Habt ihr Grundwehrdienst geleistet?
Ich wollte mal fragen, wer hier im Forum alles Grundwehrdienst geleistet hat oder den Zivildienst bevorzugt hat. Bestimmt gibt’s hier auch welche die Ausgemustert wurden. Ich leiste im Moment meinen Grundwehdienst.
Für mich war das bei der Einberufung klar, wenn ich nicht ausgemustert werde, dann gehe ich zum Bund. Der Grund dafür war einfach, dass ich einfach mal die Erfahrung gemacht haben wollte. Wie sieht’s bei euch aus? Warum seid ihr zum Bund gegangen oder warum habt ihr euch dagegen entschieden?
Hallo Flo2510,
ich habe mich eigentlich schon in meiner Schulzeit und vor der Musterung für den Grundwehrdienst entschieden, falls ich denn nicht ausgemustert werde. Da habe ich mir im Vorhinein auch keine schlechten Chancen ausgerechnet, denn ich hatte (und habe) keine größeren gesundheitlichen Probleme und ausserdem ist die österreichische Musterung entweder wesentlich weniger restriktiv als dies in Deutschland der Fall ist, oder unsere Jugendlichen leben einfach gesünder und sind fitter Wikipedia meint, dass in Deutschland nur knapp über 50% auch wirklich wehrdienstfähig sind, während es in Österreich immerhin stolze 75% sind.
Für das Bundesheer habe ich mich entschieden, weil ich das erstens vor meiner beruflichen Weiterbildung nach der Matura (Abi) hinter mich gebracht haben wollte und zweitens, weil ich so auch einiges an wichtiger Lebenserfahrung erhalten konnte. Ich wohne in den Bergen und bin dort auch aufgewachsen, deswegen habe ich mich als einer der wenigen freiwillig für die Hochgebirgskompanie gemeldet. Vom Tourengehen, über Tiefschneeabfahrten bis hin zu Truppenübungen im Winter jenseits der 2000 Höhenmeter und der Unterkunft in selbstgebauten Schneebiwaks habe ich sehr viel gelernt, erlebt und gesehen.
Auch heute, einige Jahre nach meiner Zeit als Präsenzdiener, erinnere ich mich gerne an diese Zeit zurück und ich würde mich heute wahrscheinlich wieder so entscheiden. Leider gibt es meine alte Hochgebirgskompanie nicht mehr und alles andere würde im direkten Vergleich wohl verblassen.
Also meine Antwortmöglichlkeit ist hier gar nicht gegeben. Zu mir passt nichts davon. Ich habe nach der Schule sofort mit dem Studium begonnen und habe bis jetzt noch keinen Grundwehrdienst geleistet. Gemustert bin auf T2.
Ich weiß gar nicht, wie das jetzt mit der Abschaffung der Wehrpflicht läuft. Wenn ich mich aber hätte entscheiden müssen, dann wöre es der Grundwehrdinst gewesen, weil alles was ich in den letzten Jahren darüber gehört habe, mich meinen lässt, dass das speziell für Männer eine Erfahrung ist, die nicht schaden kann.
Ich wurde letztendlich mit T3 ausgemustert, obwohl ich mich schon bei der Marine gesehen habe, aber es gab wohl zu meiner Zeit zu viele Anwärter. Meine Musterung war dazu auch noch das reinste Chaos, denn laut Führerschein war ich Brillenträger, hatte aber keine Brille dabei. Da mir offenkundig dies offenkundig nicht geglaubt wurde, sollte mein Augenarzt angerufen werden. Praktischerweise wurde dort am Vortag eingebrochen und alle Computer entwendet.
Danach wollten mich die netten Herren zuerst nicht mehr zum theoretischen Teil der Prüfung vorlassen. Aufgrund meiner verlängerten Anfahrt habe ich darauf allerdings bestanden. Das Abschlussgespräch deckte sich dann mit den Vorstellungen meinerseits, so dass ich die Laufbahn meines Vaters hätte anstreben können. Wie oben erwähnt bekam ich letztendlich den Bescheid über meine Ausmusterung.
Reaper hat geschrieben:Da habe ich mir im Vorhinein auch keine schlechten Chancen ausgerechnet, denn ich hatte (und habe) keine größeren gesundheitlichen Probleme und ausserdem ist die österreichische Musterung entweder wesentlich weniger restriktiv als dies in Deutschland der Fall ist, oder unsere Jugendlichen leben einfach gesünder und sind fitter Wikipedia meint, dass in Deutschland nur knapp über 50% auch wirklich wehrdienstfähig sind, während es in Österreich immerhin stolze 75% sind.
Schon möglich, dass die Jugendlichen in Österreich gesünder leben, ich denke aber nicht dass das der Hauptgrund für die unterschiedlichen Musterungsquoten ist. In Deutschland ist man in den letzten Jahren der Wehrpflicht einfach dazu übergegangen mehr Leute auszumustern. Die Wehrpflichtigen sind zwar nicht kränker als früher, aber es wird teilweise schon mit T3 (was ja nun nicht so todsterbens krank ist) sofort ausgemustert, wo früher noch gezogen wurde. Man hatte einfach zuviele Wehrpflichtige für die vorhandenen Kapazitäten bzw. für das noch vorhandene Geld was für die Grundausbildung zur Verfügung stand. Da wurde ja auch deutlich mehr als früher eingesparrt.
