Ungewöhnliche Garmethoden

Vorhin habe ich auf Kabel 1 die Sendung "Kochen mit Knall" geschaut. Es scheint ein neueres Format zu sein, zumindest kannte ich es noch nicht. Die bekannten Köche Stefan Marquardt und Frank Buchholz haben dort gezeigt, wie man mit Küchengeräten Gerichte zubereiten kann, die man so nicht erwartet hat. So wurde beispielsweise eine Fischsuppe in einem Espressogerät zubereitet, das gefüllte Steak hat in einem Toaster seinen Platz gefunden und ein Kartoffel-Käse-Snack wurde in einem Waffelautomaten für belgische Waffeln hergestellt. Des weiteren wollte man testen, ob sich ein Hähnchenschenkel in einem Ofen für Glas gut garen lässt und auch Rippchen wurden dort gegart.

Zumindest der Toaster wäre danach noch weiter verwendbar, bei der Espressomaschine wäre mir die Gefahr zu gross, dass der nachfolgende Espresso nach Fisch schmeckt. Ich denke, dass auch der Waffelautomat danach weiter verwendbar ist.

Habt Ihr schon einmal solch eine Methode angewandt? Würdet Ihr es ausprobieren? Kennt Ihr noch andere aussergewöhnliche Garmethoden? Über die Garmethode in der Geschirrspülmaschine gibt es ja bereits einen Thread, so dass ich gern über obrige Beispiele etwas lesen würde.

Ich habe bisher nicht wirklich viel Außergewöhnliches ausprobiert. Jedoch habe ich mal Nudeln im Wasserkocher zubereitet, was auch recht gut ging. Man muss nur darauf achten, dass der Wasserkocher eine glatte Innenfläche besitzt.

Auch habe ich den Fisch in der Spülmaschine einmal ausprobiert, leider ist dieser mir trotz genaues Halten an die Anweisungen der Chefköche nicht wirklich gelungen.

Jedoch haben wir in unserer Jugendzeit auch einiges ausprobiert. Zum Beispiel haben wir in der Mittagspause Würstchen mit dem Feuerzeug geröstet. Am Ende hatte die zwar ein recht starkes gasiges Aroma, aber was soll es.

Nun, ich habe mal einen Wasserkocher missbraucht, um eine Tütensuppe oder -sauce herzustellen und um mir die Arbeit mit dem Topf und dem Herd zu ersparen. Das war keine gute Idee, weil der Wasserkocher die Flüssigkeit hat auslaufen lassen. Seitdem lasse ich von solchen Experimenten ab, zumal ich ja nur noch selten auf diese Art von Produkten zurückgreife.

Ein Radiosender hat vor kurzem in der Spülmaschine "gekocht". Dabei wurde, soweit ich mich erinnere, ein Fischfilet samt Gemüse und einer Soße in einen Bratschlauch getan und das Ganze dann in die mit Geschirr gefüllte Spülmaschine gegeben und ein normales Reinigungsprogramm samt Reiniger gestartet.

Endergebnis war sauberes Geschirr und eine wohl geniessbare Fischmahlzeit. Mein Fall wäre das wohl nicht, aber wer es mag

In der Süddeutschen Zeitung gab es mal einen Artikel darüber, dass man sich auf einer Autofernreise problemlos einen Braten garen kann, wenn man das Fleisch in Alufolie wickelt und im Motorraum in der Nähe des Motors anbringt. Der Motor erhitzt sich durch die Kraftstoffverbrennung und erwärmt das Fleisch auf Gartemperatur. Es war eine Tabelle beigegeben, wie weit man theoretisch in welcher Geschwindigkeit fahren müsse um bestimmte Fleischsorten und Fleischmengen zu garen.

Ich habe das nie ausprobiert. Erstens finde ich es ziemlich unhygienisch, denn im Motrorraum sind immer Spuren von Erdölprodukten, die in Nahrung nichts zu suchen haben. Außerdem soll der Braten eben so einen gewissen Motorgeruch annehmen, was manche angeblich schätzen. Mein Fall wäre das nicht. Außerdem wäre mir das Risiko viel zu groß, damit einen technische Störung hervor zu rufen. Da vertraue ich lieber auf die altbewährte Stullenbox im Kofferraum.

Die von Dir genannte Sendung macht viele Showeffekte wegen des Unterhaltungswerts. Bei einigen Experimenten sagen sie auch ganz klar, dass das nicht zum Nachmachen geeignet sei. Und selbst wenn: Wer kauft sich privat schon einen Wäschetrockner, nur um darin Gartenkräuter und keine Wäsche zu trocknen. Das finde ich total absurd. Ich finde diese Sendung lustig aber ziemlich sinnlos und zwecklos.

