Ungewöhnlicher Kampf gegen Übergewicht in Malaysia

In Malaysia wird dem Übergewicht mit teilweise ungewöhnlichen Maßnahmen der Kampf angesagt. Auf den Zeugnissen der Schüler wird künftig - neben den ganz normalen Noten - auch der BMI (der Körpergröße und -gewicht berücksichtigt) angegeben. Lehrer müssen künftig ihre Schüler regelmäßig wiegen. Ist ein Kind übergewichtig, dann wird der Lehrer weitere Maßnahmen empfehlen. Mit dem auf dem Zeugnis vermerkten BMI können Eltern aber prinzipiell nach eigenem Ermessen verfahren.

Diese Maßnahme ist aber nur eine von vielen Maßnahmen gegen die zunehmende Anzahl übergewichtiger Kinder in Malaysia. Denn in den Schulkantinen gibt es inzwischen schon kein Fast Food mehr, auch sehr zuckerhaltige Getränke wird man dort vergebens suchen. Die Angabe des BMI soll die Eltern weiter sensibilisieren, benotet wird der aber nicht.

Ich finde es nicht schlecht. Eine gute Idee, die auch in Deutschland helfen könnt. Allerdings ist es fraglich, ob sich eine solche Maßnahme in einem größeren Land einsetzten lassen ließe. Man würde dann damit argumentieren, dass jeder das Gewicht vom anderen sehen kann und das mit dem Datenschutz nicht vereinbar ist. Außerdem würden sich wahrscheinlich manche Leute gedemütigt fühlen. Das mit dem Kantinen Essen ist allerdings meiner Meinung nach sehr sinnvoll und es wäre auch in anderen Ländern durchsetzbar. Vielleicht schneidet sich ja bald ein Land von einem solchen vorbildlichen Verhalten eine Scheibe ab.

Was in Malaysia im Kampf gegen das Übergewicht der Schulkinder gemacht wird, finde ich in einer Art schon sehr sinnvoll. Nur den Kindern den BMI auf das Zeugnis zu schreiben, halte ich nicht für gut und richtig. Das kann bei einigen Kindern zu einer Diskriminierung führen. Das müßte anders gelöst werden, vielleicht mit einer Anlage zum Zeugnis oder dergleichen. Unter Umständen wird das Kind das Zeugnis auch mal anderweitig benötigen. Wenn es sich dann um ein Kind mit zu vielen Pfunden handelt, ist das für das Kind schon sehr übel. So etwas gehört nicht auf ein Zeugnis.

Gut finde ich aber auch, dass die Schulkantinen weder süße Getränke noch Fast Food anbieten. Das sollte überall eingeführt werden.

Die Grundidee, in den Schulen schon auf die Ernährung der Kinder zu achten und diese auch regelmässig zu wiegen, finde ich ja schon irgendwie gut, denn grad Übergewicht, kann ja auch zu extremen Gesundheitseinschränkungen führen. Es muss zwar nicht sofort soweit kommen, aber wenn sie älter werden, können diese Dinge auch noch auftreten. Vorbeugen ist halt immer besser, als hinterher damit zu leben, wenn es zu spät ist.

Aber nun den BMI Wert der Kinder auf die Zeugnisse zu notieren, finde ich doch schon etwas makaber, denn wenn ich mir vorstelle, das man grad die Abschlußzeugnisse ja auch hier in Deutschland für die Bewerbung braucht, dann finde ich das etwas übertrieben. Ich weiss zwar nicht, wie es in Malaysia mit den Bewerbungen und Zeugnissen aussieht, aber ich finde es geht keinem Arbeitgeber etwas an, wie hoch der BMI Wert desjenigen ist, der sich grade bewirbt auf eine bestimmte Stelle.

Was ich aber besonders gut finde und was meiner Meinung nach überall in Schulen so gehandhabt werden sollte, ist, das man in den Kantinen keine Fastfood Gerichte mehr bekommt, sondern da eher auf ausgewogene und abwechslungsreiche Kost umsteigt.

Ich finde es sinnvoll, wenn in den Schulkantinen kein Fast Food mehr angeboten wird und daran könnten sich viele andere Länder etwas abschauen. Auch das eingeschränkte Angebot an Getränken finde ich gut, jedoch wird das einige sicherlich nicht davon abhalten sich ihre zuckerhaltigen Getränke von Daheim mitzubringen. Womit ich aber nicht einverstanden bin, ist das regelmäßige wiegen und der BMI auf den Zeugnissen. Zum einen ist das Wiegen vor den Mitschülern dem ein oder andern Kind sicherlich sehr peinlich und ich kann mir vorstellen, dass es zu Lästereien und dem Auslachen von dickeren Schülern kommen kann. Außerdem bezweifle ich, dass die Eltern großartig auf den BMI im Zeugnis achten werden, wenn sie sich nicht sowieso auf die Ernährung und das Gewicht ihres Kindes achten. Der Hinweis im Zeugnis soll die Eltern sicherlich wachrütteln, jedoch klappt das sicherlich nicht bei allen.

Dass das eventuell eine gute Methode ist um die Eltern auf Gewichtsprobleme der Kinder hinzuweisen möchte ich nicht bestreiten, aber wie reagieren die Kinder darauf?