Gleichzeitig ist aber auch immer die Zahl an Ersatzdienstplätzen an die Wehrpflichtigen bei der Bundeswehr gekoppelt, sodass es nicht mehr Verweigerer geben sollte, als eingezogene Wehrpflichtige. Zieht man also aus Kostengründen weniger Wehrpflichtige zum Dienst bei der Bundeswehr ein, muss man gleichzeitig auch weniger Ersatzdienstleistende einziehen und der Effekt verdoppelt sich gleich. Damit die schon bestehende Wehrungerechtigt nicht noch stärker als bisher ausfiel, versuchte man dem wohl entgegenzuwirken, indem man einfach mehr Leute ausmusterte.
Mir wars egal, ich wurde damals T2 gemustert und hätte bis auf 3 oder 4 Einsatzgebiete fast alles machen können. Ich hatte aber keine rechte Lust auf die Bundeswehr. Kriegspielen kann ich auch zu Hause vorm Rechner und mich in der Grundausbildung von der ein oder anderen kaputten Gestalt (ja es sind nicht alle dumm bei der Bundeswehr, das weiß ich auch) mit sinnlosen Befehlen anbrüllen zu lassen brauche ich auch nicht. Und wenn man dann so hört, was nach der Grundausbildung so abgeht oder besser gesagt nicht mehr passiert, weil viele nur noch ihre Zeit abgammeln, dann wäre da wohl auch neben ein paar netten Erfahrungen auch viel verschwendete Zeit dabei gewesen.
Also hatte ich mich frühzeitig dazu entscheiden zu verweigern und den Zivildienst zu leisten. Ganz davon abgesehen, dass mir die Arbeit im Krankenhaus und mit Menschen viel Spaß gemacht hat und man sich nicht der strengen Befehlshierarchie unterordnen muss, bringt der Zivildienst auch viele Vorteile mit sich. Man kann sich, wenn man sich selber frühzeitig bemüht seine Einsatzstelle aussuchen, so konnte ich im Krankenhaus arbeiten, dass 100 Meter von zu Hause entfernt lag. Das brachte auch den Vorteil mit sich, dass ich immer nach Feierabend schnell zu Hause war und nirgends untergebracht war. Man hat auch festgelegte Arbeitszeiten, was in der Regel eine 40 Stundenwoche war. Man konnte sich auch in gewissem Maße seine Arbeitszeit selber gestalten, wenn man einen Tag frei brauchte, dann hat man das halt gesagt und dafür mal am Wochenende gearbeitet. So ließ sich auch durchaus mal eine ganze freie Woche rausarbeiten.
Dazu kam auch noch eine durchaus bessere Entlohnung. Der Sold unterschied sich natürlich nicht von dem was beim Bund gezahlt wurde, aber bei der Bundeswehr herrschte ja Vollversorung mit Essen, Unterkunft und Wäsche und allem drum und dran. Als Zivi konnte ich nur kostenlos Mittagessen, weil nicht mehr angeboten wurde, für die anderen Mahlzeiten gab es als Ausgleich Geldleistungen, auch für meine Wäsche gab es einen Kleiderzuschuss, da ich ja nur Hose und Hemd gestellt bekommen habe, alles darunter aber selber mitbringen und auch waschen musste. Und für irgendwas hab ich auch noch einen Zuschlag bekommen, sodass am Monatsende eigentlich immer mindestens der doppelte Sold raussprang.
Ich habe mich um den Grundwehrdienst gedrückt und habe Zivildienst in einem Krankenhaus gemacht. Ich habe ih nauf einer Pflegestation abgeleistet und fand diesen Job auch sehr angenehm. Im Nachhinein kann ich auch sagen, dass ich der Gesellschaft wirklich etwas wiedergegeben habe. Aus diesem Grund finde ich es schade, dass die Wehrpflicht und somit auch die vielen Stellen für den Zivildienst abgeschafft werden.
93/94 war ich beim Bund für den regulären Grundwehrdienst von einem Jahr. Da ich gerade mal 20 Kilometer entfernt wohnte, war ich Heimschläfer und hatte daher kaum Probleme. Auf Zivi hatte ich keinen Bock und drücken wollte ich mich auch nicht. Ich hätte mich wohl besser gleich auf 2 oder 12 Jahre verpflichten sollen und das ganze schöne Geld dort mitgenommen. Hinterher ist man immer schlauer. Einige wollten noch OA werden. Da sind von 120 Bewerbern 3 genommen worden und Aus war es mit der Karriere beim Bund.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-159836.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung 1044mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Rubbelfeld · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Schöne Blatt Pflanze für die Wohnung
- Palmen für die Wohnung 3004mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Dreddi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen für die Wohnung
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun? 1854mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: helgak62 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Was kann man gegen eine tropfende Birkenfeige tun?
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel? 1348mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wawa666 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Verträgt Banane chemisches Anti Insekten Mittel?