Sagrotan no touch Seifenspender

Ein bisschen Hygiene gibt einigen Menschen ein gutes Gefühl. Ich jedoch muss mich hier den Vorrednern anschließen: Der Sinn ist nicht unbedingt da, zumindest nicht im Hausgebrauch.

In einem Pflegeheim, in dem ich gearbeitet habe, gibt es immer Desinfektionsstationen. Diese werden nur mit dem Ärmel und dem Ellenbogen bedient (der Pumpvorgang wird also via langem Hebel unter Einsatz des Ellenbogens oder der Elle ausgelöst), dennoch sollten alle Viren und Bakterien nach Kontakt mit der Desinfektionslotion abgetötet sein. Dort ist man übervorsichtig, da ältere Menschen ja oftmals anfälliger sind.

Im Hausgebrauch halte ich es für übertrieben, auch wenn ich selbst schon überlegt hatte (aber eigentlich eher, weils es schön einfach ist und ich mir erhoffe, dadurch überschüssige Seifenflecke im Waschbecken zu vermeiden) mir so einen Spender zu kaufen. Ich habe in der Küche von Palmolive die antibakterielle Seife im Angebot gekauft, da ich den Duft angenehm finde, der Preis sehr günstig ist und es mir gerade in der Küche vor dem Kochen (oder gar anfassen von Geflügelfleisch etc) ein sauberes Gefühl gibt.

Diese Seifenspender gibt es auch von anderen Herstellern, wo man nicht an bestimmte Nachfüllpacks gebunden ist. Ich finde sie gut und habe auch so einen. Nicht weil ich Angst habe dass der Pumpkopf voller Bakterien ist sondern, weil ich ihn nicht mehr mit nassen Händen bedienen wollte. Ich hatte vorher schon einen zum Nachfüllen, weil ich nicht ständig komplett neue Seifenspender kaufen wollte. So viel Müll ist nicht notwendig. Habe ich dann mit nassen Händen den Pumpfkopf gedrückt, gingen mir persönlich zu viele Wassertropfen daneben. Und da ich mir ziemlich oft die Hände waschen muss, habe ich auch den Seifenspender selber ständig abwischen müssen. Noch schlimmer war es wenn ich mit wirklich dreckigen Händen nach Hause gekommen bin. Bei einem Seifenspender mit Bewegungsmechanismus ist das ständige Abwischen nicht mehr notwendig.

Ich musste jetzt schon etwas schlucken als ich den Preis für die Sagrotan-Nachfüller gelesen habe. 4€ für so wenig Seife sind natürlich völlig überteuert aber auch da kann man sich anders helfen. Ich habe den Sagrotanspender schon mit anderer Seife gefüllt bei Leuten gesehen. Es muss also möglich sein ihn zu öffnen und neu zu befüllen. Dann kann man auch auf eine etwas mildere Seife zurückgreife. Ich würde mir allerdings lieber einen anderen Seifenspender, den man von Werk aus selber befüllen kann, kaufen. Diese kosten auch nicht viel mehr und man spart sich das Rumgefummel.

Ich habe diese Seife auch schon seit einer Weile, allerdings finde ich das jetzt nicht großartig speziell. Bei einer Bekannten von mir habe ich mich öfters mal lang und breit darüber aufregen müssen, dass sie billige Seifenspender hatte und wenn man diese benutzen wollte, dann drückte man oftmals vergeblich auf dem Ding rum, weil es klemmt oder einfach keine Seife herauskam. Das war einfach nur total aufwendig und nervig und ich habe es gehasst bei ihr auf die Toilette zu gehen, weil es ewig gedauert hat, bis ich mir die Hände waschen konnte.

Hat man nicht gerade die billigsten Seifenspender benutzt, war das aber an sich kein Problem und die Sagrotan Seifenspender lösen das Problem letztendlich auch ganz. Das Argument und die Verkaufsstrategie, diese Seifenspender würden die Bakterienübertragung eindämmen oder verhindern, finde ich an sich aber ziemlich albern, denn es ist ja nicht so, dass wir zu Hause irgendwelche Kulturen züchten würden, die uns gefährlich werden könnten, in der Form finde ich den Sauberkeitsdrang eigentlich schon etwas übertrieben.

