Zu viele 30er-Zonen
Ich weiß ja nicht, wie Ihr denkt, aber ich finde, es nimmt langsam Überhand mit den 30er Zonen. Mittlerweile
haben wir in unserem Wohnort auf einer ca. 2 km langen Straße, wo sich weder eine Schule oder ein Kindergarten befindet und man immer 50 fahren konnte, plötzlich eine Beschränkung auf 30. Vermutlich haben sich wieder irgendwelche übereifrigen Bewohner zusammengeschlossen und fleißig Unterschriften gesammelt, um das durchzudrücken. Ich kann nur sagen, es nervt!!
Ich finde das teilweise schon gerechtfertig. Bei uns vor der Tür ist auch eine 50er Strecke, und die Leute rasen wie bekloppt durch, und alle paar Wochen passiert ein Unfall. Bei unserem Nachbarn standen die dann auch schon mal im Garten. Da kann man nur froh sein, dass man da gerade nicht stand. Und bei uns stellen die sich quer, die Strecke auf 30 zu begrenzen, obwohl die ganze Straße dafür unterschrieben hat. Also man kann das nicht verallgemeinern. Ich finde es teilweise gut so, man kommt auch mit 30 km/h an sein Ziel.
Du wohnst ja offensichtlich nicht an Stellen, wo es ziemlich laut ist durch den Verkehr. Ich habe früher in einer Straße gewohnt, in der ebenfalls 30 als Richtgeschwindigkeit galt. Die meisten sind aber auch da viel schneller gefahren und es war teilweise schon etwas laut. Wenn man 50 fahren darf, kann man davon ausgehen, dass die Leute nochmal schneller fahren und das macht noch mehr Krach. Deshalb finde ich es schon gerechtfertigt, dass in Wohngebieten 30 gilt. Du wolltest sicherlich auch nicht ständig von lauten Fahrzeugen gestört werden, die an deinem Haus vorbei fahren.
Jacqui_77 hat geschrieben:Ich weiß ja nicht, wie Ihr denkt, aber ich finde, es nimmt langsam Überhand mit den 30er Zonen.
Die Frage sollte hier aber gestellt werden dürfen, was Du konkret mit "Überhand" meinst. Es ist richtig und wichtig, dass sich in einer sich (ver)ändernden Umgebung auch die Regeln anpassen. So ist in der Straße, an der ich in meiner Kindheit verbringen konnte, mittlerweile auch eine 30er Zone eingerichtet worden. Früher war dies nicht der Fall und dennoch konnten wir eben auf der Straße Fußball spielen! Es parkte weit und breit kein Fahrzeug und ab und zu wurde das Spiel durch den Ruf "Auto" unterbrochen.
Heute ist an so was nicht zu denken. Zum einen ist eine Fahrspur praktisch immer zugeparkt, so dass ein Spielen schon aus dem Grund der vielen Autos nicht mehr denkbar ist. Zum anderen ist es aber auch so, dass es tagsüber keine durchgängigen fünf Minuten mehr gibt, in welchen kein Auto vorbeifährt! Trotzdem ist es ein Wohngebiet geblieben - und eben auf Grund der veränderten Situation (viel Verkehr und verengte Fahrbahn) wurde konsequenter Weise die 30er Zone ausgerufen.
Wo wäre aus Deiner Sicht das Problem, wenn eben auf veränderte Bedingungen reagiert wird? Wäre eine Geisteshaltung besser, die darauf besteht, dass das "schon immer so war" und deshalb nicht geändert werden darf?
Jacqui_77 hat geschrieben:Mittlerweile haben wir in unserem Wohnort auf einer ca. 2 km langen Straße, wo sich weder eine Schule oder ein Kindergarten befindet und man immer 50 fahren konnte, plötzlich eine Beschränkung auf 30.
Das ist dann aber eher ein Problem der beschränkten Wahrnehmung. Eine 30er Zone dient nicht allein dem Schutz vor Kindergärten und Schulen. Auch wenn augenscheinlich diese Gebiete am ehesten als "schutzwürdig" akzeptiert werden. Doch gibt es auch die Möglichkeit, aus Anwohnerschutzgründen die Geschwindigkeit drosseln zu lassen. Entweder weil das schnelle Fahren problematisch ist oder aber um die Lärmemission zu senken. Und ein weiterer Grund könnte sein, dass die Unfallhäufigkeit einfach entsprechend hoch ist, was man als gewöhnlicher "Durchfahrer" vielleicht überhaupt nicht mitbekommt. Und dann kann es auch sein, dass hier der Straßenbelag schadhaft ist und aus diesem Grund die 30er Zone eingeführt wurde.
