Pferd heimlich decken lassen

vom 19.04.2011, 19:47 Uhr

Die Freundin, bei der meine Freundin immer reiten geht, hat vorhin bei uns angerufen. Meine Freundin erzählte mir gerade, dass es wohl darum ging, dass Person A (die Freundin meiner Freundin) ihr Pferd vor etwa zehn Monaten verkaufen wollte. Es handelt sich um eine Stute, die sich nicht mehr reiten lässt und nur noch sinnlos alleine auf der Wiese stand, wenn meine Freundin und Person A ausreiten. Da die Stute das nie so recht wollte, sollte sie eben als Beistellpferd verkauft werden. Einfach dorthin, wo sie niemand reiten wollte und sie den ganzen Tag auf der Wiese stehen kann. Person A hat auch damals jemanden gefunden und die Pferde sollten aber auf die eigene Wiese von Person A. Hinzu kam allerdings ein Hengst, der durch drei Zäune von den Anderen etwa 200 Meter entfernt stand. Die Interessentin für das Pferd hat dieses allerdings geritten und wollte dies auch nicht unterlassen, weshalb Person A kurze Zeit später das Pferd wieder in den alten Stall holte und die restlichen Pferde von der Wiese abholen ließ.

Person A dachte nun, dass ihr Pferd sehr krank sei, weil es innerhalb weniger Tage sehr dick geworden war und aus allen Löchern blutete. Sie rief den Tierarzt und rechnete schon damit, dass die Stute eingeschläfert werden müsste, da sie auch schon 23 Jahre alt ist. Herausgestellt hat sich allerdings, dass das Pferd nicht schwer krank ist, sondern hoch tragend. In ca. vier Wochen wird sie ein Fohlen bekommen. Da meine Freundin die Stute mit zwei Wallachen auf ihrer Wiese stehen hat, kann es von denen nicht sein. Die einzige Möglichkeit ist, dass die damalige Interessentin den Hengst zu der Stute gelassen hat, weil sie ein Fohlen wollte. Alleine konnte der Hengst nicht zu den Stuten.

Die Frage ist jetzt, was sie tun sollen. Soll Person A der damaligen Interessentin Bescheid sagen und Tierarztkosten verlangen, weil sie die Stute absichtlich hat decken lassen, obwohl dies ebenso untersagt war wie reiten? Kann die Besitzerin des Hengstes dann Ansprüche gegen das Fohlen erheben? Das will Person A auf keinen Fall, da die Interessentin die Pferde eben nicht gut behandelt hat. Allerdings will bzw. kann sie auch nicht die ganzen Kosten alleine tragen. Was würdet ihr an dieser Stelle tun?

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» Malcolm » Beiträge: 3256 » Talkpoints: -1,99 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Mit bloßen Mutmaßungen kommt man in so einer Situation nicht weit. Zwar liegt es nahe, dass der Hengst bei der Stute war, aber solange man es nicht beweisen kann, ist es schwer. Man könnte es zwar genetisch nachweisen, aber das kostet auch wieder und wer das bei Pferden macht, wüsste ich auch erstmal nicht.

Theoretisch müsste die Person die Kosten für den Tierarzt bezahlen, die den Hengst zur Stute gelassen hat. Inwieweit Ansprüche bezüglich des Fohlens bestehen, weiß ich nicht. Bei Pferdezucht könnte das etwas anders sein. Eigentlich gehört das Fohlen zur Stute und niemand hat Ansprüche. Wenn es aber ein Zuchthengst war, könnte man schon gewisse Ansprüche haben, wenn es zum Beispiel einer mit Auszeichnungen ist. Da bin ich mir wirklich nicht sicher. Am besten erkündigt Ihr Euch entweder beim Tierarzt oder bei einem anderen Pferdezüchter. Denn das wissen die sicherlich genau.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wer sagt denn, das nicht einer der Wallache durch Tierarztfehler, der Erzeuger des Fohlens ist? Sowas soll ja auch schon mal vorkommen. Daher kann man nicht einfach behaupten, das der Hengst zur Stute gelassen wurde. Und selbst, wenn der Hengst wirklich der Erzeuger ist. Was meinst du wozu männliche Tiere fähig sind, wenn sie ein paarungswilliges Weibchen auch decken wollen?

Also mit Unterstellungen und Behauptungen wäre ich da erstmal ganz vorsichtig. Wobei ich mir im Moment eher Sorgen um die Stute mache, wenn du schreibst, das sie aus allen Löchern blutet. Das hat mit der Trächtigkeit eigentlich nichts zu tun und sollte daher genauer untersucht werden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Zuerst sollte sich Frau A informieren, wie lange eine Stute für gewöhnlich trächtig ist. Meines Wissens nach ist das ungefähr auch ein knappes Jahr. Dadurch kann man auch ausschließen, ob es in der fraglichen Zeit zur Deckung gekommen sein kann. Zudem wird ein Pferd normalerweise nicht innerhalb von ein paar Tagen plötzlich sehr dick. Das ist bei der Tragedauer und bei der Größe eines Pferdefohlens eine sehr seltsame Vorstellung.

Ich würde es eher vermuten, dass das Pferd vermutlich deshalb nicht geritten werden wollte, weil es sich aufgrund der Trächtigkeit nicht wohl gefühlt hat. Da hätte die Halterin schon längst den Arzt rufen müssen, weil so eine plötzliche Verhaltensänderung bei einem Tier immer Anlass zur Sorge sein sollte. Auch dass sich das Pferd bei Frau A nicht reiten lassen wollte, wohl aber bei der Pflegeperson die ja angeblich das Pferd heimlich decken ließ gibt mir zu denken. Mir scheint es schon möglich, dass das Pferd vielleicht aus psychischen Gründen von Frau A nicht geritten werden wollte, beispielsweise nach einem erschreckenden Erlebnis für das Pferd.

Wenn Frau A und die andere Person keinen schriftlichen Vertrag hatten, wie das Pferd genutzt werden darf, wird es sicherlich schwierig. Gegebenenfalls hilft hier ein Gang zum Anwalt weiter. Oder aber Frau A freut sich einfach, dass ihre Stute ein gesundes Fohlen bekommen hat, das ja wohl ihr gehört. Warum muss man sich da streiten, wenn es der Mutterstute offensichtlich wieder gut geht?

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Man kann wohl nur durch einen DNA-Test Sicherheit haben, wer die Stute gedeckt hat. Es könnte nämlich auch einer der Wallache gewesen sein, denn es kommt drauf an, wann sie kastriert worden sind ( nach der Kastration können sie noch einige Zeit Zeugungsfähig sein), oder das einer der Wallache sogar ein so genannter Klopphengst ist, man meint das es sich um einen Wallach handelt, dabei sind die Hoden nur nach innen verlagert, so das man diese nicht mehr sehen kann. Meistens verhalten sich diese Hengste auch um einiges braver wie normale Hengste.

Es kann aber auch sein, das da wo die Stute einige Zeit untergebracht war, doch mal der Hengst unbemerkt auf der Stute war, denn gerade auf der Weide können diese sehr trickreich werden, da nutzen dann auch 3 Zäune nicht unbedingt was. Und wenn die Stute damals als nicht mehr reitbares Beistellpferd abgegeben wurde, heißt es ja nicht, das sie auch keine Fohlen mehr bekommen darf.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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