eigenes Geld zusammen und kaufe mir einen neuen, auch wenn es mir ein Loch in die Kasse reißt, aber dann weiß ich wenigstens, dass es meiner ist und wenn ich meine Oma in den nächsten Ferien nicht besuchen gehe, weil ich keine Lust habe ewig in diesem Kaff zu sitzen und jeden Tag Gräber meiner Angehörigen zu wischen, dann muss ich mir auch nicht anhören, wie viel sie doch für mich getan und wie viel sie mir doch gekauft hat.
Zu der scheinbaren Aufrechnerei. Ich habe beim Umzug und so an sich auch freiwillig geholfen und ich hätte da bestimmt auch nicht viel dazu gesagt. Aber es kam kein einziges Dankeschön. Statt dem bekomme ich heute noch Vorwürfe gemacht, was man hätte besser machen können. Was man vor allem hätte noch zu Geld machen können. Aber da wird nie geschaut, was er hätte besser machen können, sondern es kommt dann eher noch so Aussagen wie: das hättest du verkaufen können etc.pp. Und das ist das was mich so ärgert. Weil es meine Freizeit war. Wenn ich um Hilfe bitten würde, kommen genügend Ausreden. Und es war oft genug so, dass er nur zugeschaut hat, was wir gemacht haben. Wir= meine Freunde und ich. Wie gesagt, wenn ich nicht gewesen wäre, dann wäre der Umzug bis heute nicht erledigt.
Zu der Freundin. Er fragte mich, ob sie ihm nicht das machen kann. Ich sprach mit ihr drüber, als wir mal gesprochen haben. Sie sagte, sie macht das nicht und für mich war das Thema damit erledigt. Wobei sie gute Gründe dafür hatte. Im Jahr drauf polterte er gleich los, er will ihre Nummer, die soll ihm das machen. Was wir im Vorjahr besprochen hatten, wusste er nicht. Ich sagte ihm dann nur, ich habe sie letztes Jahr gefragt und sie macht es nicht, aus den und den Gründen. Und da war er der Meinung, sie muss ihm das aber machen. Eben weil er es will. Die Situation eskalierte dann noch in andere Richtungen. Ich sprach nachher nur meine Mutter darauf an, die hatte die Situation mitbekommen. Und auch sie fand sein Verhalten nicht ok.
Mit dem Freund war es komplizierter. Die hatten da irgendwas ausgehandelt. Und das wollte mein Vater dann irgendwie. Und ich habe meinem Vater auch nur die Telefonnummer raus gesucht. Er hat dann selbst den Kontakt aufgenommen und fragte dann halt, ob ich mit will oder so. Beziehungsweise war er ja der Meinung, ich kenne den Weg. Und ich dachte mir, naja wäre schön den Freund mal wieder zu sehen. Das es dann so extrem lief, wusste ich vorher auch nicht. Sonst wäre ich der Situation wohl auch aus dem Weg gegangen.
Ja ich habe Sachen mitgenommen. Aber Sachen die er mir versprochen hatte, bekam ich zum Teil nicht. Und das lief zum Teil auch Recht unschön ab. Er hat aber auch teilweise gar keinen Überblick mehr, über die Sachen, die er selbst mitgenommen hat. Oft fragt er, er sucht das und das. Dann erwartet er von mir, dass ich weiß wo die hin gekommen sind. Sorry sein Umzug, sein Haushalt. Ab und an hat er Glück und ich habe das was er sucht. Dann muss er das aber sofort wieder haben. Da denke ich dann oft, was wäre wenn es auf dem Sperrmüll gelandet wäre? Oder es ärgert mich halt einfach, wenn ich die Sachen im Gebrauch habe. Da wird noch nicht mal nach gefragt. Wenn ich ihn aber nach was frage, was er eindeutig nicht im Gebrauch hat, dann muss er das aufheben, weil er es ja in 100 Jahre noch mal gebrauchen könnte.