Und vielleicht als Denkanstoß: wenn es Dir um die "verlorene" Zeit durch das "schleichen" in solchen 30er Zonen geht, sollte vielleicht bedacht werden, dass Du bei einer länge von 2 Km beim Unterschied 30 oder 50 Km/h 90 Sekunden Deines Lebens "verlierst". Ist diese Zeitspanne es wirklich Wert, dass man sich über so eine Maßnahme ärgert? Oder ist es eher der Frust, dass man sich gegängelt fühlt?
Jacqui_77 hat geschrieben:Vermutlich haben sich wieder irgendwelche übereifrigen Bewohner zusammengeschlossen und fleißig Unterschriften gesammelt, um das durchzudrücken. Ich kann nur sagen, es nervt!!
Viel nerviger wäre die Tatsache, wenn sich Anwohner nicht zusammenschließen könnten, und ihrer Interessen gegenüber der Verwaltung durchsetzen könnten. Schließlich leben die Anwohner an der Straße - und daher sollten diese entscheiden können, was sinnvoll ist. Nicht diejenigen, die die Straße im Rahmen des Durchgangsverkehrs (und damit Teil eines Problems sind) nutzen.
In unserem Ort sind die Seitenstraßen schon immer auf 30 km/h begrenzt gewesen. Auf der "Hauptstraße" durfte man ganz normal mit 50 durchfahren. Nun ist es aber so, dass man, wenn man die Hauptstraße nutzt, in wenigen Sekunden wieder aus dem Ort raus ist. So neigten viele Fahrer dazu, die Geschwindigkeit beizubehalten und rasten mal eben durch den Ort. Ist ja nur ein kleines Stück - da wird schon nichts passieren.
Vor zwei Jahren wurden einige Grundstücke auf der Strecke verkauft und auch bebaut. Es sind junge Familien mit Kindern in die Häuser gezogen und da ist es doch wohl klar, dass sich etwas ändern musste. Zumal die Kinder, wenn sie mit dem Schulbus fahren mussten, die Straße überqueren müssen. Eine Ampel oder einen Zebrastreifen gibt es im ganzen Ort nicht. Mich stört es nicht, dass nun der ganze Ort eine 30er Zone ist. Und es stört mich auch nicht, dass die Gemeinde, weil sich so viele von den 30er Schildern nicht beeindrucken ließen, nun am Ortsein- sowie Ausgang Bremshügel bauen ließ.
Wer sich über so etwas aufregt hat scheinbar keine anderen Sorgen. Mit Zeitersparnis auf wenigen Metern braucht man gar nicht erst anfangen. Das ist völlig lächerlich. Und es wird kein Mensch einen wichtigen Termin verpassen, nur weil er durch eine 30er Zone fahren musste. Außerdem ist es doch so, dass die Leute in Städten, wo eigentlich nur 50 km/h erlaubt sind, mindestens 10 km/h schneller fahren. Bei 30er Zonen wird es nicht viel anders aussehen.
Sonty hat geschrieben:Wer sich über so etwas aufregt hat scheinbar keine anderen Sorgen. Mit Zeitersparnis auf wenigen Metern braucht man gar nicht erst anfangen. Das ist völlig lächerlich.
Genau das dachte ich auch grade. Es wird sicherlich durchaus seine Berechtigung haben, dass man die Geschwindkeit auf 30 runtersetzt und wirklich schlimm ist das nun wirklich nicht. Auch finde ich nicht, dass sowas Überhand nimmt; jedenfalls wäre mir das bisher nie aufgefallen.
Der Nachbarort meiner Eltern ist zum Beispiel eine komplette 30iger Zone, auch befindet sich dort der nächste Bahnhof. Selbst wenn ich mal etwas spät dran bin, brauche ich nicht wirklich länger für den Weg. Mag sein, dass es einem so vorkommt, weil man langsamer fahren muss, aber praktisch verliert man nicht wirklich viel an Zeit. Auf der Hauptstraße zur nächst größeren Stadt wurde nun ein Teil der Straße von 100 auf 70 km/h runter gesetzt was ich erst auch nervig fand, aber auch hier gab es einen Grund; es gab einfach zu viele Fahrer, die es übertrieben haben und zu viele Unfälle und Tote; wenn diese Geschwindigkeitsbegrenzung jetzt dazu beiträgt, dass doch mehr Leute auf die Bremse drücken und nicht in die Bäume krachen, ist das doch wunderbar. Und diese eine Minute die ich dann später am Zielort bin, ist es sicher nicht wert, sich darüber aufzuregen.
Ich kann hier bei uns nicht feststellen, dass wir unglaublich viele Dreißigerzonen hätten und die Gegenden, in denen man diese Zonen häufiger findet, sind auch durchaus solche, in denen es kaum anders geht, weil die jeweiligen Straßen sehr schlecht einsehbar sind und es da erheblich hilft, wenn man mit 30, statt mit 50 km/h unterwegs ist, denn im Falle eines Falles kommt man beim Bremsen mit nur 30 km/h deutlich schneller zum Stehen als wenn man entsprechend schneller unterwegs ist.
