Schon wieder eine Lüge oder Wahrheit?

Eine Bekannte klagte mir kürzlich ihr Leid. Sie ist nun zweiunddreissig und in ihrem bisherigen Leben stets von ihren Partnern belogen worden. Ich bezeichne sie als hübsch und intelligent. Schon als Kind hatte sie unter dem Fremdgehen des Vaters gelitten. Das hat sie geprägt. Sie verträgt es nicht, in der Liebe belogen zu werden.

Ihre jetzige Beziehung mit Thomas, einem freundlichen, netten Menschen - als solchen hatte ich ihn kennengelernt, ist glücklich. Sie wohnen zusammen seit einem halben Jahr. Thomas hatte ihr versichert, ihr immer die Wahrheit zu sagen und meinte, dass er aus eigener Erfahrung wisse, wie schlimm es sei, belogen und betrogen zu werden.

Als meine Bekannte eines abends noch weg mußte, lud Thomas sich seine Exfreundin ein, weil er vorhatte zu kochen. Sie sollte ihm dabei helfen. Warum er das meiner Bekannten nicht erzählt hatte, weiß ich nicht. Aber es wurde ihr zugetragen. Zur Rede gestellt beteuerte er, dass sie nur gekocht hätten. Es wäre nichts vorgefallen.

Meine Bekannte kann das nicht glauben und zweifelt an seinen Worten. Sie meint, wenn es harmlos gewesen sei, konnte er es ja sagen. Ich habe mich bemüht, sie zu beschwichtigen und ihm zu glauben. Aber sie ist unsicher.

Ich weiß, dass meine Bekannte sehr eifersüchtig ist. Die Eifersucht spielt sicher auch jetzt eine große Rolle. Kann sie ihm die Geschichte glauben? Wenn er sie liebt, warum sagt er ihr nichts von der Einladung seiner Ex? Würdet ihr ihm Vertrauen schenken?

Für mich klingt das Harmlos und vielleicht etwas übertrieben von deiner Freundin. Ich habe auch noch Kontakt zu meinem Ex Freund und er kommt auch ab und zu zu einem Gespräch und Kaffee vorbei. Ich denke mal zu viel Eifersucht macht die Beziehung kaputt. Vielleicht sollte sie mal eine Therapie machen um das Vergangene zu verarbeiten.

Ich finde, die Antwort ob er die Wahrheit sagt oder nicht, kann dir hier natürlich niemand geben. Aber die Tatsache, dass sie sehr eifersüchtig ist, erklärt sein Verhalten schon sehr. Ich kann mir gut vorstellen, dass es für sie nicht in Ordnung gewesen wäre, wenn er es ihr gesagt hätte. Sie hätte definitiv ein Problem damit gehabt, dass seine Exfreundin zu Besuch kommt, was ich auch sehr gut nachvollziehen kann. Er wollte dieser Diskussion möglicherweise aus dem Weg gehen, indem er es ihr verschwiegen hat.

Aus meiner Sicht hat er nicht richtig gehandelt, aber im ersten Ansatz würde ich ihm glauben wenn er sagt, dass da nichts war. Er hat ihr irgendwann einmal versprochen, immer ehrlich zu sein. Das hat er nicht ganz gehalten, aber das war sicherlich auch eine Art Selbstschutz. Ich glaube nicht, dass er so dumm wäre, sich seine Exfreundin einzuladen, um dann dort mit ihr etwas anzufangen, wo doch seine Freundin jederzeit überraschend nach Hause kommen könnte. So dumm schätze ich ihn jetzt einfach mal nicht ein, obwohl ich ihn nicht kenne.

Ich würde mein Vertrauen von einem Gespräch mit ihm abhängig machen. Sie sollte sich mit ihm hinsetzen und ihm sagen, warum ihr das nicht gepasst hat. Sie ist eifersüchtig und sie mag es nicht, wenn man etwas vor ihr verheimlicht, das sollte er einfach nochmal wissen. Sicherlich wird ihr Vertrauen erstmal etwas angegriffen sein, aber das kann man wohl wieder beheben. Möglicherweise könnte ja auch seine Exfreundin zu dem Gespräch dazu und ihr sagen, dass da nichts war. Vielleicht fällt ihr dann das Glauben etwas leichter.