So geht es aber halt auch mit anderen Sachen. Er war auch schon hier und sah ein Werbegeschenk eines Gewürzmittelherstellers. Ich hatte das mal von Arbeitgebern geschenkt bekommen. Das sah er und meinte nur: Das ist aber ihm. Sprich er wollte es haben. Da wird nicht gefragt, sondern gefordert. Und so geht es halt einfach mit allem. Nur andersherum funktioniert das nicht.
Mittlerweile bin ich auch dazu übergegangen, wenn er mir was schenken will und es ist nicht Weihnachten oder Geburtstag, überlege ich mir gut, ob es mir das Wert ist. Denn ich bekomme dann lange genug Vorhaltungen gemacht, wie großzügig er doch war.
Also ich würde so ein Theater von vornerein gar nicht mitmachen und ich hätte auch niemals die Daten der Person rausgegeben, geschweige denn mich da als Dritte Person mit eingemischt. Nur weil deine Freundin damals einige Dinge geschenkt bekommen hat, die sonst womöglich auf dem Sperrmüll oder sonst wo gelandet wären, ist sie doch nicht verpflichtet, eine Gegenleistung nach so langer Zeit zu bringen. Entweder man verschenkt etwas und belässt es dabei, oder man verschenkt es und sagt dann gleich dabei, dass man dann evtl. nochmal eine Gegenleistung dafür hätte. Da dies dein Vater wohl nicht gemacht hat, kann ich gut verstehen, das deine Freundin sich da nun auch nicht drauf einlassen möchte, denn vielleicht hätte sie damals auch auf die Dinge verzichten, wenn sie gewusst hätte, das da irgendwann noch eine Gegenleistung eingefordert wird.
Also wenn ich etwas verschenke, dann verschenke ich es, weil ich es nicht mehr brauche und wenn ich dann nach Jahren merke, dass ich es doch gebrauchen könnte, habe ich halt Pech gehabt, denn geschenkt ist geschenkt und wird nicht wiedergeholt. Das ist einfach unmöglich, finde ich. Es wäre mir auch viel zu peinlich, irgendwann mal verschenkte Gegenstände, einfach zurück zu fordern. Sowas gehört sich einfach nicht und man sollte sich vorab einfach gut überlegen, was man verschenkt und ob man es nicht evlt. doch nochmal gebrauchen könnte.
Mann kann ja auch Sachen verschenken und dann dazu sagen, falls ich es nochmal brauchen sollte und du es noch hast, kannst es mir ja mal ausleihen. Ich habe vor einem Jahr auch einen neuen Rasenmäher an die Freundin meiner Partnerin verschenkt, denn wir haben eine Oberwohnung und somit keinen Rasen, den wir mähen müssen und da die Freundin einen großen Garten hat und ihr Rasenmäher defekt war, habe ich ihr meinen Gardena Rasenmäher überlassen. Aber ich würde niemals auf die Idee kommen, dass ich ihn zurückfordern würde, falls wir nochmal umziehen und dann einen Garten haben. Das wäre mir viel zu peinlich und ich würde mir dann lieber einen neuen kaufen oder die Freundin fragen, ob sie ihn mir mal ausleihen kann.
LittleSister hat geschrieben:Zeitweise bin ich kurz davor, ihm zu sagen, komm halt vorbei, sieh nach was von dir/ euch ist, packe es ein und nimm es mit. Aber du nimmst sofort alles mit. Und dann brauchst du dich bei mir nie mehr blicken lassen.
Ganz ehrlich, LittleSister, als ich Deinen Thread las, dachte ich schon recht früh daran, wieso Du ihm genau das nicht einfach mal sagst. Okay, ich würde vielleicht den Satz weglassen, in dem er sich nicht mehr blicken lassen braucht. Aber ich würde doch dafür sorgen, dass er mich einfach nicht mehr damit nerven kann, das ist ganz klar.