Als Kind vergleicht man ja in der Regel seine Zeugnisnoten mit denen der Freunde und wenn man dann auf dem Zeugnis auch den BMI stehen hat vergleicht man den natürlich auch und das ganze kann dann doch auch einen ganz anderen Effekt als gewünscht haben. Menschen mit Essstörungen sind ja oft sehr auf solche Zahlen fixiert und das wird hier ja dann sogar von offizieller Seite gefördert. Außerdem finde ich es auch nicht gerade toll wenn man auf seine Abschlusszeugnis stehen hat, wie viel man damals gewogen hat. Das muss man unter Umständen auch nach Jahren noch irgendwo vorzeigen.

Die anderen Maßnahmen finde ich recht sinnvoll, wenn sie mit der entsprechenden Aufklärung von Eltern und Schülern verknüpft werden. Denn es bringt ja wenig, wenn das Kind in der Kantine keine Cola kaufen kann, sich aber auf dem Heimweg am nächsten Kiosk eine besorgt oder eine Flasche zu Hause im Kühlschrank stehen hat. Es ist sinnvoller, wenn das Kind aufgeklärt ist und sich dann aus diesem Grund für ein gesünderes Getränk entscheidet, auch wenn es ein ungesundes bekommen könnte.

Wäre es nicht sinnvoller, wenn die Lehrer mit gutem Beispiel voran gehen? Zumindest bei uns an der Schule leben die Lehrer und Horterzieher den Kindern gesunde Ernährung vor. Und es wird auch von den Kindern angenommen. Zumindest meine zwei Mädels haben schon bei der Klassenlehrerin um Kostproben gebeten, wenn diese etwas dabei hatte, was sie noch nicht kannten.

Das wiegen der Kinder mag zwar auf den ersten Blick sinnvoll sein. Aber ich denke es geht die Klassenkameraden nichts an, wie viel ein Kind nun auf die Waage bringt. Zumal eben nicht nur falsche Ernährung für erhöhtes Gewicht verantwortlich ist. Das sieht man an meinen Mädels sehr deutlich. Sie essen kaum Süssigkeiten, bewegen sich ausreichend, aber neigen trotzdem zu Übergewicht, weil es einfach von beiden Seiten her genetisch vorhanden ist.

Selbst die Schulärztin hat im letzten Jahr zugeben müssen, wenn Gewicht nur von der Ernährung abhängig wäre, das meine Töchter dann gertenschlank sein müssten, was sie aber halt nicht sind.

Ich weiß nicht, ob ich als Mutter unbedingt den BMI meines Kindes auf dem Zeugnis lesen will. Ich persönlich finde die Idee nicht so prickelnd. Einfach aus dem einfachen Grund, weil der BMI nicht auf ein Zeugnis gehört. Schließlich bewirbt man sich in ferner Zukunft damit und es gibt Dinge, die der Arbeitgeber nicht lesen sollte.

Wenn man dieses System in Deutschland einführen würde, ich würde eiskalt dagegen vorgehen. Da wäre mir ein Termin beim Lehrer lieber, als wenn ich das jedes Halbjahr auf dem Zeugnis lesen müsste.

Dass es in der Schulkantine kein Fastfood gibt, finde ich an sich okay. Aber auch die Erwachsenen, damit meine ich Eltern und Lehrer, sollten den Kindern eine relativ gesunde Lebensweise vorleben. Auch kann man nix für die Gene. Ich habe zum Beispiel einen BMI von 25, bin aber nicht wirklich dick und alles ist gut verteilt. Daher kann man Übergewicht nicht unbedingt am BMI festmachen.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich das gut oder schlecht finde. Zum einen finde ich es gut, dass man endlich mal die Initiative ergreift und wirklich etwas gegen Übergewicht unternimmt und nicht nur davon redet.

Zum anderen weiß ich allerdings nicht, ob das der richtige Weg ist. Immerhin grenzt das meiner Meinung nach schon an Schikane. Möglicherweise braucht man vielleicht genau das, aber ich denke, dass es für die Psyche eines Kindes auch ganz schlecht sein kann.

Ich wäre generell dafür, dass man im Unterricht lernt, was man und wie man gesunde Gerichte billig ! einkaufen kann. Und vor allem auch, wie man richtig einkauft. Sowas wäre auf jeden Fall in Deutschland auch umsetzbar. Gerade was das kostengünstige Einkaufen angeht und das Kochen haben viele Probleme und lernen es vor allem gar nicht mehr.

Bei Kindern finde ich den BMI eigentlich schon geeignet - so als Richtwert.

Auf einem Zeugnis den BMI zu vermerken halte ich auch für kritisch. Natürlich soll Übergewicht vorgebeugt werden, aber ich denke, dass solch eine BMI-Zahl auf dem Zeugnispapier nichts zu suchen hat. Lieber sollte mit den Eltern das direkte Gespräch geführt werden und den Unterricht so gestaltet werden, dass man in der Tat lernt, wie man am besten gesund und auch günstig kocht und auch, dass möglichst viel Bewegung ermöglicht wird.

Die Streichung von Fast Food und von stark zuckerhaltigen Getränken hingegen erachte ich für sehr sinnvoll. Auch in Deutschland könnte ich mir es gut vorstellen, dass keine Cola und Hamburger an den Schulen verkauft wird, sondern eher gesunde Kost und gesündere Getränke. Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, gab es leider nicht so wirklich eine entsprechende Auswahl. Wenn nun Gemüse, Obst und solche Dinge zu vernümftigen Preisen angeboten werden, ist das wirklich optimalst.