Was wäre gewesen, wenn er seiner Freundin vorher gesagt hätte, dass er mit seiner Ex kochen will? Hätte sie es hingenommen und wäre nicht sauer gewesen? Wenn ja, dann verstehe ich nicht, warum er nichts gesagt hat. aber ich denke, dass sie nicht damit einverstanden gewesen wäre. Denn wenn sie so eifersüchtig ist, wie du es schilderst, hätte sie schon vor dem Treffen eine Szene gemacht. Demnach kann ich den Freund verstehen, wenn er nichts sagt und hofft, dass es nicht rauskommt.

Deine Bekannte sollte schnellstmöglich was gegen ihre Eifersucht machen. sonst ist sie ihren Freund schneller los, als sie denkt. Denn irgendwann wird er ihr einen Grund geben sauer und eifersüchtig zu sein. Denn wer wird schon gerne ständig beschuldigt die Unwahrheit gesagt zu haben. Wenn deine Bekannte ihrem Freund so wenig vertraut, dass sie nicht mal ahnt, ob er die Wahrheit gesagt hat, dann sollte sie der Beziehung ein Ende setzen oder eine Therapie machen. Denn Vertrauen gehört zu einer Beziehung, die halten soll einfach dazu.

Natürlich kann hier keiner sagen, ob deine Freundin ihm glauben sollte oder ob er sie anlügt. Wie ist denn das Verhältnis zwischen ihrem Freund und seiner Ex Freundin? Kennt deine Freundin auch die Ex und wenn ja, welches Verhältnis haben die beiden? Ist deine Freundin immer so eifersüchtig und hatte sie sonst schon einmal einen Grund ihrem Freund zu misstrauen oder ist das nun erste Mal?

Ich kann Eifersucht absolut nicht leiden und ich weiß auch nicht, ob ich da als Partner etwas sagen würde, wenn ich eh schon weiß, dass es ein riesiges Theater gibt. Das sollte deine Freundin dann schon wissen, aber ich muss ehrlich sagen, dass ich es ein wenig dumm auch von dem Freund finde, dass er nichts gesagt hat, denn wenn er sie zu sich nach Hause einlädt, ist die Wahrscheinlichkeit doch sehr hoch, dass deine Freundin es irgendwie erfährt, deswegen denke ich auch nicht, dass da noch etwas passiert ist.

Generell sollte sie dringend an sich arbeiten. Vertrauen gehört zu einer Beziehung und ohne kann diese auf Dauer nicht funktionieren. Außerdem kann ich aus Erfahrung sagen, dass durch zu viel Eifersucht das Fremdgehen noch gefördert wird, anstatt dass es verhindert wird, da man sich sowieso dadurch noch mehr weg getrieben. Ich will Fremdgehen nicht gutheißen, da es das auf keinen Fall ist, aber wer den anderen sowieso ständig mit seiner Eifersucht und Anschuldigen nervt, hat es dann irgendwo auch verdient, wenn der andere dann die ständigen Anschuldigen mal wahr macht, da er keine Lust mehr darauf hat, dass er zu Unrecht beschuldigt wurde.

Hallo,

also ich kann deine Bekannte schon verstehen, das sie misstrauisch geworden ist, als ihr Freund seine Ex in die gemeinsame Wohnung eingeladen hat zum kochen. Du schreibst, sie sollte nur helfen, hatte Thomas also vor, für seine Partnerin zu kochen oder hat er das Gekochte auch mit seiner Exfreundin gegessen?

Also wenn er seine Freundin mit einem Essen überraschen wollte, kann ich verstehen, wenn er dann nichts gesagt hat, obwohl ich dann auch etwas merkwürdig finde, das er grade seine Exfreundin zu sich eingeladen hat, um zu helfen. Da hätte er ja auch dich oder eine andere gemeinsam befreundete Person fragen können.

Wenn er allerdings seine Exfreundin zum Essen eingeladen hat, dann finde ich das schon sehr merkwürdig, warum er das nicht erwähnt hat und warum er grad sie eingeladen hat. Haben die beiden denn noch so einen freundschaftlichen Kontakt miteinander?

Ich finde es schon sehr makaber, die Extreundin in die Wohnun hin einzuladen, wo man mit der neuen Partnerin lebt und dann auch noch dann, wenn diese auch noch selber nicht zuhause ist. Von daher kann ich die Zweifel deiner Bekannten sehr gut nachvollziehen und grade weil es ihr von anderen zugetragen wurde, ist es ja gleich doppelt so schlimm. Wenn da wirklich nichts zu verheimlichen ist, dann hätte Thomas das doch vorab mit seiner Freundin besprechen können und sie wäre so informiert.