Das Verhalten Deines Vaters nachvollziehen kann ich überhaupt nicht, ich kann aber verstehen, dass Dich das teilweise zur Weißglut treibt. Dein Vater scheint nicht begriffen zu haben, wie es sich mit verschenkten Dingen genau verhält, das ist ja nicht zuletzt auch gesetzlich geregelt. Es gibt hier allerdings auch Möglichkeiten, Schenkungen rückgängig zu machen, so beispielsweise aus „grobem Undank“. Bei Wikipedia gibt es einen interessanten Artikel dazu.
Vermutlich bringt es nichts, den Versuch zu starten, zu erklären, was in Deinem Vater genau vorgeht oder wieso er sich immer wieder so verhält. Ich würde allerdings, wenn Du das wollen würdest, noch am ehesten vermuten, dass er sich mit seinen Schenkungen irgendwas verschaffen will, nicht nur Dankbarkeit, sondern vielleicht auch eine zuwendende Aufmerksamkeit. Das finde ich vor allem im Zusammenhang mit der Tatsache schlüssig, dass er immer wieder möchte, dass die von ihm Beschenkten irgendetwas für ihn tun und er ist wohl auch immer recht sauer darüber, dass von Seiten der Beschenkten nie ein entsprechendes Angebot kam. Jedenfalls liest sich das für mich in Deinem Text so.
Viel wichtiger finde ich aber die Frage danach, wie Du nun mit diesem Verhalten und vor allem mit Deinem Vater weiter umgehen sollst. Wenn Euer Verhältnis ansonsten gut ist, würde ich es wirklich einfach mal so versuchen wie Du es in dem Zitat, das ich zu Beginn veröffentlicht habe, schon gesagt hast.
Mach ihm doch mal eine deutliche Ansage, vielleicht erfährst Du dann auch mehr über die genaueren Hintergründe seines Verhaltens, auch, wenn Du sie möglicherweise dann immer noch nicht nachvollziehen kannst.
Deutliche Aussagen bringen leider wenig. Mein Vater sitzt dann da und schweigt. Antworten bekomme ich keine. Das Spiel kenne ich schon.
Ich kann bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen, dass man in irgendeiner Form auch Gegenleistungen erwartet. Beispiel wäre zum Beispiel, wenn man selbst immer nur gibt und gibt. Also richtig viel gibt und nie was zurück kommt. Aber in den genannten Fällen geht es um Einzelteile und darum, das er halt einfach irgendwas fordert und nicht verstehen kann, dass manches einfach nicht möglich ist. Er aber selbst auf so Forderungen gar nicht eingehen würde. Sprich wenn jemand was von ihm fordert und das geht aus irgendwelchen Gründen nicht, macht er es einfach nicht. Damit ist für ihn die Sache erledigt. Reagieren aber andere so, tobt er. Nicht den Leuten gegenüber, meistens bin ich dann halt dran.
Ich habe generell kein Problem damit, wenn er von mir Sachen zurück haben will, weil er sie selbst benötigt. Allerdings dann halt auch nur Sachen, die ich nicht selbst im Gebrauch habe. Ende letzten Jahres wollte er was bei mir einfach holen, um es zu verkaufen. Ich stand nur sprachlos da. Würgte dann raus, könnte er machen, aber an sich brauche ich das selbst. Schweigen im Walde und man sah die bittere Enttäuschung wegen des entgangenen Geldes in seinem Gesicht. Und er hatte selbst noch genug von den Sachen, die er ebenfalls verkaufen wollte. Ist er aber wohl nicht losgeworden. Letztens erzählte mein Bruder, dass er sich so was halt gekauft hat. Da meinte mein Vater, das hätte er auch von ihm haben können, sei ja noch genug da. Da wäre ich bei Nahe dazwischen und hätte gefragt, ob mein Bruder dann die Sachen auch einfach abgenommen bekommt, wenn Vatern sie zu Geld machen kann.