Diese berührungsfreien Seifenspender sind dort, wo viele fremde Menschen zusammenkommen, wie in einem Büro oder in einem Geschäft, vielleicht noch ok.

Wieso sind sie dort noch ok? Berührungsfreie Wasserhähne machen dort für mich Sinn, da man nach dem Händewaschen, ja quasi zum Abschluss nochmal den Wasserhahn berühren müsste. Aber warum soll ich beim Beginn des Händewaschens nicht den Seifenknopf berühren? Wie auch LittleSister schon schrieb, kommt ja erst danach Seife auf die Hände, dann werden diese gewaschen usw. Eine automatisch öffnende Tür vom Waschraum weg würde wesentlich mehr Sinn machen, denn dort packt man sonst direkt nach dem Händewaschen wieder an. Dort wo auch jeder, der nichts vom Hände waschen hält, anfasst und seine Bakterien verteilt.

Ich kann absolut nicht nachvollziehen, wie so viele Leute auf dieses Dingen abfahren! Für mich ergibt das absolut keinen Sinn. Und auch das Argument mit der Reinigung finde ich schwachsinnig. Wer sein Waschbecken, seinen Wasserhahn und Ablagen im Badezimmer reinigt, hat in wenigen Sekunden auch den Seifenspender gereingt. Wobei es selbst bei meinem Billigspender für kleinen Geld, da eigentlich nie etwas zu reinigen gibt. Anders sieht es da mit der Fläche daneben/darunter aus, wo schon mal Wassertropfen oder selten auch Seifenreste landen.

Für den Hausgebrauch würde ich mir diesen Seifenspender nun nicht zulegen. 10 Euro finde ich auch etwas übertrieben, weil man ja im Haus nun nicht zwangsläufig mit anderen Menschen zusammenkommt, sondern eventuell allein, mit Partner oder mit Familie im Haus lebt. Wenn man sich da anstecken soll, passiert es mit oder ohne Seifenspender, zumal ich bei den meisten Produkten von Sagrotan nicht wirklich überzeugt bin. Mir ist es alles zu viel desinfizierend und gesund ist es auch nicht, wenn man ständig mit einem Desinfektionsmittl in Berührung kommt.

Wir nutzen zu Hause zwar Seifenspender, aber eben ein Plastikteil, welches dann bei Bedarf mit Flüssigseife wieder aufgefüllt wird. Da klemmt nichts und sieht auch noch dekorativ aus. Gekostet hat er in gefüllter Form vielleicht etwas um die 2 Euro und das reicht uns hier auch aus. Ehrlich - man kann es mit Sagrotan und Co übertreiben und mein Ding ist es absolut nicht, zumal ich die Gerüche von Sagrotan auch sehr unangenehm finde.

Wir hatten diesen Seifenspender eine Zeit lang bei meiner Arbeitsstelle. Dafür war er sehr gut geeignet. Für den Hausgebrauch würde ich mir den auch nicht unbedingt anschaffen wollen. Das Gerät reagiert wirklich sehr gut, wenn man die Hand darunter hält. Ein Nachteil ist, wenn man um das Gerät herum putzen möchte sollte man es besser ausschalten, sonst kommt auch dann Seife heraus, wenn man gar keine haben möchte.

Außerdem kann man leider nicht die Menge der Seife dosieren, die das Gerät abgibt. Ich finde, bei dem Gerät kommt zu viel Seife heraus. So viel Seife würde ich mir im Normalfall nur zum Hände waschen nicht nehmen. Wahrscheinlich soll damit wieder nur die Firma Sagrotan unterstützt werden, damit man schnell wieder neue Seife in der Nachfüllpackung kaufen muss.