Nerven tun mich diese Dreißigerzonen daher auch nicht wirklich, weil ich sie dort, wo sie festgelegt wurden, auch wirklich als notwendig ansehe. Ich kann allerdings aber verstehen, dass diese Zonen manchmal durchaus nervig sein können, nämlich vor allem dann, wenn man weder den Grund für ihr Dasein sonderlich gut erkennen kann noch wenn sie in seltenerer Anzahl vorhanden sind.
In einer Stadt, in der ich vor einigen Jahren wohnte und auch meinen Führerschein gemacht habe, war es tatsächlich so, dass es in bestimmten Ecken dieser Stadt sehr viele Dreißigerzonen gab, deren Grund mir bis heute nicht klar ist. Es handelte sich in erster Linie um übersichtliche, recht breite Straßen mit einer jeweils guten Einsicht, allerdings aber um ein Wohngebiet. Und sicherlich lag wiederum darin die Begründung für die Regelung der Geschwindigkeit auf 30 km/h, denn ich bin der Meinung, dass durch die verminderte Geschwindigkeit in der Tat wesentlich weniger Lärm verursacht wird als mit 20 km/h mehr, und allein das rechtfertigt wiederum bei entsprechendem Verkehrsaufkommen in den jeweiligen Gebieten die Einführung einer Dreißigerzone.
Ich finde die vielen 30-Zonen-Schilder gut und auch richtig. Vielleicht wird ja in einigen Jahren die Höchstgeschwindigkeit in der Stadt generell auf 30 Kilometer pro Stunde heruntergesetzt. Warum auch nicht? Wenn ich sehe, wie viele Unfälle heutzutage passieren, oder wie überraschend immer noch Kleinkinder für mich als Autofahrer sind, wenn sie überraschend auf die Straße laufen?
Bis jetzt jedenfalls sind alle 30-Zonen-Schilder, die ich kenne, sinnvoll gesetzt, weil sie zum Beispiel in der Nähe einer Schule positioniert wurden. Und auch wenn mir die Fahrtgeschwindigkeit sicherlich langsam vorkommt, so weiß ich doch, dass ich mit 50 Sachen auch nicht wesentlich schneller am Ziel ankomme.
Ich wohne in einem Dorf und in einer ländlichen Gegend. Ehrlich gesagt gebe es hier mehr Straßen, bei denen man eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h einführen sollte. Teils sind die Straßen doch recht eng und sehr holprig, gerade, wenn man etwas außerhalb des Dorfes liegt. Aber da gibt es nur sehr selten 30er-Zonen.
Wir sind sonst eher in Kleinstädten unterwegs und dort gibt es 30er-Zonen, wo es meiner Meinung nach auch wirklich angebracht ist, 30 zu fahren. Das sind auch hier recht enge Straßen, aber auch in Nähe von Schulen und Kindergärten als auch Spielplätzen, Wohngebiete und teils eben dort, wo viele Geschäfte sind. Ich denke, da ist es dann auch berechtigt und man weiß es ja auch vorher, zumindest, wenn man sich dort auskennt. Wenn ich mich dort nicht auskenne, fährt man erst recht langsam, weil ich dann meist etwas suche.
Klar nervt es mich manchmal, wenn ich da dann 30 km/h fahren muss, aber wenn ich zum Beispiel dort hin muss, weil ich einen Termin habe, dann fahre ich zeitig los. Denn ich habe gemerkt, dass ich mich im Straßenverkehr immer fast dort aufrege, wenn ich es wirklich eilig habe oder ich schnell nach Hause möchte. Ansonsten ist es mir relativ egal. Anders würde es sicher aussehen, wenn ich in einem Ort wohnen würde, der gefühlt nur aus 30er-Zonen besteht und ich dort dennoch viel Auto fahren müsste. 30 km/h ist so eine Geschwindigkeit, bei der ich denke, ich müsste nicht unbedingt das Auto nutzen.
Jacqui_77 hat geschrieben:Vermutlich haben sich wieder irgendwelche übereifrigen Bewohner zusammengeschlossen und fleißig Unterschriften gesammelt, um das durchzudrücken. Ich kann nur sagen, es nervt!!
Also ich kann ja verstehen, dass es sicherlich nervt, wenn man eine längere Strecke nur 30 km/h fahren darf, obwohl man es eilig hat oder es eben eine ideale Strecke wäre um schön Gas zu geben, aber viel mehr nervt es die Anwohner, an deren Häuser jeden Tag mehrere Autos lang rasen. Ich habe mal an einer Hauptstraße gewohnt, also mit jeweils 2 Spuren für den Verkehr und es waren halt 50 km/h erlaubt. Ich fand es total laut, besonders nachts, wo die Ampeln aus waren. Ich hätte es schön gefunden, wenn ich in einer 30er Zone gewohnt hätte
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