RTL - nervige und überflüssige Adjektive?

vom 22.04.2011, 18:23 Uhr

Ist euch das auch schon aufgefallen? Immerwieder wenn ich eine RTL-Produktion schaue, wie jetzt zum Beispiel gerade wieder Bauer sucht Frau, fühle ich mich genervt, weil RTL dauernd überflüssige und total nervige Adjektive vor einfach alles setzt.

"Der verliebte Rinderbauer", "der charmante Landwirt", "der rüstige Holzbauer" und so weiter. Auch bei Punkt 12 oder den anderen RTL-Sendungen, wie unsere erste gemeinsame Wohnung u.ä. ist mir sowas schon aufgefallen. Nervt euch das denn nicht auch? Und vorallem warum tut RTL das? Was bringt es ihnen denn vor wirklich ALLES ein Adjektiv zu quetschen?

Ich meine ab und zu ist das ja okay, aber die machen das ja so oft und ständig, dass es schon lächerlich klingt.

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» Brini » Beiträge: 543 » Talkpoints: 3,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich find das so herrlich. Weil es so extrem sinnlos ist. Genauso bei anderen Formaten wo dann dasteht: "Überfordete Hausfrau" , "Kinderlose Katrin" , "Der sexuell unbefriedigte Dieter".

Ich habe mich mal mit einem Exfreund von mir drüber unterhalten und irgendwann saßen wir lachend vor dem Fernsehen. Was das für einen Sinn hat, haben wir nicht rausgefunden und mittlerweile muss ich immer lachen, wenn ich diese Einblender sehe. Es ist halt so, nehmen wir es hin.

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» Hormonkeks » Beiträge: 447 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge


RTL meint wahrscheinlich, dass es die Leute interessiert, ob der Bauer sportlich ist oder schüchtern oder ob die Bewerberin rüstig oder kinderlos ist. Dadurch wird einfach das Programm gefüllt. Mein Mann und ich lachen auch immer, wenn wir diese Sendung sehen. Aber diese Kommentare sind auch ohne diese Adjektive total bescheuert. Heute hat doch eine Frau ihrem Bauern Butterbrote hingestellt und Aufschnitt und Inka Bause hat im Kommentar gemeint, dass sie dem Bauern etwas tolles gekocht hat.

Wir können uns auch immer darüber amüsieren und ich denke, dass es einfach gesagt wird, um die Kommentare zu verlängern. Bei "Schwiegertochter gesucht" ist es ja auch so. Aber total bescheuert finde ich auch die Unterschriften, wenn bei Punkt 12 oder anderen Reportagen die Leute gezeigt werden und darunter der Name steht und noch der Kommentar "flippige Rentnerin" oder ähnliches. Ich denke, dass nur RTL die eine Antwort geben kann, warum es so gemacht wird. Irgendwas werden sie sich schon dabei denken.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wahrscheinlich werden Adjektive benutzt, weil sie bei den meisten Menschen eher eine emotionale Verankerung reizt. Das wird sehr stark mit Marketing und den entsprechenden Reizwörtern zusammenhängen, welche bei Menschen halt besser hängen bleiben als normale Wörter. Weiterhin soll dadurch auch eine bessere Bindung zu dem Zuschauer geschaffen werden so die Theorie.

Von daher ist es auch viel intelligenter eine Serie/Sendung mit einem Adjektiv zu beschreiben, weil sie sich so viel besser beschreiben lässt und weit aus interessanter anhört als ein, einfaches und plumpes Wort. Stellt euch mal vor die Serie/Sendung würde nur heißen Bauer, wärt ihr durch das Wort stark gereizt, wohl eher nicht.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge



wahrscheinlich machen sie das, damit auch der größte Hohlkopf gleich merkt, was da los ist. Als würde es nicht ausreichen, einfach eine überforderte Hausfrau zu zeigen, man muss auch noch erklären, dass sie überfordert ist. So verstehen auch Zuschauer, die nur beim Zappen vorbeikommen, sofort, was los ist.

