Blumenversand - Ehefrau bekommt Grußkarte für die Geliebte
Im Radio ist letztens gelaufen das sich ein Mann in einem Shop Rosen bestellt hat für seine Frau und seine Geliebte. Er hat dazu noch für beide eine Karte bestellt und natürlich ihren Namen dazu geschrieben und einen Text.
Das war zum Valentinstag. Leider hatte das Blumengeschäft und somit auch die Karten vertauscht. Also hat die Ehefrau die Rosen und die Karte für die Geliebte bekommen und die Geliebte die für die Ehefrau.
Somit wusste die Ehefrau bescheid das ihr Mann sie betrogen hat. Dafür machte der Ehemann das Blumengeschäft verantwortlich. Er zog also vor Gericht und gewann durch diesen Prozess eine Millionen wenn nicht sogar noch mehr. Sellt euch das mal vor. EINE MILLIONEN EURO.
Da kann man eigentlich nur sagen "dumm gelaufen". Wer weiß, ob er seine Ehefrau jetzt nicht los ist. Aber 1 Million Euro Schadenersatz ist wohl etwas hoch gegriffen, sowas kennt man doch eigentlich nur aus den USA. Gibt es einen Link zu der Story?
Also ich halte eine Million Euro für etwas zu hoch gegriffen. Wie wölfchen bereits erwähnte, ist es eher typisch für die USA. Dort hat eine Frau mal ein Millionenschmerzgeld bekommen, weil sie in einem Restaurant über ihren eigenen fallengelassen Burger ausgerutscht ist.
Gott, ist das dumm. Finde ich immer traurig auf welche Art und Weisen die betrogenen Frauen manchmal davon erfahren müssen, dass ihr Ehemann fremd geht. Ich stell mir das echt wie im Film vor. Sie sieht die Rosen, freut sich,dass ihr Mann daran gedacht hat, und sieht auf den Zettel und sieht dann den Namen. Das ist mit Sicherheit nicht sonderlich schön.
Immerhin weiß sie dadurch, woran sie ist. Der Geliebten dürfte das nun nicht so sehr an die Nieren gegangen sein, aber erfreut wird sie trotzdem nicht gewesen sein.
Und das er dafür eine Millionen gewinnt ist jawohl echt übel. Ich meine, der betrügt seine Frau und das Blumengeschäft vertauscht die ausversehen und der bekommt auch noch eine Millionen? Das geht wirklich gar nicht. Er ist meines Erachtens selber daran schuld, wenn er beim selben Blumenladen die gleichen Sträuße für Geliebte und Ehefrau bestellt.
An sich kann ich mir das auch nur schwer vorstellen, dass er dabei eine Million Euro einstreichen konnte, aber warum denn nun nicht? Wenn es die Rechtslage zulässt und er einen guten Anwalt hat? Wie ihr schon gesagt habt, in Amerika ist das gang und gebe.
Man erinnere sich noch an den Mann mit Lungenkrebs, der eine Zigarettenfirma deswegen verklagt hat oder die Frau, die sich die Zunge verbrannt hat an einem Kaffee bei Mc's (weil auf dem Becher nicht drauf stand: Vorsicht heiß!) Also könnte es doch gut sein, dass das mit der eine Million Euro stimmt, aber ist echt sehr komisch.
Und die Ehefrau tut mir dabei am meisten weh. Es so erfahren zu müssen ist auch schlimm. Eigentlich ist dabei ja alles schlimm, egal wie sie es erfährt, weil ihr Mann sie ja betrogen hat, aber das mit einer lieben Geste zu bekommen ist hart.
Hä?! Wisst ihr, was ich einfach daran gar nicht kapiere: Wofür musste denn da Blumengeschäft dann bitte Schadenersatz zahlen?! Also äh, ich kapier das überhaupt nicht. Wieso trägt er denn einen Schaden, wenn seine Frau sich von ihm scheiden lässt, wo er selbst (!) doch daran schuld ist?! Also, das leuchtet mir nicht ein.
Trotz des Fomulierungsdefizites von Terrier ist das doch klar, warum das Blumengeschäft hier haftbar gemacht werden konnte: Nicht der Mann sondern das Geschäft hat die Karten vertauscht.