Momentan will er wieder was haben. Gut das Zeug liegt hier seit Jahren. Ich werde es aber in absehbarer Zeit brauchen. Und ich kann das nur umsetzen, solange ich halt das Material dazu habe. Keine Ahnung wie viel er davon haben will. Aber ich sehe kommen, dass er einfach alles mitnehmen wird. Und ich stehe dann da und kann sehen was ich machen kann. Ach ja hier geht es um keine Millionenbeträge. Der Artikel ist für wenige Euro zu kaufen. Er braucht wahrscheinlich 4-6 Teile. Und ich sehe kommen, dass er einmal halt alle mit nimmt, ich dann da stehe und neue kaufen muss und er sie doch nicht benutzt. Auch hier Zeug das vor Jahren auf dem Sperrmüll gelandet wäre. Wenn es weg wäre, müsste er es auch neu kaufen.
Ist wohl eine Neverending Story. Heute Nachmittag wird er hier auflaufen. An sich um mir bei was zu helfen. Ich habe aber nur gefragt, weil es gar nicht anders ging. Wenn er dann die große Sucherei startet, werde ich dann wohl auch was sagen. Vielleicht bleibt er aber auch ruhig. Wobei er ja von dem Kleinzeug was braucht. Und ich ihm nun wie oft gesagt habe, dass das so, wie er das vorhat, nicht klappen wird. Doch doch er bekommt das hin. Wenn es nicht klappt, bin ich ja da und kann alles retten. Beziehungsweise wird er in seiner Mietwohnung wieder Sachen veranstalten, frei nach dem Motto, ist ihm doch egal, wie andere das sehen. Und mir graut es ehrlich gesagt davor, wenn er mal stirbt und wir den Mist beseitigen müssen. Und ja ich könnte nun sagen, ich hab das Zeug nicht mehr. Aber in ein paar Monaten kommt es hier zum Einsatz, da wird er schon fragen, woher ich das Zeug habe.
LittleSister hat geschrieben:Deutliche Aussagen bringen leider wenig. Mein Vater sitzt dann da und schweigt. Antworten bekomme ich keine. Das Spiel kenne ich schon.
Das macht aber nichts, finde ich, denn es geht darum, dass die Botschaft ankommt, die du aussendest. Antworten sind dafür nicht zwingend erforderlich, sondern eigentlich doch nur, dass Dein Vater das mal verinnerlicht und sein Verhalten dahingehend ändert. Er muss begreifen, dass sich sein Verhalten auf die Beziehung zu Dir auswirkt – reicht ihm das nicht als Grund dafür, sich zu ändern?
LittleSister hat geschrieben:Ich kann bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen, dass man in irgendeiner Form auch Gegenleistungen erwartet. Beispiel wäre zum Beispiel, wenn man selbst immer nur gibt und gibt. Also richtig viel gibt und nie was zurück kommt.
Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen, denn das Geben ist doch immer etwas freiwilliges. Wenn er eine tatsächliche Absprache in Richtung Leistung gegen Gegenleistung trifft, ist klar, dass er mit der Erfüllung der eingegangenen Pflicht der Gegenseite rechnen kann. Dann hat er auch einen Grund für seine Erwartungshaltung. Aber eine Erwartungshaltung aufgrund einer eigenen freiwilligen Leistung ist einfach falsch.
Wenn er sich ausgenutzt fühlt, muss er realisieren, dass er vielleicht einfach zu viel gibt und ihm das nicht so gedankt wird wie er das gern hätte. Also muss er sein Verhalten doch wieder ändern: hier dann, indem er eben nicht mehr so viel gibt.
LittleSister hat geschrieben:Sprich wenn jemand was von ihm fordert und das geht aus irgendwelchen Gründen nicht, macht er es einfach nicht. Damit ist für ihn die Sache erledigt. Reagieren aber andere so, tobt er.
Ich glaube, dass das wieder ein anderer Punkt ist, eine andere Verhaltensweise oder ein anderer Charakterzug. Das vermischt sich mit der oben geschilderten Aktion und ist vielleicht eine Art Nachwehe, aber eigentlich ist das ein Problem für sich.