» Kalonis » Beiträge: 10 » Talkpoints: 2,38 »


Als durchgehende RTL- Zuschauerin ist mir das auch schon gehäuft aufgefallen. Aber ich persönlich bin bisher noch nicht auf die Lösung gekommen, warum sie das machen. Die für mich erdenklichste Lösung wäre, dass RTL denkt, dass uns interessiert, ob eine Frau jetzt tierlieb ist. Vorallem bei 'Bauer sucht Frau' soll es den Menschen, die diese Serie schauen sich sozusagen selber, eben durch die genauere Beschreibung der Frauen, für eine Favoritin entscheiden sollen. Da RTL von Anfang an weiß, wie es am Ende ausgeht, stellen sie besonders diese Frau gut da, damit viele Leute mit ihr mitfiebern, und die Show regelmäßig verfolgen.

In meinen Augen ist das völliger Schwachsinn. :lol: Mich werden auch keine richtig dummen Adjektive dazu bringen, diese Show jede Woche zu schauen.

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» TheSchokokuss » Beiträge: 100 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also das Niveau von RTL ist ja schon vor Jahren abhanden gekommen, deswegen erwarte ich auch nichts gutes mehr von diesem Sender. Diese Adjektive sind für mich eher Comedy. Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob sie ernst gemeint sind oder nicht, denn Bauer sucht Frau beispielsweise pickt sich immer gezielt die schrägsten Bauern heraus und veralbert sie dann mehr oder weniger unoffensichtlich.

Also ich empfinde diese Adjektive als Schwachsinn und nervig. Dar ich jedoch eher weniger RTL gucke und mich lieber richtigem Fernsehen ausliefer bin ich dem weniger ausgesetzt und glücklich darüber.

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» Cutting-Edge » Beiträge: 655 » Talkpoints: 58,70 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich finde diesen nervigen Adjektive gehören einfach zu dem Niveau der Sendung hinzu. Die Sprache in diesen Sendungen ist so primitiv und einfach, dass wirklich jeder mitbekommt wovon geredet wird. Aber ich denke, dass das auch für viele den Reiz der Sendung ausmacht. Diese Alliterationen können sich wahrscheinlich leichter von den Zuschauern gemerkt werden. Vielleicht werden sie deshalb so häufig benutzt.

» Mc.Lovin » Beiträge: 1230 » Talkpoints: -1,57 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mc.Lovin hat geschrieben:Die Sprache in diesen Sendungen ist so primitiv und einfach, dass wirklich jeder mitbekommt wovon geredet wird.


Ich finde allerdings auch, dass diese Adjektive vor allem in den Scripted-Reality-Sendungen wie "Verdachtsmomente" etc. dazu dienen, das minimale Schauspielniveau auszugleichen. Die Laienschauspieler haben ja meistens keine Erfahrung darin, Gefühle zu spielen, wie sie es in den "dramatischen" Geschichten tun müssten. Sieht man nun einen Laienschauspieler, der gestreßt wirken soll, könnte er genauso gut einfach nur müde oder gelangweilt sein, weil die Schauspieler die feinen Nuancen zwischen den Gefühlen nicht darstellen können.

Das führt dazu, dass der Zuschauer, der eventuell nicht auf den gesprochenen Text aus dem Off gehört hat, trotzdem irgendwie die Stimmungslage des Schauspielers kapiert und aufnehmen kann. Ich hoffe nicht, dass es anders herum ist und vor dem Fernseher nur Emotionskrüppel ohne Empathie sitzen, die keine Ahnung haben, wann ein Mensch gestreßt, müde, ausgeglichen etc. ist.

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde das auch immer nervig. Besonders lustig finde ich es, wenn gerade eine Frau ihren Mann hinaus schmeißt und sie dann sagen, dass die "aufgebrachte" Hausfrau ihren Mann hinaus wirft. Ich denke einfach, dass sie das einerseits machen um die Gefühle der Schauspieler deutlich zu machen, da diese die wirklich alles andere als gut zeigen können. Andererseits ist es irgendwie auch so, dass diese Adjektive ein wenig Bindung schaffen, wenn man sich wirklich darauf einlässt. Der "verzweifelte" Rentner erscheint dann doch etwas näher und vielleicht auch echter, wenn man diese Wörter davor benutzt.

Ich persönlich halte nicht viel davon, aber für Leute die so etwas häufig gucken und sich auch darauf einlassen, wird das schon eine Rolle spielen. Manche leben ja mehr im Fernsehen als in der wirklichen Welt und gerade solche Leute freuen sich doch, wenn sie sich ihren Schauspielern ein wenig näher fühlen und sei das nur durch so einfache Methoden.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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