Mein Partner und ich sind beide sehr gebrannte Kinder, was das betrügen und belügen in vorherigen Beziehungen hin angeht und für uns würde sowas niemals in Frage kommen, das einer von uns den Ex in die Wohnung einlädt und schon gar nicht, wenn der andere nicht dabei ist. Egal wie gross das Vertrauen ist, denn durch Gerede von anderen kann auch sehr viel kaputt gehen.

Hoppla, habe ich mir als erstes gedacht, nachdem ich gelesen habe, dass Thomas seine Ex-Freundin eingeladen hat. Da würde ich auch bei meinem Freund misstrauisch werden, auch, wenn ich ihm sonst vertraue. Immerhin ist es die Ex-Freundin und sie wird in die gemeinsame Wohnung ohne das Wissen der Nachfolgerin eingeladen?

Sicherlich hätte Thomas seiner Freundin gegenüber die Einladung erwähnen können, hat er aber nicht. Man geht nun gleich davon aus, wenn die Vertrauensbasis stimmt und nicht mehr als eine Bekannt- oder Freundschaft läuft, würde Thomas schon dazu stehen. Aber wer weiss, was gewesen wäre, wenn er seiner jetzigen Freundin von vornerein erzählt hätte, dass die Ex zu Besuch kommt? Ich wäre absolut nicht begeistert hewesen.

Ob Deine Bekannte, Cid, aufgrund der selbstgemachten Erfahrungen durch den Vater noch Vertrauen zu Thomas hat, weiss ich nicht. Man könnte ja meinen, er habe die Einladung auch deshalb verschwiegen, um sie zu schützen und das ist eine Gratwanderung. Er hätte die Einladung nicht seiner Ex gegenüber aussprechen sollen und damit wäre wohl alles gut gewesen. Dass die Freundin nun misstrauisch ist, ist doch völlig logisch. Er hätte ja auch einen Freund oder Nachbarn zum Kochen einladen können, aber doch nicht ausgerechnet die Exfreundin.

Ich kann solche Menschen nicht haben, da bin ich ganz ehrlich und da helfen auch keine Ausreden, a la ich bin mein ganzes Leben betrogen worden. Meine Meinung dazu ist, wer sich betrügen lässt, der wird nun mal betrogen und selbst wenn es mal passiert, dann muss man nicht gleich auf Mimose schalten und bei allen anderen Leuten und Partnern auf verletztes Mädchen machen und auf Treue und Wahrheit schwören. Ganz ehrlich, ich finde verstehe es, dass man nun mal verletzt ist, wenn einem sowas passiert, aber das ist noch lange kein Grund, das ein Leben lang mit sich rum zuschleppen und dann eben auf Sensibelchen zu schalten, ich finde das albern und bei den meisten Menschen, die das machen und das sind inzwischen verhältnismäßig viele, wirkt es letztendlich auch nur wie eine Masche, damit man Mitleid und Hemmungen hat, diesen Partner zu verlassen oder andere Dinge zu tun, die ihn verletzen könnten. Leider sind diese Menschen nun mal nicht die einzigen, vielen anderen sind deutlich schlimmere Dinge widerfahren, nur binden diese das nicht jedem Partner auf und werfen ihm bei nächster Gelegenheit Treuebruch vor.

Ich finde daher auch irgendwie, dass es nicht verwunderlich ist, wenn ihr Freund ihr nicht sagen wollte, das seine Ex kommt. Vermutlich hätte die Freundin darauf eben so reagiert, wie sie es im Nachhinein auch getan hat, ihm Vorwürfe gemacht und rumimosert und daher war es vermutlich einfach nur ein einfacher Weg für ihn, sich die Situation leichter zu machen, in dem er eben nicht sagt und das die Freundin es doch erfahren hat, ist eben einfach Pech für ihn. Was diese jetzt selbst macht, wäre mir an seiner Stelle ehrlich gesagt ziemlich egal, denn ich finde solche Beziehungen einfach zum Kotzen, wenn es Partner gibt, die damit argumentieren wie verletzt worden sie doch sind und daher meinen, welchen solchen Kleinigkeiten auf den Partner eifersüchtig und sauer sein zu müssen und ihm gleich alle möglichen Anschuldigungen vorwerfen zu müssen. Wenn sie ihm nicht vertraut, was offensichtlich der Fall ist, dann soll sie es eben lassen und fertig, Geheimnisse sind meiner Meinung nach auch in einer Beziehung erlaubt und wenn sie einer dieser Menschen ist, die einfach alles vom Partner wissen wollen, dann ist sie bei ihrem jetzigen Freund scheinbar falsch, denn der sieht das anders. Die Entscheidung kann ihr hier keiner abnehmen, aber sie wird die Zeit nicht zurückdrehen und den beiden unter die Decke gucken können und daher finde ich ganz klar, soll sie es doch einfach lassen, wenn sie ihrem Partner nicht trauen kann.