Viel habe ich zu diesem Thema nicht beizutragen, aber ich mache ab und zu Kartoffelpuffer im Waffeleisen, weil man da kaum Fett braucht und die Kartoffelpuffer auch im Waffeleisen schön braun und knusprig werden.

Des weiteren verwende ich schon mal Dampfgarbeutel in der Mikrowelle, aber so wirklich ungewöhnlich ist das ja auch nicht mehr.

Wenn wir also schon lustige Garmethoden besprechen und du meinen Thread mit dem Geschirrspüler, Kochen im Geschirrspüler, ja schon erwähnt hast, kann ich von weiteren Unmöglichkeiten berichten, die ich schon mal ausprobiert habe, oder ich zumindest erlebt habe.

Der Wasserkocher wurde hier bereits erwähnt, ein paar Studienkollegn haben uns einmal während der Berufsschulzeit zum Essen zu sich eingeladen. Zwar hatten wir selber nur ein kleines Ferienhaus, welches in einer alten Scheune eingebaut war, angemietet, aber deren Bude war der Brüller schlecht hin. Unter anderem gab es keine Küche, sondern nur einen im Wohnzimmer angebracht Arbeitsplatte und Wasserkocher und dergleichen, gekocht wurde als ein Pasta-Fertiggericht im Wasserkocher, welcher mit Klebeband manipuliert wurde, da er ja sonst ausgeht.

Wer schon Urlaub auf den Azoren gemacht hat, dürfte auch das Kochen im Vulkan kennen, immerhin kann sich dort für eine Tagestour anmelden, bei denen große Kessel mit-transportiert werden, welche in Leinentücher verpackt dann in Vulkansche eingegraben werden.

Interessant fand ich auch einmal die Idee eines Kochazubis, dem im größtem Stress (4 Mahlzeiten - aber er durfte alleine kochen) die Herdplatten ausgegangen sind und er dann einfach einen Topf in die laufende Fritteuse gestellt hat. Fragt mich bitte nicht, warum er durch die Prüfung gefallen ist und ein halbes Jahr an die Ausbildung dran hängen musste.

Allgemein ist das nur ein großes Herumexperimentieren. Es spricht aus meiner Sicht nichts dagegen einfach mal ungewöhnliches auszuprobieren oder einfach mal über die strenge zu schlagen. Wenn ich teilweise die Reaktionen hier im Board lese, muss ich mir leider an den Kopf fassen, denn viele Leute haben den Bezug zum Lebensmittel verloren.

Ich habe zum Beispiel kein Problem damit einfach mal Popcorn im Trockner zu machen, allerdings schmeckt mir Heißluftpopcorn zu fade dafür. Warum kein Spiegelei auf der heißen Motorhaube braten, unsere Reservistenkameradschaft brät sich welche auf Schaufeln. Frisch gegrillte Heuschrecken auf einem Thailändischen Markt schmecken auch nicht schlecht, auch wenn dort jeder deutsche Hygienekontrolleur kündigen würde..

Ich finde solche Möglichkeiten sehr interessant. Aber ich würde es nicht selber ausprobieren. Zuhause habe ich doch alles um es ganz normal zu kochen. Ein Espressogerät für eine Fischsuppe zu verwenden, finde ich schon sehr abstrakt. Wenn ich so ein Gerät Zuhause habe, dann doch auch einen Herd. Ich hab auch mal einen Bericht gesehen, dass man Fisch in der Geschirrspülmaschine garen kann. Ich finde den Gedanken aber nicht wirklich appetitlich und ich würde es deswegen auch nicht ausprobieren.

Eigentlich ein Relikt aus DDR-Zeiten, so kann man sie auch heute noch erstehen, die Waschmaschine WM 66 - auch als Schwarzenberg bekannt. Diese Waschmaschine ist ein echtes Multitalent, da man dann Wasser auch bis 100 Grad Celsius erhitzen kann. Und das ist auch der Grund, weswegen man alles mögliche mit ihr kochen kann. Würstchen warm machen ist da noch das geringste Problem. Aber auch zum Einkochen oder aber zum Kochen von Suppen wurde die Schwarzenberg nachweislich schon mit Erfolg genutzt.

Was den hygienischen Aspekt dieser Sache anbelangt. Die Waschmaschine wurde dann natürlich nur zum Kochen benutzt und nicht mehr zu ihrem eigentlich Zweck. Das wäre sonst wirklich unappetitlich.

Ansonsten sind wohl Wasserkocher und Kaffeemaschinen gern missbrauchte Gerätschaften. Ich kenne es beispielsweise durchaus, dass man einen separaten Kocher oder eine Kaffeemaschine nutzt, um damit Glühwein oder Punsch zu erhitzen. Wieso man das in einer Kaffeemaschine machen muss, ist mir zwar noch nie klar geworden, aber in einem Wasserkocher ist das schon gut machbar.