Ein neuer Hund - aber welcher?
Ich saß heute mit meiner Mutter im Garten und wir haben über dies und das geredet. An Nikolaus mussten wir leider unseren geliebten Hund einschläfern lassen, was gerade meiner Mutter sehr schwer gefallen ist, da er eine Art Bezugsperson für sie war. Sie wohnt allein und auch wenn der Hund ihr immer den letzten Nerv - laut ihrer Aussage - geraubt hat, waren sie doch ein Herz und eine Seele. Nun fühlt sie sich sehr allein und heute kam das Gespräch auf einen neuen Hund.
Unser alter Hund war ein Altdeutscher Schäferhund, wirklich ein wunderschönes Tier. Eigentlich hatten wir immer Hunde in der Größenordnung, mit kleinen "Wadenbeißern" können wir nicht viel anfangen. Ihre erste Überlegung war einen Landseer zu holen. Wunderschöne große und flauschige Tiere. Zusätzlich steht natürlich wieder ein Schäferhund oder ein Bernersennenhund zur Auswahl. Ich habe ihr noch einen Golden Retriever vorgeschlagen.
Dazu muss ich sagen, dass unser alter Hund ein 24 Stunden Aktivhund war, der irgendwie nie still stehen konnte. Er war sehr auf uns bezogen und wackelte uns eigentlich immer zwischen den Füßen rum. Auch wenn meine Mutter so oft geflucht hat, denke ich sie vermisst diesen Trubel total und immer öfter wirft sie auch ins Gespräch, dass das so ruhig ist bei ihr.
Ich verstehe was sie meint, aber hinzu kommt, dass sie ja nicht jünger wird und wenn sie dann nochmal so einen Raufbold hat, wird es für sie auch nicht leichter. Von daher kam mein Vorschlag mit dem Golden Retriever, die ja recht Gutmütig sind. Ich weiß, dass das auch immer Charakterabhängig ist, aber die Grundsätze von Gutmütigkeit sind ja da. Das Gegenargument meiner Mutter war dann, dass sie so einen Hund nicht will, der freue sich dann ja nur noch wenn ein Einbrecher kommt. Sie wohnt in einem Haus und unser alter Hund hat z.B. den Briefträger mit Vorliebe am Zaun gejagt. Auch wenn es manchmal nervig war, aber so wussten alle, dass hier ein Hund wohnt der auch aufpasst. Gerade in der ruhigen Gegend ein Segen.
Ich denke wir sind uns schon mal in der Größe einig, er sollte mindestens wieder die Größe von einem Schäferhund haben. Fehlt nur noch die perfekte Mischung zwischen wachsam, spielerisch, liebenswert und gehorsam.
Ich denke sie vergleicht noch viel nach unserem alten Hund und ein neuer Hund kommt dann auch erst in Frage, wenn sie gen Rente geht, damit sie sich ausgiebig um ihn kümmern kann. Also ein paar Jahre sind noch Zeit, aber man macht sich ja trotzdem schon mal ein paar Gedanken. Habt ihr den "perfekten Hund" für uns?
Den perfekten Hund hat wahrscheinlich niemand, aber das wird dir ja klar sein. Du hast das Wort ja auch in Anführungszeichen gesetzt. Ich kann dir aber ein wenig von dem tollsten Hund erzählen, den ich kennen lernen durfte. Es geht sich um den Hund meiner Freundin. Bzw. EX-Hund, weil sie ihn leider nicht mehr hat. Es war ein Schäferhund-Labrador - Rottweiler Mischling. Die Mutter war ein Schäferdhund Labrador Mischling und der Vater ein reinrassiger Rottweiler. Man sah dem Hund deutlich an, dass er einen Schäferhund in sich hat. Er sah auch aus wie manche reinrassige Schäferhunde, aber eben nicht "klassisch".
Nun zu Sams wesen: Er ist der verspielteste Hund (Bällchen, Stöcken, Frisbee etc.), eine totale Wasserratte, beschützt aber auch Haus und Garten und ist sehr gehorsam und ordnet sich freiwillig unter. Sitz, Platz, Steh, Bleib und auch Distanzkommandos befolgt er sehr zuverlässig. Spielen kann man mit ihm wirklich immer. Als er von der Kastration nach Hause kam, noch halb in der Narkose, lief er auf seinen Lieblingsstock im kleinen Garten zu und wollte ihn nehmen. Er blieb aber nur davor liegen und hat ihn beschützt (aber nicht verteidigt). Im dunkeln hat er meine Freundin schon vor einem angetrunkenen Mann beschützt. Er hat nur geknurrt, kam aber auf ihren Befehl hin (er lief ohne Leine) sofort zu ihr zurück.
Was ich dir sagen will: Sucht euch einen Mischling. Euer Hund muss vielen Anforderungen gerecht werden. Wenn dich Sams Geschichte noch ein wenig interessiert, dann lies diesen Thread einmal. Pickt euch doch einfach das beste von den Rassen heraus. Schäferhund Mischlinge finde ich immer sehr schön und es ist für die Hunde meist auch besser, weil sie nicht aus solchen Überzüchtungen kommen. Zufallsprodukte sind sehr schöne, ideale Hunde. Ich habe schon oft die Erfahrung gemacht, das Rassehunde als Statussymbole gekauft werden und auch unter den Züchtern sind viele schwarze Schaafe.[/url]
Ich würde vom Golden Retriever abraten. Meine Nachbarn haben einen und der ist leider nicht ganz ohne aber das ist halt Charakter- und Erziehungssache. Wo ich bei der Rasse allerdings Bedenken hätte wäre deren ungehobelte Art. Wenn der Hund meiner Nachbarn auf meinen los will, kann der Mann (mitte 30, gut gebaut) den Hund zwar halten aber das erste Stück rutscht er mit. Da du schon das Alter deiner Mutter ansprichst, hätte ich da Angst, dass der Hund sie umreißen könnte. Das kann auch bei einem sozialen Hund passieren, weil er zu einem anderen Hund zum Toben hin möchte.
Die Brummbären wären da schon besser. Ich durfte bisher leider noch keinen Landseer kennen lernen aber ein Bekannter hat einen Bären mit Neufundländer mit drin. Er ist etwas kleiner als die reinrassigen und ein wirklich klasse Tier. Der Hund läuft gemütlich mit dem Besitzer seine Runden und obwohl er wirklich keine Erziehung genossen hat, lässt es ihn völlig kalt, wenn andere Hunde ihn anmachen. Er läuft einfach im Schneckentempo an dem Rüpel vorbei und würdigt ihn keines Blickes. Vom Wesen her ist er wirklich toll. Und auch wenn er nicht so aussieht, ist er wachsam. Das sieht immer so aus als würde er faulenzen dabei hat er immer alles im Blick. Ich war beim ersten Mal richtig baff, als er eine Gefahr gestellt hat. Ich fand es auch faszinierend mit welcher Ruhe er selbst das gemacht hat. Direkt danach hat er sich wieder völlig entspannt auf die Wiese gelegt und weiter gedöst.
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