Ich denke, dass die schon ein bisschen geprägt ist durch ihre Kindheit und durch ihre bisherigen, nicht sehr schönen, Erlebnisse in ihrer Partnerschaft. Daher denke ich, dass sie sich in diese Geschichte auch ein bisschen hineinsteigert und gerade ein bisschen doll eifersüchtig wird. Klar gehört eine gute Portion Eifersucht immer zur Partnerschaft dazu, aber wenn wirklich nichts vorgefallen ist, dann sollte sie das ihrem Freund auch glauben. Wenn sie nicht lernt, dass sie ihrem Freund auch öfters mal vertrauen muss, dann wird die Beziehung von ihr schon bald in die Brüche gehen.

Es kommt natürlich auch ein bisschen auf die Situation an: Ist sie abends spontan noch mal weggefahren und musste los oder war es geplant? Wenn es geplant war und er das auch geplant hatte, dann hätte er es deiner Freundin ruhig erzählen können. Das hätte dann gezeigt, dass er mit ihr über so was reden kann und dass er ihr auch vertraut. War es jedoch nicht geplant, dann kann es wirklich sein, dass er sie spontan eingeladen hat, weil er den Abend nicht alleine verbringen wollte. Dann ist auch nichts schlimmes dabei.

Eine Bekannte klagte mir kürzlich ihr Leid. Sie ist nun zweiunddreissig und in ihrem bisherigen Leben stets von ihren Partnern belogen worden.

Eine solche Geschichte klingt immer recht traurig. Aber ich frage mich tatsächlich, wie viel sie dazu beigetragen hat, indem sie sich offenbar regelmäßig - fast schon mit Sicherheit - immer nur den Partnern zugewandt hat, welche eben im späteren Verlauf der Beziehung entsprechend handeln. Vielleicht (ja, das ist eine wilde Mutmaßung) liegt das ganze Problem im "Beuteschema" der Bekannten, welche einfach nicht bereit ist, auch über ihren Schatten zu springen und anderen Männern eine Chance zu geben, welche ihr auf den ersten und zweiten Blick nicht als Partner in den Sinn kommen würden? So jedenfalls die Beobachtung bei Damen in meinem Umfeld, welche irgendwie ein Händchen für den coolen Macho haben, der eigentlich ganz weich sein kann. Bis zu dem Tag, an dem eben rauskommt, dass er zu vielen Frauen "weich" sein kann.

Ich bezeichne sie als hübsch und intelligent. Schon als Kind hatte sie unter dem Fremdgehen des Vaters gelitten. Das hat sie geprägt. Sie verträgt es nicht, in der Liebe belogen zu werden.

Das sie hübsch ist, möchte ja auch keiner bezweifeln. Aber wie kommt es, dass sie offensichtlich einen Fehlgriff nach dem anderen landet? So wie Du das schreibst, hat sie noch nichts versucht, um einfach mal andere Menschen (in dem Fall Männer) kennen zu lernen, welche nichts mit dem Gemein haben, was sie sonst anziehend findet. Auch wenn es hart klingt: für die Auswahl ihrer Partner ist sie allein verantwortlich! Damit auch für die Folgen und Konsequenzen daraus.

Ihre jetzige Beziehung mit Thomas, einem freundlichen, netten Menschen - als solchen hatte ich ihn kennengelernt, ist glücklich. Sie wohnen zusammen seit einem halben Jahr.

Natürlich ist sie ihrem eigenen Bekunden nach glücklich in der Beziehung. Was soll sie auch sonst sagen? Ich bin fest davon überzeugt, dass sie das auch in den vorangegangenen Beziehungen war. Schließlich beschreibst Du sie als intelligent. Und es wäre aber nicht intelligent, an einer Beziehung fest zu halten, in der sie nicht glücklich ist. Und trotzdem sind die Beziehungen offensichtlich zu ihrem Entsetzen gescheitert.

