iOS 4.*: Verhindern, dass iPhone/iPad Orte aufnimmt

Derzeit ist ja in den Medien in aller Munde, dass die aktuelle Version von Apples mobilem Betriebssystem iOS alle Orte ohne GPS-Einsatz mittels Bestimmung der nächsten Funkmasten aufnimmt und diese ungefragt an iTunes weitergibt. Dieser Beitrag soll ein wenig darüber aufklären, warum das iPhone bzw. das iPad diese Daten speichert und was Apple damit vorhat - gleichzeitig werde ich noch am Ende beschreiben, wie man sich vor diesem bisher unbekannten (aber im Lizenzvertrag verankerten) Loggen der Daten schützt.

Aber warum sammelt das iOS 4.* überhaupt diese Daten? Nun, es gibt darauf noch keine richtige Antwort, es wird jedoch angenommen, dass es sich dabei um den Apple-Dienst iAds handelt, der dafür ausgelegt ist, personalisierte Werbung auf lokaler Ebene anzuzeigen. Ist also ein Nutzer öfter in der Kölner Umgebung unterwegs, werden ihm, so iAds richtig funktioniert, auch zukünftig nur noch Angebote aus Köln angezeigt und nicht, wie es bei einer globalen Werbung wäre, auch eine Werbung aus Berlin. Das soll die Werbung für den Kunden relevanter machen.

Laut Apple gibt es jedoch einen sehr einfachen Weg, sich von dieser Datenerhebung im Rahmen von iAds zu entbinden: Dazu müsse man angeblich nur die Opt-Out-Homepage mit Hilfe des iOS-Gerätes besuchen und schon soll das Datenlogging deaktiviert werden. Allerdings sucht man derzeit noch nach Möglichkeiten, die bereits aufgenommenen Daten zu löschen - eine Lösung ist man den Apple-Nutzern noch schuldig.

Ich habe die ganze Geschichte in den vergangen Tagen auch mitbekommen. Warum die Daten gesammelt werden ist meines Wissens nach noch nicht bekannt. Gerade war ich aber der Seite von Chip und dort wird gerade eine Methode vorgestellt, wie man das Sammeln von Daten verhindern kann. Ich habe den Bericht zwar nicht ganz gelesen, aber bereits am Anfang wird gesagt, dass man einen Jailbreak dafür benötigt. Wenn du nähere Informationen haben möchtest, dann kann dir die Seite von Chip empfehlen. Dort findest du eine Anleitung gerade im Ticker.

Inzwischen gibt es ja auch ein Tool für Windows, mit dem man sich die aufgezeichneten Daten anschauen und auswerten lassen kann. Da ich ein iPad 3G besitze, bin ich auch von diesem Datenschutzleck betroffen, kann aber absolut nicht feststellen, was nun daran so "bedrohlich" wäre. Die Aufzeichnungen haben zwar erkannt, in welchem Ort bzw. welcher Großstadt ich war, aber ein Bewegungsprofil ließe sich damit auf keinen Fall erstellen. Ich war niemals an den Orten, die auf der Karte eingezeichnet wurden, weswegen es meiner Meinung nach kein großes Problem darstellt, wenn Apple diese Daten sammelt.

MIttlerweile gibt es ein Jailbreak-Tool im Cydia-Store, welches wohl regelmäßig die Daten löscht (leider ist mir der Name entfallen, wird wohl irgendwas mit "tracking" im Namen sein). Zwischenzeitlich ist auch eine von Steve Jobs' ominösen E-Mails aufgetaucht (siehe im passenden Artikel auf ifun.de/iphone). Grundsätzlich wird die Sache natürlich wieder brutal von den Medien (so z.B. auch durch die mir mittlerweile eher verhasste denn geliebte CHIP-Online Redaktion mit ihren Unmengen an Tipp- und Inhaltsfehlern) aufgebauscht, wobei es meiner Meinung nach wirklich eine Regulierung der Geodaten-Speicherung geben sollte.

Datensammlung für die Entwicklung der Technik hin oder her - solche Eingriffe in die Privatsphäre dann doch bitte nur nach ausdrücklichem Hinweis (und nicht nur durch 2 Zeilen in den 100-seitigen AGBs), zumal ja (mal wieder zum passenden Zeitpunkt) ein Patentantrag Apples aufgetaucht ist, worin die Massendatenspeicherung näher beschrieben wird.