Was passiert denn, wenn Du ihm in einer Situation, in der er eine Gegenleistung für etwas Geschenktes erwartet, sagst, dass er in konkreten Fällen, die Du ja auch gleich benennen kannst, doch auch nicht die Erwartungen seines Gegenübers erfüllt, sondern einfach ablehnt. Frag ihn doch mal, ob er das irgendwie fair oder nachvollziehbar findet. Was antwortet er? Gar nichts? Dann hast Du doch einen Treffer gelandet.
LittleSister hat geschrieben:Ich habe generell kein Problem damit, wenn er von mir Sachen zurück haben will, weil er sie selbst benötigt. Allerdings dann halt auch nur Sachen, die ich nicht selbst im Gebrauch habe. Ende letzten Jahres wollte er was bei mir einfach holen, um es zu verkaufen. Ich stand nur sprachlos da. Würgte dann raus, könnte er machen, aber an sich brauche ich das selbst. Schweigen im Walde und man sah die bittere Enttäuschung wegen des entgangenen Geldes in seinem Gesicht. Und er hatte selbst noch genug von den Sachen, die er ebenfalls verkaufen wollte. Ist er aber wohl nicht losgeworden. Letztens erzählte mein Bruder, dass er sich so was halt gekauft hat. Da meinte mein Vater, das hätte er auch von ihm haben können, sei ja noch genug da. Da wäre ich bei Nahe dazwischen und hätte gefragt, ob mein Bruder dann die Sachen auch einfach abgenommen bekommt, wenn Vatern sie zu Geld machen kann.
Ich glaube langsam, dass Dein Vater seine eigenen Schenkungen mit Leihgaben verwechselt. Das jeweilige Teil wechselt den Besitzer, nicht aber den Eigentümer. Okay, vielleicht kann man ihm den Unterschied nicht erklären, aber Du hast immer noch die Möglichkeit, von Deinem Vater nichts mehr anzunehmen und auch nichts mehr von ihm weiterzugeben.
Auch damit ließen sich diese sämtlichen unschönen Situationen vermeiden, in denen Du selbst, Dein Bruder oder Deine Freunde am Ende Ärger oder Probleme bekommen, weil von ihnen irgendeine Gegenleistung oder die Herausgabe des Geliehenen verlangt wird.
LittleSister hat geschrieben:Heute Nachmittag wird er hier auflaufen. An sich um mir bei was zu helfen. Ich habe aber nur gefragt, weil es gar nicht anders ging. Wenn er dann die große Sucherei startet, werde ich dann wohl auch was sagen. Vielleicht bleibt er aber auch ruhig. Wobei er ja von dem Kleinzeug was braucht. Und ich ihm nun wie oft gesagt habe, dass das so, wie er das vorhat, nicht klappen wird. Doch doch er bekommt das hin. Wenn es nicht klappt, bin ich ja da und kann alles retten. Beziehungsweise wird er in seiner Mietwohnung wieder Sachen veranstalten, frei nach dem Motto, ist ihm doch egal, wie andere das sehen.
Ich glaube, ich kann Dir nicht ganz folgen. Was meinst Du damit, dass er in seiner Mietwohnung wieder Sachen veranstalten wird? Hier geht es um ein neues Dilemma, richtig? Um etwas, das nichts mit seiner Erwartungshaltung bei seinen Leihgaben zu tun hat und auch nicht damit, dass er selbst keine Erwartungen erfüllen will, sondern alles rigoros ablehnt, oder sehe ich das falsch?
Beklagst Du hier nun, dass Dein Vater ein überzogenes Selbstbewusstsein in Bezug auf seine Leistungsfähigkeit hat und sich oft Dinge zutraut, die am Ende schiefgehen? Ja, gut, so etwas kenne ich von meinem Vater auch, aber das stört mich mittlerweile nicht mehr sonderlich. Er ist ja auch alt genug, um sich selbst mal zu reflektieren.
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