Thomas hatte ihr versichert, ihr immer die Wahrheit zu sagen und meinte, dass er aus eigener Erfahrung wisse, wie schlimm es sei, belogen und betrogen zu werden.

Auch hier verstehe ich nicht ganz, welches gegenteilige Verhalten sie erwartet hätte. Welchen Vorteil würde sich dieser Thomas davon versprechen, wenn er ihr sagt, dass er sich selbstverständlich bei Gelegenheit belügen und betrügen würde? Aber selbst wenn er die Aussagen in dem Moment in dem er sich gemacht hat ernst meinte, bedeutet das keine Absolution für den Rest ihrer Tage! Thomas will mit ihr ins Bett und - wenn er nicht bescheuert ist - sagt ihr dafür das, was er glaubt, was sie hören will.

Als meine Bekannte eines abends noch weg mußte, lud Thomas sich seine Exfreundin ein, weil er vorhatte zu kochen. Sie sollte ihm dabei helfen.

Das ist eine lustige Geschichte. Schon allein deshalb, weil es möglich sein kann, dass nur gekocht werden sollte bzw. gekocht wurde. Ob da von seiner Seite (oder auch ihrer Seite) mehr dahinter stand, ist nicht mehr zu ermitteln. Aber es stellt sich halt wirklich die Frage, wie wahrscheinlich das Ganze ist. Dazu müsste man wissen, wie oft Thomas mit Deiner Freundin/Bekannten in der Zeit vor dem Zusammenziehen gekocht hat bzw. wie oft sie das zusammen heute noch machen. Ist er sonst nämlich eher ein Kochmuffel, wäre mir die Sache doch komisch vorgekommen. Ist er ein begeisterter Koch und holt er sich regelmäßig zu solchen Anlässen Freunde ins Haus, klingt es - trotz allem - eher plausibel bzw. glaubhaft.

Warum er das meiner Bekannten nicht erzählt hatte, weiß ich nicht. Aber es wurde ihr zugetragen. Zur Rede gestellt beteuerte er, dass sie nur gekocht hätten. Es wäre nichts vorgefallen.

Hier verstehe ich nicht, wie so was zugetragen werden kann. Außerdem ist schwer nachvollziehbar, wieso man das Thema innerhalb der Beziehung nicht sowieso auf dem Plan hatte. Schließlich redet man ja - gerade wenn man getrennt war - darüber, was man Tags so gemacht hat. Und da wäre das doch eine Erzählung wert gewesen. So aber macht sich der smarte Thomas nur selbst "verdächtig", hier etwas einfach "vertuschen" zu wollen.

Meine Bekannte kann das nicht glauben und zweifelt an seinen Worten. Sie meint, wenn es harmlos gewesen sei, konnte er es ja sagen.

Evtl. liegt das einfach wirklich daran, dass er sonst keine Freunde zum gemeinsamen Kochen einlädt. Und das würde auch mich einfach zweifeln lassen. Aber es kann auch sein, dass er das ganze vertuschen wollte, weil er seine eifersüchtige Freundin nicht beunruhigen wollte.

Ich habe mich bemüht, sie zu beschwichtigen und ihm zu glauben. Aber sie ist unsicher.

Sie wird sich entscheiden müssen und für sich klären, ob sie auch mit einem Thomas zusammen sein kann, welcher u.U. nichts anbrennen lässt bzw. Gelegenheiten nutzt, wie sie eben fallen oder aber ob sie sich lieber wieder einen anderen Thomas sucht.

Ich weiß, dass meine Bekannte sehr eifersüchtig ist. Die Eifersucht spielt sicher auch jetzt eine große Rolle. Kann sie ihm die Geschichte glauben? Wenn er sie liebt, warum sagt er ihr nichts von der Einladung seiner Ex? Würdet ihr ihm Vertrauen schenken?

So aus der Ferne kann das sicher keiner beantworten. Die Frage ist aber berechtigt, wieso er mit seiner Zeit nichts anderes anzufangen weiß, als seine Ex-Freundin in die eigene Wohnung zu holen, wo man zu zweit die Vergangenheit Revue passieren lassen kann. Bei einem Essen und ein- oder zwei Flaschen Wein. Gelegenheit macht Liebe aber es ist eben nicht zwangsläufig so, dass was gewesen sein muss.