Mal ganz abgesehen vom unmoralischen Handeln des Mannes was auf einem anderen Blatt steht hat also hier das Blumengeschäft einen Fehler gemacht.
Um mal eine andere abstrakte Falllage zu konstruieren: Wenn man bei einem Blumengeschäft einmal einen Strauss mit "Herzlichen Glückwunsch" in Auftrag gibt für einen Geburtstag und einmal einen mit "Mein Beileid" zur Beerdigung und dann beide vertauscht werden und bei der Beerdigung ein "Herzlichen Glückwunsch" Strauss auftaucht und bei dem anderen ein "Mein Beileid" Strauss so ist das alles andere als angenehm - auch wenn die Folgen eher weniger brisant sind als in diesem Fall.
Was gibt`s daran also nicht zu verstehen?
Ja, der Mann ist ganz klar im Recht, weil er wahrscheinlich noch viele Jahrzehnte glücklich seine Frau betrogen hätte, wenn das Blumengeschäft nicht so doof gewesen wäre und die Karten vertauscht hätte. Nun fragt sich, ob der Mann nicht doppelten Gewinn daraus gezogen hat: er ist seine Alte los und hat auch noch eine Million zum verprassen mit seiner Geliebten.
Aber irgendwie ist das auch schon wieder typisch Mann, es sich schön leicht zu machen und nicht selbst loszugehen und Blumen zu kaufen und Karten zu schreiben, sondern alles aus der Ferne machen lassen. Da hat Mann dann eben auch das Risiko, dass mal etwas schief läuft. Und dann auch noch für Beide genau den gleichen Strauß zu bestellen tztztz. Wirklich einfallslos der Herr.
Das wird bei dieser Schadensersatzhöhe aber kein Fall aus Deutschland, sondern allenfalls aus den USA gewesen sein. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass andere europäische Staaten Klägern so viel Schadensersatz für solche Sachen zusprechen. Und Deutschland schon gar nicht; hier sind die Gerichte doch sehr verhalten mit Schadensersatz bei Dingen wie diesen.
Mal davon abgesehen ist der Herr auch selbst dran Schuld. Vielleicht hat er es auch drauf angelegt; wer ist schon so blöd, gleichzeitig zwei Blumensträuße an Frau und Geliebte zu schicken? Und dann wohlmöglich noch mit demselben Text und nur dem abgeänderten Namen. Eigentlich hätte in dem Fall ja die Ehefrau den Schadensersatz verdient, für alle die Jahre, die sie mit diesem Trottel verbringen musste.
Ich finde diese Geschichte ziemlich kurios, auch wenn ich mir einen Schadenersatz in dieser Höhe zumindest in Deutschland nicht vorstellen kann. Vielleicht handelte es sich um eine weitaus geringere Summe oder der Fall stammt nicht aus Deutschland. Ganz witzig ist die Geschichte dennoch. Wenn jemand schon zu feige ist, um einfach mit offenen Karten zu spielen und die eventuellen Konsequenzen einfach hinzunehmen, dann sollte er sich wenigstens so geschickt anstellen, dass die Ehefrau keinen Verdacht schöpft. Natürlich gibt es Leute, die sich noch weitaus ungeschickter anstellen als dieser Herr, dem ja letztendlich nur die Schusseligkeit des Blumengeschäftes in die Quere gekommen ist. Aber so etwas sollte man in jedem Fall bedenken und sich niemals auf andere verlassen, wenn man etwas zu verbergen hat.
Dass er das Blumengeschäft haftbar gemacht hat, finde ich ein bisschen kleinlich, aber wenn man gute Chancen hat, damit durchzukommen, kann man es sicher mal probieren. Mir würde das wohl eher nicht passieren, weil ich eventuellen festen Partnern lieber direkt mitteile, dass ich Monogamie nicht unbedingt befürworte. Dann weiß jeder, woran er ist. Aber wenn man ohnehin schon durch den Fehler des Blumengeschäftes einen Nachteil erleidet, dann kann man schon versuchen, das Beste aus der Situation zu machen - auch wenn es ein bisschen albern ist. In diesem Fall scheint es sich ja gelohnt zu haben.
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